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Counterpoint SA-220
#1
Diese Endstufe wurde bereits vor zwei Jahren "repariert" , bzw. umgebaut.
Normalerweise waren pro Kanal 8 Stck (sehr teure) TO3 FET verbaut, deren thermisches Verhalten mit einer komplexen Schaltung (und vielen Trimmpotis) kompensiert werden musste.
Andere, günstig beziehbare FET waren nicht zu bekommen, weshalb ich mich dann für einen Komplettumbau entschied.

Die Firma Counterpoint gibt es nicht mehr. Es waren in den 90ern ein paar sehr interessante Verstärker im Programm
[Bild: image.jpg]


[Bild: image.jpg]
Eine wirkliche Schönheit ist sie m.E. nicht, aber es ist ein sehr großer und schwerer Trümmer, der -jetzt- sogut wie jeden "komplizierten" LS Treibt.

[Bild: image.jpg]
Die Klemmen wurden ebenfalls nachgerüstet. Das Original begnügte sich mit kleineren Exemplaren.

Das Netzteil wirkt auf den ersten Blick "klein", aber der Trafo ist bereits ein ziemlicher Brocken.

[Bild: image.jpg]


Die Spannungsverstärkung erfolgt ausschliesslich über Röhren. Die mittlere Röhre (oben) dient als Phasenumkehrstufe, falls man Brückenbetrieb wünscht. Die "Seitenteile" wurden komplett neu angefertigt. und über 3mm starke Kupferplatten an die KK aufgebracht. ES wurden ziemlich hochwertige Teile verwendet. U.A. Wondercaps.

[Bild: image.jpg]

Insgesamt 20 Stück IRFP(9)240 werkeln jetzt in dem Gerät.

[Bild: image.jpg]

[Bild: image.jpg]

Die TO-3 Öffnungen wurden mit Blechen verschlossen, damit es auch von aussen wieder gut aussieht.


[Bild: image.jpg]


Das Gerät arbeitet in A-Betriebsart und braucht daher auch im Leerlauf sehr viel Strom. Da "vorne" Röhren werkeln, und die FET-Ausgangsstufe ohne "über alles" GK betrieben wird (das war auch vorher so) , sind die Messwerte vergleichsweise niederschmetternd. Das gehört in diesem Fall aber zum Konzept. Dance3

Wie sich das Gerät messtechnisch schlägt , wird morgen eingestellt.
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#2
Thumbsup

sehr schön gemachter Umbau. Die obsoleten RFM10N15 und RFM10P15 aus den Counterpoints sind ja - wenn überhaupt - heute nur noch zu Dumpingpreisen zu bekommen.
Wie umfangreich waren denn die notwendigen Anpassungsarbeiten in der Peripherie beim Umbau auf die IRFP 9240?

gruß, audiomatic
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#3
Die Anpassungsarbeiten gingen "gegen null". Der VBE multiplier zur thermischen Kompensation der FET musste leicht angepasst werden, damit die Temperatur nicht nach oben driftet. Er sitzt direkt "in" der Kupferplatte.
Die Counterpoint SA100 ist ja ähnlich gebaut. Wesentlich simpler als die ursprüngliche SA-220.
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#4
Es kam schon ein oder zwei mal vor, dass mich Leute aus dem Internet anonym anschrieben, weil sie "mir" die Messungen mit dem Panasonic (also die FFT) nicht abkaufen wollten. Sie hatten (warum auch immer) Probleme damit, dass diverse gegengekoppelte Endverstärker bei mir "angeblich" so geringe Verzerrungen erreichten, und dass damit (oder eben mit mir LOL ) etwas nicht stimmen könne. Auf eine Diskussion wollten sie sich zwar nicht einlassen, hatten aber anscheinend das Bedürfnis, das mal loszuwerden. Ich hatte dabei den Eindruck, dass sie nicht gerade tief in der Materie steckten....naja....
Von den Panasonic habe ich sogar zwei Stück, die ziemlich deckungsgleich messen. Ausserdem habe ich Zugang zu einem Shibasoku Distortion Calibrator AC12B, der auf Wunsch eine definierte Menge an Harmoinischen ausgibt. Leider konnte ich dem Händler (der auch sowas wie ein Sammler istLOL) dieses seltene Gerät nicht abschwatzen. Bei Werten deutlich unter -100 dB werden die Abweichungen zwischen unterschiedlichen Geräten (Herstellern) größer....Bis zu 20% sind dann drin.

Warum erzähle ich das? ----> Weil es auch ganz anders aussehen kann. Man muss nur den passenden Verstärker nehmen. Pleasantry
Mit der Counterpoint ist man da auf dem besten Weg. Die Kombination aus Röhre und fehlender GK ist für " weniger perfekte" Messergebnisse genau richtig. Schlechten Klang kann ich dem Gerät aber trotzdem nicht attestieren. Ich habe damit Jahrelang die Folien meiner Gamma betrieben. Das Gerät ist übrigens auch Kappa 9 -fest.

Zu den Spektren:

1 Watt 8R:

[Bild: one_W.jpg]

50W 8R:

[Bild: 30_W.jpg]

Sieht schlimm aus, ist aber noch nichtmal in dem Bereich eines guten Cassettendecks. Auch die meisten Tonbandmaschinen haben da Mühe.....Das darf man bei der Abwägung nicht vergessen. Von der Klirrplatte ganz zu schweigen.

Der Amplitudenfrequenzgang reicht bei gemessenen 1W an 8R bis 170 KHz. am vier R 8 KHz darunter. Der Plot ist leider im Nirvana verschwunden....Habe vermutlich in irgendein falsches Verzeichnis kopiert und nicht auf den Stick. Kommt schonmal vor....

So sieht es bis 20KHz und 2,83V an 8R, 4R und der Lautsprechersimulation (grün) aus :
Die Ausgangsimpedanz ist wegen der fehlenden GK nicht besonders niedrig.


[Bild: ccc.jpg]

Die LS-Simulation als Grafik:

[Bild: omped.jpg]

Kraft hat das Gerät....Ohne Ende, und auch an 2R gibt es zumindest kurzfristig keinen Ärger.

THD&N vs. Power 8R:

[Bild: achtw.jpg]

...und an 4R


[Bild: 4ohm.jpg]
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#5
tolle Endstufe! Kann mich noch gut an gute Berichte in den HiFi-Gazetten erinnern. Viel Spass mit der Kiste Thumbsup
Hi

Uli

„Wenn Freiheit irgend etwas bedeutet, dann das Recht, Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen.“ G. Orwell
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#6
Den Tesbericht einer SA220 habe ich bisher leider noch nicht gefunden bzw. gelesen. Bei Ebay werden ab und an Kopien davon verkauft. Die SA100 hat "Stereophile"aber ziemlich verrissen. Der Test ist online.
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#7
Nachtrag: Ausgangsimpedanz.

Gemessen nach der "Rückwärtsmethode".


[Bild: imped.jpg]

Rot/Blau = L/R . Magenta = Kontrollmessung an einem 0,15R MPC Widerstand.

Nach der Vorwärtsmethode messe ich mit 1KHz umgerechnet 0,28 R.
Nehme ich die Rückwärtsmethode als gegeben, erhalte ich Bezogen auf 8 Ohm einen Dämpfungsfaktor von 33.
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