04.04.2015, 00:00
Moin zusammen,
hatte hier noch 2 Vifa 17er TMT liegen, der eine mit verzogener Spinne, kratzte bei Membranbewegung und bei Durchgangsprüfung unendlicher Widerstand. Beim anderen ließ sich die Membrane nur mit Widerstand bewegen und kratzte leicht, ging also zu schwer.
Normalerweise ein Fall für die Tonne, aber weil ich die Vifas total klasse finde, bin ich der Sache auf den Grund gegangen. Wenns nicht zu reparieren geht, ab in die Tonne, auch wenns die Chassis nicht mehr gibt.
Anmerken möchte ich, dass eine Reparatur in einem Reparaturbetrieb nicht lohnt, weil es doch etwas zeitaufwändig ist. Andererseits mag es ja sein, dass der Lautsprecher nicht mehr zu kriegen ist und ein Alternativlautsprecher nicht wirklich passt (egal, ob optisch oder wegen der tech. Daten).
Sofern man technisch etwas versiert ist und über ein bischen Handwerkszeug verfügt, kann (muss man nicht) man das selber machen.
Also ich habe in meinem Leben noch nie einen Lautsprecher (fast) komplett zerlegt, gehe aber trotzdem da dran - einfach weil es mich interessiert.
Genuch gelabert, jetzt wird es ernst. Nachdem ich den ersten erfolgreich repariert habe - keine Foddos von gemacht, hier eben nur der zweite mit Schritt für Schritt Fotos
Ausgangsbasis = Vifa TMT P17WJ-13 8Ohm
Problem = Membrane lässt sich nur schwer bewegen und kratzt dabei leicht. Dazu kommt noch ein leises Rascheln, wenn man den TMT schüttelt - das hört man aber nur in den späten Abendstunden, wenn wirklich alles total leise und ruhig ist.
Wie vorgehen? Das Rascheln kann ja nur von innen kommen, also entweder unterm Dustcap oder unter der Zentrierspinne.
So kommt zuerst das Cap runter. Der P17WJ hat ne Polyprop-Membran und das Cap ist so ne Art Textilgewebe.
Den Kleber mit Aceton angelöst und vorsichtig mim Cutter an der Klebestelle die Klinge eingeführt. Ganz vorsichtig die Klinge rumgezogen - hört sich leicht an, dauerte aber locker 15 Minuten - musste immer wieder etwas Aceton zugeben.
Dustcap abgenommen und siehe da - ein heller Staub (so weiss-grau) ist zu sehen. Auch in dem Luftspalt innen für den Spulenträger. Kein Wunder dasser kratzt.
Also den Kumpel mal umgedreht und geschüttelt. So, das wars, jetzt ist wieder gut, war so mein Gedanke. Von wegen, da war noch mehr, jetzt eben auch wieder zwischen Kern und Spulenträger.
Boah, wo kommt das Zeug wohl her und vor allem, wie isses da rein gekommen
Gedanke = wenn beim Schütteln immer noch was kommt, muss da noch mehr sein. Also muss die Spinne runter. Tja, wenns keine neue Spinne gibt, kann ich das Dingen immer noch wegwerfen.
Die Anschlusslitze abgelötet - Bild spare ich mir und mim Bastelskalpell unten am Korbrand versucht den Spinnenkleber zu lösen. Löste sich, wenn auch mit Widerstand.
Dann noch die Gummisicke oben am Korbrand gelöst, das ging sehr gut, da ist wohl so eine Art Gummikleber verwendet worden.
Als ich die Membrane dann abgehoben habe, wurden die Augen ganz groß. Der Korb war unterhalb der Spinne aber richtig am Blühen. Warum? Weil beim Aufnieten des Magneten wohl der Schutzlack am Korb beschädigt wurde und so die bösen Moleküle das Alu angreifen konnten. Dabei nehme ich an, dass der Vorbesitzer die Boxen im feuchten Keller stehen hatte oder so, weil sowas habe ich noch nie gesehen.
Den Korb umgedreht und ausgeschüttelt, anschließend mit Glasfaserradierer die Blühreste grob entfernt. Alter Schwede, da ist aber eine Menge "Dreck" zusammengekommen. Kein Wunder, dasser nicht mehr richtig Pumpen wollte, der Kleine
Ich hoffe man sieht den Haufen auf dem Bild
Für die neue Spinne brauchte ich auch die Maße, also konnte ich die Spinne jetzt auch messen. Meine Recherche ergab, dass es diese Spinne wohl nicht zu kaufen gibt
Habe dann Akustik Peiter kontaktiert. Herr Peiter hat mir nen Katalog als pdf gemailt, da stehen tausende von Spinnen drin. Auch eine passende für den Vifa. Also Spinnen geordert - dauerte ein paar Tage (weil genau diese Spinne nicht am Lager war), aber dann ging es ruck zuck. Dieses Unternehmen kann ich uneingeschränkt empfehlen.
Als nächstes musste die alte Spinne runter. Bei genauerer Betrachtung sah es so aus, als wäre da ein knüppelharter Kleber verwendet worden - ähnlich wie Sekundenkleber. Nun kann man da ja nicht drangehen, wie im Stahlbau (Vorhammer und Funkensäge), da muss man schon sehr vorsichtig zu Werke gehen. Stückchen für Stückchen mit dem Bastelskalpell kam dann. Nu isse ab.
Okay, neue Spinne kann drauf, machen wir erstmal ein Probesitzen. Damit auch hinterher alles passt, hatte ich vorher (mit alter Spinne) das Maß genommen, also ich habe die Höhe von Oberkante Magnetkern bis Oberkante Spulenträger gemessen (sorry, kein Foto von gemacht, dafür aber jetzt bei der Anprobe).
Also Membrane mit neuer Spinne rein und messen - vor Zerlegen hatte ich 15mm Höhe gemessen. Wunderbar, das passt.
Spinne wieder runter und Kleber aufgetragen - einfach Uhu ausse Flasche, die Spinne aufgezogen. Damit mir die Spinne nicht verrutscht und nachher gerade sitzt, die Membrane wieder in den Korb. So hat die Spinne außen umlaufend eine Auflagefläche. Damits auch wirklich passt, einen Hochtöner kopfüber auf die Membrane. So, die Spinne liegt außen umlaufend auf, die Membrane sitzt zentriert, sollte passen. Kleber trocknen lassen.
Nach Aushärten des Klebers den HT runter und messen - mal schaun, obs immer noch 15mm sind. Ja, habe ich auf jede 4tel Umdrehung gemessen
Und wie schaut die Klebestelle aus? Sehr schön, umlaufend gut durch das Spinnengewebe gezogen, wie beim original
Während der Kleber am aushärten war, habe ich mir den Korb geschnappt und die geblühte Fläche nochmal gereiniigt und mit schwatter Farbe versiegelt.
Nu muss die Spinne mit dem Korb verklebt werden. Dazu brauchmer aber unbedingt die Mitte, heißt, die Spule muss sauber zentrisch sitzen.
Den Luftspalt zwischen Spulenträger und Magnetkern habe ich mit einem Streifen Plastik von nem Schnellhefter ausgefüllt. Das hat die richtige Stärke, das sitzt so wunderbar und wackelt nicht und kippelt nicht.
Okay, also so gehts. Membrane raus, Plastikstreifen raus und den unteren Korbrand mit Sickenkleber eingeschmiert. Der alte Kleber könnte gleich gewesen sein, denn es war etwas milchig und leicht nachgiebig. Membrane rein, Plastestreifen zur Zentrierung rein
Sichtkontrolle am unteren Korbrand sacht = sieht gut aus. Lassen wir das mal aushärten. Zur Sicherheit ein bischen Gewicht - in Form einer kleinen Plasteflasche mit 50ml Membranbeschichtung auf die Membran - so kann sich die Spinne schön in den Kleber drücken - gibbet kein Foto von).
Als nächstes kommt die Gummisicke dran. Den Zentrierplastestreifen lasse ich drin - so weiss ich wenigstens, dass das nachher auch passt.
Zuerst habe ich den Korbrand mit Sickenkleber eingeschmiert und nach Ablüften die Sicke aufgelegt und festgedrückt.
Danach erst die Sicke mit der Membrane. Also Auflagefläche der Sicke auf Membrane mit Kleber eingeschmiert. Das Chassis auf den Kopf gelegt und an 4 Stellen gleichzeitig die Membrane rausgedrückt. So einfach ließ sich noch nie eine Sicke verkleben. Chassis wieder umgedreht und Sicke und Membran mitte Fingers umlaufend zusammengedrückt.
Tja, nu noch das Dustcap. Den Zentrierplastestreifen (man was für seltsame Wortkonstrukte) rausgenommen und erst einmal Membrane rein und rausgedrückt, schaun ob es passt. Geil, das geht wieder leicht und ohne Kratzen. Habe aber nochmal gemessen, weil hätte ja sein können und so. Aber alles gut, ich messe innen immer noch umlaufend meine 15mm.
Sehr schön, also kann das Dustcap drauf. Aber wie Kann ich ja schlecht mitte Finger nehmen und dann reinlegen und wegrutschen, dann versauen und überhaupt. Ne, so wird das nix. Doppelseitiges Klebeband könnte gehen. Habe mir ein fingernagelgroßes Stück doppelseitiges Klebeband abgeschnitten auf die Fingerspitze die andere Seite leicht aufs Cap gedrückt Yeah, das isses.
Rand vom Cap mit Uhu eingeschmiert Cap aufen "Klebefinger" und genau auf die alte Stelle gesetzt. Gaaaanz vorsichtig angedrückt - aber wirklich gaaanz vorsichtig. Damits nicht verrutscht oder sonstwas, wieder das 50ml Plastefläschen als Gewicht drauf. Warten Kaffe trinken, mal kurz ins Forum schauen, nachsehen, obs endlich klebt.
Zum Schluss nochmal eine kurze "Pumpprobe" = klasse, das tut. Litze wieder angelötet. Schnell noch den Widerstand gemessen = 5,6Ohm (genauer kann mein Multimeter nicht). Gut. Der andere hat 5,7Ohm und tut genau so.
Zum Abschluss habe ich noch ein paar Strippen angeschlossen, den alten Amp und Tuner angeworfen und langsam Pegel draufgegeben - also eine "Freischwing-Übung". Die Dinger gehen wieder. Das hat mich echt gefreut.
Früher hätte ich das stumpf in die Tonne gehauen, aber mit etwas Zeit und Geduld kann man der Sache auf den Grund gehen.
Gekostet hat der Spaß 6€ für 2 Spinnen + nen 5er für Versand, also 11€ und natürlich die Zeit. Aber die Zeit war es mir auf jeden Fall wert, denn es hat unheimlich Spaß gemacht, die Dinger zu zerlegen und wieder zu beleben.
Also, durch so Bastelaktionen kann man eigentlich nur gewinnen
Gerne dürft ihr das kommentieren, Verbesserungsvorschäge einbringen, aber auch Kritik üben (bei negativer Kritik bitte mit Begründung ), oder auch eure Lautsprecherreparaturaktionen hier posten.
Ich freue mich über eure Anregungen.
So, jetzt is genuch, ihr seid dran
hatte hier noch 2 Vifa 17er TMT liegen, der eine mit verzogener Spinne, kratzte bei Membranbewegung und bei Durchgangsprüfung unendlicher Widerstand. Beim anderen ließ sich die Membrane nur mit Widerstand bewegen und kratzte leicht, ging also zu schwer.
Normalerweise ein Fall für die Tonne, aber weil ich die Vifas total klasse finde, bin ich der Sache auf den Grund gegangen. Wenns nicht zu reparieren geht, ab in die Tonne, auch wenns die Chassis nicht mehr gibt.
Anmerken möchte ich, dass eine Reparatur in einem Reparaturbetrieb nicht lohnt, weil es doch etwas zeitaufwändig ist. Andererseits mag es ja sein, dass der Lautsprecher nicht mehr zu kriegen ist und ein Alternativlautsprecher nicht wirklich passt (egal, ob optisch oder wegen der tech. Daten).
Sofern man technisch etwas versiert ist und über ein bischen Handwerkszeug verfügt, kann (muss man nicht) man das selber machen.
Also ich habe in meinem Leben noch nie einen Lautsprecher (fast) komplett zerlegt, gehe aber trotzdem da dran - einfach weil es mich interessiert.
Genuch gelabert, jetzt wird es ernst. Nachdem ich den ersten erfolgreich repariert habe - keine Foddos von gemacht, hier eben nur der zweite mit Schritt für Schritt Fotos
Ausgangsbasis = Vifa TMT P17WJ-13 8Ohm
Problem = Membrane lässt sich nur schwer bewegen und kratzt dabei leicht. Dazu kommt noch ein leises Rascheln, wenn man den TMT schüttelt - das hört man aber nur in den späten Abendstunden, wenn wirklich alles total leise und ruhig ist.
Wie vorgehen? Das Rascheln kann ja nur von innen kommen, also entweder unterm Dustcap oder unter der Zentrierspinne.
So kommt zuerst das Cap runter. Der P17WJ hat ne Polyprop-Membran und das Cap ist so ne Art Textilgewebe.
Den Kleber mit Aceton angelöst und vorsichtig mim Cutter an der Klebestelle die Klinge eingeführt. Ganz vorsichtig die Klinge rumgezogen - hört sich leicht an, dauerte aber locker 15 Minuten - musste immer wieder etwas Aceton zugeben.
Dustcap abgenommen und siehe da - ein heller Staub (so weiss-grau) ist zu sehen. Auch in dem Luftspalt innen für den Spulenträger. Kein Wunder dasser kratzt.
Also den Kumpel mal umgedreht und geschüttelt. So, das wars, jetzt ist wieder gut, war so mein Gedanke. Von wegen, da war noch mehr, jetzt eben auch wieder zwischen Kern und Spulenträger.
Boah, wo kommt das Zeug wohl her und vor allem, wie isses da rein gekommen
Gedanke = wenn beim Schütteln immer noch was kommt, muss da noch mehr sein. Also muss die Spinne runter. Tja, wenns keine neue Spinne gibt, kann ich das Dingen immer noch wegwerfen.
Die Anschlusslitze abgelötet - Bild spare ich mir und mim Bastelskalpell unten am Korbrand versucht den Spinnenkleber zu lösen. Löste sich, wenn auch mit Widerstand.
Dann noch die Gummisicke oben am Korbrand gelöst, das ging sehr gut, da ist wohl so eine Art Gummikleber verwendet worden.
Als ich die Membrane dann abgehoben habe, wurden die Augen ganz groß. Der Korb war unterhalb der Spinne aber richtig am Blühen. Warum? Weil beim Aufnieten des Magneten wohl der Schutzlack am Korb beschädigt wurde und so die bösen Moleküle das Alu angreifen konnten. Dabei nehme ich an, dass der Vorbesitzer die Boxen im feuchten Keller stehen hatte oder so, weil sowas habe ich noch nie gesehen.
Den Korb umgedreht und ausgeschüttelt, anschließend mit Glasfaserradierer die Blühreste grob entfernt. Alter Schwede, da ist aber eine Menge "Dreck" zusammengekommen. Kein Wunder, dasser nicht mehr richtig Pumpen wollte, der Kleine
Ich hoffe man sieht den Haufen auf dem Bild
Für die neue Spinne brauchte ich auch die Maße, also konnte ich die Spinne jetzt auch messen. Meine Recherche ergab, dass es diese Spinne wohl nicht zu kaufen gibt
Habe dann Akustik Peiter kontaktiert. Herr Peiter hat mir nen Katalog als pdf gemailt, da stehen tausende von Spinnen drin. Auch eine passende für den Vifa. Also Spinnen geordert - dauerte ein paar Tage (weil genau diese Spinne nicht am Lager war), aber dann ging es ruck zuck. Dieses Unternehmen kann ich uneingeschränkt empfehlen.
Als nächstes musste die alte Spinne runter. Bei genauerer Betrachtung sah es so aus, als wäre da ein knüppelharter Kleber verwendet worden - ähnlich wie Sekundenkleber. Nun kann man da ja nicht drangehen, wie im Stahlbau (Vorhammer und Funkensäge), da muss man schon sehr vorsichtig zu Werke gehen. Stückchen für Stückchen mit dem Bastelskalpell kam dann. Nu isse ab.
Okay, neue Spinne kann drauf, machen wir erstmal ein Probesitzen. Damit auch hinterher alles passt, hatte ich vorher (mit alter Spinne) das Maß genommen, also ich habe die Höhe von Oberkante Magnetkern bis Oberkante Spulenträger gemessen (sorry, kein Foto von gemacht, dafür aber jetzt bei der Anprobe).
Also Membrane mit neuer Spinne rein und messen - vor Zerlegen hatte ich 15mm Höhe gemessen. Wunderbar, das passt.
Spinne wieder runter und Kleber aufgetragen - einfach Uhu ausse Flasche, die Spinne aufgezogen. Damit mir die Spinne nicht verrutscht und nachher gerade sitzt, die Membrane wieder in den Korb. So hat die Spinne außen umlaufend eine Auflagefläche. Damits auch wirklich passt, einen Hochtöner kopfüber auf die Membrane. So, die Spinne liegt außen umlaufend auf, die Membrane sitzt zentriert, sollte passen. Kleber trocknen lassen.
Nach Aushärten des Klebers den HT runter und messen - mal schaun, obs immer noch 15mm sind. Ja, habe ich auf jede 4tel Umdrehung gemessen
Und wie schaut die Klebestelle aus? Sehr schön, umlaufend gut durch das Spinnengewebe gezogen, wie beim original
Während der Kleber am aushärten war, habe ich mir den Korb geschnappt und die geblühte Fläche nochmal gereiniigt und mit schwatter Farbe versiegelt.
Nu muss die Spinne mit dem Korb verklebt werden. Dazu brauchmer aber unbedingt die Mitte, heißt, die Spule muss sauber zentrisch sitzen.
Den Luftspalt zwischen Spulenträger und Magnetkern habe ich mit einem Streifen Plastik von nem Schnellhefter ausgefüllt. Das hat die richtige Stärke, das sitzt so wunderbar und wackelt nicht und kippelt nicht.
Okay, also so gehts. Membrane raus, Plastikstreifen raus und den unteren Korbrand mit Sickenkleber eingeschmiert. Der alte Kleber könnte gleich gewesen sein, denn es war etwas milchig und leicht nachgiebig. Membrane rein, Plastestreifen zur Zentrierung rein
Sichtkontrolle am unteren Korbrand sacht = sieht gut aus. Lassen wir das mal aushärten. Zur Sicherheit ein bischen Gewicht - in Form einer kleinen Plasteflasche mit 50ml Membranbeschichtung auf die Membran - so kann sich die Spinne schön in den Kleber drücken - gibbet kein Foto von).
Als nächstes kommt die Gummisicke dran. Den Zentrierplastestreifen lasse ich drin - so weiss ich wenigstens, dass das nachher auch passt.
Zuerst habe ich den Korbrand mit Sickenkleber eingeschmiert und nach Ablüften die Sicke aufgelegt und festgedrückt.
Danach erst die Sicke mit der Membrane. Also Auflagefläche der Sicke auf Membrane mit Kleber eingeschmiert. Das Chassis auf den Kopf gelegt und an 4 Stellen gleichzeitig die Membrane rausgedrückt. So einfach ließ sich noch nie eine Sicke verkleben. Chassis wieder umgedreht und Sicke und Membran mitte Fingers umlaufend zusammengedrückt.
Tja, nu noch das Dustcap. Den Zentrierplastestreifen (man was für seltsame Wortkonstrukte) rausgenommen und erst einmal Membrane rein und rausgedrückt, schaun ob es passt. Geil, das geht wieder leicht und ohne Kratzen. Habe aber nochmal gemessen, weil hätte ja sein können und so. Aber alles gut, ich messe innen immer noch umlaufend meine 15mm.
Sehr schön, also kann das Dustcap drauf. Aber wie Kann ich ja schlecht mitte Finger nehmen und dann reinlegen und wegrutschen, dann versauen und überhaupt. Ne, so wird das nix. Doppelseitiges Klebeband könnte gehen. Habe mir ein fingernagelgroßes Stück doppelseitiges Klebeband abgeschnitten auf die Fingerspitze die andere Seite leicht aufs Cap gedrückt Yeah, das isses.
Rand vom Cap mit Uhu eingeschmiert Cap aufen "Klebefinger" und genau auf die alte Stelle gesetzt. Gaaaanz vorsichtig angedrückt - aber wirklich gaaanz vorsichtig. Damits nicht verrutscht oder sonstwas, wieder das 50ml Plastefläschen als Gewicht drauf. Warten Kaffe trinken, mal kurz ins Forum schauen, nachsehen, obs endlich klebt.
Zum Schluss nochmal eine kurze "Pumpprobe" = klasse, das tut. Litze wieder angelötet. Schnell noch den Widerstand gemessen = 5,6Ohm (genauer kann mein Multimeter nicht). Gut. Der andere hat 5,7Ohm und tut genau so.
Zum Abschluss habe ich noch ein paar Strippen angeschlossen, den alten Amp und Tuner angeworfen und langsam Pegel draufgegeben - also eine "Freischwing-Übung". Die Dinger gehen wieder. Das hat mich echt gefreut.
Früher hätte ich das stumpf in die Tonne gehauen, aber mit etwas Zeit und Geduld kann man der Sache auf den Grund gehen.
Gekostet hat der Spaß 6€ für 2 Spinnen + nen 5er für Versand, also 11€ und natürlich die Zeit. Aber die Zeit war es mir auf jeden Fall wert, denn es hat unheimlich Spaß gemacht, die Dinger zu zerlegen und wieder zu beleben.
Also, durch so Bastelaktionen kann man eigentlich nur gewinnen
Gerne dürft ihr das kommentieren, Verbesserungsvorschäge einbringen, aber auch Kritik üben (bei negativer Kritik bitte mit Begründung ), oder auch eure Lautsprecherreparaturaktionen hier posten.
Ich freue mich über eure Anregungen.
So, jetzt is genuch, ihr seid dran