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MC-Eingang - Widerstand ändern
#1
Hallo, mal eine Frage: Kann man einen fixen MC-Eingang mit 100Ω ohne weiteres umbauen, indem man statt den z.B. 100Ω eben 1KΩ oder 800Ω (für Denon DL 304) einlötet? Habe noch einen innen top erhaltenen Sanyo C55 plus, den ich gerne so modifizieren würde. Theoretisch könnte man auch am Cinchkabel einen gewünschten Widerstand einschleifen - oder liege ich da völlig falsch? Die Hersteller verschiedener Phonoboxen machen es ja auch nicht viel anders - z.B. mit Dipschalterchen oder steckbaren Widerständen/Kondensatoren.

Danke & Grüße - Frank
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#2
Hallo Frank

Das kommt auf die Schaltung des MC Vorverstärkers an. Der Eingangswiderstand des Vorverstärkers hängt nicht nur von den eingebauten Widerständen ab, sondern ergibt sich als komplexer Wechselstromwiderstand aus mehreren Größen. Einfluss haben, können die Art der Schaltung in der die Transistorstufen betrieben werden (Basisschaltung, Emitterschaltung, Kollektorschaltung), oder eventuell auch der Grad der Gegenkopplung. MC Vorstufen gibt es allerdings auch mit Operationsverstärkern. Da sieht es dann wieder etwas anders (meistens einfacher) aus.

Gruß Dirk
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  • Franky
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#3
Ich denke, so richtig lässt sich diese Frage erst nach einem gründlichen Blick in den Schaltplan der Phonovorstufe beantworten. Habe gerade gesehen, die Tanya hat den ja...

Frank, Du könntest als einfachste Lösung R502 und R602 entfernen - das ist jederzeit reversibel. Dürfte damit deutlich lauter werden, die Auswirkungen auf den Klang wären zu erproben. Das sind dann schon mal um die 500 Ohm. Dann kann man noch je einen Vorwiderstand um 300 Ohm in Reihe schalten. Wenn das Ergebnis klanglich nicht zufriedenstellend ist, den Reihenwiderstand ggf. mit einem kleinen Kondensator (einige nF) überbrücken (mehr Höhen) oder C501 und C601 vergrößern (weniger Höhen). Hier lässt sich durchaus etwas spielen, je nachdem, was der DL304 plus nachfolgendes Kabel am liebsten mag.

Viel Erfolg,
rafena
Das war aber schon kaputt, bevor ich es repariert habe!
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  • Franky, Tom
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#4
Ich dachte, es ging um eine vernünftige Anpassung des System an den MC-Vorverstärker. Oder doch einfach nur lauter? LOL

http://www.sac.de/sac/start_frame.php?Pf...12_30&BL=8

Gruß Dirk
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  • Franky
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#5
Lauter ist der Nebeneffekt der beschriebenen Anpassung (Erhöhung der Eingangsimpedanz wie vom TE erfragt). Kann man später noch ausgleichen, wenn erst mal alles andere passt.
Hast Du mal in den Schaltplan geschaut?

Viele Grüße
rafena
Das war aber schon kaputt, bevor ich es repariert habe!
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  • Franky
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#6
Hallo Frank,
im Schaltplan ist der R502/R602 mir 100 Ohm eingezeichnet. Ersetze den mal mit zum Beispiel 330 Ohm. Das sollte in die richtige Richtung gehen. Zusätzlich bitte:
C502/C503 & C602/C603 gegen einen hochwertigen Kondensator tauschen, Elna Silmic II, Nichicon KW oder ähnliches.
C918/C919 wie oben
C506/C606 gegen einen kleinen Wima MKS2 im 5mm Raster.

Naja, und wenn du grad dabei bist:
C552/C652 Wima MKS2 4,7uF
C559/C659 Wima MKS2 4,7 uF
C711/C811 wie oben
C766/C866 wie oben
C914/C915 wie C502/C503
C763/863 gegen Elna Silmic II, Nichicon KW oder ähnliches
C907 gegen Wima MKS2 4,7 uF oder größer
C910/C911 Wima MKS2 4,7 uF
C912/C913 größer dimensionieren und wie auch C906/C915 gegen Elna Silmic II, Nichicon KW oder ähnliches.

Wenn du ein langes Kabel angeschlossen hast kann du noch den R774/R874 gegen 150 Ohm tauschen.

Und warum das ganze?

Hör mal hinterher nach Thumbsup

So ählich sieht es dann im Gerät aus:
[Bild: PICT0003.jpg]

Der Kleine kann wirklich mehr. Ich habe das schon mehrfach erfolgreich gemacht

Richard
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Ohne Musik wäre das Leben ein Fehler
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  • Franky, __diz__
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#7
AtRichard
Hallo - Wow, super Anleitung, Danke! Ich dachte schon, es kommt gar nichts mehr auf meine Anfrage. Deine Vorschläge werde ich umsetzen.
Kannst Du mir noch bestätigen, was der Kondensator für die Eingangskapazität MM ist? Ich meine, das sind C501 und C601, jeweils 100p, was mir passen würde.
Das DL 304 als MC wiederum spielt am besten durchweg mit 800Ω oder 1kΩ, sagen die Leute. Kann ich bestätigen. Das werde ich ausprobieren mit R502/R602.
Nebenbei, da Du den C55 plus anscheinend kennst. Es gibt zwei kleine Macken, die oft bei diesen Gerät anscheinend schon ab Werk aufgetreten sind.
Zum einen surrt das Netzteil - zwar nur ganz leise, aber eigentlich sollte es gar keine Geräusche machen. Hört sich harmlos an, wie ein Kabel, dass innen am Netzteil-Gehäuse vibriert, und lässt sich wahrscheinlich mit einem Tröpfchen Harz beseitigen. Die Frage wäre, ob man das Netzteil einfach öffnen kann, oder, ob es komplett vergossen ist.
Die zweite Macke ist etwas komplizierter. Nur beim Pre-out, nicht über Rec-out, ist ein Kanal (ich weiß grad nicht, ob rechts oder links) "unten raus" bei ausbalanciertem Regler bis zu 1db lauter als der andere. Das ganze normalisiert sich dann wieder fast in der 11-Uhr-Stellung des Lautstärkereglers. Die Frage wäre, woher das kommt - also es muss irgendwo im Verstärkerzweig liegen.

ps.: was meinst Du mit "C912/C913 größer dimensionieren"? 470µ statt 220µ, oder ist das schon zuviel?

Danke und Grüße - Frank
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#8
(24.06.2015, 15:52)Broesel02 schrieb: Ohne Musik wäre das Leben ein Fehler
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum (Nietzsche).
Die Arche Noah wurde von Amateuren gebaut, die Titanic von Profis.

Gruß Frank
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#9
Halo Franky,
C501/601 sind die Eingangskapazitäten für den MC Phono- Eingang. Ich denke sie sollen HF vom Eingang abblocken. Für des Klang des MC Systems spielen sie wegen der geringen Widerstände der MC System keine Rolle. Ab einer Kapazität von 100 nF könntest du vielleicht einen Unterschied hören. Wenn du Goldstaub auf die Ohren geben möchtest kannst du sie gegen Glimmer- Typen tauschen. Bei dem MM Eingang, C551/C651, spielen diese Kapazitäten wenn man mit MM System hört eine Rolle bei der elektrischen Bedämpfung des MM Systems. Aber bei MC macht das wie gesagt fast nichts aus
Das Signal aus dem MC System geht über die beiden 100 uF Kondensatoren auf die Eingangstransistoren. Wie schon geschrieben: Wenn du dort etwas hochwertiges spendierst lohnt sich das sicher. Du kannst auch einen kleinen Folien C als Shunt zum Eingangselko, etwa einen 4,7 uF Wima, zusätzlich einlöten.
Meine persönliche Erfahrung mit dem Denon war eher ein etwas geringerer Abschlusswiderstand als du vorschlägst, zwischen 300 Ohm und 500 Ohm. Du wirst es wohl ausprobieren müssen.
C912/C913: Wenn man den üblichen Simulationsprogrammen glaubt sollte der Kondensator nach dem Regler nicht größer sein als der vor dem Regler. Wenn du also C912/C913 auf 470 uF vergrößerst sollte der C905/C906 auf 680 uF erhöht werden. Auch hier kannst du, dem Goldstaub folgend, den Kondensatoren Folienshunts spendieren.

Das brummende Netzteil: Habe ich bei 3 von 4 Vorstufen auch. Das ist also ein Serienfehler. Ich habe den Trafo in seinem Blechgehäuse mit Harz ausgegossen (Vorsicht das kein Harz ins Gerät läuft!). Dann war Ruhe.

Pegelunterschiede: Dafür ist meist das kleine 12Volt Relais im Ausgang verantwortlich. Reinigen/Polieren ist hier nicht, die Dinger sind verschweisst und zu klein. Hole dir bei Gelegenheit ein neues dann sollte dieser Fehler behoben sein

Viel spaß mit dem kleinen "Underdog"

Richard
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Ohne Musik wäre das Leben ein Fehler
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  • Franky, __diz__, timundstruppi
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#10
Kurzes Update: Mit R502/R602 kann man den MC-Eingang anpassen, Tuning auf den endgültigen Wert steht noch aus. Da das Gerät sehr servicefreundlich ist, kostet es auch nicht viel Mühe, die Impedanz für ein anderes System wieder zu ändern. Und die Styroflex-Kondensatoren für den MM-Eingang schienen mir auch nicht mehr ganz ok zu sein - unruhiger Ruhepegel. Da dürfte Glimmer wirklich die bessere Wahl sein, wie auch für den MC-Eingang, obwohl dort eher unwichtig.
Was mich aber zunächst vor ein Rätsel stellte, war der Pegelunterschied zwischen den Kanälen - nur in der Verstärkersektion, also Pre-Out, nicht aus dem Phonoteil Rec-Out.
Das Relais ist es nicht, habe es testweise überbrückt. Kalte Lötstellen auch nicht. Der Gleichstromabgleich auch nicht, testweise falsche Werte änderten nichts am Symptom. EQ-Sektion auch nicht. Lustigerweise hat Sanyo bereits 1980 den Testern der deutschen Zeitschrift "Stereo" (10/1980) ein Exemplar mit unterschiedlichen Pegeln geliefert. Die "Stereo"-Leute behalfen sich damals mit dem Balance-Regler. Allerdings ist die Sache nicht ganz so einfach, wie die "Stereo"-Leute damals meinten. Zumindest bei mir ist es kein fixer Fehler, sondern ein dynamischer, bezogen auf der Skala der Laufstärke bis 10:
2 - gleiche Pegel,
7- gleiche Pegel,
2 - 7 rechter Kanal lauter, bis ca. 1db,
7 - 10 linker Kanal lauter, bis ca. 0,5,db.
Obwohl ich das gute Alps-Poti für die Lautstärke (kein einziges Knacksen!) nicht ausgebaut habe, konnte ich dann immerhin an den Lötstellen und an den Übergabepunkten des Potis zum Verstärker jeweils leicht unterschiedliche Widerstände für links und rechts messen und wiederum gleiche, wo auch die Lautstärke beider Kanäle gestimmt hatte. Somit dürfte der Fall klar sein: Das Alps-Edelteil hat einen Fehler, meine ich.
Entweder mich packt es irgendwann, auch den Trafo auszugießen und ein neues Poti zu besorgen, oder ich warte solange, bis mir ein zweites Gerät günstig über den Weg läuft, denn einen guten Klang hat der C55 allemal, und wenn man dann noch die Tuning-Tipps von Richard beachtet sowieso - habe auch den Vorschlag nachgelesen, die Spannung mit zwei zusätzlichen 1µ zu puffern, mein Respekt, denn die Schaltung im Verstärkerteil ist nicht trivial.
Trotzdem ist der C55 meist recht günstig, sofern ihn jemand anbietet. Ich sollte also nicht soviel Werbung dafür machen.

Viele Grüße - Frank
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#11
Bin schneller an ein passendes Alps-Poti gekommen, als ich dachte und habe es auch gleich eingebaut. Jetzt stimmen die Kanäle wieder. Kommt wohl selten vor, deshalb sucht man sich einen Wolf, bis man das nächstliegende untersucht (mir geht's wenigstens immer so).

Gruß - Frank
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  • timundstruppi
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#12
Hallo Franky,
sehr schön das dieses Gerät dir so viel Freude bereitet. Ich habe es leider mal gegen meinen Kenwood L-07 C II antreten lassen. Das war die Ursache für all die Maßnahmen zur Klangverbesserung. Aber am Ende kam die C-55 leider doch nicht an den L-07 C II heran. Bei uns steht als letzte Maßnahme noch aus den ganzen Regler im Netzteil durch einen LM 317/LM 337 zu ersetzen und eine Stromquelle im Eingang des Line- Verstärkers zu integrieren, etwa durch einen LM 334 an Stelle des R711/R811. Das ist eine Aufgabe für regnerische Winterabende Wink3 . Aber man kann sich bis dahin auch einfacher behelfen: Am Fußpunkt der Widerstandes R711/R811, 6,8 kOhm und am Kollektor des Q-706 je einen 1 uF Folie gegen Masse legen um die Spannung hier ein wenig zu puffern. Das zeigt schon mal wo es langgehen kann.

Die Preise dieser kleinen Vorstufe sind mal erheblich gestiegen nachdem es in der "Stereo" 6/2013 unter dem Titel "<<Plus- Punkt>> aus Japan" einen sehr guten Nachtest dieser Vorstufe gab. Danach lag der Marktpreis über 200 Teuro. Inzwischen sind wir wieder bei 100 bis 130 Euro angelangt. Ich habe die Vorstufe aber auch schon mal für 30 Euro bekommen.

Die zugehörige Endstufe ist im übrigen auch eine recht wenig bekannte hervorragende MosFet Endstufe. Da habe ich auch noch einige von im Bestand:

[Bild: 9_Sanyos.jpg]

Richard
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Ohne Musik wäre das Leben ein Fehler
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#13
Hallo Richard,

sicher, insgesamt hat der C55 plus Pre natürlich seine Grenzen. Ich würde ihn so knapp unter dem Yamaha C60 einordnen. Wobei es immer drauf ankommt, wie gut die Geräte erhalten oder revidiert worden sind. Dank des "Hype" um diverse Modelle (siehe "Plus Punkt"), wie etwa den C2 von Yamaha, wird oft übersehen, dass auch ein Champion wie der Sony TA-E88B (TA-E88) nicht mal halb so viel taugt wie sein Ruf, wenn er nicht sauber instandgesetzt wurde. Man beachte die Fotos etwa in der Mitte der Seite.

http://amp8.com/tr-amp/sony/ta-e88.htm

Was ich bald mal angreifen werde, ist die Phonoplatine des Accuphase E204. An sich soll die recht gut sein, für MM sowieso und auch für MC. Aber, irgendwie gefällt mir der Klang darüber bei meinem Gerät im Vergleich nicht, zu "dünn", irgendwas stimmt da nicht.
Die Sanyo Endstufe P55 plus hatte ich damals auch, da machte doch der flüssigkeitsgefüllte Kühlkörper immer richtige (völlig normale) Betriebsgeräusche. Die habe ich vor Jahren verschenkt, weil sie für meine Zwecke völlig überdimensioniert war.

Die Sache mit der Spannungspufferung habe ich schon getestet, mache ich auch. Vielleicht finde ich morgen Zeit dazu. Danke nochmal für die Tipps.

Viele Grüße - Frank
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#14
Hallo Frank,
ober der Accu in der Phono Sektion wirklich besser ist? Nach einem Blick in den Schaltplan glaube ich das eher nicht. Aber ich habe es noch nicht selber gehört.
Besser wäre eine Sansui CA-F1. Da habe ich auch in meinem "Fuhrpark". Auch eines jener Objekte die, wenn ich sie mal ausleihe, nur ganz langsam zurückkommen. Als Vorverstärker hat mich, aber erst nach der Überarbeitung, auch der Technics SE 9070 überzeugt. Ab der Line Stufe komplett DC gekoppelt. Ohne Kondensator und ohne DC- Servo. Mit allen Vor- und Nachteilen daraus. Lediglich die MC Stufe ist bei diesem Technics Gerät nicht so der Burner.

Berichte doch mal wie dir der Sanyo Plus P-55 nach den kleinen Revisionen gefällt.
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Ohne Musik wäre das Leben ein Fehler
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#15
Hallo Richard,

der Sanyo klingt nach der kleinen Revision über den Line-Eingang hörbar besser, Richtung Class-A-Verstärker (Röhre), was wohl mit der Spannungspufferung zusammenhängt - ich meine, danach habe ich den Unterschied zum ersten Mal gehört, als ich zwischendurch eine Kontrolle machte. Man kann festhalten, dass es sich lohnt, diesem Gerät einige Folien und neue Elkos zu spendieren und die Änderung mit der Spannungspufferung durchzuführen - es gibt ja auch Fälle, in denen dann plötzlich der geliebte typische Sound nicht mehr da ist.
Phono muss ich erst noch testen, ein kurzer Eindruck zeigte nichts nachteiliges, klang gut über MM und MC.
Die Änderung im Klang über Line wiederum merkte ich gleich, weil ich den Pre-Out und/oder Rec-Out an eine DAW schickte, auf der meine Ohren einigermaßen geeicht sind von diversen Soundbasteleien, und wo ich den C55 früher oftmals angeschlossen hatte; was sich dann auch über eine normale Hifi-Kette bestätigte.
Die unteren Mitten sind besser, also detaillierter und definierter, ohne leiser zu werden. Wenn ich den C55 übersteuere, höre ich über Kopfhörer jetzt genau, wie die Bässe verzerren und "platzen", zuvor führte Übersteuern eher zu dem unangenehmen Krach im breiteren mittleren Frequenzspektrum, bei dem es Tiefton halt auch wumste. D.h., der Pre hat die Bässe jetzt besser im Griff.
Die Höhen sind auf jeden Fall "edler" geworden, mehr Brillanz. Das war ich zunächst skeptisch, aber es handelt sich nicht um eine Abschwächung diverser hoher Frequenzen (wie bei einem De-Esser), sondern tatsächlich um eine bessere Darstellung nach den Eingriffen. Hier trennt sich auch bei den Phonoteilen nach meiner Meinung die Spreu vom Weizen. Die Referenz, um Brillanz zu hören, ist für mich übrigens immer noch die "Dark Side of the Moon", obwohl ich sonst hauptsächlich Klassik spiele. Am meisten erinnert mich der C55 jetzt an die typische Klangcharakteristik der Denon MC-Systeme, mit dem die ganze Geschichte angefangen hatte - dieser Sound ist mir am liebsten, also passt das ganze sehr gut (die Nachteile merkt man dann immer erst nach ein paar Wochen...).
Ich habe übrigens nicht alle Elkos getauscht, die Elna-Elkos habe ich dringelassen, von den 1µ abgesehen (gegen Folie getauscht). Ist Ansichtssache, aber um diese alten Qualitätselkos angemessen zu ersetzen, muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen - vielleicht bei Gelegenheit. Dafür habe ich die Elkos ausgiebig "geshunted", auch weil ich ausreichend Folien griffbereit hatte. Und, die Kapazitäten stimmen auch noch.
Was man nach meiner Meinung noch verbessern könnten, wären die SVR's, also 701, 801, 551 und 651, und zwar für feinere Werte. Allerdings habe ich bemerkt, dass sie trotz gegenteiligem optischem Eindruck dann sehr stabil auf dem Wert bleiben, auf den man sie mit einiger Mühe "eingezittert" hat.
Das Trafobrummen habe ich ohne Ausgießen beseitigen können. Die Abdeckplatte, die den Trafo unten verschließt, ist der "Resonanzträger". Nur an den Klemmstellen mit etwas Gummi oder dergleichen entkoppeln, dann summt er nur noch praktisch unhörbar.
Interessant für mich, dass Du die Akkuphase Phonoplatine laut Schaltplan nicht so überragend findest - da fehlt mir das Wissen zur Beurteilung. Klanglich war ich jedenfalls so, wie sie im Originalzustand bei mir aus erster Hand dasteht und spielte, nicht überzeugt. Ich habe damals sofort einen Pre - u.a. auch den Sanyo - angeschlossen und seitdem nur noch die Endstufe benutzt (der E204 ist auftrennbar). Es könnte also sein, dass ein paar Elkos tauschen, etwas nachlöten, Kapazitäten und Widerstände kontrollieren gar nicht viel bringt. Aber, das wird sich noch zeigen.

ps.: ich habe leider keine Fotos gemacht, da ich nicht glaubte, dass der Thread viele Leute im Forum interessiert.

Viele Grüße - Frank
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#16
mich interessiert der fred!
außerdem such ich noch einen sanyo plus c55 in silber!

grüsse

spiff
-- In der Truhe liegt die Kraft --
-- Hilfe! Mein Blödzinn schmilzt nicht! --
-- Vinyl - Da weiß man, was man hat. Guten Abend! (Ivo) --
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#17
(21.10.2015, 11:12)spiff schrieb: mich interessiert der fred!

Na dann fragen wir doch beim Richard mal nach, ob er den C55 wie geplant noch weiter verbessern konnte. Sofern er den Thread liest: Info darüber wäre "very welcome".

Viele Grüße - Frank
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#18
Zitat:klingt nach der kleinen Revision über den Line-Eingang hörbar besser, Richtung Class-A-Verstärker (Röhre), was wohl mit der Spannungspufferung zusammenhängt

Guten Abend,
ich hätte dazu eine ernstgemeinte Frage:
Beruht die beschriebene Verbesserung auf psychischen Effekten, die mitunter wissenschaftlich noch nicht lückenlos erforscht sind, oder handelt es sich um rein "physikalische" Effekte, die ihren Ursprung ohne wenn und aber in der Elektronik haben?
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#19
(22.10.2015, 20:26)scope schrieb: handelt es sich um rein "physikalische" Effekte, die ihren Ursprung ohne wenn und aber in der Elektronik haben?

Ursprung des ganzen ist ohne wenn und aber in der Elektronik zu suchen, ist ja ziemlich exakt beschrieben, was getan wurde. Warum genau sich die Veränderungen im Klang ergeben, müsstet Du Richard fragen. Ich habe seine Vorschläge aus Spaß ausprobiert und gemerkt, dass es mir gefällt. Beschreibung des Sounds nach den Änderungen ist logischerweise rein subjektiv, so gut ich mich eben in dem Moment ausdrücken konnte. Das Ganze ließe sich hunderprozentig auch nachmessen, z.B. beim Frequenzgang. Rosa Rauschen rein und sehen, was vor und nach der Revision davon über Pre Out / Rec Out wieder rauskommt. Dann hätte man objektivere Angaben - was allerdings bei mir zumindest nicht Sinn und Zweck der Sache war.

Hier wird die Sache auch nochmal beschrieben;
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?f=23&t=5053

Viele Grüße - Frank
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#20
Zitat: Ich habe seine Vorschläge aus Spaß ausprobiert und gemerkt, dass es mir gefällt.
OK, das würde ich auch niemals in Abrede stellen. Darum ja auch die von mir gewählte Formulierung.

Aber das ist m.E. auch nicht besonders interessant, da ....wie du völlig richtig schreibst.... :

Zitat:Beschreibung des Sounds nach den Änderungen ist logischerweise rein subjektiv, so gut ich mich eben in dem Moment ausdrücken konnte.

Zitat:Das Ganze ließe sich hunderprozentig auch nachmessen, z.B. beim Frequenzgang
Tja...Und exakt an dieser Stelle möchte ich das ganz energisch nicht nur in Frage stellen, sondern sogar stark bezweifeln. Es ist zwar durchaus möglich, dass du den Frequenzgang durch irgendwelche Maßnahmen komplett aus dem Ruder gebracht hast, und dir der Effekt gefällt, aber eine Linearisierung ist mit dieser Vorgehensweise nicht möglich, zumal der Frequenzgang vorher ja bereits linear war. Im aktuellen Fall sprechen wir von +/- 0,3 dB über den gesamten NF-Bereich (auszug aus der BDA) , was einen typischen Wert für solche Vorstufen darstellt.
Und diese Eigenschaft soll -wie du schreibst- durch ungezielten Bauteilwechsel nochmal weiter verbessert werden?

Ich frage mich wie das erstens möglich, und darüberhinaus auch noch hörbar werden soll?
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#21
Kurzer Zusatz - die primäre klang-verändernde Maßnahme ist zwar erwähnt, aber nicht genügend als solche kenntlich gemacht:
Am Fußpunkt der Widerstände R711/R811, 6,8 kOhm und am Kollektor des Q-706 je einen 1 uF Folie gegen Masse legen, um die Spannung hier ein wenig zu puffern. Ich habe dem Teil außerdem gleich hinter den Netzteiltransistoren zwei 330uF-Elkos statt 220uF eingebaut.
Der Rest war einfach Überholung, also Elkos und ein paar Folien tauschen, DC neu abgleichen, etwas reinigen und nachlöten.
SM gibt es bei Hifi-Engine.


Viele Grüße - Frank

(22.10.2015, 21:33)scope schrieb: ... eine Linearisierung ist mit dieser Vorgehensweise nicht möglich, zumal der Frequenzgang vorher ja bereits linear war.
Ja klar, es muss mir gefallen, die Linearität interessiert mich nicht.


Viele Grüße - Frank
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#22
Zitat:Ja klar, es muss mir gefallen, die Linearität interessiert mich nicht.

OK, dann wird mir das jetzt auch klar. Da es eine hörbare Veränderung gab, "muss" das was vorher linear war, jetzt "unlinear(er)" sein. Und dieser Effekt gefällt dir. DrinksFreunde
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#23
(22.10.2015, 21:54)scope schrieb: Und dieser Effekt gefällt dir. DrinksFreunde
Völlig richtig, in diesem Sinne ist natürlich jede Komponente, die nicht hundertprozentig linear arbeitet, ein "Effektgerät". Ist zwar leicht abwertend gemeint, stimmt aber trotzdem: der "Effekt" gefällt mir sehr gut, während ich den Pre zuvor für durchschnittlich hielt. Man sollte natürlich auch noch berücksichtigen, dass ich bei einem Gerät aus dem Jahr 1980 fast alle Elkos getauscht habe, außerdem einige durch Folien (MKP) ersetzt, und dann noch einige alte Folien durch neue (z.B. Styroflex gegen Glimmer) ersetzt habe. Das hat logischerweise auch Auswirkungen. Wenn ich ein Vintage-Verkäufer wäre, hätte ich die Sache dokumentiert und gemessen. Bin sicher, dass man vieles nachmessen könnte.

Viele Grüße - Frank
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#24
Zitat:Bin sicher, dass man vieles nachmessen könnte.


Sei mir nicht böse, aber ich bin ziemlich sicher, dass du ausser der Temperatur auf dem Balkon noch nicht viel gemessen hast.
Was kann dich in dieser Situation daher so sicher machen? Smile

Wenn man davon ausgeht, dass das Gerät vorher noch halbwegs in Ordnung war (was man hätte feststellen können und eigentlich sollen) dann gäbe es nach einer prophylaktischen "Aufarbeitung" mit Bedacht nichts erwähnenswertes zu messen.

Bei einem unkoordinierten Bauteilwechsel, bei dem nicht nur Teile mit anderen Eigenschaften, sondern zusätzlich anderen Werten verbaut werden, gibt es drei Möglichkeiten:
1. Man hatte Glück und das Gerät hat das weitgehend ohne Verschlechterung weggesteckt.....Das ist garnicht so selten.
2. Das Gerät spielt zwar noch, hat aber enorm gelitten.....Was selbstverständlich gefallen finden kann.
3. Das Teil tut´s nicht mehr.....was eher selten gefällt.
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#25
(22.10.2015, 22:58)scope schrieb: Was kann dich in dieser Situation daher so sicher machen? Smile

Na ja, ein paar Dinge lassen sich schon festmachen - z.B. hatten die ausgetauschten 220uF knapp 200uF, den Netzteil-Elkos sah man an, dass sie in 35 Jahren auch schon mal etwas wärmer geworden waren (Kapazität leicht unter Nennwert), die Styroflex waren nicht ganz stabil in der Kapazität undsoweiter. Vor allem aber hat mir der "Effekt" nach dem Einbau der Spannungspufferung im Signalweg einfach gut gefallen. Die Ingenieure, die das Teil vor knapp 40 Jahren konstruierten, waren auch keine Genies, was mir die paar anderen Macken bewiesen, und mit Sicherheit dachten sie nicht dran, dass noch 2015 jemand mit dem Teil seinen Spaß haben sollte. Dieser Purismus ist mir nicht wirklich zugänglich, trotzdem ich das Prinzip verstehe: eine Konstruktion so zu lassen, wie sie gedacht war. Woran will man aber messen, ob ein Gerät klanglich "gelitten" hat? Also, sofern keine groben Fehler vorliegen, darüber brauchen wir nicht reden.

Viele Grüße - Frank
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