19.07.2011, 17:19
Danke Armin.
Dirk
Dirk
good-old-hifi Juli 2011
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19.07.2011, 17:19
Danke Armin.
Dirk
19.07.2011, 17:21
Ach du Schande. Da müssen wohl Jugenderinnerungen dranhängen.
19.07.2011, 17:38
Super Arbeit mit der Frontplatte! Das ist wirklich wieder top geworden.
またね
ギュンター
19.07.2011, 18:37
Sooo selten sind die nicht.
Trotzdem klasse Arbeit. Mich würde aber mal in Wort und Bild die Vorgehensweise der Schleiferei usw. wenigstens von der Frontoberseite interessieren. Dies betrifft ja nun sehr sehr häufig die meisten Geräte. Ich bin ein Heimkind und äußere mich wegen dieser tüpartigen Diskriminierung nicht.
19.07.2011, 18:43
Dazu kann ich leider nichts sagen, das mache ja nicht ich, sondern Spezialbetriebe für Metallbearbeitung mit irgendwelchen Maschinen.
19.07.2011, 19:08
Wirklich sehr außergewöhnlich und beeindruckend.
Ich hätte nicht gewusst, das so was möglich ist. Jedoch natürlich auch stolz im Preis. Für ein außergewöhnliches Gerät würde ich so etwas auch machen lassen, weil das Ergebnis wirklich vom feinsten ist. Aktuell bei meinem Deck, habe ich mir auch einfach ein weiteres in der Bucht geschossen. Beide habe ich jedoch zusammen für nicht mal 20€ bekommen. Ist halt begehrte Spitzenware...
19.07.2011, 19:21
ich kenn den Aufwand,bin ja gelernter Siebdrucker
bitte jetzt nicht Siebdruck-Mani
Grüsse aus München
19.07.2011, 19:29
Das hier nicht einfach ein "unschön" gewordenes Gerät entsorgt wurde finde bemerkenswert. Gerade in einer "Wegwerf-Gesellschaft" wie in unserem Land, ist das ein schönes Zeugnis für Nachhaltigkeit...
Okay, wir alle leisten unseren Beitrag in dem viele schöne Geräte am Leben erhalten... aber diese AKAI-Restauration verdient unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Werterhaltung ein besonderes Augenmerk und Lob... Armin Danke für's Zeigen
cu, Martin -
"Dat gifft in‘n Plattdüttschn keen Woort für „Flüchtlinge“, dat sün halt alles Lüüt, Menschen, Kinners, Olle, Froons- un Mannslüüt … So as Du!" (aus dem weltweiten Netz)
19.07.2011, 20:45
.............Gruß Bruno
.........manchmal bin ich auf beiden Ohren blind..........
19.07.2011, 20:50
Grüsse aus München
20.07.2011, 07:38
Wow, ich bin beeindruckt was alles möglich ist!
Ich kann die Aktion des Besitzer sehr gut nachvollziehen, es gibt einfach Dinge an denen das Herz hängt und die für einen subjektiv weit mehr wert sind als sie der "Markt" bewertet. Tolle Aktion!! Ein ganz großes Lob und an den Besitzer und Armin!! Danke, dass wir dabei sein durften.
Grüße Alex
20.07.2011, 13:54
(20.07.2011, 07:38)alex71 schrieb: es gibt einfach Dinge an denen das Herz hängt und die für einen genau darum geht`s!
Grüsse aus München
20.07.2011, 14:46
So, nun melde ich mich mal als dieser Besitzer. Zunächst - Hallo in die Runde!
Ich habe mal diese AKAI 605 bzw. 2022 Pro Anlage gebraucht in der Bucht erstanden. Das waren neben Tonbandgeräten die ersten Vintage-Geräte die mich interessierten. Schließlich kannte ich diese Serie aus dem Prospekt 81/1, den ich damals stundenlang hypnotisiert hatte. Nun haben die Geräte dieser Serie eine Besonderheit - einige Schrauben ragen von innen aus der Bodenplatte und beschädigen beim Übereinanderstellen gerne die darunter stehenden Komponenten. Somit weisen fast alle Geräte deutliche Kratzer auf. Klar ist: Ersatzteile gibt es nicht mehr. Also muß man das machen was damals der Hersteller auch getan hat: z.B. Front aus Profil schneiden, schleifen/"bürsten", eloxieren und bedrucken. Mehr war's ja nicht. Da ich dies zuvor auch schon mit einigen GX-Spulenmaschinen machen mußte (innerer Zwang - es muß alles wie neu aussehen), standen mir hier in der Nähe einige kleine Firmen willig zur Verfügung auch die Fronten der Verstärker, Tuner, Timer-Einheit, EQ usw. zu restaurieren. Ich habe dafür die Vorarbeit geleistet: Fronten demontieren, alle Einbauten, Rahmen usw. sehr vorsichtig entfernen, Grundreinigung vornehmen. Dann gehen die Teile in eine Druckerei wo die Beschriftung gescannt und bearbeitet wird. Das erfolgt heute natürlich am Computer woraus eine hohe Genauigkeit der Ränder, Kanten, Flanken und Ausrundungen jedes Buchstaben resultiert. Zwischenzeitlich geht die Front schon mal zur Metallschleiferei. Hier kommt sie in ein Säurebad das das alte Eloxat entfernt. Danach wird die Oberfläche geschliffen/gebürstet und das ganze wieder eloxiert. Man hat dann sozusagen wieder den alten Rohling. In der Druckerei werden Film und Sieb erstellt und dann muß ein Drucker sehr sauber arbeiten. Der Druck wird bei ca. 60 Grad getrocknet (mehr würde das Eloxat rissig machen) - das war's. Das Schleifen und Eloxieren ist nicht teuer, etwa 25 Euro. Aber der Druck !!! Hier werden beim Verstärker ca. 190 Euro fällig. Das richtet sich immer nach Aufwand der Vorbereitung und irgendwelchen Standardgrößen. Tja, danach hat man aber auch eine völlig neuwertige Front. Ich lasse dann auch noch die Gehäuse neu lackieren. Dazu habe ich mit einem Fachmann eine dem ursprünglichen "AKAI-Nicotin-Grau" entsprechende hochwertige dezente Metallic-Farbe ausgesucht. Die Originalfarbe war bei Akai übrigens nur eine Grundierung. Für Nordamerika wurde da 'ne Holzfolie drüber gezogen. Auf den vorgesehenen Decklack - der dem von mir jetzt gewähltem entsprach - hat man dann wohl aus Kostengründen verzichtet. Für die Geräte dieser AKAI-Serie habe ich mittlerweile alle BeschriftungsFilme, ebenso für die GX-636, 646, 747 und 77. Desweiteren für einige Pioneer-Geräte der Blauen Serie und z.B. der Sansui SR-929. Holzteile werden natürlich ebenso originalgetreu restauriert. Soviel mal zum Anfang. Jetzt wisst Ihr etwas über den Spinner hinter all dem. Übrigens, wirklich selten und rar ist der AKAI PA-W09. Wer den mal sieht und nicht selbst begehrt - bitte zu mir !!! Euer Frank K.
20.07.2011, 15:07
Na endlich, Frank - wurde ja auch Zeit, dass Du Dich hier mal anmeldest! Herzlich willkommen im Club!
20.07.2011, 15:25
Hallo Frank und danke für Deine Erklärung des Aufwandes.......hier bist Du im richtigen Forum und bei unserem Armin sowieso bestens aufgehoben!
Gruß aus den Bergen Max
20.07.2011, 16:11
Hallo Frank,
willkommen hier. Mit Deinem ersten Beitrag setzt Du in diesem Zirkel des HIFI-Klassikerwahns gleich mal einen Standard in Sachen kompromissloser Restaurierung Vielen Dank für Deine fachliche Erläuterungen zum Verfahrensablauf für diese spezielle Aktion, sehr interessant bestimmt für viele hier. Ich hoffe, wir hören wieder von Dir
Gruss Rainer
Vintage Geraffel HD Photos
20.07.2011, 16:15
Danke für die ausführliche Erklärung Frank und herzlich Willkommen!
Das Forum ist nun um einen "Perfektionisten" reicher - sehr schön!
Grüße Alex
20.07.2011, 17:02
Hallo Frank,
ja hier bist Du genau richtig. Tollen Aufwand den Du da betreibst, finde ich klasse. So hast Du absolut einmalige Geräte. Danke für die Erklärung. Willkommen an Board! Dirk
20.07.2011, 17:27
Da bleevt dich die Spucke wech.
Ich bin ein Heimkind und äußere mich wegen dieser tüpartigen Diskriminierung nicht.
20.07.2011, 18:27
Frank danke für die ausführliche Beschreibung! Ich sag nur Chapeau!
Gruß Joachim
20.07.2011, 18:50
Servus Frank,
Du hast hier bei den absolut Verrückten noch gefehlt! Viel Spass- aber den wirst Du hier mit Deinem Wahn haben!
21.07.2011, 12:00
Gestern waren nun Martins (jagcat) Lieblinge dran, kange genug warten musste er ja schließlich. Zuerst der Sansui Eight, über den ich wohl nichts mehr schreiben muss.
Hier wurde das Übliche gemacht: eine große Schalterkur und neue Lampen, Tunerabgleich, neues Netzkabel, na ja alles, was so notwenig ist, auch das Holzgehäuse wurde wieder aufgefrischt. Allerdings habe ich gammelnde Schalter in dieser Härte wirklich selten erlebt, er machte kaum noch Musik, nur noch ein verzerrtes leise Krächzen, mal rechts, mal links... Jetzt versöhnt er aber wieder mit seinem typischen "warmen" Klang, hervorragenden Empfang und seiner komplett beleuchteten Front. Auch hinten, alles wieder chic! Der andere Liebling ist etwas recht seltenes, dieser Braun Plattenspieler aus dem Jahr 1980 kostete damals 1.400,- DM, was irrsinnig teuer war. Dafür bekam man einen Vollautomaten im typischen Rams-Design, ganz in mattscharz gehalten, ausgestattet mit zwei Direktantrieben (einer für den Plattenteller, der andere für den Tonarm!), einem hochwertigen MC-System mit auswechselbarem Nadelträger (!) und (einmalig auf der Welt!) einem Hitzdraht-Lift. Braun wollte nicht, dass das üblicherweise verwendete Silikonöl sich irgendwann selbständig macht und seinen angestammten Platz im Lift verlässt, woraufhin der Tonarm recht unsanft Richtung Platte fällt, denn das passiert bei nahezu allen Tonarmen früher oder später. Also ersann man eine Chrom-Nickel-Legierung, die einen Widerstzandsdraht darstellt, der, wenn er von Strom durchflossen wird, sich erwärmt und daher ausdehnt. Diesen Effekt macht man sich hier zu Nutze, das Tempo des Absenkens kann man an einem Poti einstellen - großartig! Das Heben des Tonarms erledigt eine Stahlfeder, der Draht braucht zu lange um abzukühlen. So schaut er aus, da haben die Akkus in der Kamera schon arg nachgelassen...daher leider etwas unscharf. Das sind neun Bedientaster des Gerätes - und alle (ausnahmslos) waren platt, also ließen sich nicht mehr drücken, weil die Federn im Innern aufgegeben hatten. Solche Taster der Marke Toko bekommt man aber nirgendwo mehr, auch ähnliche in gleichen Abmessungen fand ich nirgendwo. Da war guter Rat teuer. Ich verwendete am Ende Taster aus einem alten Luxman-Receiver, die ich mechanisch umbauen musste, damit sie verwendet werden konnten. Links der originale von Braun, rechts der nun eingebaute von Luxman. Damit die Höhe hinkam habe ich die kleinen Stöpsel am unteren Ende entfernt und die Lötanschlüsse zurecht gebogen. Hier sind alle neu Taster bereits eingebaut. Es musste aber noch die Höhe im Gehäuse durch Unterlegen von Scheiben exakt justiert werden, damit sich alles schön weich bedienen ließ und kein Taster schon vom Druck der Schrauben gedückt war. Nach 15maligem Ein- und Ausbau funktionierte alles perfekt. Ich musste dann noch den Motor des Tonarms abgleichen (zum Glück hatte Martin eine Original-Serviceanleitung beigelegt!) und dann lief dieser wundervolle Plattenspieler wieder wie am ersten Tag. Schön, dass er gerettet werden konnte. Hier mal ein Blick in das aus dickem Aludruckguss gefertigte Chassis. Die große Platine beherbergt die gesamte Steuerung - alles made in Germany! Während ich beim Probelauf eine Platte anhörte, tat es plötzlich einen lauten Knall und der Plattenspieler war innerhalb von zwei, drei Sekunden in beißend riechenden, weißen Rauch gehüllt! Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich bei der Explosion einer so genannten Stinkbombe dabei war. Dabei handelt es sich um Metallpapierkondensatoren der Marke Rifa, die häufig in deutschen Geräten (bekannt bei Dual-Plattenspielern z.B.) verwendet wurden und durch das Verbrennen ohne jedes Zutun bekannt sind - am besten auswechseln, bevor es passiert. Ich habe den Burschen zunächst gar nicht wahr genommen und deshalb bin ich froh, dass das noch hier passiert ist - was hätte Martin wohl gedacht, wenn das bei ihm daheim beim anhören der ersten Platte passiert wäre? Das isser, der Übeltäter: Beim Versenden von Plattenspielern ist es immer richtig, den Plattenteller abzunehmen und getrennt zu verpacken. Bei diesem hier muss man allerdings richtig aufpassen, denn die flache, schwere Scheibe besitzt zwei Ringe aus Gumminippeln, die die Platte tragen, aussen für die LP's acht, innen für die Singles vier. Diese sind leider alle beim Einschlagen in Kartonpappe (hat Deine Frau Schuhe von diesem Versandhändler gekauft, Martin?) alle aus ihrem Sitz heraus gedrückt worden, dabei sind leider vier abgerissen. Martin hatte es gut gemeint, ich habe alle wieder befestigt, bzw. geklebt und für den Rückweg anders verpackt. Das Tonarmlager mit der Gewichtseinstellung und der Antiskating-Einrichtung. Das ist der Braun MC-1E-Tonabnehmer, der nur 0,16mV Ausgangsspannung hat, also einen empfindlichen MC-Eingang benötigt. Die Nadel ist tatsächlich austauschbar! (Leider, wie gesagt fast leere Akkus in der Kamera, sorry) Martin kann sich also nun auf zwei wirklich schöne Klassiker freuen!
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• jagcat, lyticale, alex71, New-Wave, bodi_061, Yamanote, oldsansui, Mani, errorlogin, doublesix, Campa, iwrockford, magic jensen, theoak
21.07.2011, 12:19
Armin, was lange währt, wird endlich richtig gut! Um den Sansui brauchte ich mir ja keine Sorgen machen, den hast du ja schon unglaublich oft wieder perfekt hinbekommen, so auch dieses Mal. Mit dem seltenen Braun hatte ich mir mehr Gedanken gemacht und wie man schön verfolgen kann, ja auch nicht ganz unberechtigt. Aber dein Einfallsreichtumg gepaart mit Ersatz-und Gebrauchtteilelager haben hier auch zur Rettung geführt. Jeder andere Betrieb hätte mir wohl das Geraffel unter Hinweis "Ersatzteile nicht mehr lieferbar" defekt zurückgesandt. Einfach großartig , ich werde dann das Braun Trio, denn hier zuhause stehen noch die 701er Vor-und Endstufe, ausführlich vorstellen...Juhuu.
Martin
Zimmerlautstärke ist...wenn ich die Musik in allen Zimmern gut hören kann
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