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Onkyo T-9090 (T-9900) Abgleich
#1
Hallo,

nachdem ich ihn nun wohl komplett verstellt habe, möchte ich mich hier an die Tuner-kundigen wenden. 

Ich habe letztes Jahr einen Onkyo T-9090 (internationale Bezeichnung für den T-9900) bekommen. Der war so weit funktionstüchtig, lag aber bei der Abstimmung etwa 50kHz daneben. 

Nun wollte ich mich an den Abgleich machen, das erforderliche Equipment ist vorhanden, die Kompetenz weniger. 
Außerdem bin ich mir nicht so ganz sicher, ob ich den im Service Manual gezeigten Messaufbau verstehe, insbesondere den in Fig. 1: an welchen Messpunkten werden hier DC-Voltmeter bzw. digitales DC-Voltmeter angeschlossen?

Und: Welche Einstellungen muss ich an meinem FM-Signalgenerator tätigen, um den etwas knappen Angaben des Onkyo-Service-Manuals zu entsprechen?

Gruß

Thomas
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#2
Moin Thomas,
steht doch alles einschließlich der Signalgeneratoreinstellungen in der Abgleichanweisung auf der nächsten Seite(19).
Für das Frontend ist nach Fig.1 an die Meßpunkte TP6 bzw. TP7C anzuschließen.
Die Abweichung der abgestimmten Frequenz wird über die Muting-Einstellung behoben, ist aber eigentlich Demodulator-Null. Das muß in den Bandbreiten für wide/narrow und supernarrow passieren.

Drinks
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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#3
Hallo Thomas, Holger,

spannend! Ich habe just meinen T-9990 "in Arbeit". Wo genau hängt es denn? Evtl. kann ich helfen.

Die Einstellungen am SSG sind in dBµV(EMK), also unbelastet vorzunehmen. Mit dem DMM an TP-6 wird der Lokaloszillator bei 87,5 bzw 108 MHz eingestellt. Mit dem DMM an TP-7C dann das FE abgeglichen.
Mir ist aufgefallen, das der Abgleich der Trimmkondensatoren EXTREM sensitiv ist. Da genügt schon längeres anschauen.

Meiner hat im übrigen das Problem, das einige LEDs in der Anzeige "Wackler" haben. D.h. die kommen erst nach etwas Erwärmung bzw. leichten Klöpfen. Ich denke ich muss erst einmal nachlöten.

Grüße

Micha
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#4
Siehst Du, da siehst Du schon mehr als ich - ich sehe da "Anschluss an TP6 und VT" - wir reden von selben Manual, hoffe ich.... Seite 19 ist bei mir eine Bauteileliste.

Zwischen diesen beiden Messpunkten konnte ich schon mal die 4,0V und die 24,0V für die beiden Eckfrequenzen einstellen.

Gruß

Thomas
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#5
Holger und ich haben uns auf das SM vom 9990 bezogen. Ich habe just bei HFE das für den 9090 runtergeladen. Die Bezeichnungen sind anders, aber die Vorgehensweise die gleiche.

1. 9090 auf 107.9 abstimmen. Mit TC005 (DMM an VT) auf 24V+-0.2V abgleichen. Kein Signal am Eingang des Tuners!
2. 9090 auf 87.9 abstimmen. Mit L011 (DMM an VT) auf 4V+-0.1V abgleichen. Kein Signal am Eingang des Tuners!

3. SSG: 107.9MHz 10dBµV(EMK), 1kHz mit 75kHz Modulation (MONO). 9090 auf 107.9MHz abstimmen (manuell) Mit TC001, TC002, TC003, TC004, L008 (DMM an TP-7) auf Maximum abgleichen.
4. SSG: 87.9MHz 10dBµV(EMK), 1kHz mit 75kHz Modulation (MONO). 9090 auf 87.9MHz abstimmen (manuell) Mit L001, L002, L003, L004 (DMM an TP-7) auf Maximum abgleichen. Ich musste den ausgangspegel am SSG bei meinem 9990 geringfügig erhöhen, da mit 10dBµV kein Abgleich möglich war.

3&4 iterativ

5.SSG: 87.9MHz 10dBµV(EMK), 1kHz mit 75kHz Modulation (MONO). 9090 auf 87.9MHz abstimmen (manuell) Mit L203, L205 (DMM an TP-7) auf Maximum abgleichen.

Hilft dir das weiter?
[-] 1 Mitglied sagt Danke an audiomusica für diesen Beitrag:
  • tiarez
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#6
Nur naiv nachgefragt: ich ändere zwischen Schritt 2 und 3 nichts an den Anschlusspunkten des Multimeters?

Gruß

Thomas
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#7
Mal aus der Erfahrung ein paar Hinweise zur Abgleicherei:
Ne analoge Skale kriegt man nie exakt im gesamten Empfangsbereich exakt hin,
d.h. ca. 100kHz an einem Ende muß man mindestens prinzipbedingt akzeptieren,
da exakt oft nur durch Manipulation am Drehkondensatorpaket geht.
Die Genauigkeit der Abstimmspannungen bei C-Dioden-Abstimmung ist in vielen Fällen unkritisch.
Für den Standard-Frontendabgleich nur so viel Signalstärke wie nötig nehmen,
und zuerst nur nen Träger, danach die Einstellung moduliert prüfen.
Die genauen Abgleichpunkte oben und unten der Skale sind unkritisch.
Trimmereinstellung können sehr kritisch sein, d.h. kleinste Winkelverstellungen erfordern.
Spulenkerne in Frontend erforden u.U. viel Vorsicht, gutes Werkzeug und möglichst viel Erfahrung,
da manche frühen Kerne im Alter bröselig werden oder die Körper die Kerne klemmen können.
Nach schwer kommt bei den Dingern nicht sehr schwer sondern oft kaputt!
Wenn die Werte des Frontsends halbweg zufrieden stellen, sollte kein unnötiges Risiko eingegangen werden.
Wesentlich sind ist ein möglichst gleich große Empfindlichkeit über den ganzen Empfangsbereich,
d.h. oben und unten sollten die Meßwerte nicht sehr voneiander abweichen.
Man sollte auch die Einstellung der RF-Kreise eines FE nicht überbewerten, da diese relativ breit(oft mehrere MHz) sind,
wichtig ist möglichst guter Gleichlauf!
Die ZF-Auskopplung im FE wird in Bandmitte bei 98MHz eingestellt.
Bei Diskriminatordemodulatoren mit beiden Kreisen in einem Filterkörper oberen und unteren Schwingkreis einstellen.
Bei nem Quadraturdemodulator wird der (erste) Schwingkreis auf 0mV eingestellt.
Dazu gibt es fast immer einen Meßpunkt, im Zweifelsfall probieren.
Wenn ein zweiter Schwingkreis vorhanden ist, wird dieser auf minimalen Klirrfaktor eingestellt.
Stereodekoder sollte zuerst nur mit nem Pilotton eingestellt werden.
Wesentlich ist, daß bei moderneren Stereo-Dekodern die Pilotfrequenz ohne Eingangssignal geprüft wird
und die Kanaltrennung eingestellt wird.
Am Anfang braucht man nicht nur nen Blockbild, möglichst nen Schaltplan und Abgleichvorgaben,
man muß die Funktion der Schaltung des Empfangsteils verstehen und die Auswirkungen der Einstellerei interpretieren!
Mit ausreichender Erfahrung sind solche Unterlagen nur noch bei Detailfragen nötig.

Obwohls mKn kein wirklich gutes Lehrbuch dafür gibt,
kann man sich alles anlesen und vieles ausprobieren ...
man sollte aber anfangs nur das verstellen, was nicht paßt und möglichst die Ist-Stellung merken.
Mit normalen Abgleichsendern und Stereokodern kann man an Empfänger kaum was kaputt machen,
Eine vollständige Prüfung und Einstellung guter Empfänger nach Herstellervorgaben mit 20 und mehr Einzelprüfungen
kann einige Stunden dauern, an nem 3001 z.B. mit ZF-Filterkontrolle schon mal nen ganzen Tag.
Ist alles kein Hexenwerk, braucht aber auch eigene Überlegungen und uU ne lange Spucke!
Interessant wirds erst, wenn irgendwas kaputt ist, am schlimmsten nur son Bißchen kaputt.

Hi


edit
Zitat:Nur naiv nachgefragt: ich ändere zwischen Schritt 2 und 3 nichts an den Anschlusspunkten des Multimeters?
Ja klar, bei 3 brauch nen Oscar oder HF-Voltmeter am ZF-Ausgang des FE!
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
[-] 4 Mitglieder sagen Danke an Gorm für diesen Beitrag:
  • winix, tiarez, applecitronaut, spocintosh
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#8
So, die Angelegenheit hat schon mal einen vorläufigen Höhepunkt erreicht - einer der Ferritkerne hatte sich aufgelöst.

Gruß

Thomas
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#9
Die Kerne, die ich aus der Entstehungszeit des Tuners kennengelernt habe, waren recht stabil.
Egal, erst mal die Teile(Bruchstücke) vorsichtig aus dem Spulenkörper mit ner Pinzette holen,
dann mit nem Metallkern den Laufbereich des Kerns nacharbeiten, zuletzt nen anderen Kern passender
Permeabilität ohne Kernbremsstoffe eindrehen.
Dabei sollte der Sechskant des Werkzeugs gut passen und nicht nur oben an den Lochkanten stecken.
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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#10
Wo gibt's denn so etwas zu kaufen?

Gruß

Thomas
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#11
Du kannst es mal hier versuchen:Amidon
Viele Grüße
Lukas
[-] 1 Mitglied sagt Danke an lukas für diesen Beitrag:
  • Onkyo-Boy
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#12
Für das FE braucht er einen mit 4,5mm im Durchmesser und funktionierend bis 120MHz.
Wenn kein gut gebrauchter aus nem Schlachtgerät gefunden wird, könnte man versuchen, den F100B mit 3mm Gewinde samt Spulenkörper zu verbauen. Unsicher bleibt, ob der Kern mit 3mm Durchmesser wirklich ausreichend gut ist und die Schaltung damit funktioniert.
In den Blockfiltern der ZF manch guter Tuner z.B. gehen nur ganz bestimmte Kerne in den einzelnen Spulen, die heute keiner mehr herstellt(en kann).
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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