29.11.2017, 19:15
Es gibt sie noch. Zu bezahlbaren 'Schnäppchenpreisen' im unverbastelten Zustand. Wenn auch nicht wohnzimmertauglich. Und die üblichen Restaurationsmaßnahmen stehen auch an.
Als Jugendlicher wollte ich so ein Teil immer haben, ein Kumpel und ich waren sowieso auf die alten Tapedecks mit dem Bedienpult fixiert, in und an ihnen war alles damals technisch Machbare eingebaut, ein riesiges FL-Display mit zappeliger Aussteuerungsanzege, Echtzeitzählwerk, 3-Kopf und Einmesscomputer.....
Und ein Gehäuse aus dünnem Blech, das trotzdem sauschwer war und erahnen ließ, was darin alles für Schätze verborgen waren.
Hach, was haben wir uns die Füße in den Hifi-Abteilung von Saturn (in Köln) die Füße wundgestanden, Kopfhörer und eigene Tapes mitgebracht, von Walkman zu Tape überspielt, nur um möglichst lange an den Dingern rumgrabbeln zu können.
Bezahlen hätten wir die nie gekonnt. Und im Alter von 17/18 war es sowieso vordringlicher den Führerschein zu machen und ein Auto zu finanzieren. Auch, damit wir nicht immer mit dem Fahrrad und abenteuerlichen Turmbaukonstruktionen auf dem Gepäckträger die Videorecorder, Verstärker und Radios vom Second-Hand Laden nach Hause zum reparieren und wieder zurück transportieren mussten.
War auch OK, aber die Verluste nicht unerheblich....
Durch Zufall waren wir damals mal an ein Tapedeck des gleichen Jahrgangs gelangt, dass allerdings niemals den Kultstatus von dem hier gezeigten erreicht hat. Das wurde in wochenlanger Kleinstarbeit komplett, incl. Platinen in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt, geprüft und zusammengebaut.
Letztlich ist es dann aber doch bei einem Hifi-Ankäufer gelandet, Spritgeld war wichtiger als das rumgrabbeln an ollen Schätzchen die man in- und auswendig kannte. Und es war ja auch nicht DAS Kultdeck.
In Köln hatte AIWA damals seine Deutschlandniederlassung in der Scheidtweiler Straße, ein vergleichsweise kleiner Hinterhofbau.
Wenn immer die Zeit es erlaubte oder wir den Drang hatten, sind wir mit dem Fahrrad ein dutzend Kilometer da hingefahren und haben ... wie nennt man das heute? Upcycling betrieben.
Damals war in der Niederlassung auch eine Reparaturwerkstatt, und Alles was nicht rentabel war oder zu alt oder sonstwie übrig war, wurde in den hinterm Haus abgestellten Container verfrachtet. Compact Cassette Player aller Generationen, Werbeschilder von irgendwelchen Messen, Prototypen (!) und tatsächlich auch haufenweise als obsolet betrachtete Ersatzteile.
Das war immer spannend, Mülltrennung gab es ja nicht, und so kletterten wir zwischen zerdepperten Kompaktanlagen, Kästchen von Original Ersatzteilen und halb aufgegessenen Mittagsstullen durch den Container und nahmen alles vermeintlich wertvolle mit.
Man hatte sich später angewöhnt, dass man die Platinen der weggeworfenen Geräte irgendwie zerbrach. Die Geräte sahen äußerlich meist manierlich aus, waren auch soweit vollständig und zusammengebaut, aber innendrin waren die Platinen mehr oder weniger zerstört.
War uns aber egal, haben wir geflickt.
Irgendwann wurde das Gelände mit einem Tor versperrt, also war das 'nach Feierabend' mal zu AIWA nicht mehr so einfach, während der Öffnungszeiten da hinzugehen trauten wir uns nicht so recht, wir wurden selbstverständlich sowieso mit Argwohn 'geduldet'.
Noch heute habe ich den Geruch aus dem Container in der Nase, jedesmal wenn mir so ein altes Schätzchen über den Weg läuft. Zigarettensche, Wurst- und Käsestullen, Packungen von Fertiggerichten und Elektronik. Ich hab da nen Hau weg.
Nunja, langer Rede und viel Unsinn, jedenfalls kam der Götterbote heute vorbei und hat mir was mitgebracht.
In der großen Bucht geschossen (der Ein- oder Andere hat es vielleicht gesehen) und vermutlich auf Grund der Bilder nicht der Verkaufsrenner. Der Zustand ist halt... ja.
Und ja, da bin ich masochistisch veranlagt; das Ding wird ganz viel Zuwendung bekommen, bis es nicht mehr häßlich ist.
Gottseidank ist alles Elektrische gut, das große Display hell, die Plexiglasscheibe nur ganz wenig zerkratzt. Die Riemen sind alle abgefallen (nicht gefault!) und der Capstanmotor klingt was laut, so im Leerlauf und ohne Last.
Aber das wird schon. Bestimmt.
Das Meiste ist tatsächlich Schmutz & Schmier.
So in unaufgeräumtes Inneres... Später hamse ja dazu gelernt und statt gefühlte 1000 einzelne Kabelstrippen gabs dann Flachbandleitungen und wenige große Steckverbinder. Aber das hier ist halt noch sowas wie echte japanische Handarbeit. Hat man heute auch nicht mehr.
Als Jugendlicher wollte ich so ein Teil immer haben, ein Kumpel und ich waren sowieso auf die alten Tapedecks mit dem Bedienpult fixiert, in und an ihnen war alles damals technisch Machbare eingebaut, ein riesiges FL-Display mit zappeliger Aussteuerungsanzege, Echtzeitzählwerk, 3-Kopf und Einmesscomputer.....
Und ein Gehäuse aus dünnem Blech, das trotzdem sauschwer war und erahnen ließ, was darin alles für Schätze verborgen waren.
Hach, was haben wir uns die Füße in den Hifi-Abteilung von Saturn (in Köln) die Füße wundgestanden, Kopfhörer und eigene Tapes mitgebracht, von Walkman zu Tape überspielt, nur um möglichst lange an den Dingern rumgrabbeln zu können.
Bezahlen hätten wir die nie gekonnt. Und im Alter von 17/18 war es sowieso vordringlicher den Führerschein zu machen und ein Auto zu finanzieren. Auch, damit wir nicht immer mit dem Fahrrad und abenteuerlichen Turmbaukonstruktionen auf dem Gepäckträger die Videorecorder, Verstärker und Radios vom Second-Hand Laden nach Hause zum reparieren und wieder zurück transportieren mussten.
War auch OK, aber die Verluste nicht unerheblich....
Durch Zufall waren wir damals mal an ein Tapedeck des gleichen Jahrgangs gelangt, dass allerdings niemals den Kultstatus von dem hier gezeigten erreicht hat. Das wurde in wochenlanger Kleinstarbeit komplett, incl. Platinen in seine Einzelteile zerlegt, gereinigt, geprüft und zusammengebaut.
Letztlich ist es dann aber doch bei einem Hifi-Ankäufer gelandet, Spritgeld war wichtiger als das rumgrabbeln an ollen Schätzchen die man in- und auswendig kannte. Und es war ja auch nicht DAS Kultdeck.
In Köln hatte AIWA damals seine Deutschlandniederlassung in der Scheidtweiler Straße, ein vergleichsweise kleiner Hinterhofbau.
Wenn immer die Zeit es erlaubte oder wir den Drang hatten, sind wir mit dem Fahrrad ein dutzend Kilometer da hingefahren und haben ... wie nennt man das heute? Upcycling betrieben.
Damals war in der Niederlassung auch eine Reparaturwerkstatt, und Alles was nicht rentabel war oder zu alt oder sonstwie übrig war, wurde in den hinterm Haus abgestellten Container verfrachtet. Compact Cassette Player aller Generationen, Werbeschilder von irgendwelchen Messen, Prototypen (!) und tatsächlich auch haufenweise als obsolet betrachtete Ersatzteile.
Das war immer spannend, Mülltrennung gab es ja nicht, und so kletterten wir zwischen zerdepperten Kompaktanlagen, Kästchen von Original Ersatzteilen und halb aufgegessenen Mittagsstullen durch den Container und nahmen alles vermeintlich wertvolle mit.
Man hatte sich später angewöhnt, dass man die Platinen der weggeworfenen Geräte irgendwie zerbrach. Die Geräte sahen äußerlich meist manierlich aus, waren auch soweit vollständig und zusammengebaut, aber innendrin waren die Platinen mehr oder weniger zerstört.
War uns aber egal, haben wir geflickt.
Irgendwann wurde das Gelände mit einem Tor versperrt, also war das 'nach Feierabend' mal zu AIWA nicht mehr so einfach, während der Öffnungszeiten da hinzugehen trauten wir uns nicht so recht, wir wurden selbstverständlich sowieso mit Argwohn 'geduldet'.
Noch heute habe ich den Geruch aus dem Container in der Nase, jedesmal wenn mir so ein altes Schätzchen über den Weg läuft. Zigarettensche, Wurst- und Käsestullen, Packungen von Fertiggerichten und Elektronik. Ich hab da nen Hau weg.
Nunja, langer Rede und viel Unsinn, jedenfalls kam der Götterbote heute vorbei und hat mir was mitgebracht.
In der großen Bucht geschossen (der Ein- oder Andere hat es vielleicht gesehen) und vermutlich auf Grund der Bilder nicht der Verkaufsrenner. Der Zustand ist halt... ja.
Und ja, da bin ich masochistisch veranlagt; das Ding wird ganz viel Zuwendung bekommen, bis es nicht mehr häßlich ist.
Gottseidank ist alles Elektrische gut, das große Display hell, die Plexiglasscheibe nur ganz wenig zerkratzt. Die Riemen sind alle abgefallen (nicht gefault!) und der Capstanmotor klingt was laut, so im Leerlauf und ohne Last.
Aber das wird schon. Bestimmt.
Das Meiste ist tatsächlich Schmutz & Schmier.
So in unaufgeräumtes Inneres... Später hamse ja dazu gelernt und statt gefühlte 1000 einzelne Kabelstrippen gabs dann Flachbandleitungen und wenige große Steckverbinder. Aber das hier ist halt noch sowas wie echte japanische Handarbeit. Hat man heute auch nicht mehr.