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Kollege Andreas hatte hier Hochtöner für seine Heco Superior 230 gesucht. Diese Hochtöner sind
recht empfindlich und brennen gern mal durch. Ich hatte ihm angeboten, mir die Teile mal anzusehen,
vielleicht war ja nur die Zuleitung durchgebrannt. Leider war es dann doch etwas mehr, hier die
Nummer 1:
Der war offensichtlich ziemlich lange überlastet worden, bevor er sich verabschiedete, die Spule hatte sich
vom Träger gelöst und ist dann durchgebrannt.
Heute habe ich mir dann die Nummer 2 vorgenommen. Ein erster Blick sagt mir, dass auch hier nichts mehr
zu retten ist:
Wie man sieht, ist hier die Sicke geschmolzen und sogar die akustische Linse, die ja Abstand zur Kalotte hat,
hat sich durch die Wärme verformt.
Ich habe deshalb vorgeschlagen, Ersatzkalotten einzusetzen, die es inzwischen zu kaufen gibt, den Chinesen
sei Dank. Ich habe die bei einem Ebay-Händler bestellt, wo ich auch meine letzten Sicken bestellt hatte.
Hier gibt es die Teile:
2 Stück kosten 17,90 Euro, der finanzielle Einsatz hält sich also in Grenzen, einen Versuch war es deshalb wert.
Als sie dann hier waren, stellte sich heraus, dass die Sicke einen größeren Außendurchmesser als die Originale
hat, weil sie breiter ist. Die Kalotte passt darum nicht mehr durch die Bohrung der Frontplatte. Normalerweise
wäre das kein Problem gewesen, hätte ich in der Firma halt neue Frontplatten gestanzt, aber ich habe noch den
ganzen Januar Urlaub, und so lange wollte ich nicht warten. Die zweite Möglichkeit war, Distanzringe zu verwenden,
ich habe 2 passende Dichtungen gefunden:
Problem erledigt? Leider nicht, denn ich hatte keine passenden längeren Schrauben, außerdem hätte die akustische
Linse dann 2mm mehr Abstand zur Kalotte gehabt, was auf jeden Fall Auswirkung auf den Klang hätte. Das wollte
ich natürlich vermeiden.
...geht gleich weiter
Gruß aus Stadthagen
Holger
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Ist nicht die Eintauchtiefe der Schwingspule damit auch nicht mehr richtig?
Gruß
Thomas
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Hallo Holger,
das ist schon enorm welchen Aufwand du betreibst um die guten Stücke zu retten. Dabei sollten die 230er ja vom Vorbesitzer entsorgt werden. Die Weichen habe ich ja mittlerweile auch wieder mit neuen Spulen versorgt.
Bin mal gespannt wie sich das Gesamtergebnis anhört.
Danke Dir schonmal für all die Mühen.
Beste Grüße
Andreas
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(07.01.2018, 18:26)tiarez schrieb: Ist nicht die Eintauchtiefe der Schwingspule damit auch nicht mehr richtig?
Gruß
Thomas
Die wäre richtig geblieben, die Distanzscheibe hätte zwischen der Kalotte und der Frontplatte
gesessen, also ohne Einfluß auf die Eintauchtiefe.
Gruß aus Stadthagen
Holger
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So, weiter geht's, gestern hatte ich keine Zeit mehr...
Ein weiteres Argument sprach gegen eine neue Frontplatte: In der größeren Bohrung
hätte die akustische Linse nicht mehr gehalten. Die einfache Lösung zeige ich gleich.
Zuerst mal den Hochtöner zerlegen, vier Schrauben raus und dann die Frontplatte abnehmen,
die Kalotte ist mit ihr mit dauereleastischem Kleber verklebt:
Wie man sieht, ist es eine Alukalotte, ich hatte zuerst gedacht, es sei eine graue Kunststoffkalotte.
Dann die Kalotte mitsamt Montagering vorsichtig abhebeln:
Das sieht dann so aus:
Dann löst man die verklebte Kalotte vom Montagering, dieser ist aus harter Pappe.
Gleich geht es weiter...
Gruß aus Stadthagen
Holger
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08.01.2018, 13:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.01.2018, 14:22 von xs500.)
Danach habe ich den Montagering provisorisch mit 2 Schrauben fixiert:
Dann die Kalotte mit Alleskleber aufgeklebt und schon mal grob zentriert,
die Schrauben sind auf dem Foto schon wieder draußen:
Die Anschlussleitungen wurden mit dünnem Klebeband isoliert und der Pluspol markiert:
Nun kam das Problem, was mache ich mit der zu kleinen Bohrung? Die Lösung: Ansenken! Da ich keinen
31mm Senker zuhause habe, habe ich das ganze mit einer Halbrundfeile erledigt:
Jetzt kann die Kalotte frei schwingen und die Frontplattenbohrung bleibt trotzdem im Durchmesser gleich.
Abweichend vom Originalzustand habe ich dann den Montagering mit dem Magneten verklebt, und nicht,
wie Heco es gemacht hat, mit der Frontplatte. Der Grund ist, dass ich schon mehrfach Heco-Hochtöner hatte,
bei denen sich die Verschraubung durch Vibrationen des Basslautsprechers gelöst hatte. Der Magnet
sackte dann ab und hat die Spule eingeklemmt, was über längere Zeit dazu führte, dass der Hochtöner
durchbrannte. Weshalb Heco das so gemacht hat, weiß ich auch nicht.
Nach dem Verkleben mit Alleskleber muss man die Spule natürlich zentrieren, solange der Kleber noch
nicht trocken ist. Das habe ich mithilfe eines kostenlosen Tools namens SweepGen gemacht.
Nach dem Trocknen wurde dann die Frontplatte wieder drangeschraubt.
Messung der Induktivität:
Gruß aus Stadthagen
Holger
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08.01.2018, 13:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.01.2018, 14:23 von xs500.)
Anschlussdrähte verlötet:
Akustische Linse wieder verklebt, Nummer 1 lebt...
Bei Nummer 2 dann die gleiche Vorgehensweise, es gab nur ein Problem: Was mache ich mit der
verbogenen akustischen Linse? War da nicht mal was? Mal im Fundus wühlen...
Wusste ich's doch, eine habe ich noch:
Heute abend noch Hörtest und morgen gehen sie zurück zu Andreas.
Gruß aus Stadthagen
Holger
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Ja, Respekt.
Gruß
Thomas
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Gut drauf ist, wer ne Halbrundfeile im Hause hat und damit umgehen kann!
hat ne Bedienungsberechtigung für nen Radio R154/2M (yout... /watch?v=VLlTcwyd250)
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Für irgendetwas muss die Lehre ja gut gewesen sein...
Gruß aus Stadthagen
Holger
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Zufällig flog hier noch eine Heco 2-Wege-Weiche rum, also mal angeklemmt und gehorcht.
Hörtest bestanden, morgen werden sie verschickt.
Gruß aus Stadthagen
Holger
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12.01.2018, 11:50
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 12.01.2018, 11:52 von Antek36.)
Mahlzeit,
gestern ein Paket in Empfang genommen...
was könnte es nur sein? ...
huuuuu..der Spannungsbogen baut sich auf......
....die Heco-Hochtöner. Ick froi mir!!!
Direkt eingebaut.
Klingen famos und dürfen heute den ganzen Tag ( bin im Home Office ) im Hintergrund trällern.
Und wieder ein paar schöne LS vor dem Wertstoffhof gerettet.
Nach mal ein ganz GROSSES UND FETTES DANKE an Holger.
Holger So einfach kommst Du mir aus der Nummer nicht raus. Ich lasse mir nochwas einfallen für Dich.
Beste Grüße
Andreas
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Klasse Arbeit! -und ich hab vor Jahren so einen Hochtöner in die Tonne getreten.
-wusste nicht, dass das reparabel ist. Gaanz ehrlich? Glaube eher nicht, dass ich das so hinbringen würde.
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Hallo.
Doch doch,dank der wachsenden Verfügbarkeit von möglichen Ersatzteilen,ist es für eine steigende Anzahl von Lautis möglich.
Was man vor Jahren in die Tonne gekloppt hat.....geht nun instand zu setzen.
Kosten und Zeit,darf man da ruhig außen vor lassen.
mfg die dicke Hummel
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Schön, dass du zufrieden bist, Andreas. Mir hat es Spaß gemacht, die Teile zu reparieren.
Viel Spaß mit den Lautsprechern. Wenn man viel Zeit hat, kann man die Kalotten auch
direkt in China wesentlich günstiger bestellen, die haben dann aber einige Wochen Lieferzeit.
Gruß aus Stadthagen
Holger
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• Antek36
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Hallo liebe Forengemeinde,
ich habe selber hier vier defekte MB Quart Hochtonlautsprecher (4 Ohm, quadratische Frontplatte, MCD-26) und würde selber gerne eine Reparatur durchführen. Ich habe selber jetzt ein bisschen mit den Aftermarket Voice Coils experimentiert.
Hier gibt es welche vom Lautsprecherdoktor und die aus Polen. Erstere haben etwa dieselben Sickenmaße wie die originalen Membranen; auch die Eintauchtiefe passt, diese sind aber sehr schwer zu zentrieren, wenn sie auf der Frontplatte aufgeklebt werden, da die Aufhängung sehr steif ist. Hier habe ich aber einmal ein optimales Ergebnis erzielt, welches klanglich dem Original gleicht.
Die Spulen aus Polen haben auch den selben Spulendurchmesser, jedoch eine etwas niedrigere Eintauchtiefe, dafür aber eine breitere und weichere Aufhängung. Sie sind gut zu zentrieren, dennoch etwas lauter. Auch habe ich Bedenken, dass die Eintauchtiefe der Spulen zu gering ist. Hier habe ich einmal einen Pappring auf den Magneten aufgeklebt und mit Sinustönen sauber zentriert, während der Leim noch frisch war. Das klangliche Ergebnis ist durchaus passabel.
Welche Spulen würdet ihr verwenden? Würdet ihr die Schwingeinheit am Magneten fixieren (wahrscheinlich besser, um die erforderliche Eintauchtiefe zu erreichen) oder an der Frontplatte?
Hiermit habe ich einmal experimentiert; so geht eine saubere Zentrierung zumindest ganz einfach; da die Frontplatte der Hochtöner nicht verschiebbar ist, wird es wahrscheinlich die beste Lösung sein.
Was ist hier eure Erfahrung? Wie würdet ihr beim Einbau der Diaphragmen vorgehen und welche würdet ihr verwenden?
So sieht das Originalteil aus.
Für die Antworten bedanke ich mich bereits im Voraus.
Viele Grüße
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