23.04.2012, 19:26
Moin Boyz,
vor einiger Zeit habe ich diesen Uralt-Dreher als Baustelle gekauft.
Obwohl ich seit zig Jahren als Sammler alten Geraffels unterwegs bin und neben den Erzeugnissen einiger anderer japanischen Firmen besonders die alten Apparaturen von SONY in mein Herz geschlossen habe, ist mir dieser Platter vorher nie livehaftig begegnet - allzuviele von denen scheint es also nicht zu geben...
Das Laufwerk ist 1967 als Ergänzung der ersten SONY Top-Linie ( ES I genannt ) auf den Markt gekommen. Die ersten Mitglieder dieser sehr teuren und technisch äußerst anspruchsvollen "Familie" waren ab dem Jahr 1965 der 2x 50 Watt Verstärker TA-1120 und der Tuner ST-5000 FW, beide galten zu dieser Zeit als STATE OF THE ART und gehörten zu den besten HiFi-Geräten, die der damalige Weltmarkt zu bieten hatte.
1967 kam dann der riemengetriebene TTS-3000 dazu. Zu dieser Pionierzeit der HiFi-Technik konnte man für Einbauzwecke das Laufwerk, ein großes Gußteil mit versenkt eingebautem Plattenteller, separat kaufen. Zarge, Abdeckhaube und zwei verschiedene Tonarme konnten bei Bedarf extra erworben werden. Die beiden alten SONY Arme aus dieser Ära, der Einfachheit halber nach ihrer effektiven Länge benannt, hießen PUA ( Pick Up Arm ) 237 und PUA 286.
Alternativ konnte aber auch jeder Tonarm anderer Hersteller auf der großen Zarge des Sony Drehers montiert werden.
Wegen der großen Nachfrage brachte SONY nach einiger Zeit auch ein Komplettmodell heraus, den PS-2000.
In meinem Besitz ist ein TTS-3000 Laufwerk mit der separat erhältlichen Zarge in schönem Edelholfurnier - ohne Abdeckhaube und ohne Tonarm.
Beim Kauf war das Laufwerk in ziemlich vernachlässigtem Zustand und hatte die letzten Jahre in einem Karton verpackt verbracht. Das Netzkabel schaute auf der Rückseite der Zarge heraus - der Netzstecker fehlte...und auch ein Antriebsriemen war nicht zu entdecken .
Also habe ich erstmal einen Stecker montiert und , nach oberflächlicher Begutachtung und Reinigung von Laufwerk und Zarge, einen längenmäßig halbwegs passenden Gummiriemen aufgelegt.
Der erste Test ergab : Motor löppt beide Geschwindigkeiten 33 und 45 Upm lassen sich umschalten und die Stroboskop-Lampe leuchtet ! Leider war beim Blick auf´s Strobo aber auch sofort klar - der Antrieb leiert...
Der Plattenteller des TTS-3000 hat einen großen , außen am Plattenteller angeschraubten durchsichtigen Kunststoffring mit Stroboskopmarkierungen, der von der darunter angebrachten Glimmlampe angeblitzt wird.
Sicher, der pimpelige Haushaltsriemen, den ich in Ermangelung eines originalen Teils aufgelegt habe, entspricht nicht den Anforderungen, aber irgendwas stimmte hier nicht - beim Betrachten des Stroboskops fielen starke periodische Schwankungen auf.
Der große Antriebsmotor des TTS-3000, auf den Bildern gut zu sehen, wird von einer Regelelektronik gesteuert. Diese Elektronik, auf einen kleinen Platine aufgebaut, verbirgt sich samt dem kleinen Netztransformator in einer kleinen Abschirmbox aus verschraubten Metallplatten, die von unten auf´s Druckgußchassis geschraubt ist.
Nach erfolgter Begutachtung der Elektronik war klar - einige Teile müssen gewechselt/erneuert werden - fast alle Elkos ( zum Glück sind´s nicht viele ) haben begonnen, sich zu "häuten", zwei Exemplare sahen aus, als würden sie bald auslaufen.
Also - die ollen Elkos raus ( für´s Pic auf´s Abschirmgehäuse gestellt ) und neue PANASONIC 105° Typen rein.
Ein erneuter Test ergab - die Schwankungen sind fast verschwunden - dafür hat sich der Regelbereich verändert
Vorne auf dem Chassis ist ein horizontal eingelassenes Rädchen samt darunterliegendem Potentiometer vorhanden, welches eine Justage der Geschwindigkeit gestattet. Die "Null"-Position für die exakte Geschwindigkeit lag jetzt nicht mehr in der ungefähren Mitte des Regelbereiches, sondern am Linksanschlag !
Nach kurzem Warmlaufen, wahrscheinlich mußten die neuen Elkos erst "eingebrannt" werden, ist es etwas besser geworden, die Nullposition ist etwas zurück in Richtung Mitte gewandert.
So, daß war´s für heute, zum Schluß noch ein paar Pics der Innereien !
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Groeten
Frank
vor einiger Zeit habe ich diesen Uralt-Dreher als Baustelle gekauft.
Obwohl ich seit zig Jahren als Sammler alten Geraffels unterwegs bin und neben den Erzeugnissen einiger anderer japanischen Firmen besonders die alten Apparaturen von SONY in mein Herz geschlossen habe, ist mir dieser Platter vorher nie livehaftig begegnet - allzuviele von denen scheint es also nicht zu geben...
Das Laufwerk ist 1967 als Ergänzung der ersten SONY Top-Linie ( ES I genannt ) auf den Markt gekommen. Die ersten Mitglieder dieser sehr teuren und technisch äußerst anspruchsvollen "Familie" waren ab dem Jahr 1965 der 2x 50 Watt Verstärker TA-1120 und der Tuner ST-5000 FW, beide galten zu dieser Zeit als STATE OF THE ART und gehörten zu den besten HiFi-Geräten, die der damalige Weltmarkt zu bieten hatte.
1967 kam dann der riemengetriebene TTS-3000 dazu. Zu dieser Pionierzeit der HiFi-Technik konnte man für Einbauzwecke das Laufwerk, ein großes Gußteil mit versenkt eingebautem Plattenteller, separat kaufen. Zarge, Abdeckhaube und zwei verschiedene Tonarme konnten bei Bedarf extra erworben werden. Die beiden alten SONY Arme aus dieser Ära, der Einfachheit halber nach ihrer effektiven Länge benannt, hießen PUA ( Pick Up Arm ) 237 und PUA 286.
Alternativ konnte aber auch jeder Tonarm anderer Hersteller auf der großen Zarge des Sony Drehers montiert werden.
Wegen der großen Nachfrage brachte SONY nach einiger Zeit auch ein Komplettmodell heraus, den PS-2000.
In meinem Besitz ist ein TTS-3000 Laufwerk mit der separat erhältlichen Zarge in schönem Edelholfurnier - ohne Abdeckhaube und ohne Tonarm.
Beim Kauf war das Laufwerk in ziemlich vernachlässigtem Zustand und hatte die letzten Jahre in einem Karton verpackt verbracht. Das Netzkabel schaute auf der Rückseite der Zarge heraus - der Netzstecker fehlte...und auch ein Antriebsriemen war nicht zu entdecken .
Also habe ich erstmal einen Stecker montiert und , nach oberflächlicher Begutachtung und Reinigung von Laufwerk und Zarge, einen längenmäßig halbwegs passenden Gummiriemen aufgelegt.
Der erste Test ergab : Motor löppt beide Geschwindigkeiten 33 und 45 Upm lassen sich umschalten und die Stroboskop-Lampe leuchtet ! Leider war beim Blick auf´s Strobo aber auch sofort klar - der Antrieb leiert...
Der Plattenteller des TTS-3000 hat einen großen , außen am Plattenteller angeschraubten durchsichtigen Kunststoffring mit Stroboskopmarkierungen, der von der darunter angebrachten Glimmlampe angeblitzt wird.
Sicher, der pimpelige Haushaltsriemen, den ich in Ermangelung eines originalen Teils aufgelegt habe, entspricht nicht den Anforderungen, aber irgendwas stimmte hier nicht - beim Betrachten des Stroboskops fielen starke periodische Schwankungen auf.
Der große Antriebsmotor des TTS-3000, auf den Bildern gut zu sehen, wird von einer Regelelektronik gesteuert. Diese Elektronik, auf einen kleinen Platine aufgebaut, verbirgt sich samt dem kleinen Netztransformator in einer kleinen Abschirmbox aus verschraubten Metallplatten, die von unten auf´s Druckgußchassis geschraubt ist.
Nach erfolgter Begutachtung der Elektronik war klar - einige Teile müssen gewechselt/erneuert werden - fast alle Elkos ( zum Glück sind´s nicht viele ) haben begonnen, sich zu "häuten", zwei Exemplare sahen aus, als würden sie bald auslaufen.
Also - die ollen Elkos raus ( für´s Pic auf´s Abschirmgehäuse gestellt ) und neue PANASONIC 105° Typen rein.
Ein erneuter Test ergab - die Schwankungen sind fast verschwunden - dafür hat sich der Regelbereich verändert
Vorne auf dem Chassis ist ein horizontal eingelassenes Rädchen samt darunterliegendem Potentiometer vorhanden, welches eine Justage der Geschwindigkeit gestattet. Die "Null"-Position für die exakte Geschwindigkeit lag jetzt nicht mehr in der ungefähren Mitte des Regelbereiches, sondern am Linksanschlag !
Nach kurzem Warmlaufen, wahrscheinlich mußten die neuen Elkos erst "eingebrannt" werden, ist es etwas besser geworden, die Nullposition ist etwas zurück in Richtung Mitte gewandert.
So, daß war´s für heute, zum Schluß noch ein paar Pics der Innereien !
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Groeten
Frank