09.05.2009, 12:04
Hallo alle,
heute hatte ich einen Verstärker Marke SABA aus dem Jahr 1970 auf dem Tisch. Ein hübscher Verstärker im Holzhäuschen mit 2 mal 30 Watt Sinus- und 2 mal 40 Watt Musikleistung (daher der Name). Thomas, mein Kunde aus Baden-Württemberg, der dieses Gerät seinerzeit neu gekauft hat, brachte ihn persönlich (man bedenke die Entfernung, aber er machte hier in der Nähe Urlaub) vorbei. Eigentlich sollte er nur die dem Alter entsprechende Reinigung bekommen, weil die Schalter aussetzten und die Potis kratzten. Beim Verladen ins Auto brachen jedoch zwei der Schiebepotis ab, die kleinen abgebrochenen Näschen brachte er in einer Streichholzschachtel mit.
Zunächst habe ich alles gereinigt, wie immer. Dann habe ich mit Zwei-Komponenten-Kleber versucht die Näschen wieder anzukleben. Das sah auch zunächst gut aus, hielt aber nicht wirklich. Nach wenigen Betätigungen hielt ich den Knopf mitsamt Näschen wieder in der Hand. Ich versuchte nun kleine Bleche mit Cyanidkleber als Näschenersatz zu verwenden - aber zwischen Kunststoff und Blech auf so einer kleinen Fläche genügend Halt zu finden, erwies sich als unmöglich. Aufgeben? Zunächst tat ich das und ließ die Bleche drin und bat Thomas per e-mail, die Potis nur mit äußerster Vorsicht zu betätigen. Dann fiel mir per Zufall in meinem Lager ein SABA 8080 Receiver in die Hände, den ich vor einigen Monaten für 5,- Euro mit Abholung ersteigert hatte, dessen Gehäuse sich aber als unrettbar entpuppte, technisch war er aber o.k. Mein Blick fiel auf die dort senkrecht angebrachten Schiebepotentiometer.
In dieser Sekunde war die Idee geboren: die baue ich in den VS-80! Und richtig, nachdem ich diese dort ausgebaut hatte, erwiesen sie sich als eben die exakt passenden für den VS-80! Also raus mit den defekten
und die vollständigen rein in den Verstärker:
Auf dem letzten Foto kann man gut sehen, dass die Näschen alle noch komplett sind. Auf dem oberen Foto kann man noch die herausgespülten Schmutzreste sehen, das wurde selbstverständlich noch vor der Montage gesäubert. Schiebepotentiometer nicht mit dem üblichen Kontaktspray behandeln, das spült auch die Schmierstoffe mit heraus, weshalb anschließend die Betätigung nicht mehr schön ist, sondern sehr hart und ruckelig. Daher nur Öle, Ballistol oder Kontakt 61 verwenden, lange einwirken lassen und häufig von Anschlag zu Anschlag betätigen.
So, nun strahlt er wieder in alter Schönheit und spielt auch so auf:
Ich denke das hat sich wirklich gelohnt. Thomas, viel Spaß mit Deinem "neuen" alten Gerät!
heute hatte ich einen Verstärker Marke SABA aus dem Jahr 1970 auf dem Tisch. Ein hübscher Verstärker im Holzhäuschen mit 2 mal 30 Watt Sinus- und 2 mal 40 Watt Musikleistung (daher der Name). Thomas, mein Kunde aus Baden-Württemberg, der dieses Gerät seinerzeit neu gekauft hat, brachte ihn persönlich (man bedenke die Entfernung, aber er machte hier in der Nähe Urlaub) vorbei. Eigentlich sollte er nur die dem Alter entsprechende Reinigung bekommen, weil die Schalter aussetzten und die Potis kratzten. Beim Verladen ins Auto brachen jedoch zwei der Schiebepotis ab, die kleinen abgebrochenen Näschen brachte er in einer Streichholzschachtel mit.
Zunächst habe ich alles gereinigt, wie immer. Dann habe ich mit Zwei-Komponenten-Kleber versucht die Näschen wieder anzukleben. Das sah auch zunächst gut aus, hielt aber nicht wirklich. Nach wenigen Betätigungen hielt ich den Knopf mitsamt Näschen wieder in der Hand. Ich versuchte nun kleine Bleche mit Cyanidkleber als Näschenersatz zu verwenden - aber zwischen Kunststoff und Blech auf so einer kleinen Fläche genügend Halt zu finden, erwies sich als unmöglich. Aufgeben? Zunächst tat ich das und ließ die Bleche drin und bat Thomas per e-mail, die Potis nur mit äußerster Vorsicht zu betätigen. Dann fiel mir per Zufall in meinem Lager ein SABA 8080 Receiver in die Hände, den ich vor einigen Monaten für 5,- Euro mit Abholung ersteigert hatte, dessen Gehäuse sich aber als unrettbar entpuppte, technisch war er aber o.k. Mein Blick fiel auf die dort senkrecht angebrachten Schiebepotentiometer.
In dieser Sekunde war die Idee geboren: die baue ich in den VS-80! Und richtig, nachdem ich diese dort ausgebaut hatte, erwiesen sie sich als eben die exakt passenden für den VS-80! Also raus mit den defekten
und die vollständigen rein in den Verstärker:
Auf dem letzten Foto kann man gut sehen, dass die Näschen alle noch komplett sind. Auf dem oberen Foto kann man noch die herausgespülten Schmutzreste sehen, das wurde selbstverständlich noch vor der Montage gesäubert. Schiebepotentiometer nicht mit dem üblichen Kontaktspray behandeln, das spült auch die Schmierstoffe mit heraus, weshalb anschließend die Betätigung nicht mehr schön ist, sondern sehr hart und ruckelig. Daher nur Öle, Ballistol oder Kontakt 61 verwenden, lange einwirken lassen und häufig von Anschlag zu Anschlag betätigen.
So, nun strahlt er wieder in alter Schönheit und spielt auch so auf:
Ich denke das hat sich wirklich gelohnt. Thomas, viel Spaß mit Deinem "neuen" alten Gerät!