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Sony MDP-850 LD Player
#1
Da es hier vor einiger Zeit um einen MDP 850 ging, habe hatte ich vorgestern ziemlich spontan den Einfall, meinen MDP 850 nach mindestens 7 Jahren Standzeit für einen kleinen
LD-Abend in Betrieb zu nehmen.


[Bild: ldp.jpg]



Der 850 ist seit 1996 in meinem Besitz. Das Gerät ist auch heute noch in meinem Heimkino an einen Sony 1272 Röhrenprojektor angeschlossen, wurde aber lange nicht benutzt. Um überhaupt eine halbwegs brauchbare Qualität zu erreichen, wird der 850 über einen IFB3000 Linedoubler betrieben.

[Bild: 52YqJCW.jpg]

Gerade im Vergleich zu HD-Material, und auch im direkten Vergleich zur DVD sieht die LD heute sehr bescheiden aus. Ich halte die alten LD-Player aber schon aus dem Grund für erhaltenswert, da ich (damals) weit über 200 Filme zusammengesammelt habe.

Wo sonst gibt es so schöne Klappcover?  Die LD ist diesbezüglich der Schallplatte ziemlich ähnlich.  Technik und Signalqualität überholt, aber schöne Cover, und zweifellos ein Sammlerobjekt.
Auf der Cliffhanger steht noch der Preis drauf....109.- DM

[Bild: sJzNNCY.jpg]

Aus dem LD-Abend wurde aber nichts, da der 850er absolut keine Reaktion zeigte. Ich erinnere mich zwar daran, dass er vor ca. 7 Jahren immer häufiger Probleme mit der Lade und dem LD Auswurf hatte, aber damals liess er sich zumindest noch sporadisch verwenden.

Da sich überhaupt nichts mehr regte, war nur logisch, dass man mit der Suche im Netzteil anfangen sollte. Dass es in dem Gerät haufenweise Halbleitersicherungen gibt, war mir aus damaligen Servicezeiten wohl bekannt, aber in diesem Fall war es anders....Letztendlich war eine Fülle an "Standschäden" vorhanden, die glücklicherweise nicht allzu kompliziert ausfielen. Der 850 ist -wenn es wirklich ernste Probleme gibt- kein Anfängerprojekt. Das sind LD-PLayer grundsätzlich nicht.

[Bild: 71Ig0Hy.jpg]

Traverse mit Clamper entfernt, Lade manuell ausgefahren:

[Bild: LwaCaxW.jpg]

Im 850 gibt es ein Schaltnetzteil das lediglich +/- 15 Volt als "Rohspannung" zur Verfügung stellt. Alle weiteren Spannungen werden über weitere lineare Spannungsregler, oder DC/DC Konverter mit nachgeschateten Linearreglern erzeugt. Diese wurden auf alle möglichen Platinen verstreut angeordnet.
Um an das Schaltnetzteil zu gelangen, muss man zuerst die Lade komplett ausfahren, was in diesem Fall händisch über das sog. control gear  (ein großes Nockenrad) gemacht werden muß.  Zuerst hebt sich die Lade, dann hebt sich der Disc clamper, der in diesem Fall über einen relativ massiven Scherenmechanismus vom control gear angehoben wird. Durch weiteres drehen fährt dann die Frontklappe herunter, und die Lade wird ausgefahren.
In diesem Fall wollte das aber nicht klappen, da an der Stelle, an der der clamper angehoben wird, nichts mehr ging. Mit Gewalt geht da nichts, denn das könnte das Zahnrad zerstören.


[Bild: RA8TktA.jpg]

Es stellte sich heraus, dass der Clamper mit dem Plattenteller "verbacken" war. Auf dem Teller befand sich  irgendeine  klebsige Substanz, und der Clamper  konnte nur noch mit einem Schraubendreher abgehebelt werden.

Clamper mit Gestänge:
[Bild: P4uu74D.jpg]

Danach konnte das Schaltnetzteil ausgebaut werden.
[Bild: YJ2V62u.jpg]

Das SNT ist sehr übersichtlich aufgebaut, und es fiel sehr schnell auf, dass das Schaltregler-IC keine Versorgungsspannung erhält. Diese Anlaufspannung wird in der Regel über einen oder zwei in Serie geschaltete 1/2W Widerstände im Bereich um je 100-220 Kohm direkt von den 320V aus dem primären Netzelko gewonnen. Hier war R102 hochohmig. (soll 100K)
Ein absoluter "Standardfehler" im Bereich einfacher Sperrwandlernetzteile, wie sie in TV, VCR usw. zu finden waren, und immer noch zu finden sind.

[Bild: AtZpjxv.jpg]

Nach Einbau des NT konnte ich das Gerät wieder einschalten, aber die Lade machte "nichts". Die Ursache war schnell gefunden, da am Motortreiber IC602 keine Spannung anlag. Ursache war Sicherungswiderstand R612 (hochohmig), da der Motor vermutlich zu lange gegen den klebenden Clamper bereits vor Jahren (?) hin und her gedreht hatte. Nach Wechsel brannte der allerdings umgehend wieder durch. TA7291p war also mit hoher Wahrscheinlichkeit kaputt. Stückpreis hier etwa 8 €, in China "zehn für 12 €", gleich bestellt, und erstmal einen aus einem Schlacht LDP-1000 entnommen.

[Bild: Em51WeR.jpg]

[Bild: UIBrM1D.jpg]


 Nach dem Einschalten fuhr   die ausgedrehte Lade  (so wie es soll) automatisch ein. Allerdings nur bis zu dem Punkt, an dem sie sich um ca. 20mm senken soll. Herausfahren wollte die Lade überhaupt nicht mehr. Zumindest nicht über den Antriebsmotor
Nach einigem Hantieren war ich davon überzeugt, dass es mit den Schaltern am control gear zu tun haben muss, zumindest aber zu tun haben könnte.

Drei Taster geben Positionsinfos an den system controller.....Aber alle drei funktionieren so wie sie sollen, und die Daten kommen auch korrekt am Chip an....Sollte es "echte" Probleme geben? Das wäre schlecht, da ich kein Schlachtgerät habe, und viele IC nicht mehr erhältlich sind.

[Bild: YMcCqjk.jpg]

Fast eine Stunde im Nebel gestochert, bis ich bei den Mikrotastern hinter der Frontlade gelandet bin....hier gab es "ausgeprägte" Kontaktprobleme. Die Schalter geben Positionsinformationen der senkbaren Klappe an den Controller weiter. Das Prinzip der Lade ähnelt der im  Sony DVP-S 7700 DVD Player.

[Bild: YwPNY9Y.jpg]

Nach gründlicher Reinigung war endlich alles wieder soweit OK und der 850 konnte wieder ins Kino....Bis zum nächsten Standschaden Thumbsup

Am selben Abend habe ich noch einen MDP 333 repariert, bei dem  -wie so oft- eine defekte Lasereinheit zu beklagen war. Der Wechsel dauert nur eine Minute. Sehr vorbildlich umgesetzt.
Wenn ich keinen Austauschlaser gehabt hätte, hätte ich den Fehler sicher nicht in der Lasereinheit gesucht. Die verhält sich soweit völlig unauffällig und die Emission ist ebenfalls absolut OK.
Allerdings ist in so einer Abtasteinheit ja nicht nur eine Laserdiode drin.

Zum Fehler, bzw. dem Verhalten der KHS-130A habe ich ein kurzes Video Gedreht. Drei Lasereinheiten mit exakt diesem Fehler habe ich hier mittlerweile liegen, und alle haben "nicht nur" den oft erwähnten roten Punkt, sondern auch die volle Laserleistung. Das sind hier ca. 0,3mW.
Nach Wechsel gegen eine "als intakt bekannte" Einheit funktionierte das Gerät sofort wieder fehlerfrei. Neue Laser kosten leider um 100€, was oft unwirtschaftlich ist.
Gerade bei einfachen PAL Geräten.


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#2
(23.01.2019, 21:52)scope schrieb: Der 850 ist seit 1996 in meinem Besitz. Das Gerät ist auch heute noch in meinem Heimkino an einen Sony 1272 Röhrenprojektor angeschlossen, wurde aber lange nicht benutzt. Um überhaupt eine halbwegs brauchbare Qualität zu erreichen, wird der 850 über einen IFB3000 Linedoubler betrieben.

[Bild: 52YqJCW.jpg]

Himmel Hilf...   Jester

Der Röhrenbeamer erinnert mich an die Firma in der ich früher gearbeitet habe, da gab es diesen auch, allerdings vom Boden strahlend in einer Art Theater mit Leinwand und Vorhang und so.
Da wurden hauptsächlich Präsentationen und Schulungen mit gemacht.

Allerdings waren Filmabende dort zwar begehrt aber ungern gesehen, da der Beamer wohl recht oft 'gewartet' werden musste und die Kosten keiner übernehmen wollte. Der Chef war eher ein sparsamer Typ. Außer bei seinem Daimler...

P.S.: Wenn der von der Decke fällt rummst das bis hier...
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#3
Vier Stück Messing-Spreizdübel M8 in Stahlbetondecke. Wink3 Hängt dort schon 19 Jahre.
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#4
Ich sitz ja bald wieder genau darunter. Waren da noch jung und frisch vor fast zwei Jahrzehnten Thumbsup 

Gruss Hardi
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#5
Was ein schöner Reparaturbericht. "Danke". Einen normalen Amp würde ich noch hinbekommen, aber sowas... Hut ab.
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