(26.04.2019, 16:09)Corax schrieb: Beinchen der Basis abgelötet, vorsichtig hochgelegt, damit nix passiert.
Ergebnis: wenn ich Q715 abklemme, bleibt alles ruhig. Nix Ansteigen des Stromes.
Okay, somit (m.M.n.) den defekten Kanal lokalisiert. Links (mit linken Kanälen hab
ich irgendwie - nein, liegt nicht an meinem Ohren)
Das Ganze umgedreht mit Q716 - da bleibt alles ruhig.
Ich habe nun alle Transistoren, Si-Widerstände, "normale" Widerstände etc.pp.
durchgeprüft - ich kann beim besten Willen keinen Fehler finden.
Okay, Karsten hatte was mit Ruhestrom geschrieben. Also wie im SM beschrieben,
an Q715 und Q717 (natürlich 715-Basis wieder angelötet) jeweils am Emitter das
DMM angeschlossen und gemessen - Anzeige sofort auf über 150mV hoch geschossen.
Rechts, also an Q716/718 das "Spiel" wiederholt (vorher natürlich B an Q715 abgelötet)
Ruhestrom konnte ich (leicht schwankend) auf 17 mV einstellen.
Links - no Chance, so schnell kann ich gar nicht am Trimmer drehen.
Was kann ich denn noch machen????
Unbegreiflich für mich ist, dass der Strom erst nach 2 - 3 sec ansteigt, wenn U > 130V ist.
Alles sollte erklärlich sein, zumindest in solcher Verstärkerschaltung!
Habe jetzt mal ein paar Minuten Zeit und fange mit der Beantwortung letzten Frage an: Das liegt daran, daß erst bei dieser Netzspannung eine bestimmte Gleichspannung erzeugt wird, bei der dann sofort der fehlerhafte Zustand eintritt. Dazu müssen erst Kondensatoren geladen werden ...
Jetzt zur Fehlersuche: Die Endtransen werden durchgesteuert, wenn die Spannungen an ihren Basen ungefähr +-0,6V und die Basisspannungen an den Treibertransistoren ungefähr +-1,2V betragen. Diese Spannungen liegen auch als Differenz über der Kollektor-Emitterstrecke des Biastransistors Q709 an. Das ist bekanntermaßen ohne Aussteuerung und damit die Spannungsverstärkung funktioniert, müssen die angegebenen Spannungen an den Transistoren Q701, Q703, Q705, Q707 stimmen. Die Kollektorspannung Q707 muß entgegen der Angabe im SP wie die Emitterspannung Q709 -1,2V betragen. Die Ursache für einen zu hohen und nicht einstellbaren Ruhestrom durch die Endtransen liegt also in einer falschen Spannung an den Vortransistoren und kann neben nem BE-Fehler u.a. ne Unterbrechung in den Leiterzügen oder ne kalte Lötstelle sein. Die Spannungen solltest nach bekanntem Hochlegend der Basisanschlüsse der Endtransen schrittweise vorn beginnend an Q701 nach hinten messen. Wenn die gemessene Spannung nicht stimmt, liegt der Fehler direkt davor oder in der Beschaltung des Meßpunktes.