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Kenwood KX-1100HX produziert Bandsalat
#1
Hallo liebe Leut' Hi

Seit Ende der 80er habe ich (m)ein Kenwood KX-880HX Tapedeck. Nun ist mir der große Bruder mit den 3 Köpfen, das KX-110HX recht günstig aus der Bucht zugeflogen. Auf dieses Deck war ich ja schon immer scharf Floet

Nun, es sollte defekt sein, hieß lt. Beschreibung: "Lampen gehen an aber keine Laufwerksfunktionen". Ich dachte spontan an den Assist-Motor, der ja nach langer Standzeit gerne mal zu Arbeitsverweigerung neigt (hatte ich am KX-880HX auch schon erlebt). Dieser Motor war aber gar nicht das Problem - das war vieeel einfacher: Der 'Calibrate'-Schiebeschalter stand in Mittenposition. Nach Umschalten des Schalters in die rechte 'Off'-Position funktionierte das Deck anstandslos Dance3

Nach einer gründlichen Reinigung inklusive Erneuerung der Riemen (auch der Assist-Motor wurde noch ausgebaut, leicht geölt und an einem Netzgerät etwas laufengelassen, die Zungenschalter ebenfalls kontaktgereinigt) freute ich mich über ein tolles Deck...bis...ja bis es tüchtig Bandsalat produzierte Dash1

Das passierte dann öfters, immer im hinteren Teil einer Cassette. Der rechte Bandwickel bleibt einfach stehen und da die Capstans ja das Band weiterhin transportieren, gibt es eben besagten Salat. Wie ich schon gelesen habe, ist das wohl nicht ganz unbekannt bei diesem Laufwerk, es liegt wohl an dem Motor, der die Bandwickel antreibt. Ich stellte auch fest, dass das Motortreiber-IC (BA6229) recht heiß wird im Betrieb - ich habe an das IC ein zusätzliches Kühlblech geschraubt um die Kühlfläche zu vergrößern.

Meine Frage ist nun: was kann man da noch machen? Motor ausbauen und auseinandernehmen? Hat das schon mal jemand erfolgreich gemacht?
Bin da im Moment etwas ratlos...möchte mir nicht noch mehr Bänder ruinieren Denker

Danke für eure Hinweise

Hier noch ein paar Bülders:
[Bild: KX_1100_HX_1.jpg]

[Bild: KX_1100_HX_2.jpg]

[Bild: KX_1100_HX_3.jpg]
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#2
Hallo, herzlich willkommen hier im Forum!

Der KX-1100HX hat, als einziger dieser Baureihe, einen Zahnradantrieb. Das stets abgenutzte und daher durchrutschende Zwischenrad aus Gummi unterhalb des Wickelmotors ist daher hier nicht vorhanden. Ich habe damals (als Techniker im Kenwood-Werkskundendienst) solange rumgemeckert, bis die Japaner das geändert haben: der Bandantrieb erfolgte per Zahnrad (singt zwar etwas beim schnellen Umspulen, dafür ewig haltbar). Nur die Streuung der Motore wurde leider immer noch nicht, wie von mir gefordert, per Potentiometer einstellbar eingebaut. Tausche daher den Widerstand R 150 (in der Nähe des IC BA6229 - das wird immer warm, ist normal) gegen ein Trimmerpoti mit mindestens 2k2 und höchstens 4k7 aus, dann kannst Du den Bandzug bei PLAY stufenlos einstellen! Am besten dazu eine Bandzug-Messkassette verwenden und auf 40g/cm einstellen. Fertig.

Drinks
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  • TotoM, oldsansui, havox, DATerfreutmich
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#3
Hallo Armin!

Auf Dich hab' ich ja schon ein wenig gebaut/gehofft Floet
Vieeelen Dank für den heißen Tipp! Drinks
Ich habe ja bisher gemutmaßt, der Motor bliebe wegen Kontaktschwierigkeiten Kohlebürsten<->Kollektor stehen.
Das werde ich natürlich dann mal so umbauen...Puh, nur das mit den 40g/cm wird schwierig (mangels Messkassette).
Das BA6229 wurde bei mir schon gut heiß, nicht nur warm. Also, geschätzt 65..70° waren es wohl schon.

Ja, das mit dem Zahnrad statt den Gummi-Idler-Wheels war mir (zusammen mit dem direkt angetriebenen Capstan) schon damals bei der Demontage des KX-880HX aufgefallen. Eine bessere Lösung, wie ich schon damals fand, wenngleich mir das Zahnrad mit den vier Speichen zuerst ein wenig filigran erschien. Aber bis heute hat es ja gehalten (was man von diversen Zahnrädern in meinen Grundig Cassettendecks nicht behaupten kann). Nun ja, dass es beim Spulen minimal lauter ist, ist für mich nicht wirklich tragisch - zumal die Geräusche hauptsächlich von den sich schnell drehenden Bandwickeln, also der Cassette kommen.

Herzlichen Gruß
Thorsten
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#4
Hallo Thorsten,

dann prüfe den Wickelmotor vielleicht erst einmal: beidseitig ablöten (Anschlüsse merken!) und mit regelbarem Netzteil testen. Er muss schon ab etwa 1,5 Volt langsam aber regelmäßig drehen. Schafft er das nicht, sollte man ihn erneuern. Bei PLAY bekommt er etwa 3 V, bei FF und REW etwa 8 V.

Drinks
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#5
Hallo Armin,

OK, das werde ich natürlich zuerst überprüfen.
Wie groß sollte die Stromaufnahme ungefähr sein? Kann es sein, dass er irgendwie 'schwergängig' ist, deshalb ein höherer Strom fliesst und das IC deswegen so heiß wird?
Du sagst:"...sollte man ihn erneuern". Gäbe es den denn noch als Ersatz?

Herzlichen Dank & Gruß
Thorsten
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#6
Ersatz gibt es noch (hier bei mir), ist aber meist nicht nötig.
Stromaufnahme meist 50-80mA.

Drinks
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#7
So, ich habe eben mal ein paar Messungen am Motor vorgenommen:
Spannung: 3,2 V (Play) , 4,96 V (Spulen)
Strom: 130-135 mA (Play), 70-75 mA (Spulen)
Alle Messungen mit Cassette.
Nun ja, was sagt uns das?
Die Stromaufnahme scheint deutlich höher als der Wert, den Du oben genannt hast.

Grüße
Thorsten
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#8
Hört sich aber noch in Ordnung an. Läuft er denn jetzt in PLAY?

Drinks
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#9
Ah, OK.
Jaja, er läuft soweit ganz prima - nur dass ich eben immer Angst habe, dass im hinteren Teil der Cassette der Bandwickel wieder ganz unvermittelt stehen bleibt, mit den bekannten Folgen.

Was ich nicht ganz verstehe: Hinter den Bandwickeldornen sitzt ja eine Reflexlichtschranke. Warum kann das Deck dann nicht feststellen, dass der Dorn stehengebieben ist und sich abschalten?
Und auf der Platine befindet sich rechts hinten ein Schaltungsteil mit der Bez. 'PLAY TRIM CONT.' Wofür ist der denn?

Ich denke, ich werde es dann mal mit dem von Dir genannten 'Workaround' für den Bandzug versuchen.

Drinks
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#10
Die Reflexflächen auf der Rückseite der Bandteller steuern das Zählwerk!

Play Trim Control greift in den Wiedergabefrequenzgang ein.

Voraussetzung für ein einwandfreies Funktionieren des Bandwickels ist eine Bandzugmessung. Der Bandzug wird zu schwach sein. Wenn Du keine Bandzugmesskassette hast, solltest Du eine alte Kassette so einlegen, dass sie im kritischen Bereich läuft. dann mit dem nachgerüsteten Trimmer spo einstellen, dass gerade noch eine Aufwickelung kurz vor Bandende erfolgt. dabei stets mit einem Finger an der Stop-Taste sein, falls der rechte Bandteller stehen bleibt, um Bandsalat zu vermeiden.

Drinks
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#11
Hallo Thorsten
Funktioniert die Endabschaltung nur bei Play nicht? Die Stromaufnahme bei Play ist fast doppelt so hoch wie beim Spulen.Denker Lösen die Bremsen bei Play richtig? Der Fehler liegt wahrscheinlich beim Stellmotor (Assist-Motor). Die 3 Kontakte über dem Motor mal überprüfen? Die Reflexflächen auf der Rückseite geben die Impulse für das Zählwerk. Die Impulse des Aufwickeltellers werden noch für die Endabschaltung ausgewertet.
VG Ralf Drinks
[-] 1 Mitglied sagt Danke an System-64 für diesen Beitrag:
  • TotoM
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#12
Hallo Ralf!

Nein nein, die Endabschaltung funktioniert ja bei Play wie auch beim Spulen ohne Probleme. Das Problem ist einfach, dass bei Play der rechte Bandwickel einfach mal unmotiviert stehenbleibt und das Band, dass die beiden Capstans ja nach wie vor weitertransportieren, nicht mehr aufwickelt. Folge: Bandsalat Dash1
Die 3 Zungenschalter habe ich natürlich gereinigt, den Assistmotor ausgebaut, dessen oberes Lager leicht geölt und am Netzteil etwas laufenlassen - also, der läuft einwandfrei.

Die höhere Stromaufnahme bei Play erkläre ich mir mal dadurch, dass der Motor gegen einen höheren Widerstand arbeitet als beim Spulen.

OK, die Reflexlichschranken liefern die Impulse für das Zählwerk. Ein naheliegender Gedanke für mich wäre jetzt gewesen, diese Impulse auch zu nutzen, eine Abschaltung im Fehlerfalle durchzuführen, also wenn z.B. in der Betriebsart 'Play' (oder 'Rec') der linke Bandwickel Impulse liefert, der Rechte aber nicht, dann: sofort Stopp.
Wie Du sagst, liefert der linke Bandwickel eh das Signal für die Endabschaltung. Aber, na ja, vielleicht wurde daran nicht gedacht oder es 'passte' einfach nicht mehr in das Controller-IC.

Welche Bremsen meinst Du?
Ach ja, am linken Bandwickel befindet sich ja auch noch ein kleiner Riemen, der zu einem kleinen gezackten Zahnrad führt. Wofür ist das? So eine Art 'Bremse'? Bei dem Riemensatz, den ich verbaut habe, war auch hierfür ein Ersatz, den ich natürlich auch eingebaut habe. Er sitzt jetzt natürlich etwas strammer.

Beste Grüße Drinks
Thorsten

PS: Ach, etwas überrascht war ich ja schon, dass das Deck gar keinen Titelsuchlauf hat - wo den selbst das kleine KX-880HX hat.
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#13
Thorsten, der am Abwickelteller befindliche Riemen geht zur Bremse, diese ist per Dreizackfeder sogar einstellbar.

Bei PLAY wird natürlich mehr Strom gezogen, denn der Kraftüberschuss muss in Wärme umgewandelt werden.

Auf den Titelsuchlauf hat Kenwood bei dem besseren 3-Kopf-Deck bewusst verzichtet, da dies stets hohen Kopfverschleiß zur Folge hat, weil das Band bei schnellem Vor- oder Rücklauf den Kopf berührt.

Drinks
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#14
Ja, Armin, an den höheren Kopfverschleiß beim Titelsuchlauf habe ich auch irgendwie gedacht.

Die Stromaufnahme des Wickelmotors bei Play liegt ohne Cassette bei unter 50mA
Werde dann mal am Wochenende den Widerstand gegen ein Poti austauschen.
Wäre das evtl. auch beim KX-880HX eine sinnvolle Maßnahme?

Beste Grüße Drinks
Thorsten
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#15
Zitat:Wäre das evtl. auch beim KX-880HX eine sinnvolle Maßnahme?

Ja, exakt der gleiche!

Drinks
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#16
Thorsten die Endabschaltung soll Bandsalat verhindern. Der Impuls vom Aufwickelteller wird dafür benutzt. Ohne Cassette bei Play den Aufwickelteller festhalten und das Deck muss auf Stop gehen.
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#17
Ralf, das habe ich soeben ausprobiert: Wenn ich den Aufwickeldorn festhalte, geht das Deck ca. 4 Sekunden danach auf Stop und fährt die Köpfe zurück. Leider verhindert es trotzdem nicht den Bandsalat - in der Zeit laufen ja noch knapp 20cm Band durch, die sich dann um die Gummi-Rolle verheddern.
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#18
Wie groß ist die Kraft um den Aufwickeldorn fest zu halten? Thorsten, lege einen Finger auf den drehenden Aufwickeldorn und erhöhe langsam den Druck. Der Aufwickeldorn muss bei leichtem Druck den Finger hochdrücken und darf noch nicht stehen bleiben. Kannst Du ja mit dem KX-880HX vergleichen. Meine Decks stoppen zwischen 1 und 3 Sekunden. Dabei schiebt die Andruckrolle das Band in die Cassette und an der Andruckrolle ensteht eine kleine Schlaufe (3 Sekunden), aber kein Bandsalat. Stop mal den Aufwickeldorn mit einer alten durchsichtigen Cassette.
Drinks
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#19
Hallo,

ich hatte bei meinem 880HX auch mehrmals Bandsalat.
Bei mir ist der Aufwickelmotor nicht sofort stehen geblieben sondern bis zum Stillstand immer langsamer geworden. Dadurch konnte natürlich jede Menge Bandsalat entstehen da der Capstan ja normal schnell weiter lief.
Ich habe das Deck dann ca. 20 Minuten im schnellen Vorlauf laufen lassen, seit dem gehts wieder.

Bis dann
Christian
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#20
Ralf, ich meine, dass der Aufwickeldorn durchaus recht kräftig dreht. Wenn ich mit einem Finger sachte hinlange, dreht er jedenfalls problemlos weiter. Ich muss schon recht fest drücken um ihn richtig anzuhalten. Der im 880HX dreht jedenfalls auch nicht kräftiger.

Ja, Christian, mein 880HX hat das auch schon mal gemacht. Ist das bei Deinem denn nach länger Standzeit/Nichtbenutzung aufgetreten?
Wenn es nach längerem Spulen wieder ging, deutet das m.M. ja doch auf Kontaktprobleme im Bandwickelmotor hin z.B. am Kollektor/Bürsten, die sich dann durch das schnelle Drehen beim Spulen wieder 'freigeschliffen' haben.

beste Grüße Drinks
Thorsten
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#21
Hallo Thorsten,

wirklich lange stand das Gerät nicht, höchstens zwei Monate. Ich hatte es allerdings noch nicht so lange und weiß nicht, wie lange es beim Vorbesitzer nicht mehr benutzt wurde.

Gruß
Christian
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#22
N'abend nochmal!

Hmmm, ich bin gerade irgendwie etwas irritiert: Ich habe den Cassettenfachdeckel abgenommen und mal eine alte Cassette eingelegt, auf Play gedrückt...Cassette läuft...und wenn ich dann mit einem kleinen Schraubendreher den Aufwickeldorn blockiere, sodass er nicht mehr dreht, dann schaltet das Deck nicht ab, auch nicht nach 5..6 Sekunden. Zählwerk bleibt stehen, das Band läuft natürlich an der Gummirolle munter weiter. Lasse ich den Aufwickeldorn dann wieder los, wird das Band ruck-zuck wieder aufgewickelt. Das ist doch komisch, denn als ich -wie oben geschrieben- den Aufwickeldorn ohne Cassette blockiert habe, hat es ja kurz darauf abgeschaltet Denker
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#23
Thorsten , überprüfe mal alle Schalter am Laufwerk. Über dem Aufwickeldorn ist ein Schalter der auswertet ob sich eine Cassette im Laufwerk befindet. Drückst Du den auch bei Play ohne Cassette?
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#24
Die Endabschaltung wird vom Abwickelteller betätigt!

Drinks
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#25
(07.07.2012, 07:46)armin777 schrieb: Die Endabschaltung wird vom Abwickelteller betätigt!

Drinks

Hi,

also bei meinem 880 und 1100 nicht. Wenn ich den Aufwickelteller festhalte schaltet das Deck nach ca. 2 Sekunden ab. Lasse ich das Deck mit einer Dummycassette ohne Band laufen, dreht es auch bei stehenden Abwickelteller munter weiter.

Gruß
Christian
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