15.06.2009, 13:00
Hallo alle,
heute möchte ich Euch ein Restaurationsobjekt vorstellen, von dem ich selbst nicht glaubte, dass es mir nach der Fertigstellung solche Freude bereiten würde.
Zur Vorgeschichte: der Kunde suchte schon lange nach einem geeigneten Restaurator, der ihm sein Gerät wieder richtig instandsetzen sollte. Er hatte allerdings einige Ansprüche:
die Skalenbeleuchtung sollte in LED-Technologie ausgeführt sein, die Holzseitenteile fehlten und sollten ersetzt werden, die AM-Ferritantenne war völlig zerquetscht und baumelte lose am Gerät - das ganze Gerät sah aus, als hätte es eine Jahreszeit auf der Müllhalde verbracht. Aber es hat sich wirklich gelohnt:
Etwas missmutig begann ich die übliche Arbeit und reparierte erstmal die Ferritantenne, reinigte alle Schalter und Potis, erneuert das Relais, warf alle Knöpfe ins Ultraschallbad und versenkte die Frontplatte im Reinigungsbad. Als dann alles wieder montiert war und die von mir in das Gerät eingebauten superhellen (18cd) Leuchtdioden (indirekt) die Skala mit Flutlicht versorgte, die beiden Instrumente aber, wegen des diffusen Lichts, welches nur Lampen verbreiten, doch wieder konventionelle Glühlampen erhielten, da begann dieses Exemplar mir zu gefallen, mehr und mehr... das Blau der Skala ist einfach unbeschreiblich!
Bei diesem Modell fiel es viel leichter auf LED's umzustellen, die Anzeigen für den gewählten Eingang, die FM-Stereoanzeige und der Skalenzeiger sind alle im Original schon von Leuchtdioden beleuchtet, dann ist es nicht stilbrüchig auch die Skala so zu erhellen.
Nachdem nun auch der Drehko gereinigt und das Tunerteil neu abgeglichen war und alles wieder zusammengebaut war, hatte ich ein Einsehen: das Gerät erhielt vier Füsse unten drunter
und die beiden fehlenden Holzseitenteile entstanden aus 8mm Sperrholz und einem etwas größerem Stück Leimholz in 18mm Stärke. Zunächst mussten diese in der richtigen Stellung aufeinandergeleimt und -verschraubt werden, sodann an den ebenfalls richtigen Stellen gelocht und aufgefräst werden, damit die Seitenteile angeschraubt werden konnten. Also ab zum Baumarkt und mit dem Mann an der Säge "geflirtet". Ich musste ein 40cm breites Brett nehmen, damit er mir davon 155mm abschnitt, schmalere Bretter gingen nicht in der Säge.
Das Sperrholz bekam ich "normal" im Zuschnitt. Die Materialkosten halten sich im Rahmen, etwa 20 Euro alles zusammen, inkl. einem Satz Schrauben und Scheiben, nebst zweier Leisten, die die sichtbaren Hirnholzseiten bedecken sollten. Dazu kamen dann aber noch Beize und Lack, Leim und Schrauben (die die Bretter miteinander verbinden). Nachdem alles soweit war, betrat mein Sohn die Werkstatt und erzählte mir dann, dass er das nicht bemerkt hätte, dass die Seitenteile nicht "original" gewesen seien, hätte ich ihn nicht darauf hingewiesen.
So darf er nun wieder zu seinem Besitzer zurück. Er spielt auch wirklich fantastisch auf mit seinen 2 mal 120 Watt an 8 Ohm, da muss er sich auch nicht verstecken. Ach ja, die Rückseite muß auch noch hergezeigt werden, wegen der reparierten Ferritantenne, sieht man kaum noch, dass die völlig im Eimer war.
Interessant an dieser Kenwood-Receiver-Baureihe ist die etwas merkwürdige Typologie von 1975:
KR-2600; KR-3600; KR-4600; KR-5600; KR-6600;
KR-9400. Der KR-9600, der da eigentlich hingehören würde, kam erst später und passte dann auch nicht richtig in die Reihe - warum auch immer Kenwood das so gemacht hat, wird wohl ein Rätsel bleiben.
Aber schön isser geworden, oder nicht?
heute möchte ich Euch ein Restaurationsobjekt vorstellen, von dem ich selbst nicht glaubte, dass es mir nach der Fertigstellung solche Freude bereiten würde.
Zur Vorgeschichte: der Kunde suchte schon lange nach einem geeigneten Restaurator, der ihm sein Gerät wieder richtig instandsetzen sollte. Er hatte allerdings einige Ansprüche:
die Skalenbeleuchtung sollte in LED-Technologie ausgeführt sein, die Holzseitenteile fehlten und sollten ersetzt werden, die AM-Ferritantenne war völlig zerquetscht und baumelte lose am Gerät - das ganze Gerät sah aus, als hätte es eine Jahreszeit auf der Müllhalde verbracht. Aber es hat sich wirklich gelohnt:
Etwas missmutig begann ich die übliche Arbeit und reparierte erstmal die Ferritantenne, reinigte alle Schalter und Potis, erneuert das Relais, warf alle Knöpfe ins Ultraschallbad und versenkte die Frontplatte im Reinigungsbad. Als dann alles wieder montiert war und die von mir in das Gerät eingebauten superhellen (18cd) Leuchtdioden (indirekt) die Skala mit Flutlicht versorgte, die beiden Instrumente aber, wegen des diffusen Lichts, welches nur Lampen verbreiten, doch wieder konventionelle Glühlampen erhielten, da begann dieses Exemplar mir zu gefallen, mehr und mehr... das Blau der Skala ist einfach unbeschreiblich!
Bei diesem Modell fiel es viel leichter auf LED's umzustellen, die Anzeigen für den gewählten Eingang, die FM-Stereoanzeige und der Skalenzeiger sind alle im Original schon von Leuchtdioden beleuchtet, dann ist es nicht stilbrüchig auch die Skala so zu erhellen.
Nachdem nun auch der Drehko gereinigt und das Tunerteil neu abgeglichen war und alles wieder zusammengebaut war, hatte ich ein Einsehen: das Gerät erhielt vier Füsse unten drunter
und die beiden fehlenden Holzseitenteile entstanden aus 8mm Sperrholz und einem etwas größerem Stück Leimholz in 18mm Stärke. Zunächst mussten diese in der richtigen Stellung aufeinandergeleimt und -verschraubt werden, sodann an den ebenfalls richtigen Stellen gelocht und aufgefräst werden, damit die Seitenteile angeschraubt werden konnten. Also ab zum Baumarkt und mit dem Mann an der Säge "geflirtet". Ich musste ein 40cm breites Brett nehmen, damit er mir davon 155mm abschnitt, schmalere Bretter gingen nicht in der Säge.
Das Sperrholz bekam ich "normal" im Zuschnitt. Die Materialkosten halten sich im Rahmen, etwa 20 Euro alles zusammen, inkl. einem Satz Schrauben und Scheiben, nebst zweier Leisten, die die sichtbaren Hirnholzseiten bedecken sollten. Dazu kamen dann aber noch Beize und Lack, Leim und Schrauben (die die Bretter miteinander verbinden). Nachdem alles soweit war, betrat mein Sohn die Werkstatt und erzählte mir dann, dass er das nicht bemerkt hätte, dass die Seitenteile nicht "original" gewesen seien, hätte ich ihn nicht darauf hingewiesen.
So darf er nun wieder zu seinem Besitzer zurück. Er spielt auch wirklich fantastisch auf mit seinen 2 mal 120 Watt an 8 Ohm, da muss er sich auch nicht verstecken. Ach ja, die Rückseite muß auch noch hergezeigt werden, wegen der reparierten Ferritantenne, sieht man kaum noch, dass die völlig im Eimer war.
Interessant an dieser Kenwood-Receiver-Baureihe ist die etwas merkwürdige Typologie von 1975:
KR-2600; KR-3600; KR-4600; KR-5600; KR-6600;
KR-9400. Der KR-9600, der da eigentlich hingehören würde, kam erst später und passte dann auch nicht richtig in die Reihe - warum auch immer Kenwood das so gemacht hat, wird wohl ein Rätsel bleiben.
Aber schön isser geworden, oder nicht?