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[Onkyo A-8850] Hin und wieder lauter Knall beim Einschalten
#1
Hallo zusammen,

mein Sorgenkind, der Onkyo A8850 hat wieder ein neues Fehlerbild :-(

Wenn er im Standby ist und ich ihn einschalte, knallt es manchmal in den Lautsprechern.

Das Knallen ist unmittelbar nachdem ich den Standby-Knopf drücke, bevor überhaupt die 2 Lautsprecherrelais schalten oder die Protection-Lampe an geht.
Ebenso kommt das Knallen nicht immer. 

Gestern war der Onkyo ca. 1 Stunde im Standby -> kein knallen.
Heute mehrere Stunden im Standby -> knallen

Ich behaupte, dass Knallen kommt nie wenn der Receiver komplett vom Strom getrennt wurde, sondern immer nur wenn er nach mehreren Stunden aus dem Standby erwacht.

Service-Manual: ?https://www.vintageshifi.com/repertoire-...Manual.pdf

Ich denke, es könnte an ein oder mehreren Kondensatoren im Netzteil liegen. Laut Service-Manual (S. 17) sind es diese beiden Platinen:

[Bild: WIlt3X3.png]
sowie
[Bild: t0LjyL8.png]

Hat jemand von Euch einen Tipp wie ich den Fehler eingrenzen kann? Gibt es eventuell ein paar spezielle Kandidaten die ich tauschen könnte? - ehe ich anfange alle Kondensatoren "auf gut Glück" zu wechseln.

Vielen Dank :-)
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#2
C971, der Löschkondensator über den Kontakten des 240V Einschaltrelais. Das Relais RL951 ebenfalls ersetzen.

Wenn danach Fehler bestehen bleibt, liegt ein Defekt in der Einschaltverzögerung der Lautsprecher-Relais vor. Also TA7317, bzw. Elkos daran.

Gruß
Reinhard
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#3
Moin,
wobei C971 ein gepruefter Entstoerkondensator der Klasse X2 (oder auch X) sein sollte, mit 275V~ (305V~) Spannungsfesitigkeit. Das Schaltbild sagt 10nF (0,01µF), laesst sich ueber naehere Specs nicht aus. Daher liegt man mit einem geprueften Kondensator nicht falsch.

Der Grund fuer eine sicherheitsgepruefte Bauart liegt darin, dass diese Kondensatoren im Fehlerfall ein definiertes Verhalten zeigen muessen.

73
Peter
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#4
Hallo Reinhard und Peter,

danke für Eure Antworten.

Den C971 habe ich nun ausgelötet. Es ist ein KC103P. Ein Datenblatt hierzu konnte ich aber nicht finden.

So sieht er aus:
[Bild: sMEs9Rx.jpg]

Als Ersatz habe ich den hier ausgesucht: 
Funkentstörkondensator, X2, 10 nF, 305 V, RM 10,0, 105°C, 20%
https://www.reichelt.de/funkentstoerkond...ol_0&nbc=1

Der müsste doch dann eigentlich passen oder? Ist ein X2, 10nF und 305V.

Im Service-Manual habe ich dann meine ich noch einen Fehler entdeckt.
Das Relais (RL951) gibt es nur im Schematic.
In der Teileliste, auf der Platine und in den "Platinendarstellungen" gibt es nur das RL901.
Mit RL951 ist also RL901 gemeint.

Es ist ein Takamasisawa 
VS 12MB-Nr 12VDC

und sieht so aus:

[Bild: vCewjZ0.jpg]

Als Ersatz kommt dann ein
Omron G2R-1A-E DC24
Schaltspannung: 380 VAC, 125 VDC
Spulenspannung: 24 V DC
Schaltstrom: 16 A

Dieses hat aber 6 anstatt 4 Pins. Hier werde ich wohl 2 Pins dann kürzen müssen.

Beste Grüße und danke Euch
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#5
Moin,
ja, der ausgesuchte Kondensator wird auch passen.

73
Peter
[-] 1 Mitglied sagt Danke an hf500 für diesen Beitrag:
  • peter21
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#6
Sollte damit gehen.

Deiner ist ein metallisierter Folienkondensator. Eingebaut war ein keramischer Scheibenkondensator, von dem haben sich bei der aktuellen Produktion die Typnummern geändert, inzwischen ellenlange Bezeichnungen (passiert leider bei diesen keramischen Produkten alle nasenlang). Der von Dir ausgesuchte Folienkondensator sollte hier genauso funktionieren. Mindestanforderung hat Peter schon genannt und der von Dir ausgesuchte ist dafür ok.

Wenn Du ein 1xUM Relais statt des 1x EIN Relais kaufst und deshalb Pins überzählig/unbenutzt sind, kneifst Du Die eben ab. Hauptsache geometrisch passt es vom PIN-out. 24VDC Spulenspannung und 380VAC Schaltspannung, 16A Schaltstrom sind ok.


Gruß
Reinhard
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#7
(04.07.2020, 23:04)oldiefan schrieb: _ Eingebaut war ein keramischer Scheibenkondensator, von dem haben sich bei der aktuellen Produktion die Typnummern geändert, inzwischen ellenlange Bezeichnungen (passiert leider bei diesen keramischen Produkten alle nasenlang).

Steht KC 103 P nicht für keramischer Kondensator mit 10.000 pF (also die 3 als Kurzform für 3 Nullen) was 10nF entspricht? Das mit der 3 findet man ja immer wieder auf kleinen Cs mit wenig Platz  
Nur mal so ergänzt. Den Rest haben die beiden ja alles richtig erklärt. 
Viel Erfolg.
"We learned more from a three minute record than we ever learned in school" , Bruce Springsteen in "No surrender" played als Song 2 im Mai 2013 in Hannover Dance3 Dance3
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#8
10nF. ja. Das war weiter oben bereits geschrieben. 
Die dementsprechenden Kondensatoren von Murata (und anderen) aus aktueller Produktion haben dagegegen 15- oder mehr- stellige kryptische Bezeichnungen. Die passen nicht aufs Bauteil. Stattdessen steht da nur eine Abkürzung. KC103P ist nicht mehr in aktueller Produktion.

Ein ähnlicher neuer Murata-Typ (Nachfolger) ist: DE2E3SA103MA3BY02F
https://www.murata.com/en-us/products/pr...03MA3BY02F

Vom Hersteller Kemet heisst der entsprechende Typ: C981U103MYVDBA7317
Ebay Art. Nr. 224025526260
https://de.rs-online.com/web/p/keramik-e...n/8773668/

Da kommt zwar "103" immer noch vor, aber für "Selten-Verwender" ist das in der vollen Bezeichnung weniger erkennbar als in der verkürzten Bezeichnung "KC103P". Man muss sich erst durch die Code-Bezeichnungen der Teile-Listen und Datenblätter fressen, um mit den "langen" Typbezeichnungen klarzukommen.

Es gab seinerzeit einen KC103P und einen KC103M. Wofür stehen hier P und M? Ohne Datenblatt ist man aufgeschmissen. Das habe ich erst nach langer Suche gefunden.
Der Typ "KC103P" ist ein Murata DE7150FZ103PVA1-KC .

Der Buchstape "P" steht für Kapazitätstoleranz +100%/-0%. "M" steht für +/- 20%.
VA1 steht für V(AC) 250V.

[Bild: Part-No-Code.jpg]

Nun wissen wir es ganz genau!
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