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Nun doch, Yamaha M85 - Generalüberholung und Kleber Problem
#1
Hallo Forum,

nachdem ich nun schon seit Jahren mit meiner Yamaha M85 höre (2010 selbst gebraucht gekauft) und ich eigentlich nur das Stoßproblem an den Lautsprecherklemmen fixen wollte (siehe mein Beitrag Anfang der Woche), sind mir andere Dinge aufgefallen. 

1. Die Endstufe war anscheinend schon einmal in Reparatur und es wurden in der Nähe, wo die beiden 1000 Mikrofarad Kondensatoren aufgeklebt sind schon einmal Teile getauscht, auch ein paar der Emitterwiderstände wurden gegen simple Zement Widerstände getauscht. Ein Black Gate Kondi im linken Kanal gegen ein anderes Noname Produkt.
Schön sieht die Platinen von unten dort nicht aus...

2. 
Der Kleber wurde allerdings nicht entfernt, und die Bauteile in der Region sahen recht zugerichtet aus.
Beim genaueren Hinsehen war ein Widerstandsbeinchen schon fast durchgefressen, Zenerdioden kaum zu erkennen.

Durch diverse Beiträge im audiokarma Forum habe ich mich entschlossen, hier einmal aufzuräumen,  vermutlich wäre es früher oder später eh zu Ausfällen gekommen. Dieser Sony Bond Glue(?)  ist wohl bekannt dafür, mit der Zeit leitend und gegebenfalls ätzend zu werden und benachbarte Bauelemente in Mitleidenschaft zu ziehen. Wie man auf den Bildern sieht, scheint er sogar Lötaugen zu zerstören?!

Heute also erst einmal vorsichtig entlötet. 
Alle drei Relais werden übrigens auch getauscht.
Die beiden Lautsprecherrelais haben anscheinend Magnete außen aufgeklebt, vermutlich zur Lebensdauerverlängerung? Ich vermute, dass ich das bei meinem AustauschFinder nicht machen muss.

Ich werde mal berichten, wie es weitergeht, vielleicht ist das für den ein oder anderen hilfreich.
Gruß, 
Elio
[Bild: 20200706-183923.jpg]


[Bild: 20200708-202344.jpg][Bild: 20200708-202809.jpg][Bild: 20200708-203136.jpg]
There is no glory in prevention.
[-] 6 Mitglieder sagen Danke an Evariste für diesen Beitrag:
  • 0300_infanterie, onkyo, Akai 65, Akool1, HiFi1991, IrieTim
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#2
Die Lötaugen sind nicht kaputt. Da ist nur das Lot angegriffen. Das bekommst du mit Flußmittel wieder anständig hin.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an sing sing für diesen Beitrag:
  • Evariste
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#3
Ich empfehle dir, die speziellen Relais mit dem Blasmagnet visuell zu prüfen, nur zu reinigen,  und dann wieder einzusetzen. Die sind nicht von der Stange.
Vermutlich sind die dicken Elkos auch noch OK, aber nach dem Ausbau sehen sie doch arg zerfleddert aus...also neu...
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  • Evariste
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#4
Die Lautsprecherrelais sind Relais von der Stange, Modell MY4 von Omron. Die Blasmagneten kann man mit neuem Klebeband wieder an die neuen Relais montieren. Die Magnete wirken der möglichen Funkenbildung entgegen, die man vermeiden kann, indem man vor dem Ein- und Ausschalten das Signal wegnimmt (entweder durch leise stellen oder durch Abschalten der Lautsprecher vorn an der Front).

Beste Grüße
Armin
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  • UriahHeep
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#5
Hallo ihr zwei,

vielen Dank, es sind drei Relais, einmal das Omron G4W 2212p us tv5 24v und das Finder 55.14.9.024.000. Letzteres kamm man auch in der 12 Volt Version auch in der Yamaha M4 verwenden. Beim Einsatz in der M4 muss man allerdings noch zwei Kontakte des Relais verbinden, damit Kontakte parallel arbeiten das ist auf der Platine nicht vorgesehen, aber im Originalrelais realisiert. Bei der M85 passt es genau rein.

Elio
There is no glory in prevention.
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#6
Hallo Armin,
Es sieht mir aus, als würde das my4 nicht passen, da ies Lötfahnen statt Printstecker hat, daher hatte ich das Finder bestellt.

Elio
There is no glory in prevention.
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#7
(09.07.2020, 08:57)Armin777 schrieb: ...Die Magnete wirken der möglichen Funkenbildung entgegen, die man vermeiden kann, indem man vor dem Ein- und Ausschalten das Signal wegnimmt (entweder durch leise stellen oder durch Abschalten der Lautsprecher vorn an der Front).

Beste Grüße
Armin

Seit du das vor vielen Jahren mal genau erklärt hast ist mir das in Fleisch und Blut übergegangen.
-Powerschalter drücken und warten bis Relais klickt
-dann LS-gruppe an
-dann erst Volume

und zum ausschalten genau umgekehrt.  Thumbsup

Ich bin ein Heimkind und äußere mich wegen dieser tüpartigen Diskriminierung nicht.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an UriahHeep für diesen Beitrag:
  • Armin777
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#8
(10.07.2020, 15:05)UriahHeep schrieb:
(09.07.2020, 08:57)Armin777 schrieb: ...Die Magnete wirken der möglichen Funkenbildung entgegen, die man vermeiden kann, indem man vor dem Ein- und Ausschalten das Signal wegnimmt (entweder durch leise stellen oder durch Abschalten der Lautsprecher vorn an der Front).

Beste Grüße
Armin

Seit du das vor vielen Jahren mal genau erklärt hast ist mir das in Fleisch und Blut übergegangen.
-Powerschalter drücken und warten bis Relais klickt
-dann LS-gruppe an
-dann erst Volume

und zum ausschalten genau umgekehrt.  Thumbsup

Da werden auch Erinnerungen wach. Genau so hat es mir mein HiFi-Händler bei meinem ersten Tag im Ferienjob auch eingefleischt. Das war Ende der 80er und es ist mir auch in Fleisch und Blut übergegangen.

Hi MiDeg
„Ein Dummkopf, der verbessert wird, hasst auf der Stelle seinen Mahner.“ (Egbert von Lüttich, um 1020)
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  • UriahHeep
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#9
Hallo zusammen,

ich bin nun ein Schritt weiter, hier ein Bild der alten Relais und meine gewählten Ersatztypen.
[Bild: 20200718-230759.png]
Wo ich einmal dabei bin, habe ich sämtliche Elkos bis auf die Netzteilelkos (ohne Bastelei und Ändern des Aufbaus
gibts eh keine passenden Ersatztypen) und die Elkos in der Anzeigeunit gewechselt.
Schnell gemacht und kostentechnisch überschaubar. Fürs gute Gefühl.

Alle Elkos wurden meist gegen Nichicon (oder Frolyt) getauscht, was ich so da hatte.
C164 ist laut SM ein polarer 100uF Elkos, hier gehört aber ein 47uF bipolar Typ rein.


Die korrodierten Widerstände wollte ich eigentlich gegen Standard 1/4W Metallschicht tauschen.
Laut SM sollten es jedoch flameproof Versionen sein (nur aus versicherungstechnischen GRünden?!).
Ich habe mal ein wenig recherchiert zu dem Thema. Unterschieden werden muss erstmal zwischen "flame proof" und "fusible resistor".
Letzter hat ein definiertes Verhalten bei Zerstörung.
Flame proof sind die Metallschicht Widerstände vermutlich auch (fast), mit Stichflamme brennen wohl eher Kohleschicht Widerstände ab, korrekt?
Habt ihr hier Erfahrung oder eine Meinung? Sonst muss man mal ausprobieren....

Im Folgenden auch eine Übersicht, welche Informationsquellen ich nutze:

Manche der Links beziehen sich auf die M80, die nach Recherche kaum von der M85 abweicht (wohl bis auf die Modifikationen die relativ schnell in die M85 Serie eingebaut wurde).
Viele Grüße,
Elio
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#10
Moin,
ob ein Widerstand "flameproof" ist oder nicht, haengt nicht vom Widerstand selbst ab (soviel Kohle hat so ein Widerstand nicht ;-), sondern von seiner Umhuellung. Bei Standardwiderstaenden ist das eine Lackierung. Und die kann auch bei Metallfilmwidestaenden sehr fies werden. Die fFammentwicklung ist zwar nicht grossartig, es gibt aber im Zweifel verhaeltnismaessig viel an schmierigen Verbrennungsrueckstaenden, die die Platine versauen.
Ein flammsicherer Widerstand stirbt dagegen ziemlich lautlos und unauffaellig, es sei denn, er wird sehr grob ueberlastet.

73
Peter
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  • Evariste, winix
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