Wie in der Neuzugangsecke die Tage vorgestellt, wurde dieses Cassettendeck in die Reparaturversuchsecke auf den Küchentisch gestellt.
Ist ein Kenwood KX-990SR:
Ist optisch und technisch gesehen, ein Verwandter von KX-880G und KX-1100G.
Hat zwar keinen Direktantrieb, aber dafür Autoreverse. Dank eines optischen Sensors, wird im Autoreverse Wiedergabebetrieb nicht bis zum Bandende gespielt, sondern sobald das Vorspannband am optischen Sensor auftaucht. Nennt sich Quickreverse. Das funktioniert übrigens im Aufnahmebetrieb genauso.
Wurde als defektes Gerät gekauft. Daher wurde eingeplant, dass es zur Not als Ersatzteilspender dient, da ich noch so ein Gerät besitze, bei dem der KH-Ausgang defekt ist.
Nach dem Auspacken und einer Grundreinigung, wurde der Deckel entfernt um zu schauen, was Sache ist:
Innen war es erstaunlich sauber und ich habe bisher keinen Hinweis darauf finden können, dass hier schon mal jemand bei war.
Das Laufwerk, wie bei Kenwood zu dieser Zeit üblich, von Sankyo:
Ich habe dann hier und da ein paar Schrauben entfernt und dort und dahinter das Multimeter rangehalten, um möglichst alle Probleme zu lokalisieren.
Selbstverständlich war auch hier der Riemen fratze und hat sich zur bösen Pest entwickelt:
Außerdem wurden beide Schwungmassen durch die Pest beschädigt:
Dem Motorpulley (aus Messing) erging es auch nicht besser:
Nach einem kurzen Blick auf die Hauptplatine wurde das Gerät eingeschaltet.
Zwar funktionerten beide Dispalys, aber im Statusdisplay wurde keine Spielzeit angezeigt (bedeutet meistens Laufwerkfehler):
Hier scheint es aber - zumindest nicht hauptsächlich am Laufwerk zu liegen.
Denn, nach erneutem Einschalten des Gerätes, sah es nun so aus:
Plötzlich bemerkte ich einen merkwürdigen Geruch. Ich schaute auf die Hauptplatine und da es in diesem Bereich nicht besonders hell war, sah ich das:
Mein spontan erster Gedanke war: Wer hat da eine Glühlampe eingebaut ?
Dann sofort den Netzstecker gezogen und mal richtiges Licht angemacht:
Natürlch ist es keine Lampe, sondern ein *ungewöhnlicher* 2W Widerstand (12 Ohm).
Ich bin schon jetzt sehr gespannt darauf, zu erfahren, was dazu geführt hat, dass der Widerstand so dermaßen viel Strom in Wärme wandelt, dass er anfängt zu leuchten.
Sollte am Ende wieder mal ein (oder mehrere) Elko der böse Onkel sein ?
Ich möchte es ungern ausprobieren, aber ich denke hier besteht akute Abfackelgefahr !
Nicht zuletzt deshalb, weil es im Gerät genau keine Sicherung gibt.
Ich habe dann noch zwei, drei Mal das Gerät so kurz wie möglich eingeschaltet, um z.B. die Versorgungsspannungen zu messen.
Das blieb nicht ohne Folgen:
So wie es aussieht, werden die armen Elkos ausgekocht:
Bisher festgestellt Mängel:
Riemen fertig.
Laufwerk komplett ohne Funktion.
Schwungmassen und Motorpulley angegriffen.
Capstanmotor läuft, aber nur langsam und völlig kraftlos.
R169 fängt nach ca. 45 sek. an zu leuchten.
Positive und negative 10 V Spannungsversorgung fehlen oder sind nur teilweise vorhanden.
Dann mal den Schaltplan bemüht und den Netzteilbereich beäugt:
Bodenplatte zur Serviceöffnung entfernt um an die Lötseite der Platine zu kommen:
Wie vermutet, sind die Lötaugen des Widerstandes beschädigt:
Ein Lötauge ist abgerissen und hat keine Verbindung mehr zur Leiterbahn.
Ich hatte C108 in Verdacht, der war allerdings nicht kurzgeschlossen. Dann prüfte ich andere Elkos in diesem Bereich und wurde fündig. C87 (470µF 16V) war sauber kurzgeschlossen (0 Ohm). Ok, den und C93 hätte ich sowieso gewechselt, da sie ja ausgekocht wurden.
Also die beiden Elkos und den Widerstand ausgelötet.
Von oben sieht die Platine fast noch ok aus:
Kurz geschaut, was denn mein Fundus an Teilen zum Testen zu bieten hat.
Zwei Elkos 680µF 25V entfernte ich aus einem Schlachtgerät (Notebook Netzteil) und ein unbenutzter 15 Ohm 5W Widerstand war auch verfügbar.
Rechts die ausgelöteten Teile, links der Ersatz:
Der als Glühleuchte missbrauchte 12 Ohm Widerstand, hat übrigens aktuell 420 Ohm.
Also gleich mal zur Anprobe gebeten:
Ok, mechanisch passt es problemlos.
Gleich schnell mal eingelötet.
Das Ergebnis:
Ok, alle Anzeigen scheinen wieder normal zu funktionieren.
Dann noch schnell gemessen und tatsächlich, die Hauptversorgungen -18V, +12V und + / -10V sind alle wieder am Start.
12 Ohm Widerstand und die Transistoren für die positive/negative 10V Spannungsversorgung (2SB772/2SD882) hatte ich vorsorglich bestellt und müssten morgen ankommen. Aber, so wie es aussieht, wird davon nix gebraucht.
Im nächsten Schritt wird das bereits ausgebaute Laufwerk revidiert.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
Ist ein Kenwood KX-990SR:
Ist optisch und technisch gesehen, ein Verwandter von KX-880G und KX-1100G.
Hat zwar keinen Direktantrieb, aber dafür Autoreverse. Dank eines optischen Sensors, wird im Autoreverse Wiedergabebetrieb nicht bis zum Bandende gespielt, sondern sobald das Vorspannband am optischen Sensor auftaucht. Nennt sich Quickreverse. Das funktioniert übrigens im Aufnahmebetrieb genauso.
Wurde als defektes Gerät gekauft. Daher wurde eingeplant, dass es zur Not als Ersatzteilspender dient, da ich noch so ein Gerät besitze, bei dem der KH-Ausgang defekt ist.
Nach dem Auspacken und einer Grundreinigung, wurde der Deckel entfernt um zu schauen, was Sache ist:
Innen war es erstaunlich sauber und ich habe bisher keinen Hinweis darauf finden können, dass hier schon mal jemand bei war.
Das Laufwerk, wie bei Kenwood zu dieser Zeit üblich, von Sankyo:
Ich habe dann hier und da ein paar Schrauben entfernt und dort und dahinter das Multimeter rangehalten, um möglichst alle Probleme zu lokalisieren.
Selbstverständlich war auch hier der Riemen fratze und hat sich zur bösen Pest entwickelt:
Außerdem wurden beide Schwungmassen durch die Pest beschädigt:
Dem Motorpulley (aus Messing) erging es auch nicht besser:
Nach einem kurzen Blick auf die Hauptplatine wurde das Gerät eingeschaltet.
Zwar funktionerten beide Dispalys, aber im Statusdisplay wurde keine Spielzeit angezeigt (bedeutet meistens Laufwerkfehler):
Hier scheint es aber - zumindest nicht hauptsächlich am Laufwerk zu liegen.
Denn, nach erneutem Einschalten des Gerätes, sah es nun so aus:
Plötzlich bemerkte ich einen merkwürdigen Geruch. Ich schaute auf die Hauptplatine und da es in diesem Bereich nicht besonders hell war, sah ich das:
Mein spontan erster Gedanke war: Wer hat da eine Glühlampe eingebaut ?
Dann sofort den Netzstecker gezogen und mal richtiges Licht angemacht:
Natürlch ist es keine Lampe, sondern ein *ungewöhnlicher* 2W Widerstand (12 Ohm).
Ich bin schon jetzt sehr gespannt darauf, zu erfahren, was dazu geführt hat, dass der Widerstand so dermaßen viel Strom in Wärme wandelt, dass er anfängt zu leuchten.
Sollte am Ende wieder mal ein (oder mehrere) Elko der böse Onkel sein ?
Ich möchte es ungern ausprobieren, aber ich denke hier besteht akute Abfackelgefahr !
Nicht zuletzt deshalb, weil es im Gerät genau keine Sicherung gibt.
Ich habe dann noch zwei, drei Mal das Gerät so kurz wie möglich eingeschaltet, um z.B. die Versorgungsspannungen zu messen.
Das blieb nicht ohne Folgen:
So wie es aussieht, werden die armen Elkos ausgekocht:
Bisher festgestellt Mängel:
Riemen fertig.
Laufwerk komplett ohne Funktion.
Schwungmassen und Motorpulley angegriffen.
Capstanmotor läuft, aber nur langsam und völlig kraftlos.
R169 fängt nach ca. 45 sek. an zu leuchten.
Positive und negative 10 V Spannungsversorgung fehlen oder sind nur teilweise vorhanden.
Dann mal den Schaltplan bemüht und den Netzteilbereich beäugt:
Bodenplatte zur Serviceöffnung entfernt um an die Lötseite der Platine zu kommen:
Wie vermutet, sind die Lötaugen des Widerstandes beschädigt:
Ein Lötauge ist abgerissen und hat keine Verbindung mehr zur Leiterbahn.
Ich hatte C108 in Verdacht, der war allerdings nicht kurzgeschlossen. Dann prüfte ich andere Elkos in diesem Bereich und wurde fündig. C87 (470µF 16V) war sauber kurzgeschlossen (0 Ohm). Ok, den und C93 hätte ich sowieso gewechselt, da sie ja ausgekocht wurden.
Also die beiden Elkos und den Widerstand ausgelötet.
Von oben sieht die Platine fast noch ok aus:
Kurz geschaut, was denn mein Fundus an Teilen zum Testen zu bieten hat.
Zwei Elkos 680µF 25V entfernte ich aus einem Schlachtgerät (Notebook Netzteil) und ein unbenutzter 15 Ohm 5W Widerstand war auch verfügbar.
Rechts die ausgelöteten Teile, links der Ersatz:
Der als Glühleuchte missbrauchte 12 Ohm Widerstand, hat übrigens aktuell 420 Ohm.
Also gleich mal zur Anprobe gebeten:
Ok, mechanisch passt es problemlos.
Gleich schnell mal eingelötet.
Das Ergebnis:
Ok, alle Anzeigen scheinen wieder normal zu funktionieren.
Dann noch schnell gemessen und tatsächlich, die Hauptversorgungen -18V, +12V und + / -10V sind alle wieder am Start.
12 Ohm Widerstand und die Transistoren für die positive/negative 10V Spannungsversorgung (2SB772/2SD882) hatte ich vorsorglich bestellt und müssten morgen ankommen. Aber, so wie es aussieht, wird davon nix gebraucht.
Im nächsten Schritt wird das bereits ausgebaute Laufwerk revidiert.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.