Wie in der Neuzugangsecke vorgestellt, hat dieses kleine Schmuckstück ein paar Probleme.
Hier zusammen, mit dem großen Bruder:
Der Gleichlauf ist nicht wirklich gut und Umspulen ist so gut wie nicht möglich (sehr langsam und stockend).
Mein Hauptverdächtiger ist in so einem Fall fast immer die Mechanik im Bereich der Bandwickel, Wickelmotor und dessen Umlenkung (Schwenklager mit Idler).
Hier umso mehr, da das Gerät erstens Direktantrieb hat und zweitens einen Idler mit Gummireifen.
Schritt 1, Teilzerlegung des Gerätes.
Um bestmöglich an das Laufwerk zu kommen, werden erst mal Deckel, Boden, Cassettenklappe und Frontplatte demontiert.
Deckel weg:
Abdeckung der Cassettenklappe weg:
Beim M45 ist sie nur gesteckt. Hier müssen erst mal die beiden gerändelten Muttern abgedreht werden. Dann kann der Rahmen entfernt werden.
Vier Schrauben später kann das Fenster entfernt werden:
In diesem Zustand kann man perfekt Bandlauf und Köpfe reinigen - klasse !
Nun den Boden abschrauben:
Jetzt sind alle sechs Schrauben der Frontplatte zugänglich.
Die Frontplatte und der Rahmen der Cassettenklappe sind übrigens aus Zinkdruckguss:
Front weg:
Der Rahmen mit dem Farbfilter der Aussteuerungsanzeige ist auch schon abgenommen.
Auch bei diesem Laufwerk kommt man nicht an die unteren Schrauben der Cassettenauflage.
Daher müssen die beiden Cassettenaufnahmen von der Scherenmechanik abgeschraubt werden.
Hier sind sie bereits entfernt:
Cassettenauflage weg:
Hier kann man den Gummi-Idler sehen:
Der Federbügel oben (Anschlag für die Cassette) ist hier auch schon demontiert.
Es ist hier auf dem Foto schlecht zu erkennen. Aber tatsächlich war bereits hier zu erkennen, dass der Idler eine glänzende Oberfläche hat. Bedeutet, dass Gummi ist an der Oberfläche schon verhärtet und bekommt dadurch eine glasige Optik.
Ich hatte vermutet, dass hier das gleiche Laufwerk verbaut wurde, wie im M45.
Das ist tatsächlich so. Allerdings gibt es feine Unterschiede.
Außerdem ist - in Bezug auf das Laufwerk - das M02 der große Bruder.
Vermutlich wurde es vor dem M45 entwickelt, da hier teilweise besseres Material verbaut wurde.
Zum Beispiel der Bremsarm (mit Schwenklager / Idler) ist hier aus Stahl.
Beim M45 ist er aus Kunststoff.
Bremsarm demontiert:
Auch kann man hier den Motorpulley aus Messing sehen.
Beim M45 ist er aus Kunststoff. Vermutlich Sparmaßnahmen ...
Da liegt er nun, der Bremsarm mit dem Idler:
Hier hilft keine Reinigung mehr.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
Neuen Gummireifen für vergleichsweise viel Geld kaufen. Leider habe ich den letzten Jahren keine wirklich guten erfahrungen mit Idler und Andruckrollen gemacht. Daher ist Neukauf für mich fast immer die letzte Option.
Außerdem ist Bob pragmatisch und ein Freund von Reparatur und Aufarbeitung.
Demontage Idler:
Nun wird das das Rad mit einem passenden Bit (und Stoffschutz) in die Drehbank, ähm Bohrmaschine gespannt:
Jetzt wird mit 600er Wasserschleifpapier, vorsichtig die glasige Schicht abgetragen.
Das mache ich in mehreren Durchgängen. Zwischenzeitlich wird das Gummi getrocknet/gereinigt und geschaut, ob sich das matte Gummi zeigt.
Das mache ich nicht zum ersten Mal. Bisher haben alle von mir aufbereiteten Gummireifen, wieder jahrelang einwandfrei funktioniert.
Hier ist der Bremsarm bereits wieder montiert:
Auch gereinigt wurden Motorpulley, Bandwickel und die Bremsgummis.
Auch bei diesem Laufwerk sind die beiden Vierkantriemen für Zählwerk und Drehimpulsgeber noch fit.
Haben beide noch wirklich gute Spannung und sehen nicht porös aus - die dürfen bleiben.
Warum ich die nicht erneuere ?
Weil ich die *Qualität* bzw. die Haltbarkeit der aktuellen Neuteile leider kenne.
Nun wird nur soweit komplettiert, dass getestet werden kann.
Hier die inoffizielle OFF Testcassette für Umspulzeiten.
Maxell XLII 90:
Ergebnis:
REW = 1:59 min.
FF = 1:59 min.
Auch wenn es noch so unglaublich erscheint, mein M45 liefert fast genau die gleichen Zeiten (hier wurde der Idler nur gereinigt).
Cassette rein und Wiedergabe testen:
Ok, alles schick.
Nun wird es Zeit für den Gleichlauftest:
Ergebnis:
Ich denke, dass kann man zur Not so lassen, oder ?
Ja, TapeSpeed ist noch nicht eingestellt.
Das soll erst mal nur ein Zwischentest sein.
Das mache ich häufig bei Geräten so, die ich nicht kenne. So erfährt man, was mit welchen Maßnahmen, zu welchem Erfolg (oder auch nicht) führt.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
Hier zusammen, mit dem großen Bruder:
Der Gleichlauf ist nicht wirklich gut und Umspulen ist so gut wie nicht möglich (sehr langsam und stockend).
Mein Hauptverdächtiger ist in so einem Fall fast immer die Mechanik im Bereich der Bandwickel, Wickelmotor und dessen Umlenkung (Schwenklager mit Idler).
Hier umso mehr, da das Gerät erstens Direktantrieb hat und zweitens einen Idler mit Gummireifen.
Schritt 1, Teilzerlegung des Gerätes.
Um bestmöglich an das Laufwerk zu kommen, werden erst mal Deckel, Boden, Cassettenklappe und Frontplatte demontiert.
Deckel weg:
Abdeckung der Cassettenklappe weg:
Beim M45 ist sie nur gesteckt. Hier müssen erst mal die beiden gerändelten Muttern abgedreht werden. Dann kann der Rahmen entfernt werden.
Vier Schrauben später kann das Fenster entfernt werden:
In diesem Zustand kann man perfekt Bandlauf und Köpfe reinigen - klasse !
Nun den Boden abschrauben:
Jetzt sind alle sechs Schrauben der Frontplatte zugänglich.
Die Frontplatte und der Rahmen der Cassettenklappe sind übrigens aus Zinkdruckguss:
Front weg:
Der Rahmen mit dem Farbfilter der Aussteuerungsanzeige ist auch schon abgenommen.
Auch bei diesem Laufwerk kommt man nicht an die unteren Schrauben der Cassettenauflage.
Daher müssen die beiden Cassettenaufnahmen von der Scherenmechanik abgeschraubt werden.
Hier sind sie bereits entfernt:
Cassettenauflage weg:
Hier kann man den Gummi-Idler sehen:
Der Federbügel oben (Anschlag für die Cassette) ist hier auch schon demontiert.
Es ist hier auf dem Foto schlecht zu erkennen. Aber tatsächlich war bereits hier zu erkennen, dass der Idler eine glänzende Oberfläche hat. Bedeutet, dass Gummi ist an der Oberfläche schon verhärtet und bekommt dadurch eine glasige Optik.
Ich hatte vermutet, dass hier das gleiche Laufwerk verbaut wurde, wie im M45.
Das ist tatsächlich so. Allerdings gibt es feine Unterschiede.
Außerdem ist - in Bezug auf das Laufwerk - das M02 der große Bruder.
Vermutlich wurde es vor dem M45 entwickelt, da hier teilweise besseres Material verbaut wurde.
Zum Beispiel der Bremsarm (mit Schwenklager / Idler) ist hier aus Stahl.
Beim M45 ist er aus Kunststoff.
Bremsarm demontiert:
Auch kann man hier den Motorpulley aus Messing sehen.
Beim M45 ist er aus Kunststoff. Vermutlich Sparmaßnahmen ...
Da liegt er nun, der Bremsarm mit dem Idler:
Hier hilft keine Reinigung mehr.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
Neuen Gummireifen für vergleichsweise viel Geld kaufen. Leider habe ich den letzten Jahren keine wirklich guten erfahrungen mit Idler und Andruckrollen gemacht. Daher ist Neukauf für mich fast immer die letzte Option.
Außerdem ist Bob pragmatisch und ein Freund von Reparatur und Aufarbeitung.
Demontage Idler:
Nun wird das das Rad mit einem passenden Bit (und Stoffschutz) in die Drehbank, ähm Bohrmaschine gespannt:
Jetzt wird mit 600er Wasserschleifpapier, vorsichtig die glasige Schicht abgetragen.
Das mache ich in mehreren Durchgängen. Zwischenzeitlich wird das Gummi getrocknet/gereinigt und geschaut, ob sich das matte Gummi zeigt.
Das mache ich nicht zum ersten Mal. Bisher haben alle von mir aufbereiteten Gummireifen, wieder jahrelang einwandfrei funktioniert.
Hier ist der Bremsarm bereits wieder montiert:
Auch gereinigt wurden Motorpulley, Bandwickel und die Bremsgummis.
Auch bei diesem Laufwerk sind die beiden Vierkantriemen für Zählwerk und Drehimpulsgeber noch fit.
Haben beide noch wirklich gute Spannung und sehen nicht porös aus - die dürfen bleiben.
Warum ich die nicht erneuere ?
Weil ich die *Qualität* bzw. die Haltbarkeit der aktuellen Neuteile leider kenne.
Nun wird nur soweit komplettiert, dass getestet werden kann.
Hier die inoffizielle OFF Testcassette für Umspulzeiten.
Maxell XLII 90:
Ergebnis:
REW = 1:59 min.
FF = 1:59 min.
Auch wenn es noch so unglaublich erscheint, mein M45 liefert fast genau die gleichen Zeiten (hier wurde der Idler nur gereinigt).
Cassette rein und Wiedergabe testen:
Ok, alles schick.
Nun wird es Zeit für den Gleichlauftest:
Ergebnis:
Ich denke, dass kann man zur Not so lassen, oder ?
Ja, TapeSpeed ist noch nicht eingestellt.
Das soll erst mal nur ein Zwischentest sein.
Das mache ich häufig bei Geräten so, die ich nicht kenne. So erfährt man, was mit welchen Maßnahmen, zu welchem Erfolg (oder auch nicht) führt.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.