Wie in der Neuzugangsecke vorgestellt und angekündigt, braucht dieses TapeDeck eine Instandsetzung.
Onkyo TA-2051:
Wurde von 1993 - 1996 hergestellt und der Nachfolger TA-6510 ist wohl weitgehend baugleich.
Gehört im Prinzip schon zur letzten Generation TapeDecks, bei der einige Hersteller das Laufwerk mittig in der Front plaziert haben.
Bei dem Gerät ist mittlerweile keine Wiedergabe der Cassette mehr möglich. Laut Besitzer soll die Wiedergabe nach zig Startversuchen mal funktionieren. Hier bei mir war aber nun praktisch Schicht im Schacht ...
Außer REW und FF keine Laufwerkfunktion mehr möglich.
Fehlerbild:
Nach Drücken der Play-Taste fährt der Kopfschlitten hoch, beide Capstanwellen laufen an und das Band wird transportiert.
Nur der rechte Bandwickel dreht nicht und somit wird das transportierte Band nicht aufgewickelt.
Nach ca. 2 sekunden geht das Laufwerk selbständig in den Stopp-Modus und der Startversuch ist gescheitert.
Der Stopp-Modus ist die Folge der Laufwerküberwachung, über die Bewegungserfassung der Bandwickel.
Diese Schutzschaltung verhindert Bandsalat.
Wenn im Play-Modus der Wickelmotor nicht anläuft, kann es mehrere Ursachen haben.
Als Kenwood-Fan denke ich zuerst an einen defekten Wickelmotor (bei Laufwerken von Sankyo ist die Ausfallrate der Wickel- und Assistmotore mittlerweile recht hoch).
Also habe ich einfach die Spannungsversorgung beim Umpulen gemessen. Hier lagen in beide Richtungen jeweils 7,8 Volt umgepolt an.
Beim Wiedergabeversuch allerdings, war absolut nix zu messen. Bei Wiedergabe sollte am Wickelmotor so 3-4 Volt anliegen. Hier war somit klar, der Übeltäter ist nicht der Wickelmotor.
Mein nächster Verdacht ging in Richtung Vierkantriemen des Assistmotors:
Der war allerdings nicht schlapp. Ich weiss aber, dass bei dieser Laufwerkausführung der Riemen wirklich gut gespannt sein muss.
Ist praktisch ähnlich wie beiden "Reference" Laufwerken von Pioneer. Wenn der Laderiemen nicht die korrekte Spannung hat, gibt es Fehlfunktionen.
Zum Testen habe ich nun beim Wiedergabeversuch, dass sekundäre Riemenrad mit dem Finger weitergedreht.
Leider ohne Erfolg. Der Wickelmotor lief trotzdem nicht an.
Ok, also leider keine einfache Sache.
Das Laufwerk muss ausgebaut werden.
Vier Schrauben und vier Kabelsteckverbindungen später, ist es ausgebaut.
Besondere Vorsicht ist - wie immer - bei den Steckverbindungen der beiden Flachbandkabel am Laufwerk angesagt:
Diese mit Lötzinn versehenen Kabelenden/Litzen sind praktisch nicht dafür geeignet, häufiger gezogen und wieder gesteckt zu werden.
Passt man nicht auf, sind schnell ggf. einzelne Litzen umgebogen oder sogar abgebrochen ....
Hier ist das Laufwerk bereits entfernt:
Zurück bleibt die Klappe und Cassettenunterlage, welche Teil der Gerätefront sind:
So sieht das Laufwerk ausgebaut aus:
Wie zu sehen, gibt es hier einen Zahnrad-Idler.
Hier sieht man neben den Schwungmassen die Kurvenscheibe:
Dort befindet sich eine kleine Platine mit zwei Stiftschaltern. Die habe ich mit Kontakt-60 behandelt.
Der Capstanriemen ist noch ok und hat gute Spannung.
Der Assistriemen wurde erneuert:
Nun wurde das Laufwerk provisorisch angeschlossen und Play gedrückt.
Wiedergabe funktionierte nun problemlos:
Nun gab es da ja noch diesen abgebrochenen Stift:
Das ist der Zentrierstifft für das Cassettengehäuse. Der musste wieder befestigt werden.
Beim Kleben solcher Teile habe ich mit 2k-Kleber gute Erfahrungen gemacht.
Die zu klebenden Teile wurden entgratet, gereinigt/entfettet und die Passung getestet:
Jetzt wurde eine 2k-Mische angerührt:
Und eingeklebt - fertig:
Sieht gut aus:
Ob es tatsächlich hält, wird die Zukunft zeigen. Die mechanische Belastung ist an diesem Teil nicht unerheblich.
Der Entmagnetisier-Klaus kam auch noch kurz ins Haus:
Spiegelcase zur Kontrolle des Bandpfades:
Damit war das Laufwerk nun wieder lauf- und testfähig hergestellt.
Nun konnten weitere Testcassetten durchgeschleust werden.
Testcase Azimuth:
Leichte Korrektur erforderlich.
Testcase Wiedergabe-Pegel:
Korrektur war erforderlich.
Testcase Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist schlecht.
Insbesondere die Peaks, welche bis 0,3 % gehen, sind schon recht heftig.
Hier gibt es offensichtlich mechanische Probleme.
Der TapeSpeed ist (wie so oft) etwas zu langsam.
Wurde eingestellt. Dazu befindet sich im Capstanmotor eine Öffnung zum Einstellen:
TapeSpeed korrigiert:
Aber es ist zumindest als Zwischenergebnis erfreulich, dass die Schachtel wieder läuft.
Ging nun in den aktiven Stapel und darf die kommenden Tage erst mal Zuverlässigkeit zeigen:
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
Onkyo TA-2051:
Wurde von 1993 - 1996 hergestellt und der Nachfolger TA-6510 ist wohl weitgehend baugleich.
Gehört im Prinzip schon zur letzten Generation TapeDecks, bei der einige Hersteller das Laufwerk mittig in der Front plaziert haben.
Bei dem Gerät ist mittlerweile keine Wiedergabe der Cassette mehr möglich. Laut Besitzer soll die Wiedergabe nach zig Startversuchen mal funktionieren. Hier bei mir war aber nun praktisch Schicht im Schacht ...
Außer REW und FF keine Laufwerkfunktion mehr möglich.
Fehlerbild:
Nach Drücken der Play-Taste fährt der Kopfschlitten hoch, beide Capstanwellen laufen an und das Band wird transportiert.
Nur der rechte Bandwickel dreht nicht und somit wird das transportierte Band nicht aufgewickelt.
Nach ca. 2 sekunden geht das Laufwerk selbständig in den Stopp-Modus und der Startversuch ist gescheitert.
Der Stopp-Modus ist die Folge der Laufwerküberwachung, über die Bewegungserfassung der Bandwickel.
Diese Schutzschaltung verhindert Bandsalat.
Wenn im Play-Modus der Wickelmotor nicht anläuft, kann es mehrere Ursachen haben.
Als Kenwood-Fan denke ich zuerst an einen defekten Wickelmotor (bei Laufwerken von Sankyo ist die Ausfallrate der Wickel- und Assistmotore mittlerweile recht hoch).
Also habe ich einfach die Spannungsversorgung beim Umpulen gemessen. Hier lagen in beide Richtungen jeweils 7,8 Volt umgepolt an.
Beim Wiedergabeversuch allerdings, war absolut nix zu messen. Bei Wiedergabe sollte am Wickelmotor so 3-4 Volt anliegen. Hier war somit klar, der Übeltäter ist nicht der Wickelmotor.
Mein nächster Verdacht ging in Richtung Vierkantriemen des Assistmotors:
Der war allerdings nicht schlapp. Ich weiss aber, dass bei dieser Laufwerkausführung der Riemen wirklich gut gespannt sein muss.
Ist praktisch ähnlich wie beiden "Reference" Laufwerken von Pioneer. Wenn der Laderiemen nicht die korrekte Spannung hat, gibt es Fehlfunktionen.
Zum Testen habe ich nun beim Wiedergabeversuch, dass sekundäre Riemenrad mit dem Finger weitergedreht.
Leider ohne Erfolg. Der Wickelmotor lief trotzdem nicht an.
Ok, also leider keine einfache Sache.
Das Laufwerk muss ausgebaut werden.
Vier Schrauben und vier Kabelsteckverbindungen später, ist es ausgebaut.
Besondere Vorsicht ist - wie immer - bei den Steckverbindungen der beiden Flachbandkabel am Laufwerk angesagt:
Diese mit Lötzinn versehenen Kabelenden/Litzen sind praktisch nicht dafür geeignet, häufiger gezogen und wieder gesteckt zu werden.
Passt man nicht auf, sind schnell ggf. einzelne Litzen umgebogen oder sogar abgebrochen ....
Hier ist das Laufwerk bereits entfernt:
Zurück bleibt die Klappe und Cassettenunterlage, welche Teil der Gerätefront sind:
So sieht das Laufwerk ausgebaut aus:
Wie zu sehen, gibt es hier einen Zahnrad-Idler.
Hier sieht man neben den Schwungmassen die Kurvenscheibe:
Dort befindet sich eine kleine Platine mit zwei Stiftschaltern. Die habe ich mit Kontakt-60 behandelt.
Der Capstanriemen ist noch ok und hat gute Spannung.
Der Assistriemen wurde erneuert:
Nun wurde das Laufwerk provisorisch angeschlossen und Play gedrückt.
Wiedergabe funktionierte nun problemlos:
Nun gab es da ja noch diesen abgebrochenen Stift:
Das ist der Zentrierstifft für das Cassettengehäuse. Der musste wieder befestigt werden.
Beim Kleben solcher Teile habe ich mit 2k-Kleber gute Erfahrungen gemacht.
Die zu klebenden Teile wurden entgratet, gereinigt/entfettet und die Passung getestet:
Jetzt wurde eine 2k-Mische angerührt:
Und eingeklebt - fertig:
Sieht gut aus:
Ob es tatsächlich hält, wird die Zukunft zeigen. Die mechanische Belastung ist an diesem Teil nicht unerheblich.
Der Entmagnetisier-Klaus kam auch noch kurz ins Haus:
Spiegelcase zur Kontrolle des Bandpfades:
Damit war das Laufwerk nun wieder lauf- und testfähig hergestellt.
Nun konnten weitere Testcassetten durchgeschleust werden.
Testcase Azimuth:
Leichte Korrektur erforderlich.
Testcase Wiedergabe-Pegel:
Korrektur war erforderlich.
Testcase Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist schlecht.
Insbesondere die Peaks, welche bis 0,3 % gehen, sind schon recht heftig.
Hier gibt es offensichtlich mechanische Probleme.
Der TapeSpeed ist (wie so oft) etwas zu langsam.
Wurde eingestellt. Dazu befindet sich im Capstanmotor eine Öffnung zum Einstellen:
TapeSpeed korrigiert:
Aber es ist zumindest als Zwischenergebnis erfreulich, dass die Schachtel wieder läuft.
Ging nun in den aktiven Stapel und darf die kommenden Tage erst mal Zuverlässigkeit zeigen:
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.