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Revox B710 MkI Reparatur und seltsamer Fehler
#1
Vor einiger Zeit fand ein Tapedeck Revox B710 MkI den Weg zu mir mit folgendem Fehlerbild:

1. Wiedergabe dumpf
2. Band wird zerknittert
3. rechter Kanal fällt immer wieder aus

Nach dem Tausch sämtlicher Philips-Elkos, die zum Teil keine Kapazität mehr hatten, änderte sich am Fehlerbild nichts.

Neue Andruckrollen und Nachstellen der Andruckkraft behoben zumindest das Vernudeln der Kassetten.

Die Wiedergabe war weiterhin dumpf und irgendwie ließen sich die Köpfe nicht richtig mechanisch Einjustieren.
Nach dem Abzug der Leitungen zum Aufnahmekopf und Entmagnetisieren war die Wiedergabe plötzlich klar und alles ließ sich mechanisch perfekt einstellen.
Messungen ergaben, dass am Aufnahmekopf auf beiden Kanälen immer eine Gleichspannung von +7V anliegt welche die Aufnahmen anlöscht.
So habe ich mir eine Bezugskassette ruiniert. ist aber kein Problem, da ich sie von der CD neu bespielen kann.
Übeltäter war der defekte OP-IC RC4559 auf der Oszillatorplatine, dessen Ausgang, zum Unterschied vom angefügen Schaltplan, direkt galvanisch mit dem Aufnahmekopf verbunden ist.
R20, R24, C23, C24 sind bei meiner Version mit einem 330E Widerstand gebrückt. Merkwürdig ......  Denker

Nichtsdestotrotz bleibt der rechte Kanal weiterhin solange tot, bis man das heiße Ende am Wiedergabekopf kurz berührt. Dann "reißt" es irgendwas durch.
Dann funzte auch alles bis zum Ausschalten und das Spielchen beginnt dann aufs neue. Jetzt bin ich momentan etwas ratlos.  Lipsrsealed2
Hab mal eine Stange MC14066BE (4fach Analogschalter) bestellt. Schaun mer mal.


[Bild: Screenshot-2021-06-07-09-06-41.png]
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  • havox
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#2
Echt 7V DC über den Aufnahmekopf? Ist hier die Frage, wie lange so ein Aufnahmekopf 7V Gleichspannung verträgt, bevor die Wicklung verglüht!
Wenn bei der symmetrischen +/-15V Spannungsversorgung der IC-Ausgang eine Gleichspannung führt würde ich erstmal darauf tippen, daß die Spannungsversorgung - warum auch immer - gerade entweder NICHT symmetrisch ist oder die "Masse" nicht mittig aufgehängt ist (IC3 Pins 3 und 5) und daher ein Gleichspannungsanteil an Ausgang vorliegt. 7V und 15V passen in diesem Sinne schon recht gut... oder eben schlecht...

Hast Du mal VOR den Aufnahme-ICs das Signal aus den el. Umschaltern kurzgeschlossen (an IC2 pins 2/3 und 9/10), um hier evtl. vorliegende Fehler zu erkennen?

Das Problem bei der Wiedergabe würde ich in einem Folienkondensator (oder Widerstand) vermuten, bei dem ein Beinchen den Kontakt verloren hat und nur temporär wiederfindet.
Gruß Ralph

...listen to Spliff and you'll see the sun! Sun Sun Sun
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#3
Nach dem Tausch des OP-IC 4559 läuft alles ohne Anlöschen. Der war sichtlich defekt.
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  • havox
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#4
(07.06.2021, 08:33)Pennywise schrieb: Nichtsdestotrotz bleibt der rechte Kanal weiterhin solange tot, bis man das heiße Ende am Wiedergabekopf kurz berührt. Dann "reißt" es irgendwas durch.

Ich würde tippen da schwingt etwas. Hast Du ein  Oszilloskop?

Gruß, Rainer
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#5
Moin,
an anderer Stelle im Netz wird fuer die Erstinbetriebnahme und Ueberpruefung von einer "Opfercasette" berichtet. Ein Gedanke, den man festhalten sollte ;-)

73
Peter
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#6
Und ich dachte schon, man nimmt besser gleich die 100 € Meßcassette, um es ganz genau zu haben Wink3
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#7
Weiter geht es.
Ein MC14066BE war defekt. Vorband gab es nur rechts ein Signal. Habe beide MC14066BE auf der Repro-Platine getauscht.
Jetzt sind beide Kanäle bei der Wiedergabe tot aber bei Vorband ist nun alles OK!
Der "nasser Finger Trick" funktioniert jetzt bei beiden Kanälen. Zudem hört man "Vorband" zugleich auch das Hinterbandsignal.
Auch bei "Stop" ist der Wiedergabekopf "aktiv", was eigentlich nicht sein sollte.  Denker
Das Muting Signal ist mit 15V bei Wiedergabe vorhanden. 0,1V bei Stop, also (prinzipiell) in Ordnung.
Damit war mir klar: Jetzt blieben nur 2 Dioden (D1, D2), eine Zenerdiode (D9) und ein Transistor (Q1) auf der Repro-Platine als Ursache übrig.
Bingo! Nach dem Austausch dieser 4 Bauteile ist alles OK! Muting hat nun im "Stop-Modus" 3,3V und bei Play 11,8V.
Fazit: Die Zenerdiode war im A....


[Bild: Screenshot-2021-06-08-13-48-32.png]
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  • HVfanatic, ILRAK, havox, Hippman, Dude, stephan1892, ted_am_see
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#8
Nachdem einige Zeit in Land gegangen ist, kam wieder einmal das Tape-Deck auf den Tisch: Von Zeit zu Zeit verabschieden sich sporadisch die Kanäle, ähnlich wie zuvor beschrieben.
Mit dem "nassen Finger" kurz auf dem heißem Kopfanschluss kann man das Teil wieder bis zum nächsten Power-Off "beleben".
Interessant ist, dass im Fehlerfall jeweils an den Trimmern R62/R63 kein Signal zu messen war. Die Signalverfolgung zeigte auch an Q4 bzw. Q8 kein Signal. Nach dem Tausch derselben gegen neue BC559C war der Spuk endlich dauerhaft weg. Ein, wie ich finde, seltsamer Fehler.
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