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22.08.2021, 20:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.08.2021, 18:51 von AnalogBob.)
Bisher kannte ich Ghettoblaster nur in recht handlicher Form und dank relativ geringem Gewicht (bis 5 kg) auch als mobil, um sowas z.B. mit an den Elbstrand zu nehmen.
Bei diesem Gerät sieht es allerdings etwas anders aus. Zwar ist es auch tragbar und dank Batteriefach auch ohne externe Stromversorgung nutzbar (auch kann man einen Akku aus dem RC-Modellbaubereich anschließen).
Ist nur leider aufgrund der Abmaße von ca. 70 x 30 x 20 cm und einem Gewicht von 13 kg recht eingeschränkt mobil.
Telefunken HiFi Studio 1M:
Hier ohne die seitlich anklemmbaren Boxen.
Das Gerät hat bei der letzten Gartenparty beim Cassettenlaufwerk den Betrieb eingestellt.
Laut Besitzer soll nach Drücken der Playtaste, die Aufnahme gestartet werden.
Nachdem ich das Gerät ausgepackt hatte, musste ich leider feststellen, dass wohl noch ein paar Probleme dazugekommen sind (Beschädigungen beim Versand).
In diesem ersten Schritt sollte nun geklärt werden, wass alles Defekt ist und ob eine Reparatur möglich bzw. sinnoll ist.
Die VU-Meter für Signalstärke und Audiopegel sind nicht mehr dort, wo sie hingehören:
Frontplatte demontiert:
Der Träger/Lichtverteiler für die VU-Meter macht einen wackeligen Eindruck und möchte grundsätzlich angewinkelt stehen:
Das Laufwerk besteht hauptsächlich aus Plastik und hat - wie zu dieser Zeit üblich - nur einen Motor:
Rückwand demontiert:
Nachdem ich die Signalstärkeanzeige behelfsmäßig wieder an der Front befestigt hatte, wurde ein Netzkabel angeschlossen und das Gerät eingeschaltet:
Radio konnte eingeschaltet und Sender eingestellt werden.
Nach Anschluss von Boxen, konnte auch Musik gehört werden. Beide Amps laufen und auch die Potis für Balance, Bass, Hochton und Lautstärke funzen problemlos.
Auch die Beleuchtungen funzten:
Nun wurde das Laufwerk getestet. Ohne Case.
Nach Drücken der Tasten für FF, REW und Play erfolgte keine Reaktion - Motor läuft nicht an.
Eine Opfercase geladen:
Gleiches Spiel - keine Reaktion, kein Anlaufen des Motors.
Außerdem fiel auf, dass nur die Taste für REW einrastet.
Die Tasten für FF rastet nur widerwillig ein und die Playtaste gar nicht.
Der Besitzer hatte vorab das Gerät bereits geöffnet und mal reingschaut.
Dabei fischte er dieses kleine metallische Teil heraus:
Dieser Bogen mit den Schlitzen sagte mir erst mal gar nix.
Unten am Laufwerk gibt es diesen Schalter:
Wenn man den Pin nach oben drückt, läuft der Motor an.
Und hier gehört auch das rausgefischte Teil hin.
Allerdings lässt sich in diesem Zustand nicht der Bogen montieren.
Wenn man den Schalter brückt können nun die Laufwerkfunktionen - mehr oder weniger - getestet werden.
REW funktioniert geräuschvoll.
FF funktioniert nur, wenn die Taste besonders weit runtergedrückt wird.
Dabei kommt es dann gelegentlich vor, dass die Taste aus der Führung rutscht:
So wie es aussieht, sind Führung als auch die Taste beschädigt.
An der Taste ist eine Nase abgebrochen:
Play ist möglich. Allerdings nur solange die Taste unten festgehalten wird.
Die Rectaste kann - nach deaktivierung der Löschsperre - gedrückt werden, rastet aber nicht ein.
Nun wurde das Laufwerk ausgebaut.
Dafür muss das Gerät weitergehend zerlegt werden - Servicefreundlichkeit - mMn - komplett Fehlanzeige !
Das ausgebaute Laufwerk, Oberseite:
Unterseite:
Die rostige Welle, welche sechs Federn und zwei Verbindungshebel lagert, ist an der rechten Seite ausgebrochen:
Auch hier vermutlich das normale Ticken einer Zeitbombe: Der Kunststoff wird mit den Jahrzehnten mürbe, spröde und brüchig. Und die nicht unerhebliche Zug- oder Druckkraft der Federn sprengt dann am Tag X die Befestigung.
Die Lagerung der linken Seite ist ok:
Da die Lagerung gleichzeitig die Laufwerkbasis ist, dürfte hier bereits klar sein: Das Laufwerk ist Schrott !
Nachdem ich die Welle rechts wieder in die Lagerung gedrückt (und gehalten) hatte, rastete die Playtaste immer noch nicht ein.
Daher gibt es vermutlich noch weitere Probleme. Oder kann die Playtaste erst einrasten, wenn der Motor angelaufen ist ? Ich kenne diese Art Laufwerk nicht. Muss ich erst noch rausfinden.
Die Rectaste rastet ein.
Von oben betrachtet, kann gut die beiden hellgrauen Verbindungshebel sehen:
Diese Hebel schalten die Schalter für Play und Aufnahme.
Der gelbe Hebel ist für Play, der schwarze Hebel für Aufnahme:
Ursprünglich hatte ich vermutet, der Hebel für Aufnahme könnte gebrochen sein - hier ist er aber ok.
Wird der Aufnahmeschalter aktiviert, kann man den Aufnahmepegel aussteuern:
Die Zappler sind somit auch i.O.
An der Rückseite der Frontplatte ist eine Befestigungsöse ausgebrochen.
Hier wird an den Potis für Bass und Lautstärke mit einer Mutter die Frontplatte fixiert.
An der Öffnung für das Lautstärkepoti, ist diese Befestigung ausgebrochen:
Auch die Führungen der Zappler sind beschädigt.
Wer hat daran gezogen (ohne vorher die Mutter zu entfernen) ?! Hulk ?!
Auch fehlen hier und da (über das Gerät verteilt) einige Befestigungsschrauben.
Vermutlich musste diese Schachtel schon einige Reparaturen über sich ergehen lassen ...
Mein vorläufiges Fazit: Das Gerät hat bisher wesentlich mehr Mängel preisgegeben, als erwartet.
Außerdem ist damit auch nicht klar, ob sich im Repararturverlauf noch weitere Baustellen ergeben.
Eigentlich wäre hier bereits angeraten zu sagen: Reparatur ist nicht sinnvoll, da der Aufwand dafür sehr hoch erscheint. Und natürlich kann auch nicht sicher vorausgesagt werden, ob am Ende wieder allles zuverlässig funktioniert.
Das bzw. mein Problem ist nun aber, dass ich nicht so schnell aufgebe. Gerade bei mechanischen Problemen bin ich recht ehrgeizig. Und hier scheinen die meisten Probleme Mechanikfehler zu sein.
Für das Problem der rechten Wellenlagerung, habe ich auch schon eine entsprechende Idee.
Fortsetzung folgt ....
Gruß Bob.
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Mich beeindruckt ja jedesmal, wie dich bei dieser Fehlersuche mit der Zeit dann immer der Ehrgeiz packt. Mann - das muss doch wieder hinzukriegen sein...
Tolle Berichte, immer wieder.
To me, "drink responsibly" means don't spill it. (John Cleese)
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22.08.2021, 23:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.08.2021, 18:01 von Wenni.)
Na, ich habs vermutet, dass da einiges zu tun ist...
Gebrochene Haltelasche für die Federnachse: Die brechen gern im Alter (immer auf der Seite bei der Aufnahmetaste, hier sitzt die stärkste Feder), kann man aber flicken:
Die Achse mit den Federn muss ein Stück heraus (Federn nicht vertauschen, die sind nicht gleich), dann ein Stück dünnes Weissblech oder Alu zurechtschneiden / anpassen, um den noch vorhandenen Haltelaschenstumpf herumlegen und festkleben (ich nehme UHU Plus sofortfest, damit kann man auch gut die fehlende Ecke ergänzen). Beim Aushärten des Klebers drücke ich Vorder- und Rückseite mit 'ner Kombizange zusammen, das "Paket" Weissblech - Kunststoff - Weissblech darf nicht zu dick werden, sonst bekommt man den Sicherungsring nicht mehr auf die Achse. Das Loch für die Achse ausarbeiten. Die beiden Schrauben auf dem Bild müssen nicht unbedingt sein. Dann die Achse mit den Federn wieder einschieben (die Hebel für Play und Aufnahme nicht vergessen), Sicherungsring auf die Achse schieben.
Ausgebrochene Tastenführung: Ein passendes Stück Alu unten auf die Führung kleben (da ist genügend Platz zwischen Taste und Führung).
Abgebrochener "Haltewinkel" an der Taste: Ist nur ein Schönheitsfehler, beeinträchtigt aber nicht die Funktion. Zur Not habe ich noch intakte Tasten.
Tasten rasten nicht ein: Die müssen alle -bis auf Stop und die Pausentaste- hinter der Rastklappe einrasten;
ich vermute, wenn die Achse wieder richtig sitzt, / befestigt ist, dann tun sie das auch.
VU's: Da hat jemand versucht, die falsch einzubauen. So gehts: Die Vorderwand dicht ans Gehäuse halten, die VU's an der Vorderwand "einhängen" (an der Vorderwand sind oberhalb der VU - Ausschnitte jeweils 2 Haltelaschen, wenn die abgebrochen sind, muss man improvisieren, so einen Fall hatte ich noch nicht), dann die Vorderwand mit den VU's ans Gehäuse befestigen.
Ich hoffe, das wars fürs Erste, wenn nicht, fragen.
Gruß
Wenni
Edit
Schalter: So muss das aussehen:
Schalter abschrauben, geradebiegen, Feder einhängen.
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Ich habe das gleich Teil. Aber auch keine Lust den Riemen zu tauschen.
Hatte ich nach dem ersten Blick damals, gleich wieder zu geschraubt.
Aber klanglich das beste was ich je an damalige Henkelware gehört habe.
Elektriker gehen immer mit Widerstand zur Arbeit.
Rot auf blau und Plus ist Minus.
Strom tut erst dann weh wenns riecht (Alte Elektriker Weisheit)
Beste Grüße Jianni.
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Sehr schöne Beschreibung. Vielleicht packt es mich doch nochmal. Bei meinem Telefunken läuft die Kassette zu langsam.
Man kann nicht gleichzeitig optimale Bässe, Mitten und Höhen bieten (Arnold Nudell)
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Moin,
was für ein Aufriss
vor allem Ärgerlich,weil gerade das Laufwerksehr gut in Schuss war. . . .
Ich schrieb dir ja,was damit angeblich passiert sein soll.
Jedenfalls bin ich fasziniert von dem,was du da alles seziert hast. Hoffe
ja das es zu retten ist.
VG
Thomas
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23.08.2021, 19:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.08.2021, 19:36 von AnalogBob.)
Ich habe das Problem der rechten Wellenlagerung mit einem Stück abgewinkelten Kunststoff repariert.
Das habe ich entsprechend zurechtgeschnitten und Öffnungen für Welle und Befestigungsschrauben gebohrt.
Sieht nun so aus:
Das soll erst mal nur ein Provisorium sein. Sollte es halten, kann es aber auch so bleiben. Ich bin da recht pragmatisch.
Der Motorschalter.
Den oberen Zweig muss jemand 90° nach rechts abgewinkelt haben ?
Hier ist noch der Zahnstocher (zum Brücken) gesteckt:
In dieser Position kann aber der Bogen nicht montiert werden.
Daher habe ich es 90° nach links gebogen:
Nun konnte auch der Bogen montiert werden:
Nun funktioniert der Schalter wieder und der Motor läuft an, sobald die Tasten für Spulen oder Play gedrückt werden.
Das Laufwerk wurde nun provisorisch angeschlossen und getestet.
Opfercase konnte nun abgespielt werden:
Bandendabschaltung funktioniert bei Play auch. Beim Umspulen leider nicht.
REW funzte auch:
REW ist aber nicht sehr schnell und gegen Bandende wird es noch langsamer.
FF funzt leider nicht. Taste rastet zwar ein, aber der Bandwickel wird nur kurz angetrieben. Wird die Taste noch weiter runtergedrückt wird gespult. Allerdings auch eher langsam und stockend.
Bei diesem Laufwerk sind einige Zwischenräder aus Gummi verbaut und die werden sicherlich ausgehärtet/fertig sein.
Aber ich bin schon mal froh, dass zumindest Wiedergabe funktionuckelt.
Klang ist auch nicht so schlecht. Etwas wenig Hochton und der TapeSpeed ist hörbar zu langsam.
Daher wurden jetzt schon ein paar Testtapes durchgerudert.
Testcase Azimuth:
Azimuthschraube musste ca 90° nach links gedreht werden.
Testcase Wiedergabepegel:
Testcase Gleichlauf und TapeSpeed:
Ergebnis:
Der TapeSpeed ist zu langsam.
Der Gleichlauf ist wesentlich besser als erwartet.
TapeSpeed wurde hochgedreht und Laufwerk testweise montiert:
Auch die Front wurde draufgesteckt:
Darf nun erst mal testweise so laufen und Zuverlässigkeit zeigen.
Übrigens bin ich schon etwas überrascht. Die Wiedergabe der Case klingt erstaunlich gut !
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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31.08.2021, 21:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.08.2021, 21:56 von AnalogBob.)
In der Zwischenzeit lief die Wiedergabe ohne Mucken.
Daher wollte ich nun mal schauen, ob noch was am Umspulproblem zu fixen ist.
Laufwerk wurde wieder ausgebaut und weitergehend zerlegt:
Hier gibt es einige Gummi-Idler:
Und die sind natürlich alle nicht mehr wirklich weich und griffig.
Die wurden gereinigt/geschliffen.
Dann fiel mir noch auf, dass die Federn für FF und REW verbogen sind:
Die habe ich - so gut es ging nachgebogen. Hierbei muss man sehr vorsichtig sein. Es ist Federstahl und der bricht dabei gerne mal.
Hat aber alles nicht wirklich was gebracht.
Fazit: Aufgrund des aktuellen Laufwerkzustands, ist es mir nicht möglich, dass zu reparieren.
Außerdem ist das Laufwerk - mMn - so eine bescheidene Kunstruktion, dass ich mich frage, wie das überhaupt so lange funktioinieren konnte ?
Auch die Riemenlauffläche von Schwungmasse und Motorpulley wurden gereinigt:
Dann stellte ich noch fest, dass sich beide Kabel vom Löschkopf gelöst hatten:
Die wurden wieder angelötet.
Nun ist auch wieder Aufnahme möglich. Ist nur eher nicht empfehlenswert, da die Aufnahmetaste die Laufwerkmechanik (Wellenlagerung rechts) stark belastet.
Gruß, Bob.
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Ja, so gut wie die Kiste aussieht und tönt, aber das Laufwerk ist unterirdisch. Man bekommt das hin, auch mit der Spulerei - Du bist schon fast in Richtung. Ersetze die Idler, durch neue = eine elendige Sucherei und dann läuft es, mehr schlecht, als Recht.
Ich habe damals die Lautsprecherweichen sehr erfolgreich und hörbar modifiziert, da ich bei keinem meiner 3 Geräte, jemals den Hochtöner zu hören bekam. Auch durch direktes Ohrauflegen, die Dinger waren stumm! Erst durch Änderung eines Kondensators im Hochtonzweig, bekam der Sound, auch eine deutliche Höhenwiedergabe. Desweiteren fand ich damals äqivalente, moderne und neuwertige Chassis, die mechanisch 1A passten. Ich habe alle 3 Chassistypen erfolgreich ersetzt, das war auch eine Sucherei und mit einigen Fehlkäufen verbunden.
Gruß Frank - Potsdam
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31.08.2021, 23:17
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.2021, 00:03 von Wenni.)
Am AW - Kopf hat schon jemand dran herumgewerkelt, so schmuddelig hat Telefunken nie gelötet. So sieht das original aus:
Der Tonkopf bei Dir scheint mir nicht der originale zu sein.
Wenn die Reibradgummis nicht rissig sind, kann man unter die Gummis was drunterlegen, Isolierband (Gewebe) oder eine Lage Garn oder Zwirn. Manchmal hilft auch Tausch der beiden Räder am Kunststoffbügel ein wenig (die Räder sind oben und unten gleich, kann man abziehen von der Achse).
Vor dem Zusammenbau die beiden Gelenke der "Wackelnasen" außen an dem silbernen Bügel ganz leicht ölen.
FF: Die von Dir geradegebogene Feder auf Bild 4 muss beim Einrasten der Taste den roten Hebel bis zum Anschlag betätigt haben (die Feder ist dann etwas gebogen, nicht mehr gerade). Von den Federn zum Spulen hab' ich noch Ersatz, bei Bedarf kurze Info.
Gruß
Wenni
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Da die Rep.einigermaßen im Rahmen bleiben soll,habe ich mich entschieden,dass das
so bleibt. Bei der Klangqualität des Laufwerkes,und dem Preis von damals,hätte ich gedacht
das es hochwertiger bzw wertigere Materialien verbaut wurden.
Obwohl ich dazu sagen muss,das der Defekt das Produkt einer Berauschten Gartenparty war
Ich war da aber nicht involviert
Ich bin jedenfalls froh und glücklich das es hier so kompetennte hilfsbereite User gibt
(31.08.2021, 22:15)zuendi schrieb: Ja, so gut wie die Kiste aussieht und tönt, aber das Laufwerk ist unterirdisch. Man bekommt das hin, auch mit der Spulerei - Du bist schon fast in Richtung. Ersetze die Idler, durch neue = eine elendige Sucherei und dann läuft es, mehr schlecht, als Recht.
Ich habe damals die Lautsprecherweichen sehr erfolgreich und hörbar modifiziert, da ich bei keinem meiner 3 Geräte, jemals den Hochtöner zu hören bekam. Auch durch direktes Ohrauflegen, die Dinger waren stumm! Erst durch Änderung eines Kondensators im Hochtonzweig, bekam der Sound, auch eine deutliche Höhenwiedergabe. Desweiteren fand ich damals äqivalente, moderne und neuwertige Chassis, die mechanisch 1A passten. Ich habe alle 3 Chassistypen erfolgreich ersetzt, das war auch eine Sucherei und mit einigen Fehlkäufen verbunden.
Moin!
Könntest Du mal die Chassistypen benennen, mit denen Du die alten ersetzt hast? Wäre für meine Maschine mal eine geeignete Maßnahme...
LG
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Ja, am A/W Tonkopf wurde auch schon gelötet. Könnte durchaus der Fall sein, dass er (warum auch immer) ersetzt wurde.
Auch ich bin der Meinung, dass hier - in Bezug auf das Thema Umspulen - nicht weiterexperimentiert werden sollte.
Natürlich könnte man die Idler unterfüttern um so eventuell eine höhere Anpresskraft/Reibwert zu erhalten.
Aber zumindest beim FF müsste da schon einiges druntergewickelt werden.
Und natürlich läuft man beim demontieren der Gummireifen auch Gefahr hierbei Laufrad oder Gummi zu beschädigen.
Das macht alles - mMn - keinen Sinn. Zumal auch nicht sicher ist, ob es hinterher zuverlässig funzt.
Ich bin bei solchen Sachen recht ehrgeizig und daher ist es für mich jedes Mal DER HORROR, wenn in eine Problemstelle viel Arbeit investiert wird und es am Ende doch nicht so funktioniert, wie erhofft.
Gruß, Bob.
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01.09.2021, 19:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.2021, 19:42 von Wenni.)
O.k., Kann ich nachvollziehen. Aber dies könntest Du ja nochmal prüfen (einfache Sichtkontrolle):
FF: Die von Dir geradegebogene Feder auf Bild 4 muss bereits beim Einrasten der Taste den roten Hebel bis zum Anschlag betätigt haben (der Schenkel der Feder ist dann etwas gebogen, nicht mehr gerade), nicht erst beim Nachdrücken bis zum Tastenanschlag. Wie oben geschrieben, wenn die Feder bei ggf. nochmaligem Nachbiegen bricht, von den Federn zum Spulen hab' ich noch Ersatz, bei Bedarf kurze Info. Würde ich kostenlos gegen Portoerstattung verschicken.
Die Gefahr, beim Abziehen der Gummis von den Idlern was zu beschädigen besteht eigentlich nicht, die Gummis sind nicht so dick:
Nee, geb' ich nicht her, ist mein letztes Originalersatzteil von den Dingern....
Seinerzeit gab es bei Telefunken (neben den Einzelteilen als Ersatzteil) das komplette Laufwerk im Austausch.
Gruß
Wenni
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Habe das Teil seit ein paar Tagen wieder bei mir im Gartenpavillon stehen/ spielen.Dafür das es eigentlich fast tot war,spielt es eine ganze Ecke besser als vor der Reparatur .Bin echt glücklich, auch wenn es für den einen oder anderen . . .eher ein Fal fürvdie Tonne gewesen wäre . . .
Dankbare Grüße
Thomas ?
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Ob es für Andere "was weiß ich wäre" - schnuppe. Dich erfreute es, das ist wichtig! Viel Spaß damit!
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Ups, heute erst gelesen. Bezugnehmend auf #12 kann ich meine damaligen Sucherfolge, in punkto Chassisersatz gerne hier kundtun:
- Der Tieftonlautsprecher ist ein Dynavox 5 zoll, 13cm Bass Lautsprecher, Tieftöner, Typ: Dynavox DY-131-9A
- Der Mitteltonlautsprecher ist eine Hochton-Kalotte, Typ: McVoice HT-700
Man kann auch den Visaton FRS-7 8 OHM , klasse Breitbänder , 66,5 mm nehmen. Dazu muß aber das geschlossene Gehäuse des Mitteltöners entfernt werden, da dieser sonst nicht reinpasst. Dieser ist noch höherweiger. Man sagt zwar, das dieser Mitteltöner nicht umsonst in einem separaten Gehäuse sitzt, damit er akustisch entkuppelt vom Tieftöner ist. Ist er es nicht, kann der kräftige Tieftöner die Mitteltönermembran mit antreiben, was zu akustischen Beeinträchtigungen führen kann. Ist bei mir aber nicht aufgetreten = funktioniert gut!
- Den Hochtöner gab es bei www.pollin.de (HiFi-Hochtöner 6996562) Zumindest gibt es heute, nach den Jahren (nur) noch ein Bild davon. Ich weiß aber von damals, dass es die Dinger überall mal gab, das sind billige Chinatöner und sicherlich noch irgendwo zu finden.
siehe Bild
Alle Chassis passen mechanisch zu 99% rein, ohne das man da neue Löcher bohren muss, oder ähnliche Umbaumaßnahmen. Okay, die Körbe und Membranen sind gegenüber der Originalfarbe - schwarz, was aber sehr edel aussieht. In meinen Augen moderner und vor allem sind sie belastbarer. Und vor allem, sehr preiswerter Ersatz!
Der Scheibenkondensator, in der Lautsprecherweiche, der in Reihe zum Hochtöner sitzt und eine Kapazität von 100nF haben sollte (glaube ich), hat meistens eine wesentlich geringere Kapazität, durch Alterung. Diesen Wert habe ich verdoppelt auf 200 NF Folienkondensator. Dadurch habe ich zum erstenmal den Hochtöner auch richtig gehört. Das heißt der Sound wird noch besser, heller, klarer und wem es nicht gefällt, der dreht den Hochttonregler einfach ein wenig zurück.
Gruß Frank - Potsdam
Danke für die Info! Werde mal recherchieren, was man als Hochtöner so bekommtfalls der angegebene Typ nicht mehr aufzutreiben ist.
BG
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Nachdem der Bob,
das Teil vor ein paar Wochen wieder erfolgreich instandgesetzt hat,
sitze ich oft nach Feierabend im G.Pavillon,und höre Case . . .
Ich bin wirklich beindruckt,was da an Sound ( immer noch ) rauskommt.
Ist bestimmt kein Highend,aber mit tlws 40 ! Jahre alter Hardware, und nicht nur mit Disco Mucke
Telef . . .
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17.10.2021, 22:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.10.2021, 22:04 von nick_riviera.)
hallo,
komisch, wie ein vergessenes Gerät quasi kollektiv wiederentdeckt wird.
1981 war ich 20, stark HiFi- interessiert, und wie fast alle meiner Kollegen hätte ich sofort so ein Studio 1 zuhause gehabt, wenn da nicht der Preis gewesen wäre, der einem guten Gesellen-Monatsgehalt entsprochen hat. Ein paar Jahre später war das Ding vergessen. Auslöser, über das Teil nachzudenken, war eine Diskussion im Tonbandforum über einen 300 Euro China-Gettoblaster, den man wieder neu u.a. im Media Markt kaufen kann. Ich wollte schon lange so einen Brocken haben, und bei 300 Euro konnte ich auch über das Studio 1 nachdenken. Geworden ist es am Ende ein preisgünstiger Mitleidskauf, ein technisch und optisch sehr gut erhaltenes Studio 1 ohne "M", das beim Vorbesitzer versehentlich auf die heiße Herdplatte gestellt wurde. Wenn das Gerät im Regal steht, sieht man nichts von dem Defekt, von unten sieht es aber gruselig aus, der Batteriekastendeckel ist weggebrannt, und die rechte Box ist mit dem mittleren Gehäuse verschmolzen. Das gute ist, dass dieser Brandschaden wirklich der einzige Defekt an dem Gerät ist. Ich kann wirklich sagen, dass der mäßige Eindruck, den das Cassettenlaufwerk hier abgibt, zu großen Teilen durch schlechte Behandlung entstanden ist. Mein "Brandopfer" hat wohl die meiste Zeit als Küchenradio gedient, ohne allzuviel Küchendunst abbekommen zu haben, das Cassettenlaufwerk ist wenig verschlissen, spielt fremde Cassetten mit der richtigen Geschwindigkeit ab, und bei Testaufnahmen auf gute gebrauchte TDK SA90 Cassetten vom IPod und vom UKW Radio habe ich keine Unterschiede zum Original hören können.
Ich finde, bei der Beurteilung der Qualität muss man immer bedenken, dass die geplante maximale Lebensdauer von Unterhaltungselektronik auch damals schon bei rund zehn Jahren gelegen hat, und das erste Studio 1 in diesem Jahr 40 wird. Ich habe mehrere solcher "Plastikgeräte" in meiner Sammlung, und glaube mittlerweile, dass die bei guter Behandlung genauso lange halten wie welche mit Metallchassis, der einzige Nachteil ist vielleicht, dass man Defekte nicht so leicht ohne Originalteile reparieren kann - aber dafür gibt es mittlerweile den 3D-Druck und viele Leute, die die Dateien für Ersatzteile bei Thingiverse usw. veröffentlichen.
Mittlerweile hat sich bei mir noch ein Studio 1M mit nur einer Box und einer beschädigten Antenne eingefunden, bis Ende des Monats kommen noch zwei Studio 1 ohne "M" dazu. Ich hatte vor einigen Jahren schonmal geplant, eine digitale Erweiterung zu entwickeln, die man ohne irreversibele Umbauten in alte Geräte einpflanzen kann, und das Studio 1 ist quasi der ideale Kandidat dafür. Dank einem netten Forianer, der auch in diesem Thread unterwegs ist, habe ich ein Tunermodul aus einem Studio 1 M hier liegen, und die Funktionen DAB+, Internetradio per WLAN und Bluetooth lassen sich so in dieses Modul integrieren, dass man es komplett gegen den 104MHz Tuner im Studio 1 tauschen kann. Lediglich auf die CD-Funktion muss man verzichten, aber das ist heutzutage verschmerzbar, glaube ich.
Wer mich bei diesem Projekt supporten möchte, das auch anderen alten HiFi-Systemen zugute käme - ich nehme dankbar allen Studio 1 Schrott an, und zahle angemessen dafür. Was man bedenken sollte - Cassetten werden grade wieder hip, es gibt aber keine brauchbaren neuen Laufwerke mehr. Jedes alte HiFi-Laufwerk, auch wenn es aus Plastik ist, ist um Welten besser als der neue Chinamüll mit Permanentmagneten als Löschkopf. Und alle Welt redet von "Upcycling", vielleicht sollte man einfach mal ernst machen. Ich für meinen Teil habe das "Brandopfer" jetzt die zweite Woche im Wohnzimmer, schon lange ist mir keine alte Kiste mehr über den Weg gelaufen, die mir so viel Freude gemacht hat.
Gruß Frank
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