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Teac W-1200 // Tapeaufnahme nach kurzer Zeit dumpf
#1
Hallo Leute,

vielleicht könnt ihr einem Kollegen von mir etwas weiterhelfen. Es geht eigentlich noch nicht mal konkret um eine "Reparatur", aber um eine Problemstellung die dem recht nahe kommt.

Kurz zum Hintergrund: Mein Kollege hat ein Musiklabel und vertreibt/vervielfältigt auch Tapes.
Dementsprechend ist natürlich der Durchlauf enorm und gebrauchte Decks kommen für ihn schon länger nicht mehr in Frage, da kaum einer was reparieren kann und es sich hinsichtlich der Langzeithaltbarkeit für ihn bisher als nicht zielführend erwiesen hat.

Jedenfalls war nun sein Ansatz, das einzig noch verfügbare NEUE Tapedeck für die Tapevervielfältigung zu nutzen: Ein Teac W-1200 (Doppeltapedeck).
Das Problem ist nun folgendes:
Als Medium benutzt er Ferrotapes von Tape Muzik (viel anderes gibt es NEU in großen Mengen einfach nicht mehr). Die Qualität ist laut seiner Aussage allerdings stark schwankend und tendenziell eher schlecht.
Dies äußert sich vor allem in verschmierten Tonköpfen. Bei der letzten Charge bereits nach ca. 3 durchgelaufenen Tapes, bei der aktuellen Charge dauert es etwas länger bis der Effekt auftritt.
Dem hat er nun mit regelmäßiger Reinigung der Tönköpfe mit Isopropanol und Wattestäbchen versucht entgegenzuwirken.
Leider ist nun, zuerst bei der rechten Tapeeinheit, der Ton der Aufnahmen schnell zunehmend dumpf geworden, ohne dass eine mechanische Beschädigung vorliegen würde.
Teac hat nun das Tapedeck auf Garantie getauscht, aber das neue Tapedeck weist bereits nach kürzester Zeit das gleiche Problem auf, auch zuerst rechts.

Ich kann mir das nicht ganz erklären. Einerseits wieso zuerst das rechte Deck aufgibt, andererseits wieso dieser Effekt überhaupt auftritt.

Habt ihr eine Idee woran es liegen könnte bzw. was man dagegen tun könnte?
oder
Kennt ihr vielleicht doch noch ein brauchbares Alternativgerät, also entweder Doppeldeck oder gar Tapevervielfältiger?


Danke vielmals schon mal und viele Grüße
Sven
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#2
Moin Sven,

einfach mal eine Vermutung: die hohe Zahl der durchgehauenen Bänder sorgt (vielleicht auch wegen der fragwürdigen Qualität) eventuell für ein vorzeitiges Magentisieren des Kopfschlittens und damit stimmt die Vorverzerrung am Schreibkopf nicht mehr.
In einigen Serviceanleitungen steht, dieser Vorgang sollte etwa alle 30 Std vollzogen werden. Die kommen ja bei professioneller Vervielfältigung schnell zusammen.

Ich würde mal den Versuch wagen und mir für €21 bei Thakker einen Analogis Demag Tonkopf-Demagnetisierer / Entmagnetisierer beorgen und gemäß Anleitung mal die Prozedur ausprobieren. Vielleicht schon ein Lösungsansatz?

Sehr rustikal, aber syphatisch erklärt hier:


VG Ralf
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Drinks  "Those who say, money can't buy you happiness, obviously don't know where to shop!" Drinks
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#3
Hallo Sven,

also mal ganz im Ernst - was willst du von dem Gerät erwarten? Die Laufwerke sind billigster Machart, die Köpfe sind mit Sicherheit keine LongLife Köpfe und die Cassetten sind, wie du selbst schreibst, sehr großen Qualitätsschwankungen unterlegen.

Ich kenne diese Probleme noch aus der Zeit (den 80er Jahren), wo es noch qualitativ wirklich hochwertige Decks gab. Selbst da gab es schon mit den Standard Ferro-Tapes, die als Einspulware bzw. Konfektionsware verkauft wurden, erhebliche Probleme. Der Abrieb war so groß, dass nach jedem Tape die Köpfe gereinigt werden mussten. Zudem - was will man von einer 1 Euro Konfektions-Ferro-Cassette heute noch erwarten?

Die Kombination aus beidem, also billiges Laufwerk mit billigem Tonkopf und dazu noch schlechte Cassetten, kann nicht wirklich sinnvoll funktionieren.

Weiterhin findet man auch vereinzelt im Netz Hinweise darauf, dass mit dem Gerät irgendetwas nicht so ganz stimmt.

Ich kann deinem Freund / Kollegen nur raten, die Köpfe nach JEDER Cassetten SEITE !!! zu reinigen, besonders auch die Andruckrolle, oder sich hochwertigeres Bandmaterial zuzulegen, was schwierig werden dürfte. Sind die Köpfe verschlissen (man sieht es an der Einschliffkante), müssen sie getauscht werden. Je weiter die Köpfe verschlissen sind, um so schneller setzen sie sich i.d.R. zu.

Ich habe bei meinem Nakamichi Deck bei ausschließlicher Verwendung hochwertiger Cassetten das Deck aus Langeweile ein Mal im Monat bei Dauerbetrieb gereinigt. Da gab es so gut wie keinen Abrieb. Und das bis heute nicht.

Leider keine guten Nachrichten für deinen Kollegen,

Ulf
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#4
At Ralf:
so einen Entmagnetisierer hat er wohl noch rumliegen, aber das hatte laut seiner Aussage wohl auch nicht weitergeholfen. Er versucht es trotzdem noch mal....

AtUlf:
Klar kann man von dem Gerät nichts erwarten, aber es ist eben das einzige das es noch zu kaufen gibt, abgesehen von dem baugleichen Modell von Tascam.
Die Reinigung nach jeder Tapeseite kann man wohl versuchen, aber wahrscheinlich haben es die Tönköpfe wohl schon wieder hinter sich.....
Traurige Sache.....
Hier noch ein Bild nach 2 Monaten Betrieb und 300-400 Kassetten. Die Andruckrolle sieht aus als ob sie schon 40 jahre alt wäre.

[Bild: 1.jpg]


Gebraucht wäre natürlich ein Tapevervielfältiger das Optimum, aber für seinen Bedarf müsste das schon ein professionell überarbeitetes Gerät sein und diese Art Gerät bekommt man meist nur noch in schlechtem Zustand.
Alles in allem klingt das wirklich nicht sehr vielversprechend.
Hier hab ich z.B. NOS gefunden, aber daweiß man auch nicht ob es noch funktioniert und falls ja: wie gut...
https://www.ebay.com/itm/154675654836?ha...Sw6XRhfIpC
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#5
Statt dem W-1200 sollten da zwei perfekt gewartete B215 her, die amerikanischen Tape Farmer wussten Bescheid: https://old-fidelity-forum.de/thread-107...pid1383792

Da ist auch der Bandpfad zum Reinigen besser zugänglich.

Es bleibt das Problem mit dem Bandmaterial.

Edit: Die Otari wäre auch eine Option, auch wenn man da noch den einen oder anderen Schein drauflegt für die Prüfung und evtl. gangbar machen. Mir fallen hier im Forum spontan mindestens zwei Experten ein, die dessen mächtig wären.
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#6
Anmerkung zur Otari:
Das Teil ist wahrscheinlich deswegen so "günstig", da es das Slavegerät aus folgendem Set ist:
DP-8-C3 Master Copier: 1 master station and 3 copy stations
DP-8-Z4 Slave Copier: 4 copy stations

http://www.otari.com/download/files/dp8_ad_e2.pdf
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