Dieses Gerät war lange Zeit weggesperrt und durfte nicht mehr spielen.
Kenwood KX-1100HX:
Ist optisch (bis auf die angestoßene linke ober Ecke der Front) recht gut erhalten.
Als es nun wieder in Betrieb genommen wurde, stellten sich Probleme heraus.
Umspulen war möglich, aber Play wollte nicht so richtig.
Nach Start der Wiedergabe, lief der rechte Bandwickel nur kurz an und stoppte wieder.
Als Folge entstand an der rechten Capstanwelle eine Bandschlaufe. Wird dabei nicht schnell genug Stopp gedrückt, gibt es den unschmackhaften Bandsalat.
Leider ist diese von Sankyo gelieferte Laufwerkausführung - in Bezug auf Bandlaufkontrolle - eine Fehlkonstruktion.
Das wurde erst beim Nachfolger KX-9010 geändert. Hier bildet sich nur noch eine recht kurze Bandschlaufe, bevor Play automatisch gestoppt wird.
In diesem ersten Teil sollte "auf die Schnelle" ermittelt werden, in welchem technischen Zustand das Gerät ist.
Hat es frühere Reparaturen gegeben ? Was ist aktuell defekt ? Was sollte erledigt werden, damit die Schachtel wieder zuverlässig läuft ?
Blick an den Arbeitsplatz der Case:
Köpfe, Wellen und Rollen sehen noch gut aus. Auch ist nur wenig Staub/Schmutz vorhanden.
Dieses Gerät wurde scheinbar nicht sehr viel benutzt.
Noch bevor bei mir ein unbekanntes Gerät eingeschaltet wird, erfolgt die Demontage des Deckels:
Nun wird erst mal geschaut, ob alles noch an Ort und Stelle ist und ob eventuell Feuer- oder Explosionsgefahr besteht.
Das Laufwerk:
Auffällig war hier ein eingeklemmtes "graues Ding" zwischen Ejecttaste und Betätigungswinkel:
Das Ding wurde dort eingesteckt um zu verhindern, dass die Ejecttaste rausfällt. Denn hier waren die Rastnasen abgebrochen. Vermutlich wurde das Laufwerk schon mal ausgebaut.
Das graue Ding rausgezogen:
Ist das eine Bohrmaschine ?
Von Lego oder Playmobil ?
Egal, weg damit und einfach einen zurechtgeschnittenen Unterdruckschluch aus dem Kfz-Bereich draufgesteckt:
Wie üblich, hat auch hier die geschleppte Schwungmasse Pickel:
Die Kabel am Wickelmotor wurden bereits ab- und wieder angelötet. An der oberen linken Mutter sind spuren einer Zange zu sehen. Da fehlte vermutlich eine passende 5 mm Nuss:
Gerät eingeschaltet:
Eingangssignal wird verarbeitet:
Wie üblich, hat auch hier der pneumatische Dämpfer für die Cassettenklappe keine Wirkung mehr.
Cassette-In Zungenschalter abgesteckt und Laufwerkfunktionen durchgeschaltet:
Umspulen funktioniert. Play auch.
Case rein, Umspulen getestet und Zeiten gemessen:
Ergebnis:
REW = 2:24 min.
FF = 2:28 min.
Dabei anliegende Spannung am Wickelmotor jeweils 5,6 Volt.
Soweit ok.
Anliegende Spannung bei Play 4 Volt. Auch ok.
Nun Opfercase rein und Play gedrückt:
Nach ca. einer Sekunde stoppte der rechte Bandwickel.
Schnell Stopp gedrückt und die Case rausgeholt:
Den Test wiederholt und dabei die anliegende Spannung am Wickelmotor gemessen.
Auch nach dem Ausfall des rechten Bandwickels, lagen weiterhin 4 Volt an.
Bedeutet: Der Wickelmotor ist fratze. Wie üblich, wird wohl der Kollektor Totstellen haben.
Ist auch daran zu erkennen: Wenn bei Play der rechte Bandwickel stehen bleibt und es wird sofort FF oder REW gedrückt, funkioniert es teilweise auch nicht. Erst wenn man den entsprechenden Bandwickel etwas anschubst, läuft auch REW oder FF. Das ist praktisch der Hinweis auf eine Totstelle des Kollektors oder eine hochohmige Wicklung des Rotors.
Somit ist der Status zu diesem Zeitpunkt.
Positiv:
Gerät ist optisch gut erhalten.
Innen und außen sauber.
Nur wenig Gebrauchsspuren erkennbar.
Köpfe, Wellen und Rollen sind gut erhalten.
Negativ:
Assistmotor bzw. das Getriebe macht unschöne Geräusche.
Wickelmotor defekt.
Sekundäre Schwungmasse hat Oberflächenbeschädigung.
Rastnasen der Ejecttaste abgebrochen.
Dämpfer für Cassettenklappe defekt.
Hier ist somit eine Revison des Laufwerks fällig.
Ob sich der Wickelmotor - durch Zerlegung und Aufarbeitung - instandsetzen lässt, bleibt abzuwarten.
Ich kenne leider diesen Zustand der Wickelmotore und in letzter Zeit kam es häufiger vor, dass die Instandsetzung nicht erfolgreich war.
Hier wäre es vermutlich zielführender einen neuen Motor einzubauen. Selbstverständlich gibt es die Originalteile von Sankyo schon lange nicht mehr zu kaufen. Aber ich habe mir schon vor einiger Zeit ein paar neue Motore von Mabuchi der RF-Serie gesichert.
Ob und was hier gemacht wird, muss somit erst mal geklärt werden.
Klar ist auf jeden Fall, dass dieses Gerät nicht als Ersatzteilspender enden darf.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
Kenwood KX-1100HX:
Ist optisch (bis auf die angestoßene linke ober Ecke der Front) recht gut erhalten.
Als es nun wieder in Betrieb genommen wurde, stellten sich Probleme heraus.
Umspulen war möglich, aber Play wollte nicht so richtig.
Nach Start der Wiedergabe, lief der rechte Bandwickel nur kurz an und stoppte wieder.
Als Folge entstand an der rechten Capstanwelle eine Bandschlaufe. Wird dabei nicht schnell genug Stopp gedrückt, gibt es den unschmackhaften Bandsalat.
Leider ist diese von Sankyo gelieferte Laufwerkausführung - in Bezug auf Bandlaufkontrolle - eine Fehlkonstruktion.
Das wurde erst beim Nachfolger KX-9010 geändert. Hier bildet sich nur noch eine recht kurze Bandschlaufe, bevor Play automatisch gestoppt wird.
In diesem ersten Teil sollte "auf die Schnelle" ermittelt werden, in welchem technischen Zustand das Gerät ist.
Hat es frühere Reparaturen gegeben ? Was ist aktuell defekt ? Was sollte erledigt werden, damit die Schachtel wieder zuverlässig läuft ?
Blick an den Arbeitsplatz der Case:
Köpfe, Wellen und Rollen sehen noch gut aus. Auch ist nur wenig Staub/Schmutz vorhanden.
Dieses Gerät wurde scheinbar nicht sehr viel benutzt.
Noch bevor bei mir ein unbekanntes Gerät eingeschaltet wird, erfolgt die Demontage des Deckels:
Nun wird erst mal geschaut, ob alles noch an Ort und Stelle ist und ob eventuell Feuer- oder Explosionsgefahr besteht.
Das Laufwerk:
Auffällig war hier ein eingeklemmtes "graues Ding" zwischen Ejecttaste und Betätigungswinkel:
Das Ding wurde dort eingesteckt um zu verhindern, dass die Ejecttaste rausfällt. Denn hier waren die Rastnasen abgebrochen. Vermutlich wurde das Laufwerk schon mal ausgebaut.
Das graue Ding rausgezogen:
Ist das eine Bohrmaschine ?
Von Lego oder Playmobil ?
Egal, weg damit und einfach einen zurechtgeschnittenen Unterdruckschluch aus dem Kfz-Bereich draufgesteckt:
Wie üblich, hat auch hier die geschleppte Schwungmasse Pickel:
Die Kabel am Wickelmotor wurden bereits ab- und wieder angelötet. An der oberen linken Mutter sind spuren einer Zange zu sehen. Da fehlte vermutlich eine passende 5 mm Nuss:
Gerät eingeschaltet:
Eingangssignal wird verarbeitet:
Wie üblich, hat auch hier der pneumatische Dämpfer für die Cassettenklappe keine Wirkung mehr.
Cassette-In Zungenschalter abgesteckt und Laufwerkfunktionen durchgeschaltet:
Umspulen funktioniert. Play auch.
Case rein, Umspulen getestet und Zeiten gemessen:
Ergebnis:
REW = 2:24 min.
FF = 2:28 min.
Dabei anliegende Spannung am Wickelmotor jeweils 5,6 Volt.
Soweit ok.
Anliegende Spannung bei Play 4 Volt. Auch ok.
Nun Opfercase rein und Play gedrückt:
Nach ca. einer Sekunde stoppte der rechte Bandwickel.
Schnell Stopp gedrückt und die Case rausgeholt:
Den Test wiederholt und dabei die anliegende Spannung am Wickelmotor gemessen.
Auch nach dem Ausfall des rechten Bandwickels, lagen weiterhin 4 Volt an.
Bedeutet: Der Wickelmotor ist fratze. Wie üblich, wird wohl der Kollektor Totstellen haben.
Ist auch daran zu erkennen: Wenn bei Play der rechte Bandwickel stehen bleibt und es wird sofort FF oder REW gedrückt, funkioniert es teilweise auch nicht. Erst wenn man den entsprechenden Bandwickel etwas anschubst, läuft auch REW oder FF. Das ist praktisch der Hinweis auf eine Totstelle des Kollektors oder eine hochohmige Wicklung des Rotors.
Somit ist der Status zu diesem Zeitpunkt.
Positiv:
Gerät ist optisch gut erhalten.
Innen und außen sauber.
Nur wenig Gebrauchsspuren erkennbar.
Köpfe, Wellen und Rollen sind gut erhalten.
Negativ:
Assistmotor bzw. das Getriebe macht unschöne Geräusche.
Wickelmotor defekt.
Sekundäre Schwungmasse hat Oberflächenbeschädigung.
Rastnasen der Ejecttaste abgebrochen.
Dämpfer für Cassettenklappe defekt.
Hier ist somit eine Revison des Laufwerks fällig.
Ob sich der Wickelmotor - durch Zerlegung und Aufarbeitung - instandsetzen lässt, bleibt abzuwarten.
Ich kenne leider diesen Zustand der Wickelmotore und in letzter Zeit kam es häufiger vor, dass die Instandsetzung nicht erfolgreich war.
Hier wäre es vermutlich zielführender einen neuen Motor einzubauen. Selbstverständlich gibt es die Originalteile von Sankyo schon lange nicht mehr zu kaufen. Aber ich habe mir schon vor einiger Zeit ein paar neue Motore von Mabuchi der RF-Serie gesichert.
Ob und was hier gemacht wird, muss somit erst mal geklärt werden.
Klar ist auf jeden Fall, dass dieses Gerät nicht als Ersatzteilspender enden darf.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.