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Der Wikinger...auch Nordmänner brauchen Zuwendung.
#1
Das ist mal wieder so ein Gerät, da konnte ich einfach nicht widerstehen.

Eine Electrocompaniet Ampliwire 250 von Ende der 1980er Jahre.

Dieses Gerät erwarb ich von einem mir persönlich bekannten ebay-Händler und hatte es selbst abgeholt.
Der Verkäufer spielte sofort mit offenen Karten, auf den Bilden war ansatzweise zu erkennen, was mich erwarten würde.
Der rechte Kanal wäre stumm, der linke Kanal würde funktionieren.

Nachdem ich das Gerät geöffnet und die gröbsten Flickschustereien entfernt und das "Operationsfeld" freigelegt hatte..
...wars kein schöner Anblick.
Auf der Rückseite der Haupt-Netzteilplatine des rechten Kanals hat sich wohl soetwas wie der dreißigjährige Krieg mit Lötkolben abgespielt:
Um die beiden Spannungsregler, die hier als Gyratoren geschaltet zu sein scheinen, sind jede Menge Leiterbahnen abgehoben, die Durchkontaktierungen sind komplett weg usw.
Die vier Elkos hatte ich vorher schon ausgelötet, um zu sehen was unter dem doppelseitigem Klebebaband, das der Vorprutscher verklebt hatte, ist.

Schlimm, Schlimm, so ein schönes Gerät derart zu "verrabbesacken", wie man am Niederrhein sagt.


[Bild: Der-Normanne-001.jpg]


[Bild: Der-Normanne-002.jpg]
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#2
Wünsche Erfolg
und dann such mal im Forum nach Reparaturerfahrungen von Geräten des Herstellers.
Hoffentlich kriegst keinen Schreck, was da so alles werkseitig eingebaut war ...
[Bild: icon_e_sad.gif] hat ne Bedienungsberechtigung für nen Radio R154/2M (yout... /watch?v=VLlTcwyd250)
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#3
Ist das die Kiste vom "Ebay Schönklinger" ?
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#4
Wenn der Schutzlack - wie sag ich es - krisselig ist, dann sind bei diesem Platinentyp die Augen eigentlich immer schnell weggebrannt. Null Reserven, auch nur einen Tick bei mäßiger Temperatur zu lange und schon sind sie weg.

Ich sehe da vier (?) Endstufenblöcke. Sind pro Kanal je zwei parallel geschaltet ?
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#5
Das Layout der Netzteilplatine sieht so aus als wäre das von einem blutigen Anfänger erstellt worden, im Stil selbstgebastelter Endstufen von Anfang der 80er. Womöglich nur 18my Kupfer. Übel. 
Wenn das mein Gerät wäre, würde ich mir eher ein neues Layout für die Netzteilplatine machen als an diesem Trash weiter rumzulöten, natürlich nur unter der Vorraussetzung das der Rest nicht genauso mies aufgebaut ist.
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#6
Guten Morgen.
Ja, das ganze wirkt irgendwie etwas chaotisch.
Wenig professionell, zudem verwendete man als Verbindungseitungen 1,5mm² starren Draht.
Da gibts nun wirklich besseres.
Ich bin dabei, die Platinen wieder "auf zu forsten".
Neue Bauelemente, zwei neue Relais, Kondensatoren, Spannungsregler, usw. sind bestellt.
Nun werde ich die vier Endstufenplatinen überprüfen, die Transistoren prüfen, die Widerstände prüfen, die Elkos tauschen...
Die Beschichtung der Platinen scheint aber dicker zu sein als 18µm, schätze Minimum 35µm.
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#7
Die Platinen sehen so aus, weil Generationen von Deppen meinten, unbedingt die Elkos etc. tauschen zu müssen. Willst du dich da ernsthaft einreihen ?
Lieber das viele Geld in gute Bauteileprüfer investieren.
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#8
Sehr schade um den dicken Brocken.

Electrocompaniet finde ich schon lange sehr interessant. Die Norweger haben durch die Bank weg aber eine ziemlich ambitionierte Preisgestaltung ihrer Produkte.
Um da einfach mal blind zuzuschlagen fehlt mir ehrlich gesagt der Mut.

Ich hoffe, der TE kriegt den Amp wieder zum laufen. Viel Glück!



Offtopic

Ist der Tunnel zwischen Stavanger und Tau (Firmensitz) eigentlich fertig? Muss ich bei Gelegenheit mal gucken...

Offtopic
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Norræn að eðlisfari
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#9
Mir gefällt die Anatomie die Geräte überhaupt nicht. Zum einen vom äusseren Erscheinungsbild mit dem großen Schriftzug (Bryston ebenso) ,den innenliegenden Kühlkörpern, als auch der interne Aufbau.
Für mich sind das überbewertete Produkte ohne besonderen Glanz und ohne Faszination. Dann lieber eine alte ML27. Die ur-KSA-100 (KMA-100) mit dem Charme eines Ladegerätes für Traktoren möchte ich hier auch nicht im eigenen Rack sehen. Die ist m.E. das Schlusslicht.
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#10
So uninteressant finde ich die Endstufe gar nicht mal. Wenn ich die wenigen Bilder richtig deute, befindet sich auf dem einen KK die positive und auf dem anderen KK die negative Halbwelle. Dann wird (vermutlich) die Netzteilplatine  die gleiche sein, nur einmal links- und einmal rechtsherum aufgebaut. Das erleichtert die Entwurfsphase deutlich, weil ich den Vorschlag, sie neu zu machen, nicht schlecht fand.

[Bild: ugDOnCGl.jpg]

[Bild: i1o59ehl.jpg]
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#11
Guten Morgen.
Also ich bin kein Typ, der jetzt unbedingt sämtliche Elkos auswechseln will.
So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Der ganze Schlamassel hat meiner Meinung nach mit dem Kurzschluss eines der Dreipunkt-Elkos 2200µF/63V angefangen.
Dadurch gingen die Spannungsregler und der Brückengleichrichter hops.
Diese Elkos, meist von Roederstein in den 1980er Jahren, waren sehr anfällig für Schlüsse, ebenso die stehenden schwarzen Roe-Elkos aus dieser Zeit.
Zahllose Defekte in alten Fernsehgeräten ließen sich darauf zurückführen.
Die Platine unter einem diesen Elkos war stark verfärbt durch thermische Belastung.
Ungeeignetes Lötwerkzeug, fehlende praktische Erfahrung und Grobmotorik führten dann zur Zerstörung der Platine.
Ich denke über eine Nachfertigung nach.

Also die Dreipunkelkos werden ersetzt, und alle Roederstein-Elkos, wobei zwei auf den Endstufenplatinen mechanisch beschädigt sind durch den Grobmotoriker.

Als nächstes nehme ich mir die Endstufenplatinen vor, überprüfung der Bauelemente und der Lötstellen/Leiterbahnen.
Danach werde ich den Netztrafo mal unter Spannung setzten um die Ausgangsspannungen zu messen.
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