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Kippschalter retten?
#1
Am Freitag kam der Kippschalter von Swobi bei mir an, leider ohne Anschreiben oder Begleitbrief. Vorher hatten wir nur in diesem Beitrag Kontakt gehabt hier.

Leider befand sich der Schalter nicht mehr in diesem Zustand, wie Swobi ihn in dem Beitrag fotogafiert hat:

[Bild: d-900-21.jpg] 

Da sind noch alle vier Laschen dran, alle Kontaktreiter in Ordnung - und ich hätte diesen Kippschalter in zehn Minuten wieder so herrichten können, dass er wieder tadellos funktioniert hätte.

[Bild: Kippschalter-1.jpg]

In diesem Zustand kam er nun bei mir an. Zwei der Haltelaschen abgebrochen (wohl zu oft auf und zu gebogen), die Kontaktreiter alle deformiert und zum Teil abgebrochen. Leider so nicht mehr zuverlässig zu retten. Ich musste mir also etwas anderes einfallen lassen.

[Bild: Kippschalter-2.jpg]

Hier die Reiter mal in Großaufnahme. Wenn man die Schalter nach dem Zerlegen wieder zusammenbaut: niemals die Reiter in die Käfige des Schiebers einsetzen und dann die Platine drüberstülpen - dadurch zerstört man die Reiter. Richtig: die gereinigten Reiter auf die gereinigten und neu gefetteten Kontaktleisten in der richtigen Position aufschieben und dann die Platine mitsamt den Reitern kopfüber in den Schieber (vorsichtig!) wieder einsetzen.

[Bild: Kippschalter-3.jpg]

Hier sieht man die abgebrochenen Haltelaschen (zwei oben) die unteren sind stark deformiert. Merke: die Laschen vorsichtig aufhebeln und immer nur bis maximal 180° aufrichten - niemals über diesen Punkt biegen, sonst brechen die später ab. Der Schieber ist das schwarze Kunststoffteil in der Mitte.

[Bild: Kippschalter-4.jpg]

Das sind die Kontaktschienen, schlecht gereinigt und ungefettet. Die Platine ist unten schon beschädigt (von einer Feile oder so?).

[Bild: Kippschalter-5.jpg]

Es blieb also nur ein neuer Schalter. Leider habe ich keinen passenden, nur einen ähnlichen, mit einem Plastikhebel, statt des langen Metallhebels. Zudem schaltet der kurze Plastikhebel nach oben, der lange Metallhebel nach unten.

[Bild: Kippschalter-6.jpg]

Also habe ich einen alten Schalter aus einem Schlachgerät geopfert und dort den langen Metallhebel heraus geholt (Niete aufbohren).
Dasselbe bei dem neuen Schalter mit dem kurzen Plastikhebel. Dann die Hebel getauscht und mit einer Schraube gesichert (Schalter oben - unten ist der alte von Swobi).

Der Schalter war zwar neu (NOS), liegt aber bereits seit über 30 Jahren in der Schublade herum, das schützt nicht vor Korrosion. Deshalb wurde dieser neue Schalter geöffnet und gereinigt, neu gefettet und dann wieder zusammengebaut.

Jetzt kann Swobi seinen Hitachi D-900 wieder zusammenbauen - ich hoffe, er berichtet dann darüber!

P.S. Für User, die glauben, dass dies für Werbung unseres Betriebes dient: nein, es handelt sich um eine reine Privataktion innerhalb des Forums, hier wechselt kein Geld den Besitzer!
Beste Grüße
Armin

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche
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#2
Armin, erstens braucht ihr keine Werbung, wie der Monate lange Vorlauf für Termine bezeugt. Trotzdem vertieft es das Verständnis, welcher Aufwand ( und nicht zu bezahlende Erfahrung) in vermeintlich weniger wichtigen Bautenteil steckt. Und das wiederum stärkt Vertrauen, da braucht es keine Werbung!
Martin
Zimmerlautstärke ist...wenn ich die Musik in allen Zimmern gut hören kann Oldie
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#3
Zitat:Und das wiederum stärkt Vertrauen, da braucht es keine Werbung!
das IST Werbung Thumbsup... und zwar die beste. Schon ähnliche/baugleiche Teile zu finden bzw. zu haben ist teilweise schon eine Kunst und nicht hoch genug zu schätzen. Da ist es nebensächlich wenn das Bauteil irgendwann eher Pfennigware war... denn ohne funktioniert es eben nicht!
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#4
Ein irrer Aufwand.

Beim Umbiegen der Laschen unbedingt darauf achten, das auf einem stabilen Untergrund zu tun. Beim Umbiegen in der Hand kommt es nicht selten dazu, dass sich das Gehäuse verzieht und der Kunststoffgleiter dadurch schwergängig wird.

Matsushita hatte genau dieses dann bei späteren Biegelaschen-Verbindungen berücksichtigt.

[Bild: RehdpoRl.jpg]
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#5
Ich mache das immer in der Hand mit einer kleinen Cobra-Zange, da hat sich nie etwas verzogen.

[Bild: 81-WHw-BGUs-NL-AC-SL1500.jpg]
Beste Grüße
Armin

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche
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#6
Bei mir hat sich dieses Werkzeug zum Öffnen bewährt:

[Bild: C8262815-4002-4959-B2-FB-C87862-B80-B2-E.jpg]

Zum Schließen nehme ich auch eine Zange.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker

Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an!
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#7
Ich benutze zum Öffnen der Laschen einen kleinen Vornschneider. Damit kann man von aussen an die Laschen fassen und verbiegt die Lötpins nicht.
Beste Grüße
Armin

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche
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#8
Hallo,
habs hier doch noch geschrieben, dass die Reiter hinüber sind:
https://old-fidelity-forum.de/thread-491...pid1596702

... und hier die Haltenasen ebenfalls:
https://old-fidelity-forum.de/thread-491...pid1596757

... und versucht mitzuteilen, dass der ganze Schalter schrott ist.
Sad2

Ich denke, das geschriebene Wort ist immer die wichtigere Information. Bilder können täuschen, oder auch mal falsch sein.
Der von mir gezeigte Schalterzustand war nach dem ersten Öffnen u. um zu zeigen, welcher Typ als Ersatz gebraucht wird.
Da war er mechanisch noch einigermaßen ok, aber eben elekrisch nicht mehr. Danach gabs dann von einem Bekannten zwei weitere Versuche der Reparatur, aber wie man sieht, ist nix besser geworden.

Armin,
eine wertschätzende Aufwandsvergütung ist selbverständlich. Thumbsup
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#9
Isser schon wieder zurück bei Dir?
Beste Grüße
Armin

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche
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#10
Heute da. Vielen Dank. Pray
Aber ganz so fix bin ich mit dem Einbau leider nicht. Wahrscheinlich erst nächste Woche.

Liebe Grüße, Swobi
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  • Armin777
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#11
Was nimmt ihr eigentlich zum Versiegeln der Kontakte?
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#12
Fett
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  • Armin777
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#13
Schalterfett, um genau zu sein. Entweder von Electrolube oder von Tamiya.
Beste Grüße
Armin

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#14
War gerade beim Einbau, aber das passt so nicht.
Die vorderen Kontaktbeinchen (grüner Pfeil) werden nicht gebraucht, aber die hinteren (blauer Pfeil)

[Bild: schalter.jpg]

Hier das Schaltbild:
[Bild: Schalter-2.jpg]

Könnte man das umbauen ?
Ich würds aber nicht machen wollen.
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#15
Das sollte kein Problem sein, vermutlich muss man nur die Platine um 180° verdreht wieder einbauen. Kannst mir ja nochmal zusenden. Am besten beide Schalter - zum vergleichen.
Liegt wohl in erster Linie daran, dass der neue Schalter anders herum verwendet wurde. Steht auch oben im Text.
Beste Grüße
Armin

gewerblicher Geraffelrestaurator - arbeitet seit 1969 in der Hifi-Branche
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#16
(02.06.2023, 12:28)sing sing schrieb: Was nimmt ihr eigentlich zum Versiegeln der Kontakte?

Electrolube SGB
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#17
Habs mir nochmal angesehen, Kontaktplättchen umdrehen u. dann passt das.
Aber auch der defekte Schalter sollte doch mit neuen Reitern bestückt, gereinigt u. mit dünnem Faden o. Ä. fest umwickelt wieder nutzbar sein.
Ich schicke beide nochmal zu.
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  • Armin777
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#18
Heute kam der Schalter wieder an, vorhin eingebaut, Test:
Keine Veränderung gegenüber den Ursprungsfehlern.
- Rechter Kanal bei Wiedergabe fehlt,
- Kein Eingangssignal bei Schalterstellung Source
- Heftiger Umschaltknackser auf beiden Kanälen bei Schalterbetätigung Source / Tape

Nochmals vielen Dank für Armiins Mühe und die Beiträge hier.
Für mich ist damit erstmal Ende, bis sich im Raum 28... Jemand findet, der sich den Schlamassel mal ansehen will.
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