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28.06.2021, 21:44
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.06.2021, 21:56 von AnalogBob.)
Wie in der Neuzugangsecke vorgestellt und angekündigt, braucht dieses 70er Jahre Deck eine Instandsetzung.
Saba CS-2000:
1. Problem ist, der Capstanmotor läuft zu langsam. Oder läuft gar nicht erst an, da er schwergängig ist.
Das Capstan-Widerlager und die Montageplatte für die Motore sind recht zügig ausgebaut:
Der ausgebaute Capstanmotor:
Das Lagerschild ist an 8 Stellen mit dem Gehäuse verpresst. Ob man das abgehebelt bekommt - ohne den Motor dabei zu zerstören ?
Möchte ich wirklich nur im Notfall ausprobieren.
Bedeutet, ich habe als Notlösung Gleitlageröl an die Motorwelle gebeben, den Motor hingestellt und gelegentlich andrehen lassen. So kann das Öl bestmöglich in das Gleitlager laufen/sickern.
Das habe ich ein paar Mal wiederholt.
Nun lief der Motor beim Andrehen mit den Fingern wesentlich länger nach.
Der Pulley wurde gereinigt:
Mittig ist das Poti zum Einstellen des TapeSpeed:
Auch die Laufflächen der Schwungmasse wurden geschliffen/gereinigt:
Auch alle Gummireifen der Zwischenräder, Bandwickel usw. wurden gereinigt.
Ebenso die Welle, welche den rechten Bandwickel bei Wiedergabe antreibt.
Nun konnte das Laufwerk für einen Probelauf wieder komplettiert werden.
Beim Einschalten des Gerätes, lief der Capstan nun problemlos an.
Beim Abspielen einer Case stellte ich fest, dass der TapeSpeed nun fast richtig war.
Nur der Azimuth lief dabei nicht stabil, d.h. Tonhöhenschwankungen waren deutlich hörbar.
Der Einsatz der Spiegelcase konnte hier nicht wirklich helfen:
Bei Anschauen von unten mit einer Lupe konnte ich aber sehen, dass das Band auf der Andruckrolle leicht schlingerte.
Also wurde der Andruckrollenarm ausgebaut:
Habe ich bisher sehr selten sehen dürfen, ein Andruckrollenarm aus Zink-Druckguss:
Und zerlegt:
Nun konnten alle Teile optimal intensivgereinigt werden und das Gleitlager bekam einen Tropfen Öl.
Die Andruckrolle sieht nun gar nicht schlecht aus und hat auch wieder guten Grip.
Dann wurde die Rolle auch noch vermessen:
Abmaße der Rolle: 13 x 8,42 x 2,5 mm.
Öffnungsweite im Arm (nach Reinigung) ist 8,53 mm:
Nun konnte wieder komplettiert werden:
Nach dem Einbau und Probelauf stellte ich fest, dass der Azimuth nun stabil war.
Testcase für Umspulzeiten:
REW = 2:18 min.
FF = 2:24 min.
Bei Umspulen konnte man sehen, dass dabei der Flachriemen nicht mehr auf de Buckel des Pulleys lief:
Hier muss nun erstmal ein neuer Capstanriemen besorgt werden.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Der neue Capstanriemen wurde geliefert und eingebaut.
Ich hatte bisher noch kein Deck, wo der Flachriemen so dermaßen schnell und leicht zu wechseln ist.
Es müssen nur die beiden Schrauben von der Platte mit dem Widerlager entfernt werden.
Dann kann es abgenommen und der Riemen gewechselt werden:
Nun bleibt der Flachriemen auch beim Umspulen auf dem Buckel des Pulleys:
Das hat auch Auswirkungen auf die Umspulzeiten.
Die sind jetzt:
REW = 2:04 min.
FF = 1:56 min.
Das Faltmaß des neuen Riemen ist nur ca. 5 mm geringer, aber macht einen großen Unterschied.
Nun wurde die Testcase für Gleichlauf und TapeSpeed geladen:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist unerwartet gut.
Der TapeSpeed ist etwas zu schnell.
Das Deck darf sich nun erst mal etwas mit dem neuen Flachriemen einspielen.
Danach wird der TapeSpeed eingestellt.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Bisher lief das Gerät - bezüglich des Laufwerks - ohne Probleme.
Heute habe ich mich mit den VU-Metern beschäftigt.
Die sind beide praktisch unbeweglich - Zeiger fest.
Als erstes habe ich versucht, über die rückseitige Stellschraube wieder Bewegung in die Zeiger zu bekommen:
Das hat leider nix gebracht.
Danach ein VU-Meter abgenommen.
Ist hier nur mit einem Stück Schaumstoff an die Front geklebt:
Die Plexifront ist mit der Rückseite an nur drei Stellen mit Klebeband fixiert:
Nun habe ich mich an der oberen Lagerung zu schaffen gemacht.
Durch Erwärmung mit Lötkolben, habe ich wieder Beweglichkeit in den Zeiger gebracht:
Leider ging der Zeiger nicht bis 0 zurück, sondern nur bis -12dB. Wenn ich nicht irre, kann das mit der vorderen Schraube justiert werden.
Diese war jedoch nicht lösbar - auch durch längere Erwärmung nicht:
Beim anderen VU-Meter lief es auch nicht besser.
Hier konnte nicht mal der Zeiger zur Beweglichkeit gebracht werden.
Somit ist die Reparatur der Zappler gescheitert und es muss Ersatz beschafft werden.
Zu Glück sind es wohl eher Standartdinger, welche häufig verbaut wurden.
Die Abmaße sind:
Front 55 x 47,5 mm .
Fenster 50 x 28 mm .
Falls hier jemand sowas hat und loswerden möchte, kann er sich gerne melden.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Versuche mal die Lagerschraube der Achse zu lockern. Die Schraube ist üblicherweise mit Lack gesichert, vorher mit ein paar Tropfen Aceton lösen, dann vorsichtig ca 1/4 Drehung lockern und schauen, ob sich der Zeiger wieder bewegt.
Viele Grüße
Lukas
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01.07.2021, 20:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.07.2021, 20:57 von airmax78.)
*Beitrag entfernt, da der Wärmetrick bereits erfolglos angewendet wurde*
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Ich habe bereits alle bekannten Tricks erfolglos angewendet.
Die vordenen Justierschrauben sind unlösbar fest - Ende Gelände.
Ich mache so etwas nicht zu ersten Mal.
Habe früher häufiger Drehspulen-Instrumente (hauptsächlich Kombiinstrumente aus PKW) repariert.
Hier hilft tatsächlich nur noch Ersatz.
Gruß, Bob.
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13.07.2021, 22:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.07.2021, 22:38 von AnalogBob.)
Da zwischenzeitlich ein Sansui SC-1110 angeschafft wurde, konnte es auch hier weitergehen.
Natürlich ist das Gerät hauptsächlich dafür da, um das in Reparatur befindliche SC-1110 mit erforderlichen Teilen zu versorgen. Es soll am Ende ein technisch und optisch bestmögliches Gerät realisiert werden.
Aber, ich habe mir hier einfach die beiden Zappler ausgeliehen, damit es auch beim CS-2000 weitergehen kann.
Also Sansui Zappler ausgebaut und einen geöffnet:
Und ein Ziffernblatt von Saba danebengelegt:
Nun das Saba Ziffernblatt auf den Sansui Zappler gelegt:
Könnte angepasst werden. Allerdings müsste der Nullpunkt angeglichen werden.
Wird aber nicht gemacht, da die Sansui Zappler nicht im Saba bleiben werden.
Nun wurden die Sansui Zappler an die Front des Saba Decks gesteckt und angeschlossen:
Ok, funzt.
Testcase Wiedergabepegel:
Muss noch eingestellt werden.
Die Frontplatte konnte nicht einfach wieder angebaut werden.
Die Fenster der Sansui Zappeldinger sind ca. 1 mm höher.
Daher musste der Rahmen der Frontplatte angepasst werden.
Das Ergebnis:
Sponsored by Sansui.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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15.07.2021, 19:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.07.2021, 19:22 von AnalogBob.)
Da die Zappler so schön zappeln war nun die Frage, wie die Beleuchtung wieder reaktiviert werden kann.
Wie man hier sehen kann, wurden hier Soffitten mit Drahtenden verbaut bzw. verlötet:
Die haben die Abmaße von 4 x 20 mm.
So etwas spezielles habe ich natürlich nicht rumliegen.
Aber ich habe noch verschiedenste Soffitten aus dem Kfz-Bereich rumliegen.
Das war im Angebot:
Das sind Leuchtmittel (Soffitte 12V 1,2W) aus z.B. beleuchteten Schminkspiegeln der Sonnenblenden von Opel Omega B und Konsorten.
Die haben die Abmaße von 6 x 35 mm und sind daher nicht so einfach einsteckbar.
Also habe ich die Gummihalterungen angepasst. Einfach ein paar Cuts gemacht und dann konnten die Soffitten reingesteckt werden. Elektrischen Kontakt - der zu kurzen Drahtenden - habe ich durch Verlängerung mit Kupferlitzen hergestellt.
Ja, ist eine schlimme Pfuschlösung, aber es funktioniert.
Ob es allerdings auch so bleibt, weiß ich noch nicht.
Entsprechenden Ersatz konnte ich bisher nicht finden.
Bei eBay werden solche - optisch wohl passende - Dinger angeboten. Allerdings ohne Angabe der elektrischen und mechanischen Werte. Und die kosten das Paar 10 €.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
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Ich sehe das nicht als Pfusch. Du hast eine saubere und vor Allem (für später) reproduzierbare Lösung gefunden. Pragmatisch angesetzt und vernünftig gemacht.
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• Jörgi
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Hi,
es stellt sich ggf. in dem Zusammenhang nur die Frage, ob es durch die Lämpchen zu warm wird und ob die Ausleuchtung wirklich gleichmäßig ist.
LEDs und darüber ein Diffusor wäre dann die Lösung. Es gibt die ja auch exakt in dieser Bauform
1) ARCAM AVR 550, Canton Ergo RCL + Ergo 655, 3 SAC Igel 50t, SUB10, Magnat Quantum 505, Vu duo4k, Panasonic UB704, Thorens TD320 MK2, AT33PTG/II, Trigon Vanguard 2; Zone 2 JBL Control One
2) Sherwood AVP9080RDS, Abacus APC 12-23, Eve Audio SC307, T+A DVD1235R, Dual CS5000, Goldring Eroica
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Das denke ich nicht, bei gut 1,4W. Ich weiß allerdings nicht, wie der Wert der originalen Lämpchen ist.
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11.08.2021, 18:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.08.2021, 18:54 von AnalogBob.)
Leider hatte ich nicht das Glück, hier über das Forum passende Zappler zu bekommen.
Zwar hatte ich ein Paar Zappler zur Verfügung gestellt bekommen, aber die hatten leider komplett andere Abmaße.
Hier zum Vergleich, rechts ein gespendeter Zappler und links die erforderliche Größe:
Außerdem fiel mir auf, dass ein Zappler defekt ist. Auch hier war der Zeiger unbeweglich.
Der Zeiger war deformiert und berührte das Ziffernblatt:
Nachbiegen brachte nix. Dieser Zappler ist und bleibt fratze.
Also musste ich weitersuchen. Bei eBay fand ich dann ein Angebot, welches zudem aus Deutschland kommt:
Es ist NOS Ware und der Preis war auch ok.
Die Abmaße passten perfekt, nur die Optik der Ziffernblätter gefiel mir gar nicht.
Aber ich ging davon aus, dass ich die Ziffernblätter aus den Originalteilen übernehmen konnte. Hoffte ich zumindest.
Ober- und Unterseite getrennt. Auch hier nur per Klebestreifen fixiert:
Ziffernblatt vorsichtig gelöst und rausgeschoben:
Konnte leider nicht einfach so ausgetauscht werden. Das Originalteil ist ca. 0,5 mm breiter.
Auch die Höhe musste angepasst werden.
Nach etwas Schneiden und Schleifen sah es so aus:
Oberseite wieder drauf, mit etwas Tape fixiert, sieht es am Ende der Bastelshow so aus:
So gefällt es mir: Neues Instrument mit Originaloptik !
Wurden dann natürlich auch gleich eingebaut.
Einbau ging völlig problemlos:
Die Testcase für Wiedergabe-Pegel zeigte dann, dass noch nachjustiert werden muss:
Eingestellt:
Nun zappelt es wieder technisch und optisch wie es soll:
Gruß, Bob.
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• ILRAK, Frunobulax, SiggiK, sankenpi, hadieho, stereosound, Akool1, Jörgi, ted_am_see, ge666, jagcat, Mainamp, kandetvara, Hippman, stephan1892, Dirk F, kurbelix, MiDeg, traveller, JayKuDo, FS61
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11.08.2021, 20:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.08.2021, 20:32 von Wenni.)
Deine neuen VU's scheinen für irgendein Telefunken zu sein, hier HIFI Studio 1 (vermutlich etwas kleiner):
Gruß
Wenni
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23.04.2023, 08:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.04.2023, 10:10 von AnalogBob.)
Hier gab es mal wieder so ein Gerät, welches reanimiert werden sollte.
Viele Infos zur Funktion bzw. Problemen gab es nicht. War auch nicht möglich, da das Laufwerk den Dienst verweigerte.
Weder Wiedergabe noch FF liefen. Nur zu REW ließ es sich überreden.
Was bedeutet, dass Laufwerk muss erst mal zumindest soweit repariert werden, dass Play funktioniert.
Erst dann können weitergehende Tests gemacht werden. Um festzustellen, wo überall der Schuh drückt.
Etwas überrascht war ich, als ich es zum ersten Mal sah:
Ich hatte keine Ahnung, dass es auch in Schwarz angeboten wurde.
Der optische Zustand ist wirklich gut. Deckel und vor allem die Front können sich sehen lassen.
Ernüchterung gab es dann allerdings beim Blick in das Casenfach:
Das sah nun wirklich nicht sehr einladend aus. Was war hier denn passiert ? Staubsaugerbeutel geplatzt ?
Hier würde ich keine Case reinstecken. Nicht mal eine der Opfercasen.
Also wurde hier erstmal grob durchgefeudelt.
Dann wurde der Deckel abgenommen:
Im Innenraum sah es hingegen recht sauber aus. Hier musste nicht lange gesucht werden, um festzustellen, dass es hier bereits einen Service gegeben hat. Einige Schrauben wurden mit roter und grüner Farbe gesichert/gekennzeichnet.
Nach Entfernen der Service-Abdeckung am Boden:
Hier sah im Bereich der Hauptplatine - auf den ersten Blick - alles ok und original aus.
Nun konnte das Gerät eingeschaltet werden.
Zuerst dachte ich, es lässt sich nicht einschalten. Denn, die VU-Meter leuchteten nicht. Allerdings hörte ich den Capstanmotor drehen.
Die Play Taste musste recht stark gedrückt werden, um Kopfschlitten und Andruckrollenarm nach oben zu schieben. Aber, die Taste rastete ein und Play war somit aktiviert:
Der rechte Bandwickel drehte zwar, aber völlig kraftlos. Auch drehte sich die Capstanwelle, nicht aber die Andruckrolle.
Erst auf den zweiten Blick sah ich, dass sich die Achse der Andruckrolle auf der Flucht befindet.
Daher wurde der Andruckrollenarm ausgebaut:
Weiter rausrutschen konnte die Achse nicht, da sie an der Laufwerkbasis anlag. Das hatte auch für die hakelige Play-Taste gesorgt.
Aber, warum konnte die Achse wandern ? Die werden auf Presspass eingesteckt und müssen bei Demontage mit einem passenden Dorn ausgetrieben werden. Sehr merkwürdig ?!
Alle Teile wurden gereinigt:
Die Rolle sieht optisch sehr gut aus und das Gummi ist weich und griffig. Wurde die hier - wann auch immer - als Neuteil eingebaut ?
Achse und Rolle wurden vermessen. Das Gleitlager wurde nachgeöllt und wieder komplettiert:
Der Rollenarm wurde wieder eingebaut und die Playtaste konnte nun hakelfrei gedrückt werden:
Nun drehte auch die Andruckrolle.
Nun konnte die Opfercase geladen werden:
Die Wiedergabe lief nun und sogar die Zappler zappelten. Kurz Kopfhörer angesteckt und reingehört. Der linke Kanal fehlte komplett. Kurz am Klinkenstecker gewackelt/gedreht und dann medete sich auch der linke Kanal. Die Lautsärke konnte über das Poti - begleitet von Kratzgeräuschen - geregelt werden.
Dann wurde umgespult. REW funktionierte zwar, aber recht langsam. FF komplett fehlanzeige. Auch ohne Case wurde der rechte Badwickel nicht angetrieben.
Aber ok, zumindest die Wiedergabe war nun möglich. Daher entschloss ich Testcasen zu spielen:
Da mein silbernes CS-2000 auch schon länger nicht mehr spielen durfte, wurden auch hier ein paar Casen durchgerudert.
Bei der Testcase für Weidergabepegel war noch alles im grünen Bereich. Nur etwas über 1 dB Kanalungleichheit.
Dann wurde die Testcase für Gleichlauf gespielt. Das Ergebnis:
Verwendet wurde meine selbst hergestellte 3 kHz Case.
Der Gleichlauf ist schlecht. Der RMS Wert ist nicht gerade niedrig und schwankt zudem recht stark. Zwischendurch gehen die Peaks auch über 0,3 %.
Der TapeSpeed ist etwas zu niedrig (2908 anstatt 3000 Hz).
Zum Vergleich der anschließende Test an meiner silbernen Schachtel:
Selbstverständlich ist auch das kein Gleichlauf auf Weltklasse-Niveau. Ist auch gar nicht möglich bei einem recht einfach gestricktem Laufwerk mit über 40 Jahren auf dem Buckel. Das Laufwerk hat vermutlich selbst als Neuteil keinen viel besseren Gleichlauf geboten (Angabe laut technische Daten: Gleichlauf 0,2 % DIN).
Dieser Gleichlauf ist aber völlig ausreichend, um beim Hören von Musik nicht negativ aufzufallen.
Ob sich der schlechte Gleichlauf durch die Reinigung der Gummi-Reifen verbessern würde ? Der Antrieb des rechten Bandwickel bei Play war immer noch recht kraftlos. So wird die Rutschkupplung sicherlich nicht einwandfrei funzen können. Somit wird der schlechte Gleichlauf vermutlich hauptsächlich vom Antrieb des rechten Bandwickels verursacht.
Bevor ich die Gummi-Reifen reinigen wollte, wurde die Abteilung Aufnahme besucht. Ob Eingangssignal verarbeitet werden kann:
Bei Rec Pause konnte das 1 kHz Eingangssignal ausgesteuert werden. Je weiter der Pegel angehoben wurde, desto ungleicher wurde es. Auch gab es hier und da kurze Aussetzer. Auch hier wird wohl das Poti für Rec Level die Ursache sein.
Nun wollte ich alle Gummireifen reinigen. Die Platte mit dem Capstanwiderlager wurde demontiert. Außerdem die Halterung für die beiden Motore.
Nun kommt man recht gut an den ersten Gummi-Reifen:
Der wird bei Bedarf (REW oder FF) gegen die Schwungmassse gedrückt. Ist hier bereits gereinigt und sieht gut aus. Auch die Laufflächen an der Schwungmasse wurden gereinigt.
Die anderen drei Gummireifen an der Vorderseite des Laufwerk, konnten nur behelfsmäßig gereinigt werden. Um besser an die Reifen zu kommen, hätte das Laufwerk ausgebaut und weitergehend zerlegt werden müssen.
Das wollte ich hier möglichst vermeiden. Wie fast immer, muss es in einem vernünftigen Rahmen bleiben und es soll ja erst mal nur ermittelt werden, ob hier eine Reparatur möglich und auch sinnvoll erscheint.
Alle Gummis wurden - so gut es ging - gereinigt und Umspulen wieder getestet. REW lief nun wesentlich besser. FF weigerte sich weiterhin. Auch ohne Case kein Antrieb des rechten Bandwickel. Bei Play wurde der rechte Bandwickel nun etwas kraftvoller gedreht.
Natürlich ließ es mir keine Ruhe. Warum will FF nicht funzen ? Ich entschloss, dass Laufwerk auszubauen.
Wirklich ausgebaut werden kann es nicht - es sei denn - man ist bereit, viele Kabel abzulöten. Ich bin Pragmatiker und mache es nicht.
Das Laufwerk wird mit Unterlagen auf der Hauptplatine abgelegt:
Hier ist die Casenklappe bereits demontiert und die Casenunterlage hochgeklappt:
Nicht gerade wenig Aufwand, um an die Front der Laufwerkbasis zu kommen:
Wie zu sehen, befindet sich der Kunststoff-Idler in Neutralposition (LW in Stopp).
Die REW Taste wurde gedrückt und der kleine Gummi-Reifen an den linken Bandwickel und Kuststoff-Idler gedrückt:
So besteht Kraftschluss zwischen Anfang (Schwungmasse) und Ende (linker Bandwickel). Funktioniert problemlos.
Nun wurde die FF Taste gedrückt und der Kunststoff-Idler gegen den Gummi-Reifen des rechten Bandwickel gedrückt:
Das sieht doch eigentlich ganz gut aus ? Warum wird der rechte Bandwickel trotzdem nicht gedreht ?
Wenn man etwas genauer hinschaut, erkennt man das Problem:
Da ist doch tatsächlich ein Luftspalt zwischen den Rädern. Aber warum ? Zuerst dachte ich, dass der Kunststoff-Idler nicht weit genug nach rechts geschoben wird. Soweit ich die Mechnik verfolgen konnte, sah es aber ok aus. War da irgendwo etwas verbogen ? Ich war ratlos. Dann sah ich mir die Bandwickel etwas genauer an. Jetzt endlich fiel auch mir auf, dass der Gummi-Reifen am rechten Bandwickel weniger Durchmesser hatte. Oder gehörte es so ?
Messschieber geholt und so gut es ging vermessen. Der Durchmesser des rechten Bandwickel ist ca. 2 mm kleiner. Und das reicht vollkommen, damit es keinen Kontakt mehr zum Kunststoff-Idler geben kann.
Ich habe dann zur Sicherheit in meinem silbernen CS-2000 nachgeschaut:
Sorry für das schlechte Foto. Man kann aber erkennen, dass dieser Gummi-Reifen größer ist. Hier haben somit beide Bandwickel den gleichen Durchmesser. Als Bestätigung wurde in die Teileliste des Service-Manuals geschaut. Beide Bandwickel haben die gleiche Teile-Nr.
Ok, damit war die Ursache für die FF Verweigerung klar. Völlig schleierhaft ist mir allerdings, woher dieser extreme Verschleiß kommt ? So etwas habe ich noch nie gesehen. Wurde dieses Deck Tag und Nacht durchgehend bei Wiedergabe betrieben ?
Schlimmer ist nun aber die Tasache, dass hier gerade ein Super-GAU läuft. Die Schachtel ist weitgehend zerlegt und ein passendes Ersatzteil vermutlich nicht verfügbar. Da ich nicht davon ausgehe, dass es diese Gummi-Reifen zu kaufen gibt, muss improvisiert werden. Eventuell auch hier der Billigtrick mit einem passenden O-Ring ?
Tatsächlich ist hier - zumindest momentan - Schicht im Schacht. Ende Gelände !
Auch muss nun erst mal geklärt werden, ob es hier überhaupt weitergehen soll.
Hier ist nun bereits für Vorabtests schon nicht wenig Zeit investiert worden. Und wieviel Zeit noch erforderlich sein wird, ist an dieser Stelle nicht abschätzbar.
Gruß, Bob.
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Zwischenzeitlich ging es hier weiter.
Ich entschied, den rechten Bandwickelteller auszubauen.
Das ist nicht ganz ohne Risiko. Bereits beim Abhebeln der Dornkappe läuft man Gefahr, diese zu zerstören. Kunststoff wird über die Jahrzehnte nicht flexibler und deshalb zerreißt es gerne beim Abhebeln die Klemmsicherung.
Zum Abhebeln nehme ich einen passenden "Spanner" Bit:
Ist die Kappe entfernt, sieht man die Wellensicherung, welche den Mitnehmer, Feder und Bandteller auf der Achse in Position hält:
Ist in diesem Fall ein E-Clip aus Federstahl. Ansonsten werden in diesem Bereich auch gerne Graphitscheiben verwendet.
Beim Abdrücken des E-Clips musste ich besonders vorsichtig sein. Denn die Achse ist im oberen Bereich nur 1,5 mm stark und meine kleinsten verfügbaren E-Clipse sind für Wellen ab 2 mm Durchmesser.
Sind Mitnehmer, Feder und Bandteller entfernt, kann man die zweistufige Achse sehen:
Die ausgebauten Einzelteile des rechten Bandwickels:
Fehlte hier eventuell etwas ? Hier waren unter dem Bandteller weder Feder noch Anlaufscheibe vorhanden. So kenne ich es z.B. von Sankyo-Laufwerken. Auch die Explosionszeichnung im Service-Manual brachte mich nicht wrklich weiter. Da wurden nicht mal die E-Clipse eingezeichnet.
Da diese Schachtel größtenteils ein Clone ist, habe ich in das Service-Manual vom Original (Sanyo RD611) geschaut und siehe da:
Keine Federn unter den Bandtellern. Anlaufscheibe nur links verbaut. E-Clipse in der Größe 1,2.
Der Gummi-Reifen wurde von der "Felge" gezogen:
Als ich mir den Reifen etwas genauer ansah stelle ich fest, dass er Außen nicht mehr Kreisrund war. An einigen Stellen waren Buckel vorhanden.
Dann wurde er vermessen. Außendurchmesser:
Variabel von ca. 25,20 bis 25,60 mm.
Breite:
Innendurchmesser:
Dann schaute ich, was meine universellen O-Ring Sets so zu bieten hatten.
Erster rausgesuchter O-Ring:
Der hat die Größe 26 x 2,5 mm.
Eigentlich war mir klar, dass der nicht funktionieren würde. Aber, wie fast immer geht bei mir probieren vor studieren.
Also Aufgezogen:
Wie unschwer zu erkennen, war es nun eher eckig als Rund.
Anderen O-Ring (25 x 3,5 mm) aufgezogen:
Das sah nun rund aus, aber der Außendurchmesser schien schon auf den ersten Blick zu groß.
Auf die Achse gesteckt:
Wie befürchtet, geht nun der Bandteller nicht mehr an der Antriebswelle (für Play) vorbei.
Ok, damit war das Thema Billigtrick mit O-Ring erledigt - shit !
Nun hatte ich die Idee mit der Unterfütterung. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit den Außendurchmesser eines Gummi-Reifen zu vergrößern, indem man ihn innen kleiner macht. Man macht einfach die Felge innen größer und erziehlt dadurch diesen Effekt. Das habe ich auch schon erfolgreich so gemacht. Einfach z.B. Isolierband auf die erforderliche Breite zuschneiden und dann solange die Felge damit einwickeln, bis der Außendurchmesser nach Montage des Reifens halbwegs passt. Das wäre aber in diesem Fall recht viel Wickelaktion geworden und sagte mir nicht zu.
Dann hatte ich eine andere Idee: Warum nicht mit einem anderen Gummi-Reifen unterfüttern ?
Ich suchte einen passenden Riemen raus:
Das ist ein 1,2 mm starker Vierkantriemen im Faltmaß 35 mm.
Der wurde auf die Felge gezogen und anschließend der originale Gummi-Reifen.
Und auf die Achse gesteckt:
Geht zwar nur knapp an der Antriebswelle vorbei, dreht aber frei.
FF-Taste gedrückt:
Das Kunststoff-Zwischenrad lag nun am rechten Badwickel an. Jetzt gab es tatsächlich Kraftschluss zwischen Schwungmasse und rechten Bandwickel.
Bedeutet, FF würde nun wieder funktionieren. Allerdings wäre damit das Gleichlaufproblem immer noch vorhanden. Denn, wurde der rechte Bandteller gedreht, konnte man deutlich sehen, dass er unrund drehte. Wäre der Gummi-Reifen nicht so ungleich verschlissen, hätte es so bleiben und getestet werden können. So natürlich nicht - shit !
Kurz überlegt und die nächste Idee unterm Hut hervorgezaubert: Warum nun nicht einfach die Bandteller tauschen ? Dann wäre rechts ein gut rundlaufender Bandwickel und dadurch würde sich (hoffentlich) der Gleichlauf verbessern.
Der Eierläufer wäre dann links und würde sich nur bei REW - in welcher Form auch immer - bemerkbar machen.
Oder, besser am linken Bandteller den 3,5 mm O-Ring aufziehen ?
Das wollte ich unbedingt ausprobieren. Aber, ich wollte nicht noch einmal mein Glück herausfordern. Deshalb entschied ich, den linken Bandwickel nicht zu demontieren. Hier wollte ich den Reifenwechsel direkt am "Fahrzeug" machen.
Reifen wurde abgezogen:
Außendurchmesser des linken Reifen gemessen:
Zum Vergleich:
Mir ist immer nocht nicht klar, warum der rechte Reifen so extrem und ungleich verschlissen ist. Eventuell schlechtes Material ? Beide Reifen sind noch recht flexibel und ansatzweise griffig.
Nun wurde der linke Reifen auf den rechten Bandwickel gezogen und vermessen:
Jetzt wollte ich noch ausprobieren, ob eventuell der 25 x 3,5 mm O-Ring am linken Bandteller funktioniert. Denn hier war der Kunststoff-Idler (in Neutralposition) recht weit entfernt.
Daher wurde er aufgezogen:
Es gab keinen Kontakt zum Kunststoff-Idler. Trotzdem ließ sich der Bandteller nach anheben der Wickelbremse nicht drehen, da er Kontakt zum LW-Basis hatte. Ok, damit hatte sich der Billigtrick mit O-Ring entgültig erledigt.
Stattdessen wurde hier Vierkantriemen und der verschlissene Reifen montiert.
Anschließend wurde der rechte Bandteller auf die Achse gesteckt und der E-Clip in die Nut gedrückt. Sieht nun so aus:
Was eine elende Frickelei ! Es brauchte einige Versuche, bis ich es endlich schaffte den kleinen Dreggsack zu montieren.
Dann wurden Feder, Mitnehmer und Kappe gesteckt und der Vierkantriemen aufgezogen:
Dann wurde die Casenunterlage runtergeklappt und festgesetzt. Die Casenklappe wird noch nicht montiert, da ich das Laufwerk so frei wie möglich testen möchte.
Damit dann z.B. auch die Spiegelcase zum Einsatz kommen kann und der Bandpfad überprüft werden kann:
Ob das Laufwerk so (auf der Platine liegend) getestet werden kann ist noch unklar.
Um das Laufwerk nun an der Rückseite weiter komplettieren zu können, wurde es an die Frontbasis geschraubt:
Nachdem Motor- und Widerlagerträger und die Platine (für Motorsteuerung) wieder montiert und die Riemen aufgezogen waren, sah es so aus:
Und an der Vorderseite so:
Nun hätte das Laufwerk getestet werden können. Es war aber spät geworden und ich hatte einfach keinen Bock mehr.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
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• Akool1, Armin777, frank_w, derHamburger, rolilohse, MiDeg, Mainamp, Nixraff, feesa, lustigerlurch, Frunobulax, HiFi1991, xs500, FS61
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Zwischenzeitlich wurde das Laufwerk getestet.
Wie befürchtet, konnte es nicht liegend getestet werden. Daher wurde es provisorisch eingebaut.
Wie fast immer, erst mal ohne Case. Wiedergabe und Umspulen (in beide Richtungen) liefen problemlos.
Dann wurde die Opfercase geladen und gespielt:
Wiedergabe lief einwandfrei. Auch REW und FF funktionierte gut.
So gut, dass ich gleich mal die Umspulzeiten ermitteln wollte.
Dafür wurde die XLII 90 verwendet:
FF lief bis Bandende kompromisslos durch.
Nun REW:
Hier wurde es gegen Bandende (bzw. Anfang) etwas langsamer.
Wie fast immer üblich, werden solche Tests mehrfach wiederholt.
Das Ergebnis:
Dabei wurde festgestellt, dass REW im Schnitt 8 Sekunden länger dauert. Das ist wohl hauptsächlich dem Eierläufer geschuldet.
Dann wurde der Bandlauf mit der Spiegelcase beäugt:
Dabei wurde festgestellt, dass das Band an der äußeren linken Bandführung krempelte:
Aus 0,25 mm starkem Kunststoff (Blisterverpackung) wurde eine Unterlage angefertigt und auf dem linken Schaft des Löschkopfes platziert. Nun lief das Band sauber durch.
Der Azimuth des A/W-Tonkopfes wurde kontrolliert:
Hier brauchte nix eingestellt werden.
Test Wiedergabepegel:
Wurde auf 580 mV an Testpin 101+201 korrigiert.
Test des Gleichlaufs:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist immer noch schlecht. An dieser Stelle war die Enttäuschung recht groß.
Denn, ich war hoffnungsvoll davon ausgegangen, dass die Ursache der verschlissene Reifen am rechten Bandwickel ist.
Dem ist offensichtlich nicht so - shit !
Wie nicht selten üblich, sind Probleme mit dem Gleichlauf nicht auf die Schnelle zu beheben.
Ok, damit wollte ich mich erst mal nicht aufhalten lassen, da ich mein heutiges Testprogram durchziehen wollte.
Daher wurde nun die Abteilung Aufnahme besucht.
Ein SA Band wurde geladen und der 1 kHz Testton bei REC Pause bis 0 dB ausgesteuert:
Aufnahme läuft:
Wiedergabe der Aufnahme:
Die Wiedergabe war 2 dB zu laut. Diesen Effekt hatte ich noch nie. Bedeutet wohl, dass dieses Gerät nicht klassisch auf TDK SA abgestimmt wurde. Eigentlich ist es ein japanisches Gerät und die sind fast immer auf SA abgestimmt worden. Hier wurde allerdings unter deutschem Label vertrieben und deshalb vermutlich auf einen anderen Casentyp bzw. Empfindlichkeit abgestimmt.
Über die REC Level Potis wurde korrigiert:
Den Test habe ich mit der Maxell XLII wiederholt und ein ähnliches Ergebnis erzielt:
Danach wurde etwas Musik aufgenommen und wiedergegeben.
Es klang eigentlich gar nicht mal schlecht. Allerdings fiel in leiseren Passagen auf, dass es im linken Kanal ein erhöhtes Grundrauschen gab. Sehr auffällig wurde es dann, als ich per Kopfhörer Stellen ohne Aufnahmesignal hörte. Nun war recht starkes Grundrauschen deutlich hörbar.
So weit - so schlecht.
Parallel zur Reparatur wurde ein defektes CS-2000 als Teileträger beschafft und müsste morgen eintreffen.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Zwischenzeitlich wurde das Paket mit dem Schlachtgerät zugestellt.
Da es ordentlich verpackt wurde, gab es keine äußerlichen Beschädigungen.
Auch ist es optisch gut erhalten:
Der Deckel ist ohne Kratzer. Die Frontplatte auch. Nur an der oberen Kante gibt ein paar Macken.
Verkauft wurde es als defekt. In der kargen Artikelbeschreibung gab es zu Problemen nur zwei Hinweise:
Pausentaste hängt und die Zeiger der VU-Meter würden nur langsam in die Nullstellung zurück gehen.
Allerdings ist auf dem Foto bereits zu sehen, dass es keine Rückführung in die Nullposition gibt.
Wie grundsätzlich üblich, wurde vor dem ersten Einschalten des Gerätes, der Deckel entfernt und der Innenraum beäugt:
Oha, was liegt denn da lose auf der Hauptplatine rum ?
Der Leuchtmittelträger für die Beleuchtung der VU-Meter:
Ein schönes Beispiel dafür, warum man nach dem Versand eines Gerätes nicht einfach einschalten sollte ...
Wie zu sehen, wurden irgendwann die Leuchtmittel ersetzt. Soffitten waren wohl nicht auftreibbar, also wurde genommen was verfügbar war. Neben der Bauform passte auch der Spannungsbereich nicht. Daher wurde der 220 Ohm Widerstand durchen einen weiteren Widerstand ergänzt:
Im Hintergrund kann man an der Klebstoffresten erkennen, wo der Leuchtmittelträger hingehört.
Nach dem Einschalten des Gerätes wurde festgestellt, dass hier nix mehr leuchtet.
Bei den eBay Fotos war aber eine funktionierende Beleuchtung beider VU-Meter zu sehen. Anscheinend hat mindestens ein Leuchtmittel den Versand nicht überstanden. Da die Beleuchtung bei dem anderen Gerät auch defekt ist, werde ich hier diesmal nicht pfuschen und passende Soffitten beschaffen.
Nun wollte ich noch möglichst kurzfristig feststellen, was es denn sonst noch für Problemstellen gibt.
Das Laufwerk wurde untersucht:
An der Rückseite sah auf den ersten Blick alles ok aus. Alle vier Riemen waren vorhanden.
Nun ein Blick in das Casenfach:
Ich konnte es kaum glauben. Auch hier war die Achse der Andruckrolle rausgewandert. Ist das eventuell ein Serienfehler ? Ich denke eher nicht.
Somit war es auch hier nicht möglich die Playtaste zu drücken. Die Pausentaste war eingerastet und ließ sich auch nicht lösen. Nachden ich die Achse der Andruckrolle wieder - soweit möglich - zurückgeschoben hatte, lies sich die Playtaste einrasten. Capstanmotor und Motor für den rechten Bandwickel bei Play liefen. Die Tasten für REW und FF konnten eingerastet werden und die Bandwickel drehten. Dann eine Case reingesteckt und festgestellt, dass der recht langsame Spulbetrieb nach ca. 3 Sekunden eingestellt wurde.
Die Frontplatte wurde demontiert, um einen besseren Zugang an die Vorderseite des Laufwerks zu bekommen:
Der Vierkantriemen zum Counter glänzt merkwürdig. Mutiert er gerade zur Riemenpest ?
Beide Reifen der Bandwickel sehen ok aus. Hier hat es keinen extremen Verschleiß gegeben.
Dann wurde noch - so gut in diesem Zustand möglich - die Signaverarbeitung überprüft.
Laufwerk in Aufnahme geschaltet und Line-In mit 1 kHz Testton versorgt:
Über die Rec Level Potis konnte ausgesteuert werden. Natürlich ungleich, mit Aussetzern und Kratzen. Aber, am Kopfhörer-Ausgang war rechts und links das Signal hörbar. Konnte auch über das Poti für den Ausgangspegel geregelt werden. Auch hierbei etwas Kratzen hörbar.
Hatte ich noch vor der Begutachtung einen Gedanken daran verschwendet***, hier eventuell beide Geräte wieder ans Laufen zu bekommen, wurde ich nun auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Hier werde ich vermutlich froh sein, wenn ich es schaffe, aus zwei geschminkten Leichen etwas lebendiges bzw. funktionierendes zu machen.
Wie ich es mache, steht noch nicht fest. Vermutlich werde ich bei dieser Schachtel das Laufwerk ausbauen und weitergend zerlegen. Auch, weil mich interessiert warum sich die Pausentaste nicht lösen lässt.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
***: Es ist eine negative Eigenschaft von mir, fast immer alles reparieren zu müsen. Selbst bei Geräten, die als Teileträger angeschafft werden, wird erst mal geschaut ob da nicht doch etwas zu fixen ist ?
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(07.05.2023, 10:46)AnalogBob schrieb: ***: Es ist eine negative Eigenschaft von mir, fast immer alles reparieren zu müsen. Selbst bei Geräten, die als Teileträger angeschafft werden, wird erst mal geschaut ob da nicht doch etwas zu fixen ist ?
Falls Du es als Frage gemeint hast: Nein, das nennt sich "Mann sein". Nein, das ist psychopathologisch unauffällig.
Grüße, Rainer
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Thomas
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10.05.2023, 20:30
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.05.2023, 19:56 von AnalogBob.)
Weiter ging es mit dem eBay Teileträger.
Ich hatte mir das Laufwerk nochmals gründlich von außen - so gut es ging - angeschaut.
Zwischendurch auch immer mal wieder in das Service-Manual.
Es nützte alles nix - das Laufwerk musste ausgebaut werden.
Also raus damit und an der Vorderseite Klappe und Unterlage demontiert:
Der Andruckrollenarm ist auch bereits entfernt.
Hier wurde deutlich sichtbar, dass sich dieses Laufwerk in einem besseren Zustand befindet. Beide Gummireifen der Bandwickel sehen gut aus und es gibt hier kein extremes Verschleißproblem.
Die Rolle wurde gereinigt und vermessen. Kein außergewöhnlicher Verschleiß. Das Gummi ist noch ausreichend griffig. Auch Arm und Achse wurden gereinigt:
Das Gleitlager wurde nachgeölt und der Arm wieder komplettiert.
Die Vorderseite des Laufwerks war nun bestmöglich zugänglich. Brachte mich aber - in Bezug auf das Pausenproblem - nicht wirklich weiter.
Daher ging es an der Rückseite weiter. Die Schwungmasse musste raus. Ist aber nicht so einfach möglich, da das Laufrad vom Nebenatrieb (für Antrieb rechter Bandwickel bei Play) im Weg ist. Schwungmasse und der komplette Arm des Nebenatriebs konnten nur zusammen rausgezogen werden.
Sieht nach der Demontage so aus:
Oben links sieht man die Feder, welche die Antriebswelle gegen den Reifen des Bandwickels drückt.
Die Feder habe ich hinter das Gewinde einer Schraube geklemmt. Ist somit die perfekte Montageposition bei Rückbau des Arms.
Schwungmasse und der Arm des Nebenantriebs wurden geschliffen/gereinigt:
Nun war das Laufwerk auch an der Rückseite gut zugänglich.
Unten links sieht man die Anlenkung der Pausenmechanik:
Der Hebel mit der kurzen Feder war die Ursache, da er kaum noch beweglich war.
Also wurden E-Clip, Scheibe und Feder entfernt und der Hebel abgenommen:
Das Fett an der Drehachse war schon recht verharzt. Auch das schwarze Fett am Wechselschieber war nur noch eine klebrige Pampe (ist hier bereits gereinigt).
Das die Rückmontage des Hebels nicht einfach werden würde, war mir klar. Denn, beim Einschieben des E-Clip muss gleichzeitig die Scheibe mit der darunterliegenden Feder soweit runtergedrückt werden, bis Nut (für den E-Clip) und Scheibe eine Ebene bilden.
Dafür werden mindestens drei Hände benötigt, fünf wären besser. Auch Bob hat nur zwei zur Verfügung.
Da ich mich ungern mit wegfliegenden Wellensicherungen und stundenlangem Suchen aufhalten wollte, musste eine andere Lösung her. Auch, weil zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, ob die Pausenfunktion nun wieder funzen würde.
Daher habe ich einfach einen E-Clip bzw. Wellensicherung aus Kunststoff angefertigt. Den habe ich so lange passgenau bearbeitet, bis er sich mit einer Flachzange in die Nut schieben ließ.
Bereits der erste Montageversuch war erfolgreich:
Fett habe ich hier nicht wieder verwendet. Stattdessen dickflüssiges Öl. Das scheint mir für diesen Teil der Mechanik besser geeignet.
Der Arm vom Nebenantrieb wurde probeweise montiert, um die Pausenfunktion zu testen:
Die Feder befindet sich auch schon in Arbeitsposition.
Nun konnte die Pausentaste arretiert und gelöst werden. Die Mechanik funktionierte nun wieder problemlos.
Auch für die Sicherung auf der Drehachse habe ich eine Wellensicherung aus Kunststoff angefertigt.
Arm und Schwungmasse wurden montiert:
Das Laufwerk wurde weiter komplettiert. Neue Riemen wurden eingebaut. Alle Gummireifen wurden bestmöglich gereinigt/geschliffen. Alle Zungenschalter wurden gereinigt.
Dann wurde das Laufwerk testweise eingebaut.
Hier läuft bereits Wiedergabe:
Ohne Case waren nun alle Funktionen am Start.
Nun mit Opfercase:
Die Wiedergabe funzte besser als erwartet. Kein leiern hörbar, nur der TapeSpeed schien etwas zu langsam. Aber viel wichtiger, es gab hier keine Störungen im Audiosignal. Kein erhöhtes Rauschen, sondern einfach nur Musik.
Auch das Umspulen funktionierte, allerdings recht träge. Besonders der Rücklauf wurde gegen Bandende immer langsamer.
Es wurde eine Maxell XLII 90 geladen und die Umspulzeiten ermittelt.
Ergebnis: FF = 2:25 min und REW = 3:08 min.
Das ist einfach schlecht und nicht akzeptabel. Hier muss also noch nachgearbeitet werden - aber nicht heute.
Die Testcase für Gleichlauf und TapeSpeed wurde gespielt:
Ergebnis:
Der Gleichlauf ist gar nicht mal so schlecht - hier sollte aber noch Verbesserung möglich sein.
Der TapeSpeed ist weiter raus aus dem Soll, als es meine Holzohren hören konnten.
Trotzden habe ich erst mal eine Case mit Gutelaunemucke durchgehört:
Konnte tatsächlich stressfrei gehört werden. Keine negativen Auffälligkeiten bemerkt.
Dabei ist allerdings aufgefallen, dass bei Play die Endabschaltung nicht aktiv wird. Bei FF und REW hingegen, funktioniert Auto-Stop einwandfrei.
Ok, hier gibt es noch einiges zu tun. Trotzdem bin ich mit dem bisher erreichten Ergebnis recht zufrieden.
So wie es momentan aussieht, wird das als Teileträger beschaffte Gerät, die Basis um ein möglichst optimal laufendes Gerät zu erstellen. Hier befindet sich das Laufwerk in einem besseren Zustand und beim ursprünglichen Gerät ist das Rauschproblem für mich vermutlich nur schwer zu beheben.
Auch hier muss - wie fast immer - der Weg des gringsten Widerstandes gegangen werden.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Hallo Bob,
als stiller Leser deiner Berichte, möchte ich an dieser Stelle ein kurzes Danke absetzen.
Immer wieder beeindruckend, mit welchen Durchhaltevermögen du die Geräte wieder richtest.
Gruß
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18.05.2023, 07:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.05.2023, 07:52 von AnalogBob.)
Zwischenzeitlich ging es hier weiter.
Wie bereits angedacht, habe ich entschieden, den Teileträger als Basis zu nehmen.
Das ursprüngliche Gerät wird dann ggf. erforderliche Teile liefern.
In diesem Teil der Reparatur standen die Probleme Umspulzeiten und Auto-Stop zur Disposition.
Als ich die Bandwickel mit meinem silbernen CS-2000 verglich, ist mir aufgefallen, dass beim Teileträger die Bandwickel (bei gelöster Bremse) vergleichsweise schwergängig drehten.
Daher musste ich hier das Risiko einer Beschädigung eingehen und beide Bandwickel komplett zerlegen.
Das Gerät wurde aufrecht gestellt. Beider Kappen konnten unbeschädigt abgedrückt werden, Mitnehmer und Federn wurden abgenommen.
Damit die recht kleinen Wellensicherungen nicht verloren gehen, habe ich einen "Kugelfang" hergestellt:
Das ist ein simpler aus Papier hergestellter Trichter.
Nachdem der E-Clip entsichert und entfernt wurde, konnte der linke Bandwickel abgenommen werden.
Nachdem Achse und Bandwickel gereinigt wurden, gab es an die Achse etwas Öl. Auch deshalb, weil diese Laufwerke - wenn sie zügig umspulen - gerne mal zu unschönen Quietschgeräuschen neigen. Das wollte ich mit der Ölung vermeiden.
Um nun möglichst einfach den E-Clip wieder in die Nut zu bekommen, muss der Bandwickel auf die gleiche Höhe gebracht werden.
Dazu habe ich entsprechend gefaltetes Schleifpapier untergelegt:
Jetzt den Trichter drübergestülpt und der E-Clip konnte montiert werden:
Erst wenn sich der E-Clip in optimaler Montageposition befindet, kann er in die Nut gedrückt werden. Bereits der erste Versuch war erfolgreich.
Beim rechten Bandwickel dann das gleiche Spiel:
Auch hier wurde greinigt und anschließend geölt.
Dann wurde auch hier wieder komplettiert. Dabei ist mir zwei Mal der E-Clip abgehauen. Wie gut, dass er vom Trichter eingefangen wurde. Der dritte Versuch war dann erfolgreich:
Mitnehmer, Federn und Kappen wurden ergänzt. Alles war nun wieder dort, wo es hingehörte. Nun wurde noch der Vierkantriemen aufgezogen und das Umspulen hätte getestet werden können.
Vorher wollte ich aber noch das Auto-Stop Problem lösen.
Ich hatte zwischenzeitlich meine Überlegungen gemacht und ins Service-Manual geschaut. Die Ursache musste irgendwo im Bereich Zungenschalter für Pause zu finden sein.
Schon bei einer ohmschen Messung der Zungenschalter war auffällig, dass hier etwas nicht stimmte.
Also wurden an der Rückseite wieder die Montageplatten für Motore und Widerlager demontiert.
Nun konnte der unten befindliche Quersteg demontiert werden. Daran befestigt sind Zungenschalter (Pause) und der Plunger für die Auto-Stop Funktion:
Das hellblaue Kabel hatte sich mit dem kompletten Lötzinn von der Lötöse gelöst:
Ich denke, dass dieses Kabel ab Werk nicht ordentlich angelötet wurde.
Wie dem auch sei. Das Kabel lag zudem an Masse und somit wurde genau dieser Fehlerbild verursacht.
Das Kabel wurde wieder angelötet und das Laufwerk komplettiert. Bereits beim Durchmessen war ich guter Hoffnung, dass Auto-Stop nun wieder funzen würde.
Erst mal wurde allerdings Umspulen getestet. Dabei wurde mehrfach ohne Unterbrechung umgespult. Lief nun in beide Richtungen zügig und angenehm leise.
Dabei wurden auch die Umspulzeiten gemessen:
Die Umspulzeiten sind nun gleichmäßig und recht flott - ich bin zufrieden.
Auch Auto-Stop war nun wieder mit von der Partie. Egal ob FF, REW oder Play - der Plunger versetzte das Laufwerk nun wieder zuverlässig in den Stopp-Modus.
Ich hörte nun erst mal ein paar Casen durch und freute mich über den erfolgreichen Verlauf heute.
Ok, jetzt auch noch versuchen, die Zappler wieder gangbar zu machen ?
Und tatsächlich, bei diesen Zapplern ist es mir gelungen, die rückseitigen Lagerschrauben zu lösen und so die Zeiger wieder beweglich zu bekommen.
Daher wurde auch gleich der Wiegergabepegel eingestellt:
Wurde an TP1+2 auf 580 mV eingestellt.
Nun wieder Casen mit Musik gespielt und die Zappler beobachtet:
Beide Zappler bewegen sich nun wieder so dynamisch, wie es sein sollte.
Nun auch noch schnell die Zapplerbeleuchtung ermöglichen ? Die Leuchtmittel wurden bereits geliefert und warteten auf Einbau.
Also zurechtgebogen und anschließend eingelötet:
Erster Funktionstest:
Ok, es glimmt. Aber, würde es auch reichen, um die Zappler sichtbar zu beleuchten ? Sah nicht gerade hell aus.
Da ich praktisch keine Angaben zu den Leuchtmitteln finden konnte, musste ich mir meine eigenen Gedanken machen, was an der Versorgungsspannung von 31 Volt und vorgeschaltetem 220 Ohm Widerstand mehr oder weniger funzen würde.
Ausgewählt habe ich Soffitten (Axialglühlampe in 4 x 20 mm). 12 Volt und 150 mA.
Das führt dann hier zu folgendem Ergebnis:
Ich bin mit dem Ergebnis der heutigen Aktion sehr zufrieden. So kann es gerne weitergehen - Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Hallo Bob,
vielen Dank für Deine sehr schönen und detailierten Ausführungen. Auf der Suche nach einem Tapedeck um es zu einem Streamer auf Picore- Basis umzubauen kam ich aus das CS2000- jetzt traue ich mich kaum noch das Tapedeck auszuweiden zu wollen...
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