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Kenwood KA-5020 - Widerstände werden glühend heiß
#1
Hallo ins Forum!

Danke, dass es dieses Forum gibt! Bisher habe ich nur interessiert mitgelesen und mich an Diagnosen und den gelungenen "Operationen" mitgefreut. Heute melde ich mich selbst mit einem konkreten Anliegen und hoffe die geeigneten Tipps zu bekommen, die mich einer erfolgreichen Reparatur näher bringen.

Zum Problem:

Den Kennwood Verstärker KA 5020 habe ich unverbastelt beim Erstbesitzer abgeholt. 

Ich habe ihn beim ersten Inbetriebnehmen in Serie zu einer 60 Watt Glühbirne geschaltet. Die Lampe leuchtete am Anfang deutlich hell, wurde aber nach wenigen Sekunden dunkler, leuchtete aber immer noch deutlich (nicht nur glimmend)
Der Verstärker ohne Vorschaltlampe funktionierte - trotz langer unbenutzter Standzeit - sofort. Einzig die Schalter und Potis hatten schlechten Kontakt und bedingten bei der Betätigung Verzerrungen bzw. Kanalungleichheiten - und -ausfälle.

Ich habe das Gerät im offenen Zustand betrieben, mir sind keine aufgeblähten oder ausgelaufenen Kondensatoren aufgefallen.

Die Wärmeentwicklung war nur an den Längsreglern zu bemerken, die zwei großen Ladeelkos haben sich nicht erwärmt.

Um das Kratzen und die Kanalausfälle zu beheben, habe ich das Gerät so weit wie nötig zerlegt um an die Potis und Schalter heran zu kommen und sie zu reinigen.

Beim Kontrollieren der Platine auf der Lötseite sind mir verdächtige Lötstellen an den Buchsen und den Längsregler und an paar WIderständen aufgefallen. Die habe ich nachgelötet, die Längsregler habe deutlich gewackelt.

Beim Probehören im Auseinandergebauten Zustand bin ich - dummerweise - mit einem der Seitentele des Chassis an die Kopfhörerbuchse gekommen, es hat einen kurzen Funken gegeben, das Teil hat aber weitergespielt. Nach dem Zusammenbau habe ich nochmals alle Schalter und Potis geprüft und über den KH-Ausgang eine eingespielte CD abgehört, da gab es keine Kanalungleichheit und auch keine verzerrungen

So weit so gut.

Aber nach einer Zeit habe ich einen "Elektrogeruch" wahrgenommen, nicht nach schwelendem Plastik, es roch anders.
Nach Abhahme des Deckels konnte ich den Grund an den beiden Widerständen R 103 (560 Ohm, 2 Watt) und R 105 (560 Ohm, 2 Watt) lokalisieren. Die waren so heiß, dass ich mir daran die Finger verbrannt habe. Die Messung mit dem Meßfühler des Multimeters ergab bei direkter Berührung 130°C und steigend bis auf 150°C. Diese Hitzeentwicklung ist mir vor meinem "Reparaturversuch" nicht aufgefallen, kann aber auch sein, dass ich noch nicht so darauf geachtet habe.
[Bild: Bildschirmfoto-Kennwood-Ka-5020-Service-Ausschnitt.png]



Ich habe das Gerät ausgeschaltet und den versucht aus dem Schaltplan schlau zu werden, welche Bauteile in der Nähe den Grund für die hohe Stromaufnahme sein könnten. Davor liegen die beiden Elkos C 106 (330 µF 63V) und C 107 (330 µF 63V). Auf Verdacht, dass die defekt sein könnten, habe ich sie beide ausgetauscht. Ohne Erfolg, die beiden Widerstände werden immer noch sehr heiß.

Die Musikwiedergabe ist dennoch klar und unverzerrt über KH zu hören.

Bisher habe ich keine weiteren Messungen gemacht.
An Messausrüstung habe ich so ein Billig Multimeter, den Schaltplan habe ich bei der "elektrischen Tanja" geholt.

Woran kann diese hohe Hitzeentwicklung liegen, ich nehme an, dass da irgendwo im Hintergrund ein Elko schwächelt?

Viele Grüße,
Joachim
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#2
... dann miss doch mal die Spannungen vor und nach dem Widerstand. Da sollen vorne 51V reingehen und hinten 39V raus.
Macht also einen Spannungsabfall von 12 Volt über dem Widerstand.

Das bedeutet also, dass an dem Widerstand ein gutes viertelwatt Leitung verbraten wird.

Da wird so ein Widerstand schon mal ordentlich warm.
Wenn die Spannungen stimmen ist alles töfte und die Erwärmung normal.

Gruß
Harald
Sleep is an abstinence syndrom caused by lack of coffeine
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#3
Moin,
warmwerden ist der Job von Widerstaenden, aber bei den festgestellten Temperaturen sollte man sich mal die Platine unter ihnen ansehen. Sie sollte deutliche Ueberhitzungsspuren zeigen. Wenn nicht, ist der Zustand nicht normal. Es sind 2W-Widerstaende, die nur mit 1/4W belastet werden. Grosszuegig ueberdimensioniert, die sollten deutlich unter 100°C bleiben.

73
Peter
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#4
Vielen Dank für den Hinweis.
Ich messe das heute am späten Abend nach.

VG Joachim

Die Platine hat auf der Lötseite und der Bestückungsseite keine Auffälligkeiten. Ich vermute daher, dass die große Hitzeentwicklung erst seit kurzem wirkt. Leider komme ich erst später zum Messen.

Aber auch Danke für diesen Hinweis!
VG Joachim
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#5
Hallo Harald und Peter,

Die Messung an den beiden Widerständen ergab folgendes:
(nicht verwirren lassen von dem zweiten Foto, die Schwarze Prüfklemme hab ich vorab angebracht um die Messstrippe gefahrlos an den Messort zu bringen, der Minuspol des Multimeters war an Masse des Chassis.)

R 105
Rein - 53,0 V
Raus - 26,2 V

R 103
Rein + 53,0 Volt
Raus + 16,3 Volt

Das Gerät war für die Messung nur kurz angeschaltet, die beiden R wurden schon sehr warm, die übrigen 2 Watt Widerstände im Gerät blieben dagegen kalt.

Die Platine hat keine Hitzespuren, da die dicken 2 Watt und 1 Watt Widerstände alle mit ca. 1,5 cm Abstand zur Platine verbaut sind.

Die gegenüber 51 V auf 53,0 V sind wohl der Spannungserhöhung im Netz geschuldet, aber der Spannungsabfall nach den Widerständen ist bedenklich, und auch noch asymmetrisch?

Ich bin jetzt noch mal für zwei Stunden weg.

VG Joachim

[Bild: IMG-7543.jpg]

[Bild: IMG-7544.jpg]
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#6
Ich würde einmal die Widerstandswerte der Beiden kontrollieren, was ja durch einseitiges Auslöten einfach möglich sein sollte ...
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#7
C106 und C107 checken / tauschen.
Was liegt an den Emitterleitungen von Q56 und Q57 an?
Sleep is an abstinence syndrom caused by lack of coffeine
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#8
(Gestern, 21:04)ted_am_see schrieb: C106 und C107 checken / tauschen.
...

Kaffee Hat er doch bereits getauscht ...
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#9
Messung der Widerstände im eingebauten Zustand - ausgelötet habe ich die noch nicht, unterhalb der Platine ist eine Metallstrebe, man kommt nicht so gut ran, wenn nötig hole ich die Messung im ausgelöteten Zustand nach.

R 105 von Beginn an bei 562 Ohm, gleichbleibend
R 103 fängt bei 280 Ohm an steigt aber schnell auf 550 Ohm an und bleibt dann bei diesem Wert stehen

Bei den Transistoren gibt es folgende Werte:

Q 56
E = 18,2 V
B = 7,3 V
C = 18,6 V

Q 57
E = -18,2 V
B = -19,1 V
C = -26,1 V
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#10
Was ich ich vergaß zu erwähnen: die Kontrolle des Ruhestroms bei der ersten Inbetriebnahme und nach der Reinigung und dem Nachlöten kalter Lötstellen ergab keine Auffälligkeiten. Der Ruhestrom war innerhalb des Toleranzbereichs und auch symmetrisch, ich hab nur sehr wenig runtegeregelt. Die Ruhestrompotis sehen gut aus, hier gab es auch keine Sprünge des Ruhestroms während des Verstellens.

VG Joachim
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