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Schalter "richtig" reinigen - step by step
#1
Hallo alle,

wir kennen das wohl alle: da hat man alle Schalter schön mit Kontaktspray behandelt und unzählige Male betätigt - aber manche wollen und wollen keine Ruhe geben, sondern setzen noch immer aus oder machen Geräusche beim Schalten in den Boxen.
Was dann tun?

Ich habe das hier mal in einem solchen Fall an einem DENON PMA-700Z mit dem GAIN-Schalter demonstriert. Der machte noch immer Probleme, obwohl schon mit Kontaktspray ausgiebig behandelt. Dann hilft nur eine "richtige" Reinigung und die geht so:

Schritt 1:
[Bild: schalterrichtigreinigei0jk.jpg]

Platine, auf der der Schalter sitzt, ausbauen und auf den Tisch legen. Der Übeltäter ist der in der Mitte.

[Bild: schalterrichtigreiniget3df.jpg]

Schritt 2:

[Bild: schalterrichtigreinigei3c7.jpg]

Hier sind die Lötstellen auf der Unterseite zu sehen, die wir auslöten müssen. Wenn wir das getan haben (mit Lötsauglitze oder einer Entlötpumpe) sollte das dann so aussehen:

[Bild: schalterrichtigreinige7365.jpg]

Der Schalter lässt sich dann mühelos aus der Platine ziehen, falls es nicht ganz leicht geht, vorsichtig mit einem kleinen Schraubendreher abhebeln.

Schritt 3:

Nun liegt der ausgebaute Schalter vor uns. Um an die Kontakte heran zu kommen, müssen wir ihn noch öffnen.

[Bild: schalterrichtigreinigez3pf.jpg]

Dazu müssen die sechs kleinen Laschen auf der Unterseite vorsichtig hochgebogen werden.

[Bild: schalterrichtigreinigei3zp.jpg]

Wenn alle sechs Laschen hochkant stehen, lässt sich die Platte mit den feststehenden Kontakten nach unten abziehen.
Genau darauf achten und sich merken, wie herum die Kontaktplatte im Schalter saß. Auch darauf achten, dass die kleinen Kontaktreiter nicht wegspringen, sondern an der Kontaktleiste bleiben. Die Reiter muss man wie rohe Eier behandeln, sie dürfen nicht verbogen werden!

[Bild: schalterrichtigreinigev1sa.jpg]

Schritt 4:

Nun kann man das Schaltergehäuse beiseite legen und widmet sich den Kontakten. Reiterchen ganz vorsichtig abnehmen und daneben legen.

[Bild: schalterrichtigreinigez2gy.jpg]

Jetzt kann man die Kontaktplatten genau sehen. Hier wurde schon mal kürzlich "normal" mit Kontaktspray gearbeitet, setzte aber in der oberen Stellung noch aus, das ist auf der Kontaktplatte ganz vorne - denn da werden die Reiter hingeschoben, wenn sich der Hebel nach oben bewegt. Man sieht dass da noch alles schwarz ist. Das Kontaktspray kommt also nicht überall hin.

[Bild: schalterrichtigreinige10jb.jpg]

So sieht das nach dem "richtigen" Reinigen aus, ich verwende dafür die bekannten Lederstäbchen, deren Wildleder ich vorher mit gutem Kontaktspray (z.B. Teslanol Oszillin T6 oder Kontakt Cleaner 390) tränke und dann die Flächen so lange bearbeite bis alles glänzt und strahlt. danach wasche ich alles mit Kontakt WL ab und versiegele alles mit Kontakt 61. Die Reiter werden ebenso behandelt, allerdings wird statt des Lederstäbchens ein raues Stück Papier (120g/cm) verwendet.

[Bild: schalterrichtigreinigey4qw.jpg]

Links im Bild ist das Lederstäbchen zu sehen.

Schritt 5:

Nun muss alles wieder zusammen gebaut werden. Also zunächst die Reiter ganz vorsichtig wieder auf die Kontaktplatten auflegen und an die richtige Stelle schieben.

[Bild: schalterrichtigreinigev03i.jpg]

Dann die Platten wieder in das Schaltergehäuse zurück und zur Kontrolle einmal durch alle Stellungen schalten - es darf kein fühlbarer Widerstand zu spüren sein. Dann die Laschen wieder zurück biegen. Ich mache dass immer mit einer gekröpften Spitzzange oder einer kleinen Rohrzange, auch Wasserpumpen-Zange genannt, auch hierbei sehr vorsichtig sein.

[Bild: schalterrichtigreinige31oj.jpg]

Schritt 6:

Nun kann der Schalter wieder in die Platine zurück.

[Bild: schalterrichtigreinige81z7.jpg]

Alles wieder schön verlöten und dann ist Werk vollbracht.

[Bild: schalterrichtigreinigez2s6.jpg]

Wenn nun die Platine wieder an ihren Platz gekommen ist, kann der Verstärker wieder in Betrieb genommen werden - und die Freude ist groß - denn der Schalter macht weder die geringsten Geräusche noch setzt da etwas aus. Wie neu!

Ich benötige, für das Reinigen eines Schalters wie hier beschrieben rund 30 Minuten (ohne die Vorarbeiten!). Wenn man das noch nie gemacht hat sollte man erheblich mehr Zeit einplanen. Man sollte auch zuerst ein paar mal an einem Schrottgerät üben, da die ersten 2-3 Schalter durchaus noch unbrauchbar werden können. Wer das beim ersten Mal ohne Probleme hin bekommt, darf sich als ausgesprochen geschickt bezeichnen.

Drinks
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#2
Der ein oder andere hier im Forum könnte das sicher in der Zeitvorgabe schaffen LOL ich hätt auch nen guten Tip...




Armin, tolle AnleitungThumbsup
benutz die Schlurre...!
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#3
Armin, das wird noch ein ganzes Lehrbuch ... Hi

Und ja vorsichtig mit den kleinen Laschen, die brechen so schnell ab Floet
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#4
sehr schön, weiter so armin Freunde



ps: was hast du für einen lötkolben?
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#5
(18.01.2010, 16:20)Stereo 2.0 schrieb: Und ja vorsichtig mit den kleinen Laschen, die brechen so schnell ab Floet


Vorher mit dem Lötkolben erwärmen, das macht sie schön geschmeidig. LOL
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#6
Ganz große klasse, Armin!Thumbsup Wenn ich sowas doch nur selbst könnte, ich kann aber leider nicht mit einem Lötkolben umgehen. Ich hatte zwar früher mal so einen Elektronikbaukasten, da war alles steckbar. Damit habe ich mir mal für mein Kinderzimmer eine Alarmanlage gebasteltLOL
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#7
(18.01.2010, 19:56)bulletlavolta schrieb: Damit habe ich mir mal für mein Kinderzimmer eine Alarmanlage gebasteltLOL

Hast du einen kleinen Bruder, der damals immer in deiner Playmobil-Kiste gewildert hat? LOL

Der Umgang mit dem Lötkolben ist gar nicht schwer. Man sollte sich als Anfänger irgendein Schrottgerät besorgen und munter drauf loslöten. Übung ist wichtig!
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#8
Naja, mal gucken. Ein Schrottgerät habe ich sogar noch (Kyocera Receiver). Vielleicht belege ich mal einen Lötkurs für Anfänger bei einem Bekannten... Ich könnte auch mit etwas einfacherem anfangen: An meinem Sansui 2000X ein neues Euronetzkabel anlöten, das wurde nämlich der Netzstecker abgetrennt und das Kabel mit einer Lüsterklemme verlängert (wer macht sowas, wofür gibt's VerlängerungskabelDash1).
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#9
Spitzenmässiger Beitrag,Armin!Thumbsup

Nach der Anleitung werde ich es mal probieren.
Die Platine zeigt linksseitig diese langen Stifte.Sind normal Stecker drauf oder jeweils Kabel drumgewickelt? Wenn gewickelt hätte ich mal gern erfahren wie man das so gleichmässig und fest wieder darum bekommt.Denker

Ich bin ein Heimkind und äußere mich wegen dieser tüpartigen Diskriminierung nicht.
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#10
(18.01.2010, 21:02)UriahHeep schrieb: Wenn gewickelt hääte ich mal gern erfahren wie man das so gleichmässig und fest wieder darum bekommt.Denker

Ich denke mal, du meinst diese sogenannten Wire Wraps?

Die wurden maschinell gewickelt. Mit der Hand wird man das so filigran sicherlich nicht hinbekommen. Ich würde das normal anlöten. Hält auch besser. Drinks
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#11
Beim Denon waren es Stecker, Volker - darum habe ich den als Beispeil genommen, da geht das schön schnell! Die quadratischen Wire-Wrap-Stifte, stehen meist senkrecht auf den Platinen, die lötet man nach dem Aufwickeln am besten wieder, das kann wirklich nur die Maschine wieder so dran bekommen.
Zudem müsste man das Kabel erheblich kürzen, an den Stellen, die schon einmal gewickelt waren, bricht der Draht meistens.

Drinks
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#12
Keine Schalter, aber L-Regler :
[Bild: DSC02851.jpg]

Hab die Kontakte des linken Reglers einfach mit feiner Stahlwolle gereinigt -
ging super fix und sind nun blitzblank.
Ist diese Methode grundsätzlich in Ordnung, oder gibt es Einwände?
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#13
Nein Kimi

Aber das Fehler verursachende Problem befindet sich leider im Schalter ,und das hast du mit deiner Aktion leider nicht gelöst.Also öffnen und reinigen ,aber bitte in Wort und Bild Freunde
Ich spare Strom ,ich fahre Verbrenner
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#14
Hallo Armin!

Klasse Bericht.Thumbsup

Mein größtes Problem besteht beim Auslöten. Was würdest Du für einen Lötkolben und für Auslötwerkzeug empfehlen? Oder gibts da auch ein komplettes Set!?Denker

Drinks
Gruß Peter

Hi
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#15
(21.11.2010, 11:57)HisVoice schrieb: Aber das Fehler verursachende Problem befindet sich leider im Schalter ,und das hast du mit deiner Aktion leider nicht gelöst.Also öffnen und reinigen ,aber bitte in Wort und Bild Freunde

Ja klar Martin, vorallem auf`s Innere kommt es ja an Freunde
Ist aber auch schon von Innen gereinigt - also keine halbe Sache Drinks

Siehe hier : (nur mit Druckerpapier gereinigt)
[Bild: DSC02854.jpg]
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#16
(21.11.2010, 12:07)hpdeussen schrieb: Hallo Armin!

Klasse Bericht.Thumbsup

Mein größtes Problem besteht beim Auslöten. Was würdest Du für einen Lötkolben und für Auslötwerkzeug empfehlen? Oder gibts da auch ein komplettes Set!?Denker

Drinks

Darin sehe ich auch das größte Problem, deshalb habe ich so ein Ding ins Auge gefasst: http://www.reichelt.de/?ARTICLE=90912;PROVID=2028
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#17
Hallo,
taugt das Gerät was? Kann mal Armin/ oder einer der anderen Profis das Gerät bewerten? Nicht für Profieinsatz, aber so für mich, als Laien nutzbar?

Danke und Gruss

Jürgen
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#18
Hallo Andy!

Danke für den Link.Thumbsup Das Gerät scheint doch schon ganz gut zu sein.

Aber ich wäre auch dankbar, wenn Armin oder ein Anderer was dazu sagen könnte.

Drinks
Gruß Peter

Hi
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#19
Hab jetzt alle 4 L-Regler meiner Sharp CP 3000 gereinigt,
und siehe da - keine Nebengeräusche mehr, quasi wie Neu Thumbsup
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#20
Für den gelegentlichen Gebrauch zu Hause ist die von Udo angeregte Station schon viel zu hoch gestochen, das genügt so etwas völlig: Lötstation

Hauptsach ist, dass man etwas Übung hat. Also erstmal ein Schrottgerät nehmen und üben, üben, üben...

Drinks
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#21
Hallo Armin,

der Link funzt bei mir nicht Denker
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#22
Armin meint bestimmt sowas oder das hier Freunde
Ich spare Strom ,ich fahre Verbrenner
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#23
Schon, aber da ist nix zum Entlöten dabei und das war zumindest beim andisharp Bedingung wenn ich ihn richtig verstehe.
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#24
Löten ist nicht das Problem, es geht um das Entlöten. Da ist mir eine Entlötstation einfach lieber.
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#25
http://cgi.ebay.de/Weller-Lotkolben-Entl...45f6e54956

oder der Oberbrüller Drinks

http://cgi.ebay.de/Weller-VP-801-CEC-Ent...27b68b3178

Selber schon mit gearbeitet. Drinks
Elektriker gehen immer mit Widerstand zur Arbeit. 
Rot auf blau und Plus ist Minus.
Strom tut erst dann weh wenns riecht (Alte Elektriker Weisheit)

Beste Grüße Jianni.
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