01.09.2013, 18:02
Servus,
möchte euch an dieser Stelle mal ein paar Einblicke in einen tollen Vintage Vollverstärker ermöglichen, ein echter Hingucker: Der Marantz PM-8.
Dieser schöne Vollverstärker wurde um 1980 herum produziert und gilt als weitgehend identisch mit der Vor-/End Kombination SC-7/SM-7. Das Gerät bringt immerhin 26 kg auf die Waage und leistet etwa 150W je Kanal. Über den Preis konnte ich nichts richtiges herausfinden – da der „kleine“ PM-6 lt. Hifi-Jahrbuch 11 aber schon 2.900 DM gekostet hat, kann man sich ausrechnen dass das Gerät nicht für ein Taschengeld zu bekommen war...
Das gezeigte Exemplar kam mit einer defekten Endstufe zu mir. Leider waren schon „Vorreparateure“ zu Gange gewesen, die ungeeignete Transistoren eingebaut hatten, dazu noch die Fabrikate wild gemischt hatten, und – what is even worse – dazu noch welche vom Billigheimer ISC gewählt hatten. Die Endstufenschaltung des PM-8 ist nicht ganz unkritisch, d.h. aufgrund ihrer Breitbandigkeit etwas pingelig, was den Einsatz der richtigen Halbleiter betrifft.
Wie oben gezeigt, lässt sich das Endstufenmodul sehr servicefreundlich aus dem Gerät ausbauen (bei Marantz nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ). Es gibt lediglich 2 Steckverbinder, einen für den NF-Eingang und den anderen für Betriebsspannung, Masse und LS-Ausgang. Infolgedessen kann man eine defekte Endstufe sehr komfortabel außerhalb des Gerätes reparieren. Ich habe mir für solche Fälle vor einigen Jahren mal ein Netzteil angefertigt, welches in Verbindung mit einem Regeltrafo beliebige Spannungen bis rauf zu +/-55V erzeugen kann. So schaut's aus:
Der Trafo mit 225VA, die Highspeed-Dioden und die beiden Siemens- Büchsen mit 33.000uF/63V sorgen dafür, dass dem Netzteil auch bei stromhungrigen Verbrauchern nicht so schnell die Luft wegbleibt. Bevor jemand fragt: das ganze ist mit Cu-Lackdraht verdrahtet...
Zurück zum Patienten: NF, Last und Betriebsspannung mit Krokobenzeln angeschlossen und ab geht die Post. Auch wenn die +/-55V hier nicht ganz ausreichen (die Endstufe im PM-8 wird mit +/- 67V versorgt), erleichtert so ein Netzteil Fehlersuche und Reparatur erheblich, da der restliche Verstärker "aus den Füßen" ist:
Das interne Netzteil des PM-8 ist auch nicht von schlechten Eltern: Riesentrafo mit kanalgetrennten Wicklungen und 4 x 15.000 uF Siebkannen:
Der Marantz besitzt ein exorbitant gutes Phonoteil mit 2 getrennten Phonoeingängen (MM/MC), die anpassbar sind. Tatsächlich haben die Entwickler dem PM-8 einen eigenen Netztrafo extra für die Phonosektion spendiert! Ich gebe zu – das hab ich noch bei keinem anderen Vollverstärker gesehen. Da isser, der Schlingel:
In der Vorstufe hat der Marantz einen 3-Band EQ mit Schiebereglern. Naja, wers braucht...zum Glück war an der Vorstufe nix dran. Servicefreundlich sieht das jetzt nicht gerade aus:
Abschließend noch was fürs Auge, ein paar Impressionen... ein echter Hingucker, dieses Gerät:
So, und um den Sabberfaktor noch etwas zu erhöhen, hatte der Amp auch noch ein Holzhaus - here we go:
Ein wahrer Prachtbrocken, so ein PM-8. Very nice to have...
Gruß, audiomatic
möchte euch an dieser Stelle mal ein paar Einblicke in einen tollen Vintage Vollverstärker ermöglichen, ein echter Hingucker: Der Marantz PM-8.
Dieser schöne Vollverstärker wurde um 1980 herum produziert und gilt als weitgehend identisch mit der Vor-/End Kombination SC-7/SM-7. Das Gerät bringt immerhin 26 kg auf die Waage und leistet etwa 150W je Kanal. Über den Preis konnte ich nichts richtiges herausfinden – da der „kleine“ PM-6 lt. Hifi-Jahrbuch 11 aber schon 2.900 DM gekostet hat, kann man sich ausrechnen dass das Gerät nicht für ein Taschengeld zu bekommen war...
Das gezeigte Exemplar kam mit einer defekten Endstufe zu mir. Leider waren schon „Vorreparateure“ zu Gange gewesen, die ungeeignete Transistoren eingebaut hatten, dazu noch die Fabrikate wild gemischt hatten, und – what is even worse – dazu noch welche vom Billigheimer ISC gewählt hatten. Die Endstufenschaltung des PM-8 ist nicht ganz unkritisch, d.h. aufgrund ihrer Breitbandigkeit etwas pingelig, was den Einsatz der richtigen Halbleiter betrifft.
Wie oben gezeigt, lässt sich das Endstufenmodul sehr servicefreundlich aus dem Gerät ausbauen (bei Marantz nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit ). Es gibt lediglich 2 Steckverbinder, einen für den NF-Eingang und den anderen für Betriebsspannung, Masse und LS-Ausgang. Infolgedessen kann man eine defekte Endstufe sehr komfortabel außerhalb des Gerätes reparieren. Ich habe mir für solche Fälle vor einigen Jahren mal ein Netzteil angefertigt, welches in Verbindung mit einem Regeltrafo beliebige Spannungen bis rauf zu +/-55V erzeugen kann. So schaut's aus:
Der Trafo mit 225VA, die Highspeed-Dioden und die beiden Siemens- Büchsen mit 33.000uF/63V sorgen dafür, dass dem Netzteil auch bei stromhungrigen Verbrauchern nicht so schnell die Luft wegbleibt. Bevor jemand fragt: das ganze ist mit Cu-Lackdraht verdrahtet...
Zurück zum Patienten: NF, Last und Betriebsspannung mit Krokobenzeln angeschlossen und ab geht die Post. Auch wenn die +/-55V hier nicht ganz ausreichen (die Endstufe im PM-8 wird mit +/- 67V versorgt), erleichtert so ein Netzteil Fehlersuche und Reparatur erheblich, da der restliche Verstärker "aus den Füßen" ist:
Das interne Netzteil des PM-8 ist auch nicht von schlechten Eltern: Riesentrafo mit kanalgetrennten Wicklungen und 4 x 15.000 uF Siebkannen:
Der Marantz besitzt ein exorbitant gutes Phonoteil mit 2 getrennten Phonoeingängen (MM/MC), die anpassbar sind. Tatsächlich haben die Entwickler dem PM-8 einen eigenen Netztrafo extra für die Phonosektion spendiert! Ich gebe zu – das hab ich noch bei keinem anderen Vollverstärker gesehen. Da isser, der Schlingel:
In der Vorstufe hat der Marantz einen 3-Band EQ mit Schiebereglern. Naja, wers braucht...zum Glück war an der Vorstufe nix dran. Servicefreundlich sieht das jetzt nicht gerade aus:
Abschließend noch was fürs Auge, ein paar Impressionen... ein echter Hingucker, dieses Gerät:
So, und um den Sabberfaktor noch etwas zu erhöhen, hatte der Amp auch noch ein Holzhaus - here we go:
Ein wahrer Prachtbrocken, so ein PM-8. Very nice to have...
Gruß, audiomatic