21.03.2014, 08:46
Amtliches Gehäuse.....
Electrocompaniet Ampliwire! Was ist dran am Mythos?
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21.03.2014, 08:46
Amtliches Gehäuse.....
21.03.2014, 09:49
Hi,
hier nun auch meine five cent dazu: Gerade im Fall von Electrocompaniet kann ich mich den Lobeshymnen nicht ganz uneingeschränkt anschließen. Ich hatte in den vergangenen Jahren etliche EC-Geräte zur Reparatur, die Norweger haben wirklich tolle Endstufen gebaut – die AW-100 ist ja eine relativ kleine Endstufe, wenn man sie mal mit Trümmern wie der AW-250 vergleicht. Das PRO: Die EC Geräte haben ungewöhnliche und z.T. sehr gut durchdachte Schaltungskonzepte. Matti Otala hat nicht umsonst in der Branche einen Namen. Stichworte: außergewöhliches Gegenkopplungskonzept, fast alle Verstärkerstufen laufen im Class A Betrieb, konsequentes Dual Mono Konzept, …. wer hier tiefer einsteigen will, findet reichlich Material darüber im Netz. Ganz sicher sind die EC Geräte in dieser Hinsicht jeglicher PA Endstufe weit,weit voraus! Das CONTRA: Gemessen am Preis ist die Fertigungsqualität bei einigen Chargen – um es mal vorsichtig zu sagen – seeeehr suboptimal. Ich habe hier Endstufen aus Erstbesitz und nachgewiesen ohne Vorreparatur auf dem Tisch gehabt, bei denen ich echt vom Glauben abgefallen bin. Jüngstes Beispiel: Eine – sic transit gloria mundi - AW-100. Dieses Gerät wurde m.W. über lange Jahre produziert, und während die oben gezeigte ganz manierlich aussieht, will ich euch dies hier zeigen (ich wiederhole: Erstbesitz…): Da der mächtige Ringkerntrafo wohl beim Einschalten nicht ganz unproblematisch war, hat man eine Einschaltverzögerung ab Werk nachgerüstet, die zusätzlich einen kleinen Hilfstrafo benötigt: Von dem Stecksystem – also dass die beiden Endstufenplatinen via Steckverbinder auf die Netzteilplatinen gesteckt sind – war ich auch noch nie überzeugt. Aufgrund der thermischen und mechanischen Belastung reißen hier häufig die Lötstellen ab. Tja – und das hier ist leider kein Einzelfall. Ich hatte schon etliche EC Exemplare auf dem Tisch, die innendrin echt DIY mäßig ausgesehen haben. Zur Ehrenrettung der Company muss man dazusagen, dass es sich hier ausschließlich um ältere Geräte handelt. Die Fertigungsqualität der jüngeren Geräte – ich sag mal pauschal Acrylfront – ist idR wesentlich besser. Aber auch hier kann ich mich an haarsträubende Dinge erinnern: Diese Plexifronten sind – zumindest bei einigen Modellen - rückseitig schwarz lackiert und dann an das Metallchassis geklebt. Ich hatte hier eine Vorstufe, bei der das Gehäuse als Wanne ausgebildet ist (also ohne abnehmbare Bodenplatte) --- um das Gerät zu bearbeiten, musste also die Hauptplatine ausgebaut werden, was leider nicht ohne Demontage der geklebt-lackierten Front ging – wie ihr euch vorstellen könnt, war das eine mehr als heikle Aktion… Habe im Archiv sicher noch mehr „Katastrophenbilder“, was die Fertigungsqualität betrifft. Sollte jemand zweifeln, such ich gerne mal ein paar raus. gruß, audiomatic
15 Mitglieder sagen Danke an audiomatic für diesen Beitrag:
• spocintosh, proso, onkyo, fmmech_24, JayKuDo, oldAkai, Helmi, Tom, MfG_123, Deubi, Campa, Stereo-Tüp, winix, akguzzi, Trötenreiter
21.03.2014, 09:56
Wer hat denn die Schrauben so vergnaddelt? Sieht ja schlimm aus.
Man kann nicht gleichzeitig optimale Bässe, Mitten und Höhen bieten (Arnold Nudell)
21.03.2014, 10:07
Zitat:Wer hat denn die Schrauben so vergnaddelt? Wer hat denn eine Lochrasterplatine eingebaut und diese "schwebend" mit Heißleim befestigt --? gruß, audiomatic
21.03.2014, 10:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2014, 10:21 von Harry Hirsch.)
Ich kann es nur nicht glauben, dass da niemand zwischenzeitlich grobmechanisch gebastelt hat. Wenn die Stufe so ausgeliefert wurde, bin ich wirklich "baff".
Man kann nicht gleichzeitig optimale Bässe, Mitten und Höhen bieten (Arnold Nudell)
21.03.2014, 10:16
und dafür bezahlt man dann ein Haufen Kohle
21.03.2014, 10:24
Also dies wäre ich in diesem Falle auch.
Wohl habe ich nicht in mehr als in fünf oder sechs Exemplare rein gesehen, aber die waren grundlegend anders, ausser eine... Die wurde jedoch vom Erstbesitzer "gepimpt", infolge Negativerfolg wurde immer weiter "gepimpt"... Bis sie am ende "zurückgepimpt" wurde um sie dann zu verbimmeln, weil sie ihm dann zu "verbastelt" war. Irgendwie ist Electrocompaniet eine Marke, die Küchentischingenieure magisch anzieht. Gruss, C.
..so, meine im WWW gefundenen Schematic's habe ich mal hier:AW-120, AW-100, AW-70 & AW-65..wer's braucht.
mfg, Francisco..
..if u get stuck in other people nonsense: repeat this few words: not my circus, not my monkeys..
22.03.2014, 07:16
...oha - die Kehrseite der Medaille.....
...Aber gut zu wissen , dass hier bei ,,OldFidelity'' aufgrund der hohen dichte an Fachleuten viele dinge aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet werden - Danke an Audiomatic....! ...da lob' ich mir doch meine Sansui's....
12.04.2014, 02:51
Der letzte Post liegt schon ein paar Tage zurück. Ich habe mich bisher noch nicht getraut zu antworten, weil das Threadthema durchaus die Basis bietet sich bis aufs Blut bzw. das letzte Hemd zu zoffen und letztendlich zu zerstreiten, ohne wirklich "gehört" zu haben.
Testaufbau: Denon DCD-2560 als Zuspieler für Denon POA-3000 und EC Ampliwire 100... Testrack: Sigur Rós - Sæglópur... Beide Endstufen spielen anfangs nahezu gleich gut. Allerdings nur bis 1:53 - danach verändert sich alles schlagartig. Die Denon klingt toll aber es fehlt ihr am letzten Detail. Welches Detail? Unter anderem das Klavier! Das löst die EC sauber raus. Für mich stellt sich nicht mehr die Frage welche meiner Endstufen besser klingt. Grüße aus Berlin. Olli
8 Mitglieder sagen Danke an duffbierhomer für diesen Beitrag:
• spocintosh, Deubi, Tom, bathtub4ever, friedrich86, proso, oldsansui, Trötenreiter
12.04.2014, 04:32
Jetzt noch der adäquate Zuspieler und dann glaubst du's nicht mehr...sei gespannt !
12.04.2014, 07:49
Danke, Olli, für die sinnvolle und einzig richtige Beschreibung eines Hörvergleichs
Endlich konnte ich es mir vorstellen, was fehlt, oder plötzlich "da" ist Gruß
It's a long road between "wollen" and "können"
13.04.2014, 05:07
Noch ein Beispiel: Stimmen...
Instrumente löst die EC wie beschrieben ein wenig besser raus - nur minimal im Detail. Aber in Sachen Stimmen ist nichts mehr minimal! Gwen Stefani - Early Winter... Was soll ich da noch beschreiben? Ich kann das nicht in Worte fassen was ich da höre.
13.04.2014, 09:23
Aha hmmm soso ....du hörst Stimmen?!
Viel Hörfreude noch mit dem Teil
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer© ^ischreschminimiuf, isch... ^
13.04.2014, 09:27
Kleines Fazit also :
Hergestellt von bastelwütigen durchgeknallten Norwegern mit Sinn für "unkonventionelle" DIY Technik, die aber dafür richtig gut rockt. Und wo bleiben die Vorstufen ? Punkten die klanglich ebenso ?
13.04.2014, 10:37
13.04.2014, 10:52
(13.04.2014, 10:37)Jottka schrieb:(13.04.2014, 05:07)duffbierhomer schrieb: Was soll ich da noch beschreiben? Ich kann das nicht in Worte fassen was ich da höre. In Sachen Kabelklang gehe ich da mit, aber bei Verstärkern gibt es durchaus DEUTLICHE (u.a. auch systembedingte) Unterschiede. Hängt aber nicht am Preis. Ich hab hier nen Dayton DTA-1 Chipamp, der klingt bis Zimmerlautstärke einfach SUPER. Darüber ist mir die Firstwatt dann lieber. Ist ja auch egal, BTT.
13.04.2014, 10:58
(13.04.2014, 10:52)Oberpfälzer schrieb: In Sachen Kabelklang gehe ich da mit, aber bei Verstärkern gibt es durchaus DEUTLICHE (u.a. auch systembedingte) Unterschiede. Bei mir war es so, dass verblindet alle zuvor vermeintlich gehörten Unterschiede schlagartig verschwunden waren. Es ist wahrscheinlich die Freude am Neuen, die einen einfach genauer hinhören lässt, als vorher. Wenn aber tatsächlich Unterschiede hörbar weren, sind diese messtechnisch auch leicht nachzuweisen...
13.04.2014, 11:16
(13.04.2014, 10:58)Jottka schrieb:(13.04.2014, 10:52)Oberpfälzer schrieb: In Sachen Kabelklang gehe ich da mit, aber bei Verstärkern gibt es durchaus DEUTLICHE (u.a. auch systembedingte) Unterschiede. Auch hier stimm ich dir in einigen Dingen zu. Meine 20W-Class A ist auch ab einem gewissen Pegel zu schwach für LS mit geringem Wirkungsgrad. Ein guter Kumpel hat die Eton Duetta zuhause. Als wir sie mit seinen 50W Class AB angesteuert hatten, war bei deutlich gehobener Lautstärke mehr Druck vorhanden, als mit meinen Firstwatt. Das würde man so wohl auch messen können, richtig. Ob jedoch alles Messbare nicht doch auch unterschiedlich klingen kann, möchte ich zum aktuellen Zeitpunkt meines bescheidenen musikalischen Wissens nicht (mehr) zwangsweise unterschreiben. Zum Thema: Ich find diese Endstufe klasse- gerade weil sie mehr nach DIY aussieht. Damit erreicht man sehr oft klanglich MINDESTENS das Gleiche, wie mit absolut überteuerten Schwurbelteilen... (Kein Wunder, werden die Schaltungen ja oft von diesen Geräten kopiert...) Für mich ist hier weniger mehr. Deshalb hat die F5 eine der simpelsten Verstärkerschaltungen ohne einen einzigen Kondensator im Signalzweig. Mir gefällts. Das reicht (mir) vollkommen aus.
13.04.2014, 12:18
Ist halt immer iwi das Ding zw. rationalem Techniker/Wissenschaftler versus irrationalem, weil subjektivem Individuum.
Die wenigsten können beides in Einklang bringen. Der eine will messbare und der andere fühlbare Beweise.
Ist das Hauptproblem der Menschheit, dass wir ein imperialistisches Gen haben?
Die Sonne scheint immer© ^ischreschminimiuf, isch... ^
13.04.2014, 12:21
Der andere erfreut sich einfach an der Optik von fetten Endstufen und braucht sich ansonsten nichts vorzumachen.
13.04.2014, 14:58
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