(24.09.2013, 08:31)Jack Wolfman schrieb: [ -> ]ich fnde solche Beiträge zur Entwicklung der Kultur in der Musik eher schade, deshalb muss man wohl auch den Mist, den es heut zu Tage im Radio gibt ertragen. Die Kunst, und so auch die Musik ist immer ein Spiegelbild der Gesellschaft. 
Der "Mist, den es heutzutage im Radio gibt", ist zumindest mal eins: Ein Produkt, das sich verkauft. Somit hat es seinen Zweck erfüllt, so wie jedes Produkt, das seinen Markt findet.
Das Produkt Pink Floyd wurde von einem nicht unbeträchtlichen Teil unserer Elterngeneration ürigens nicht anders eingeordnet, da wurde auch gern noch das Wort
Negermusik bemüht, das heute nicht mehr so gern verwendet wird.
Zweitens muß kein Mensch den "Mist, den es heutzutage im Radio gibt" ertragen. Es hat wie die meisten unserer Geräte einen Netzschalter, meist sogar eine Senderwahlvorrichtung.
Drittens sind die meisten Titulierungen, die in die Richtung "Mist, den es heutzutage im Radio gibt" laufen, Geschmacksbekundungen, weitab von jedem fachlichen Verständnis.
Was musikalisch wirklich gut oder schlecht ist, erfordert Beurteilung nach völlig anderen Kriterien. Und die können wohl nur Fachleute leisten, die verstehen, was da in welchem musikalischen, kulturgeschichtlichen, handwerklichen und produktionstechnischen Kontext passiert.
Das heißt natürlich in keiner Weise, daß man, wenn einem etwas nicht gefällt, es deshalb nicht be- und verurteilen dürfte. Man soll nur drauf achten, die Unterscheidung zwischen "
finde ich furchtbar" und "
ist Mist" klarzustellen.
Die Bilanz von Pink Floyd ist in fachlicher Hinsicht nicht mal sooo schlecht. Wie bei den meisten Künstlern nimmt sie, wenig überraschend, umgekehrt proportional zur der Dauer der Existenz und gleichzeitig zunehmender Saturiertheit ab.
Für die Anfangszeit war das Produkt, das sie auf den Markt warfen, jedenfalls sensationell. Und in Teilen ist es das heute noch, wenn auch jeglichen Inhaltes beraubt und reduziert auf das Produkt selbst. Allein - es funktioniert !
Aber hier geht es doch um was anderes.
Nämlich einzig und allein darum, daß es mit Blick auf unser Durchschnittsalter und die damit verbundene Sozialisation eben bei vielen von
uns euch die Musik der Jugend war, die man eben gern hat, weil sie so erinnerungsschwanger daherkommt.
Das ist natürlich eine ausgesprochen irrationale Herangehensweise und völlig ungeeignet, qualitative Aussagen zu treffen.
Also hört doch endlich auf, darüber zu streiten, ob die wohl gut waren oder nicht (daß sie es nicht mehr
sind, steht wohl außer Frage), sondern redet über eure Erinnerungen - darum geht's doch eigentlich.
Und die finde vielleicht sogar ich interessant.
Aber, wolfman, über die Ahnung von Musik läßt sich, ganz im Gegensatz zu deiner Behauptung, eigentlich überhaupt nicht streiten. Wer als fachlich ausgebildeter Spezialist die Kriterien kennt, kann selbstverständlich klare Zuordnungen vornehmen. Das ist nicht anders als in jedem anderen Fachgebiet, egal ob es sich um Briefmarken, Motorenbau, Lautsprecherkonstruktion, die Geschichte der Eisenbahn oder sonstwas handelt.