Nachdem ich heute ungeplanter Weise ein wenig für "die Firma" tätig sein durfte - was tut man nicht alles, damit man den geplanten Kurztrip nach Hamburg genehmigt bekommt - habe ich mich ab 17:00 Uhr nochmal ausgiebig ans Testhören gemacht.
Ein vorne weg: Ich bin kein Profi. Auch wenn die Oszibilder eigentlich eine klare Sprache sprechen und auch die - ich nenne sie mal - anders Hörenden ihr Statement abgegeben haben. Ich bin "Consumer" und höre - so meine Vermutung - anders. Soviel vorweg.
Ich habe wie wild zwischen den Testprobanden CDs hin und her gewechselt. Nach der weiß ich wie vielten CD hab ich die Notbremse gezogen. Das bringt so rein gar nichts. Ich höre Unterschiede - kann sie aber nicht einordnen. Ein anderes Testkonzept muss her!
- Problem: zu große Musikauswahl --> Lösung: Auswahl auf drei Stücke eingrenzen
- Problem: unterschiedliche Pegel der CD-Player --> Lösung: Geräte auspegeln
Klingt erstmal recht einfach. Problem 1 ist schnell gelöst aber Problem 2 ist nicht ohne. Funktioniert bei meinem Testaufbau nur über den Lautstärkeangleich der Vorstufe bevor das Signal zur Endstufe geht. Mit einer Test CD (1 kHz, 0 dB), einem Oszi und vier verschiedenfarbigen Klebedreiecken lies sich auch das bewältigen.
Vergleich 1: Hugh Masekela - Hope - Stimela (The Coal Train) --> Test: Allgemeine Beurteilung
- Sony CDP-101: Angenehm unaufdringlich, sauber im Bass, Mitten passen wie auch die Höhen, keine Räumlichkeit - die "Bühne" wirkt flach, kann die Stimme nicht "freistellen"
- Nakamichi OMS-7E II: Bässe und Höhen leicht verstärkt - klassische "Badenwannencharakteristik", die Höhen neigen zum "zwitscheln", die Bühne hat geringe Tiefe, stellt die Stimme "ganz leicht frei" aber ohne Emotionen was mich wegen der Badenwannencharakteristik doch wundert, die Stimme lässt sich nicht auf einen Punkt der Bühne festmachen, die ist zwar im Vordergrund (Präsenz) - springt aber in der Tiefe der Bühne
- Denon DCD-2560: Bässe leicht verstärkt, große "Bühne", stellt die Stimme frei und in den Vordergrund (Präsenz) aber emotionslos
- Marantz CD-40 (NONOS): Bässe und Höhen leicht verstärkt - klassische "Badenwannencharakteristik", die Bässe sind leicht verzerrt und Höhen neigen zum "zwitscheln", die Stimme lässt sich nicht auf einen Punkt der Bühne festmachen, die ist zwar im Vordergrund (Präsenz) - springt aber in der Tiefe der Bühne
Vergleich 2: Bel Canto - Birds Of A Passage - The Suffering --> Test: Bass ("Pauke") und Stereo-Effekt ("Glasklirren")
Hinweis: Ich nenne die Effekte laienhaft Pauke und Glasklirren. Wer die ersten 30 Sekunden hört wird wissen was ich meine.
- Sony CDP-101: Der Bass geht - wenn er nicht allein kommt - in einer Art "Klangbrei" unter, das Glasklirren kann man nur am Anfang deutlich auf links und rechts einordnen - danach ist der Effekt nur mit Konzentration auf das Klirren ortbar
- Nakamichi OMS-7E II: Der Bass ist unpräzise und geht - wenn er nicht allein kommt - in einer Art "Klangbrei" unter, das Glasklirren lässt sich auf links und rechts einordnen, insgesamt wirkt das Lied aber nicht harmonisch - es wird musiziert aber nicht miteinander
- Denon DCD-2560: Der Bass "rumst" ordentlich, das Glasklirren lässt sich auf links und rechts einordnen, es wird miteinander musiziert
- Marantz CD-40 (NONOS): Der Bass ist unpräzise und geht - wenn er nicht allein kommt - in einer Art "Klangbrei" unter, das Glasklirren lässt sich auf links und rechts einordnen aber es "zwitschelt", trotzdem das Gefühl es wird miteinander musiziert
Letzter Vergleichstest vom Samstag, dann seit Ihr entlassen.
Eigentlich hatte ich was rein elektronisches mit viel "Information und Dynamik" (BT - These Hopeful Machines - The Emergency) im Auge. Aber als "Mode" Fan der ersten Stunde ist mir was anderes eingefallen...
Vergleich 3: Depeche Mode - Ultra - Uselink --> Details und Dynamik
Hinweis: Ja, es ist vermessen bei diesem Track von Musik zu sprechen. Das Ding hat eher was als eine Ansammlung an Tönen. Genau so ist es - Prüftöne die mal kein Sinunssignal sind. Massenhaft Details und ordentlich Dynamik!
- Sony CDP-101: bis 1:01 nichts auffälliges, danach nur noch "Brei", stellenweise (1-2 Sekunden) kann man Details hören, das Abwechseln zwischen Brei und Details macht sich als "pumpen" bemerkbar
- Nakamichi OMS-7E II: bis 1:01 ist der Bass überbetont, danach nur noch "Brei", stellenweise (1-2 Sekunden) kann man auch hier Details hören, das Abwechseln zwischen Brei und Details macht sich auch als pumpen bemerkbar
- Denon DCD-2560: spielt den Track "leidenschaftslos" ohne Auffälligkeiten, nicht ganz - interessant sind die "Rauschfahnen", die beim Sony und Nakamichi untergegangen sind
- Marantz CD-40 (NONOS): bis 1:01 ist der Bass überbetont, danach nur noch "Brei", stellenweise (1-2 Sekunden) kann man auch hier wieder Details hören, das Abwechseln zwischen Brei und Details macht sich wieder als pumpen bemerkbar, aber die "Rauschfahnen" löst er aus dem "Brei" raus
Damit ist der mein Hörstest eigentlich abgeschlossen. Was nehme ich als Fazit mit und das nicht nur in Sachen NONOS CD-Player?!
Ich habe Unterschiede gehört. Aber diese waren im Detail sehr gering. Darauf muss man sich auch einlassen wollen - unabhängig was man liest oder gemessen wird. Und wenn man hört müssen die Voraussetzungen stimmen. Alles andere verliert sich in Emotionen (Pegel), die von ein klein bisschen mehr "hier" und "da" beeinflusst werden.
In der Summe seiner Eigenschaften gefällt mir der NONOS Marantz. Der Denon DCD-2560 klingt einen minimalen Tick besser - der macht "mehr Details". Dafür ist der Marantz aber einfach "präsenter" auch wenn er stellenweise unpräzise ist.
Noch eine Bemerkung: Ich hatte nicht nur vier verschiedenfarbige Klebedreiecke. Es waren insgesamt fünf! Eins war für den Vincent CD-S3. Sozusagen als "Referenz" - wenn man von sowas bei einem Consumer wir mir sprechen kann. Unfair? Nö, aber eine Meßlatte!
Auf zum nächsten Test...
Sorry, ich bin noch nicht fertig! Der NONOS im Nahfeld...
Fortsetzung folgt...
Grüße aus Berlin.
Olli