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01.04.2024, 21:07
Liebe Bastelfreunde und Anhänger der analogen Cassette
Vielleicht hat ja der Eine oder Andere hier meinen Reparaturbericht zu meinen Denon DR-M44HX gelesen oder wird ihn noch lesen. Da ich dieses Denon-Deck erstmal als unrettbar abgeschrieben hatte (aber retten konnte), hatte ich mir ein Kenni KX-1100HX in der Bucht geschossen. Das Deck frißt das Bandmaterial, so sinngemäß der Angebotstext. Ich mir also zeitgleich noch die beiden Riemen als Ersatz bestellt und als das Deck ankam, verschwand ich auch gleich in den Bastelkeller.
Da ich hier im Forum schon diverse (eigentlich nur einen), gut bebilderte Reparatur-Berichte zum KX-1100 gelesen hatte, kam es mir so vor, als öffnete ich einen "guten Bekannten". Das Deck war außen totel verstaubt und muß wohl schon ewig irgendwo herumgestanden haben. Kurioserweise drehte und bewegte sich alles was Motor heißt. Laufwerk ausbauen und zerlegen gestaltete sich soweit problemlos. Die Andruckrollen hatten noch eine konvexe Form und sahen recht gut aus.
Zuerst kamen aber erstmal die Capstans an die Reihe. Also ausbauen und zuerst die Laufflächen polieren. Dazu habe ich die Schwungmassen in meine Bohrmaschine gespannt und an einer kleinen Schleifmaschine mit Polierscheibe aus ..... keine Ahnung, schön poliert. Das ging recht fix und die Pickel auf der sekundären Schwungmasse waren Geschichte. Die Hauptcapstan-Schwungmasse habe ich ebenfalls schön poliert. Dabei wurde höchstens Material im tausestel-Millimeterbereich abgenommen.
Na ja. Und nuh? Ein absolut logischer Schritt wäre gewesen, den Zahnrad-Idlermotor auszubauen und zu überholen oder gleich einen China-Clon einzubauen. Aber irgendwie war ich dazu zu stinkig und dachte mir: Warum soll ein Motor nicht weiterhin gut funktionieren, wenn er nach ewig-langen Standjahren problemlos anläuft? Der Kopfschlittenmotor funktionierte ebenfalls problemlos. Um es vorweg zu nehmen, ich habe mir diesen Sackgang vorerst erspart und das Deck läuft vorzüglich.
Die Capstanwellen wurden gereinigt bis es quietscht. Manschmal rauhe ich die an der Bandlauffläche sogar mit superfeinen Sandpapier (1800er Körnung) etwas auf. Das habe ich aber beim KX-1100 erstmal gelassen. Nachdem ich das Laufwerk gereinigt hatte, kamen die Capstans wieder rein. Selbstverständlich habe ich den Sinterlagern ein entsprechendes Öl gegönnt und die Widerlager der Wellen mit einem Spezialfett versorgt. Nachdem alles wieder zusammengebaut war, machte ich mich an die Reinigung der Andruckrollen. Die habe ich erst mit Walzenreiniger- und anschließend mit einen Spezialreiniger behandelt. Und zwar solange, bis das Wattestäbchen weis blieb.
Der kleine Gummiriemen für linken Wickel wurde auch noch erneuert. Der war echt ausgeleiert. Jetzt ging es ans Einstellen der Bandführung. Die hat aber genau gestimmt. Um die Einstellplatte auflegen zu können, muß (zum Riemenwechsel des linken Bandwickels sowieso) die fette Abdeckung/Cassettenauflage entfernt werden. Das ist aber kein Problem.
Nachdem ich soweit alles wieder ans Laufwerk montiert hatte, erfolgte ein Probelauf im ausgebauten Zustand des Laufwerks. Ja nuh. Neue Aufnahmen klangen phänomenal. Bei den eigenen Cassetten war eine Abweichung des Azimut zu vernehmen. Nicht viel, aber mich stört sowas. Was stimmt nun? Die Tonköpfe von etlichen anderen meiner Cassettenrecorder oder der Kopf des Kennis? Die alte Grundig-Testcassette im neuen Gewand veranlaste mich dazu, an der Azimut-Schraube zu drehen.
Nichtmal eine viertel Umdrehung im Uhrzeigersinn und schon klangen die alten Cassetten wie gewohnt, selbst mit Dolby C völlig in Ordnung. Die Testcassetten, die ich besitze, waren von den Pegeln her kanalgleich, was vorher nicht war. Ich verpaßte dem Deck noch eine Cassettenfachbeleuchtung und baute es soweit wieder zusammen. Was mich richtig gestört hatte, war, daß der Dämpfer für den Cassettenauswurf nicht mehr funktionierte. Nach einer Odysee vom Probieren verschiedener Inkriedenzien klappt aber auch DAS wieder. Die Geschwindigkeit wurde mit einer Cassette kontrolliert. Alles wurde noch entmagnetisiert.
Insgesamt muß ich sagen, daß dieses Deck neben dem AL-85 von Alpine, was ich nicht mehr besitze, das beste Deck ist, was ich je besessen habe. Ganz hervorragend finde ich das manuelle Einmessen der Cassetten. Automatik schön und gut, aber hier kann man kanalgetrennt einmessen. Und, da ich die Aufnahmen gern minimal heller habe als das Original, stelle ich die Regler für den BIAS so ein, daß die 2db-LEDs flackern. Ich verwende fast ausschließlich 120er Eisenoxid-Cassetten (TDK-D). Das Aufnahme-Ergebnis ist trotzdem die blanke Sahne. Wer ohne Dolby S auskommt (besaß ich leider nie) und auch sonst auf einigen Schnickschnack verzichten kann, für denjenigen ist dieses Deck sehr zu empfehlen. Die sind im funktionierenden Zustand aber leider nicht ganz billig. Und selbst wenn es scheinbar problemlos läuft, sollte wenigstens das Laufwerk revidiert werden. Die Riemen sind mit Sicherheit nicht mehr viel wert und die Capstans plus Andruckrollen benötigen ebenfalls eine Kur.
Ich kaufe am liebsten DEFEKT, repariere und hoffe. Der Spaß am Basteln soll ja auch nicht zu kurz kommen. Zum Glück hat das KX-1100 z.B. keinen Gummiidler sondern was mit Zahnrädern. Hält vermutlich ewig.
Wenn etwas "Elektrisches" kaputt ist (Bauteile wie Chips usw.) habe ich die A-Karte. Da reichen meine Kenntnisse nicht wirklich.
Fragen:
1. Azimut Bandführung
Zum Beispiel beim Denon DR-M44HX sitzt die Schraube zum Einstellen der Bandhöhe da, wo die "Fahnen" für die Bandführung am Tonkopf sitzt, auf der linken Seite. Die Schraube für den Azimut befindet sich rechts. Absolut logisch, wie ich finde.
Kann mir bitte einer erklären, warum das beim KX-1100HX und andere Decks nicht so ist? Da befinden sich die "Fahnen der Bandführung" auf der Seite, wo man den Azimut einstellt! Das ist für meine Begriffe unlogisch, da man beim Verstellen des Azimut riskiert, die Bandführung zu verstellen.
2. 400Hz Level
Bei meinem KX-1100HX habe ich für den BIAS noch übelst viel Reserve beim Einmessen. Gut so. Linksanschlag wäre maximaler Ausschlag am Peak-Levelmeter. Bei den beiden Reglern für den 400Hz Level ist Rechtsanschlag das Ende der Fahnenstange. Bei meinem Deck ist dieses Ende fast erreicht, da fast Rechtsanschlag, auch bei anderen Cassetten als TDK-D.
Meine Frage wäre jetzt: Kann man an Einstellreglern im inneren des Gerätes da etwas problemlos ins Positive verschieben? Also beispielsweise die Regler am Deck vorn auf 12:00 Uhr Stellung bringen und im innern des Decks solange nachziehen, bis beide LED-Ketten am Peak-Level-Meter 0db anzeigen?
Wo ich vermutlich drehen müßte, kann ich mir eventuell denken, da entsprechende Hinweise auf der Leiterplatte vorhanden sind. Man sieht es auch auf zwei meiner Bilder.
Könnte ich das so machen? Keinesfalls möchte ich irgendwo unkontrolliert herumdrehen, da dieses Deck nach all den Jahren, was es auf den Buckel hat, absolut kanalgleich aufnimmt und wiedergibt.
Vielen Dank im voraus für eine sachkundige Antwort
Die besten Grüße
Rolf
Ich habe noch paar Fotos rangehängt.
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Hallo "alter Germane"
So werden Rep-Berichte viel Übersichtlicher ( ein geliehenes Beispiel ) :
Das Laufwerk ist bereit, für den Einbau ins Gerät:
Zu jedem Bild ein passender Satz und alles wird verständlicher.
MfG
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• ESG 796, Richard Rakete
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01.04.2024, 22:00
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.04.2024, 22:06 von ESG 796.)
Gut erklärt.
Germane: Bzgl. der Bilder siehe auch die freundlichen Hinweise im Deinem nachmittäglichen Denon-thread.
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p.seller schrieb: schrieb:Zu jedem Bild ein passender Satz und alles wird verständlicher.
Hallo p.seller
Du hast prinzipiell recht. Ich dachte mir, Bilder sagen mehr als tausend Worte. Beim Durchlesen meines Berichts war ich der Meinung, daß die Bilder soweit selbsterklärend sind. Falls etwas unklar ist, Bild zitieren und nachfragen, wäre ja auch noch ein Option.
Mir ging es in erster Linie um meine beiden Fragen. Der kleine Reparaturbericht war nur Beiwerk. Ich persönlich schaue mir sehr gern Bilder von offenen Geräten an. Dabei ziehe ich grundsätzlich Infos für mich nur aus den Bildern. Jeder ist eben anders. Deswegen habe ich es nicht erst mit passenden Sätzen belegt.
Vielleicht editiere ich es ja noch nachträglich.
Ich wünsche eine gute und etwas kürzere Arbeitswoche
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02.04.2024, 12:49
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.04.2024, 14:02 von Armin777.)
Deine beiden Frage sind auch etwas merkwürdig:
wenn man den Azimuth einstellt, dann darf sich doch auch die Bandführung mitverstellen. Es gibt doch nur einen Punkt an dem beides exakt stimmt und beides bestimmt doch auch, wo das Band am Kopf verbeiläuft. Die Frage läuft also ins Leere, denn wenn der Azimuth stimmt, dann muss die mechanische Bandführung auch stimmen - sonst ging es doch gar nicht.
Was möchtest Du denn an dem 400Hz-Level einstellen? Den REC-Level?? Oder den Pegel des Oszillators?
Beste Grüße
Armin
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Deine erste Frage verstehe ich nicht
Bei der zweiten Frage ist es genau so wie du mutmaßt:
Du suchst dir eine Sorte aus, auf die das Deck eingemessen wird - quasi als "Grundeinstellung".
Die Regler an der Front stehen bei dieser Einmessung alle in der Mitte.
Im inneren des Geräts geschieht nun die eigentliche Einmessung.
Die Prozedur ist im SM auf Seite 15 ausführlich und vor allem verständlich beschrieben.
Viele Grüße
Jörg
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(02.04.2024, 12:49)Armin777 schrieb: Deine beiden Frage sind auch etwas merkwürdig:
wenn man den Azimuth einstellt, dann darf sich doch auch die Bandführung mitverstellen.
Hallo
Was ich meinte, ist folgendes. Das Bild unten zeigt den Tonkopf vom Denon DR-M44HX. An der mit "Special Nut" gekennzeichneten, links dargestellten Mutter stellt man, meiner bescheidenen Meinung nach, die Bandführung ein, weil ja da auch die "Bandführungsgabel" des Tonkopfes angebracht ist. Stelle ich jetzt den Azimut an der gegenüberliegenden Mutter ein, verändert sich die Bandführung praktisch nicht. Es sein denn, der Kopf steht sonst wie schief.
Beim Kenwood KX-1100HX und auch bei etlichen anderen Decks, liegen die Führungsgabeln des Tonkopfes auf der Seite, auf der auch der Azimut eingestellt wird. Und genau DAS ist eben für mich (als Laie) unlogisch. Logisch ist für mich die Anordnung beim Denon DR-M44HX.
Okay?
(02.04.2024, 13:25)Baruse schrieb: Bei der zweiten Frage ist es genau so wie du mutmaßt:
Du suchst dir eine Sorte aus, auf die das Deck eingemessen wird - quasi als "Grundeinstellung".
Die Regler an der Front stehen bei dieser Einmessung alle in der Mitte.
Im inneren des Geräts geschieht nun die eigentliche Einmessung.
Die Prozedur ist im SM auf Seite 15 ausführlich und vor allem verständlich beschrieben.
Laut Service-Manual wäre es der Regler "VR14". Was mich stutzig macht, nur ein Regler aber kanalgetrenntes Einmessen des 400Hz Testtones. Für den 10Khz BIAS sind es zwei Regler (VR15 und VR16).
Man möge mich bitte erhellen. Nur ein Regler für den 400Hz Testton?
Vielen vielen Dank an Armin und Baruse
Viele Grüße
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03.04.2024, 07:38
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.04.2024, 07:38 von Armin777.)
Sicher nur ein Poti - es handelt sich doch um ein Monosignal von 400Hz, was auf beide Spuren gleichzeitig aufgespielt wird. Kanalgleicher geht es ja wohl kaum!
Beste Grüße
Armin
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03.04.2024, 07:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.04.2024, 07:57 von Baruse.)
Ich glaube du bist im SM zu weit unten
Mit VR14-16 wird der Test-Ton an sich justiert
Das halte ich erstmal für vernachlässigbar
Die Vormagnetisierung wird mit VR9 ( L ) und VR10 ( R ) eingestellt
Der Aufsprechpegel mit VR1 ( L ) und VR2 ( R )
Viele Grüße
Jörg
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Das "Problem" was entstehen kann wenn die Führungsgabel links am Kopf angeordnet ist, ist ein weglaufendes Band vom PB Teil des Kopfes. Der "Weg" von Führungsgabel links bis ins Kassettengehäuse ist lang und ohne jegliche weitere Führung, zumindest beim Denon. Wenn der Rest des Laufwerks nicht 100%ig ist, insbesondere die Andruckrollen, gibt das gerne Probleme. Billige, unpräzise Kassettengehäuse tragen ihren Teil dazu bei. Bei einigen Decks gibt es nach dem Kopf noch eine zusätzliche Führung vor der Andruckrolle.
Abgesehen davon kommt aus dem 44er ein anständiger Ton raus wenn es vernünftig eingemessen ist.
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.
LG aus HH
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• alter Germane
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(03.04.2024, 07:38)Armin777 schrieb: Sicher nur ein Poti - es handelt sich doch um ein Monosignal von 400Hz, was auf beide Spuren gleichzeitig aufgespielt wird. Kanalgleicher geht es ja wohl kaum!
(03.04.2024, 07:45)Baruse schrieb: Ich glaube du bist im SM zu weit unten
Mit VR14-16 wird der Test-Ton an sich justiert
Das halte ich erstmal für vernachlässigbar
Die Vormagnetisierung wird mit VR9 ( L ) und VR10 ( R ) eingestellt
Der Aufsprechpegel mit VR1 ( L ) und VR2 ( R )
Hallo
Ich befürchte, daß wir irgendwie aneinander vorbeireden. Das KX-1100HX läßt sich per Hand kanalgetrennt mit 4 Reglern an der Front des Recorders für beinahe jeden Cassettentyp für gute Aufnahmeergebnisse einstellen/einmessen. Dazu stehen links zwei Regler mit der Bezeichnung "BIAS (10khz)" und rechts 2 Regler mit der Bezeichnung "Level (400Hz)" zur Verfügung. Und die beiden 400Hz-Regler stehen bei mir für das Einmessen der Cassette auf 0db am Peak-Level-Meter bereits fast auf Rechtsanschlag. Und das möchte ich gern vermitteln.
Peak-Level-Meter. Allerdings nicht beim kalibrieren. Hier spielt es nur eine Cassette ab, bei der der Pegel zufällig auf -2db steht.
Hiermit kann ich meine Cassetten "kalibrieren/einmessen. Gut zu sehen ist, daß die beiden Regler fast auf Rechtsanschlag stehen, um im Peak-Level-Meter beim Einmessen auf 0db zu kommen.
Und das ist der Regler (wo die 400 drüber steht), dem ich im Verdacht habe, mein Problem lösen zu können. Und was mich eben stutzig macht, ist eben, daß es für den 400Hz-Ton nur einen Regler gibt, währenddessen es für den 10Khz-Ton zwei Regler gibt.
Ich hoffe, jetzt sind alle Unklarheiten ausgeräumt.
Danke im Voraus.
Die besten Grüße
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(03.04.2024, 10:31)gasmann schrieb: Das "Problem" was entstehen kann wenn die Führungsgabel links am Kopf angeordnet ist, ist ein weglaufendes Band vom PB Teil des Kopfes. Der "Weg" von Führungsgabel links bis ins Kassettengehäuse ist lang und ohne jegliche weitere Führung, zumindest beim Denon. Wenn der Rest des Laufwerks nicht 100%ig ist, insbesondere die Andruckrollen, gibt das gerne Probleme. Billige, unpräzise Kassettengehäuse tragen ihren Teil dazu bei. Bei einigen Decks gibt es nach dem Kopf noch eine zusätzliche Führung vor der Andruckrolle.
Hallo Gasmann
Da hast Du natürlich recht. Eine zweite Bandführung nach dem Tonkopf wäre wünschenswert. Allerdings funktionierte mein Denon nach meiner Reparatur wieder tadellos.
Für meine Begriffe wäre es sehr viel sinnvoller gewesen, bei Recordern wie dem KX-1100 die Azimut-Verstellschraube ebenfalls gegenüber der Führungsgabel zu platzieren, in dem Fall also links. So läßt sich, meiner bescheidenen Meinung nach, eine Bandführung sinnvoller und leichter für Unsereiner korrigieren/einstellen.
Du verstehst?
Viele Grüße
Rolf
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Ich denke ich verstehe schon was du meinst.
Im übrigen habe ich dieses Deck selbst, also mir sind sowohl die Bedienung als auch die Einmessung bekannt!
Für dein Vorhaben brauchst du die Regler VR1 und VR2
Viele Grüße
Jörg
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03.04.2024, 12:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.04.2024, 12:28 von gasmann.)
(03.04.2024, 11:24)alter Germane schrieb: Baruse
Ich glaube du bist im SM zu weit unten
Mit VR14-16 wird der Test-Ton an sich justiert
Das halte ich erstmal für vernachlässigbar
Die Vormagnetisierung wird mit VR9 ( L ) und VR10 ( R ) eingestellt
Der Aufsprechpegel mit VR1 ( L ) und VR2 ( R )
Hallo
Ich befürchte, daß wir irgendwie aneinander vorbeireden. Das KX-1100HX läßt sich per Hand kanalgetrennt mit 4 Reglern an der Front des Recorders für beinahe jeden Cassettentyp für gute Aufnahmeergebnisse einstellen/einmessen.
Genau, ihr redet aneinander vorbei.
So wie Baruse das geschrieben hat, ist das schon richtig. Die beiden von ihm genannten Potis sind für den internen Rec Level.
Die Regler an der Front alle in Mittelstellung und intern an VR 1 und 2 den Rec Level einstellen.
VR 14 nicht anfassen
Die Regler aussen sind nur für Abweichungen, falls eine andere Kassettensorte verwendet wird. Die Grundeinstellung ist innen.
Edit: Hat sich überschnitten. So ist das, wenn man während des Antwort-schreibens noch andere Dinge macht ...
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.
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Hallo
Wahrscheinlich bin ich echt nicht in der Lage nachzuvollziehen wie was gemeint ist. Man(n) wird ja auch nicht jünger.
Ich verstehe es jetzt folgendermaßen:
Der Regler VR14 verstellt den 400Hz Meßton. Also beispielsweise zwischen 380Hz bis 420Hz. Der Meßton soll natürlich bei 400Hz bleiben. Deswegen Finger weg vom Regler VR14.
Korrekt?
Aber jetzt? Ab jetzt bin ich begriffsstutzig. Ich will doch nicht den Record-Level verstellen! Ich möchte beim Einmessen des 400Hz-Tones mehr Plus-Reserven haben.
Ich lege also eine Cassette ein, stelle den "Calibration-Mode"Schiebeschalter an der Front des KX-1100 auf Stellung "Level" und drücke die "Rec/ARM Pause" Taste am Gerät. Der Recorder startet und man hat jetzt die Möglichkeit beide LED-Ketten des "Peak-Level-Meters" auf 0db mit den beiden als "Level (400Hz)" gekennzeichneten Reglern zu stellen. Dabei benötigt es kein externes (Musik)Signal irgendeiner Quelle. Der Ton kommt vom Gerät selbst. Der aufgezeichnete 400Hz-Meßton wird dabei keinesfalls mit 0db auf die Cassette aufgezeichnet, sondern mit ca. -20db.
Damit ich die LED-Ketten beim Einmessen der Cassette auf 0db bringen kann, muß ich die beiden "Level(400Hz)"-Regler auf der Gerätefront fast auf Rechtsanschlag (Stellung 03:00 Uhr) bringen.
Wenn ich jetzt aber die beiden Frontregler auf Stellung 12:00 Uhr stelle (die LED-Ketten zeigen jetzt höchstens -2db an) auf 0db bringen will, stelle ich im Einmeßmodus jetzt solange an den Reglern VR1 und VR2 bis die LED-Ketten wieder 0db anzeigen?
Korrekt?
Mir trotzdem zu hoch, da im Manual auf Seite 15 die Regler VR1 und VR2 einmal mit "Wiedergabe-Trimmregler" und einmal mit "Aufnahmepegel" benannt werden. Da erwarte ich gefälligst jeweils ein Paar Regler. Das ist für mich verwirrend, da ich zwar fast jede Cassettenrecorder-Mechanik reparieren kann, beim Elektrischen hängt es aber etwas hausen. Wenn Bauteile elektrischer Natur defekt sind, muß ich in aller Regel "die Segel streichen". Ich will weder den Wiedergabe noch den Aufnahmepegel verändern. Der stimmt, meiner Meinung nach, perfekt. Wenn ich mir nicht absolut sicher bin, am richtigen Regler zu drehen, lasse ich es besser. Das mache ich höchstens, wenn das Gerät eh schon total "verkurbelt" ist und es nur noch besser werden kann.
Kann mich bitte jemand an die Hand nehmen?
Die besten Grüße und noch eine gute Restwoche
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Puhhh, wo fange ich da an?
Beim Einstellen des internen Rec Levels wir das nicht mit dem integrierten Testton gemacht. Der wird extern eingespeist.
Ich mache es mir mal einfach und hoffe du kommst damit klar:
VR 14/15/16 verändern nicht die Frequenz des Testtons sondern den Pegel.
Ab das SM hast du ja sicherlich, so wie ich das rausgelesen habe.
Zunächst also mit der entsprechenden Testkassette den Playback Level einstellen. Dann Höhenwiedergabe, Vormagnetisierung und Aufnahmepegel.
VR 1 und VR2 für den Rec Level sind auf einem anderen Board, nämlich dem Rec Amp, als VR 1 und VR 2 für die Höhenwiedergabe. Sieht man auch im SM. Dann noch die Peak Meter abgleichen, wie steht auch im SM.
Nun noch eine Frage: Welche Kassetten benutzt du, die beim Kalibrieren über die frontseitgen Regler nicht mehr den Maximalpegel erreichen? Ncht zufällig BASF Chrome Super / Maxima aus einer älteren Serie?
Es gibt so Tage, da wirst du mit dem Kopfschütteln einfach nicht fertig.
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04.04.2024, 20:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.04.2024, 20:11 von alter Germane.)
(04.04.2024, 01:53)gasmann schrieb: Zunächst also mit der entsprechenden Testkassette den Playback Level einstellen. Dann Höhenwiedergabe, Vormagnetisierung und Aufnahmepegel.
VR 1 und VR2 für den Rec Level sind auf einem anderen Board, nämlich dem Rec Amp, als VR 1 und VR 2 für die Höhenwiedergabe. Sieht man auch im SM. Dann noch die Peak Meter abgleichen, wie steht auch im SM.
Hallo Gasmann
Das ist mir, ehrlich gesagt, zu kompliziert. Ich dachte, ich drehe an der Front etwas zurück und im Gerät etwas auf und fertig. Dann lasse ich das lieber. Bei "SOWAS" tue ich mich schwer, weil mir dafür die Kenntnisse fehlen. Ehe ich noch was verkacke. Wenn Du wüßtest, was ich alles nicht weiß.
Aber trotzdem ganz lieben Dank für Deinen Erklär-Versuch.
(04.04.2024, 01:53)gasmann schrieb: Nun noch eine Frage: Welche Kassetten benutzt du, die beim Kalibrieren über die frontseitgen Regler nicht mehr den Maximalpegel erreichen? Ncht zufällig BASF Chrome Super / Maxima aus einer älteren Serie?
Ich verwende hauptsächlich TDK D-120 Normal-Cassetten. U.a. besitze ich auch noch ein paar TDK-MA-110 (Metallcassetten), die ich einmessen kann, aber die beiden Level 400Hz Regler fast auf Rechtsanschlag stehen. Prinzipiell ist es ja alles noch im grünen Bereich. Selbst C-150er Cassetten, egal ob Chrom oder Eisenoxid, lassen sich noch einmessen und klingen über jeden Zweifel erhaben. C-60 und C-90 Cassetten waren noch nie mein Ding und ich nutze die aus Prinzip nicht. Ein paar 120er Chromdioxid oder besser Chrom-Substitut Cassetten neueren Datums besitze ich noch (Maxell).
Desweiteren besitze ich auch noch TDK C-180 Normalcassetten, die sich aber ums Verrecken auf beinahe keinem Recorder vernünftig einmessen lassen. Und das "täte" mich eben mal reizen, ob das am KX-1100HX machbar wäre. Im Moment ist da nichts zu wollen. Den 10Khz BIAS kann man aber problemlos einmessen. Nur nützt das alleine nichts.
Im Prinzip also jammern auf hohen Niveau, weil das Bandmaterial der C-180er natürlich extrem dünn ist und von daher sowieso eher ungeeignet für "wertvolle Aufnahmen". Es wäre eben mal eine Herausforderung, ein Test gewesen.
Alte Chrom-Cassetten von BASF meide ich wie der Teufel das Weihwasser, da sich dieses Bandmaterial, zumindest bei meinen alten Cassetten, aufgelöst hat. Übelster Bandabrieb. Nicht mehr zu gebrauchen. Auch AGFA-Cassetten aus den 70ern sind nur noch für die Tonne. Dagegen funktionieren uralte BASF-Eisenoxid-Cassetten aus der 70ern notfalls auch heute noch. Meine 120er TDK sind größtenteils aus den End-90ern- Anfang nuller Jahre, also höchstens 25-30 Jahre alt.
Läuft.
Viele Grüße und schonmal ein schönes Wochenende.
Nochmals Danke
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In welcher Ecke bist du denn beheimatet?
Vielleicht wohnt ein Kollege in der Nähe und kann dir das Gerät fix einmessen?
Das ist kein großer Akt
Viele Grüße
Jörg
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Ich wohne in Chemnitz. Prinzipiell habe ich ja sogar jemanden, der das kann. Bei dem war ich auch mit dem Deck. Und ja, es ist jetzt zu meiner Zufriedenheit.
Allerdings frage ich den ungern, weil der mir dann sein Geraffel zur Reparatur aufs Auge drückt. Er hat nicht soviel Erfahrung mit dem Auseinandernehmen und wieder Zusammenbauen von Cassettenlaufwerken usw. wie ich. Und es kam, wie es kommen mußte. Er drückte mir einen Onkyo TA-2500 in die Arme. Geht nichts mehr. Schaltet nach einer Sekunde ab, war die Bemerkung. Das recht servicefreundliche Laufwerk ist ja kein Thema und läuft schon wieder wie neu. Aber damit ist es, (Gerät liegt bei mir im Bastelkeller), nicht getan.
Aber dazu schreibe ich sicherlich einen eigenen Bericht. Das soll keine Drohung sein.
Also Danke und ein schönes Wochenende
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Hallo
Kürzlich ist mir ein kleines Malheur passiert, was vermutlich jedem anderen auch passieren könnte. Beim Einlegen einer Cassette in das KX-1100 ging auf einmal die Klappe irgendwie nicht mehr richtig zu. Als ob sie irgendwie ausgehangen war. Man konnte sie schließen, wenn man ca. links im ersten unteren Drittel auf die Cassettenklappe gedrückt hat. Der Tag war im Arsch.
Ich also sofort das Deck aus dem Rack befreit, aufgeschraubt und nachgeschaut. Es war tatsächlich ein Teilchen abgebrochen. Genau dort, wo die Spannfeder an der Klappe befestigt wird. Nun war schlechter Rat billig.
Für solche Sachen besitze ich einen Superkleber, der (angeblich) klebt wie eine Schweißnaht. Den hatte ich mir ursprünglich für eine anderes Projekt vorsorglich gekauft. Und tatsächlich. Nach fast 2 Wochen ist die Klappe noch voll intakt.Hält tatsächlich wie Sau. Gott sei Dank. Das beste Kenwood-Deck aller Zeiten und kaputt? Geht garnicht.
Leider habe ich im Eifer des Gefechts vergessen Fotos von der gebrochenen Klappe zu machen. Dafür hatte ich keinen Nerv. Verständlich. Oder?
Hier sieht man bereits die fertige Klebestelle. Diese habe ich ca. 24 Stunden aushärten lassen. Sicher ist sicher.
Das hier ist die Schweißnaht aus den Flaschen. Gibt es u.a. bei Amazon. Zuerst habe ich die gebrochenen Flächen mit reinen Alkohol gereinigt, danach mit Klebstoff benetzt und angedrückt. Der Sekundenkleber "zieht ziemlich schnell an". Anschließend wird das Drumherum des Bruches mit dem mitgelieferten Füller (eine Art grobes Pulver) benetzt und da drauf nochmals Kleber geträufelt. Das verbindet sich dann bombenfest mit der Plastikklappe.
Hält.
Hier nochmals die geklebte Klappe im bereits eingebauten Zustand.
Als wenn nie etwas gewesen wäre.
Um einen weiteren Bruch vorzubeugen, drücke ich die Klappe zukünftig über den Schriftzug "Super TLLE" zu. Vermutlich wird die Klappe aber an dieser Stelle sowieso nie wieder brechen.
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• triple-d, havox
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Hallo mal wieder
In den letzten zwei Wochen habe ich quasi einen autodidaktischen Intensivkurs insachen Cassettendeck-Einmessungen belegt. Ich konnte recht viele Erfahrungen an verschiedenen Decks sammeln und habe an Dingen gedreht, an die ich mich aus Respekt und Unwissen kaum bis nicht rangetraut habe. Damit ich so richtig in "die Vollen" gehen kann, habe ich mir ein "Sechserpack" mit nagelneuen, sehr wichtiger Meßcassetten für einen sehr moderaten Preis bei Ebay geschossen. Der Anbieter ist, glaub ich, auch hier im Forum aktiv.
Desweiteren noch die Software NAK-T-100 und eine USB Soundkarte von Behringer, die UCA222 zugelegt und mich damit soweit auch vertraut gemacht.
Was soll ich sagen? Das Einstellen von Azimut, Geschwindigkeit und etliche andere geforderten Werte laut Service-Manual sind in der Tat kein Hexenwerk (mehr). Segen und Fluch liegen aber auch dicht beieinander. So bin ich doch tatsächlich auf die Idee gekommen, mein Kenwood KX1100HX auf Gleichlaufschwankungen, Geschwindigkeit und Azimut zu überprüfen.
Der Azimut mußte nur sehr gering korrigiert werden. Die Geschwindigkeit lag bei ca. 3115Hz. Da habe ich mal noch 20Hz draufgegeben. Lieber einen Tick zu langsam als zu schnell. Hören "tut" man das eh nicht. Und wenn sich der Riemen noch etwas entspannt, paßt das wieder.
So. aber jetzt. Der Gleichlauf ist nicht wirklich gut. Für ein Doppelcapstan sind 0,11% RMS DIN und Peaks von ca. 0,2% eher ein Alptraum. Kurioserweise, wenn ich es nicht gemessen und somit gesehen hätte, gehört habe ich es bei meiner Musik eigentlich nicht. Da ich bei einem Kenwood KX990SR, ein seltenes Quick-Reverse-Cassettendeck, ebenfalls das Phänomen einer zu hohen Gleichlaufschwankung hatte und mir der Flachriemen irgendwie zu straff vorkam, bestellte ich mir bei Onkel Thakker mehrere Flachriemen unterschiedlicher Größen und probierte einen Riemen der Größe 76x5x0,4mm aus.
Ergebnis: Der Gleichlauf verbesserte sich von 0,16% auf 0,08%. Toll.
Ich war schon drauf und dran mich mit meinem KX1100 in den Bastelkeller zurückzuziehen, da kam mir noch ein Gedanke. Im laufenden Betrieb mit entsprechender Meßcassette die linke Andruckrolle vom Capstan mit einem Plastikstäbchen wegzudrücken. So. Die Bandgeschwindigkeit erhöhte sich um ca. 15-20Hz und der Gleichlauf verbesserte sich von ca. 0,11 auf 0,05%. Daß der linke Capstan etwas langsamer drehen muß als der Rechte, ist mir bekannt. Das Verhältnis ist, meines Wissens, bei 450 Umdrehungen des rechten Capstans dreht der Linke nur 449 Umdrehungen. Bei mir ist aber das Verhältnis deutlich ungünstiger. Mit der Umdrehungszahl muß aber auf das KX1100 nicht zutreffend sein, da hier die Capstanwellen unterschiedliche Durchmesser haben (rechts 2,5mm, links 2,3mm).
Die Frage aller Fragen lautet.: Was könnte dafür in Betracht kommen? Bandlauf usw. sind 100%ig in Ordnung(Überprüft mit Spiegelcassette). Der 1100er spielt absolut problemlos selbst C-150 Cassetten ab und bespielt diese auch problemlos.
Danke für hilfreiche Antworten
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Die Gummiandruckrollen sind immer ein heißer Tip, wenns um den Gleichlauf geht. Mit 1000er Schleifpapier bearbeiten kann helfen, muss aber nicht. Bei Andruckrollen, die noch recht weich sind, ist 1000er Papier auch zu fein, aber da sollte man eh eher mit einem Lederstäbchen o. ä. rangehen.
Viele Grüße
Lukas
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Hi Lukas
Danke für den Tip. Das letzte Mal, als ich Andruckrollen mit Schleifpapier behandelt habe, ist locker 15-20 Jahre her. Meine Erfahrungen diesbezüglich sind eher mäßig bis saumäßig. Vorallem wenn die Andruckrollen keine konvexe Form mehr haben sind diese unweigerlich verloren. Und falls doch, dürfte diese beim Behandeln mit Schleifpapier endgültig "den Bach runtergehen".
Die Andruckrollen meines 1100ers sind mit Sicherheit in Ordnung. Sie wurden mit einem Spezialreiniger und "Gummiauffrischer" intensivst behandelt und funktionierten vor dieser Prozedur eigentlich auch schon problemlos. Der Bandlauf ist (meiner Meinung nach) zu 100% okay. Dank Spiegelcassette mit Band aus einer C-120er Cassette kann ich den Bandlauf beobachten und der ist erst-klassisch. Wenn die Rollen hinüber wären, "täte" das nicht so funktionieren. Der Kennie kann auch problemlos mit C-150er Cassetten umgehen. Das Bandmaterial ist nochmals dünner als bei einer C-120. Wenn diesbezüglich etwas mit dem Laufwerk nicht stimmt, sähe man das auch am Bandmaterial dieser Cassetten. Sieht 1A aus.
Ich habe mal einen eher unorthodoxen Test gemacht, indem ich mit einem kleinen Plastikstäbchen den Riemen aus der Mittenführung gedrückt habe. Erwartet habe ich eher höhere Gleichlaufabweichungen. Der sekundäre Capstan hat eine sehr deutlich sichtbare konvexe Lauffläche (Wölbung nach außen). Dadurch wird der Riemen "am Wandern" gehindert. Beim sanften "Rüberdrücken" des Riemens aus der Mitte verringert sich die Umdrehungsgeschwindigkeit abermals, wo eigentlich das genaue Gegenteil meiner gemachten Erfahrung passieren müßte. Ich hätte ein Ansteigen der Gleichlaufschwankungen und eine weitere leichte Verringerung der Drehzahl erwartet, da sich ja der Umfang der angetriebenen Schwungmasse verringert.
Da, bis auf den "etwas schlechten" Gleichlauf, das Deck hervorragend funktioniert und z.B. auch die Schwungmassen nach dem Ausschalten des Decks noch recht lange nachlaufen, habe ich die Kiste wieder zugeschraubt, ins HiFi-Rack gestellt und eine Cassette von der Laptop-Festplatte überspielt. Dank Hinternbandkontrolle ist ja ein direkter Vergleich bei der Aufnahme möglich. Ich muß zu meiner Schande gestehen, daß ich keinen Unterschied Quelle / Cassette gehört habe. Ich höre allerdings auch kein Klassik und sonstiges "Getöns".
Wenn ein 1Khz Meßton nicht ganz einwandfrei wiedergegeben wird, höre ich das natürlich sehr wohl. Bei diesem kritischen und verräterischen Ton habe ich allerdings auch noch nie ein Deck gehört, welches da wirklich zu 100% keine Probleme hat. Ist ja schließlich kein CD-Player oder DAT-Recorder.
Vielleicht hat ja noch jemand "die zündende Idee". Wenn die Schwungmassen beim Ausschalten nicht so phänomenal lange nachlaufen würden, wäre ein zu straffer Riemen mein Verdacht Nr. 1.
Danke und schönen Sonntag noch
Rolf
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(12.05.2024, 13:38)alter Germane schrieb: Vielleicht hat ja noch jemand "die zündende Idee".
Die hatte ich tatsächlich selbst. Das wäre eventuell auch interessant für andere 1100er Besitzer oder für Recorder, die das gleiche Doppelcapstan-Laufwerk haben.
(12.05.2024, 13:38)alter Germane schrieb: Ich habe mal einen eher unorthodoxen Test gemacht, indem ich mit einem kleinen Plastikstäbchen den Riemen aus der Mittenführung gedrückt habe. Erwartet habe ich eher höhere Gleichlaufabweichungen. Der sekundäre Capstan hat eine sehr deutlich sichtbare konvexe Lauffläche (Wölbung nach außen). Dadurch wird der Riemen "am Wandern" gehindert. Beim sanften "Rüberdrücken" des Riemens aus der Mitte verringert sich die Umdrehungsgeschwindigkeit abermals, wo eigentlich das genaue Gegenteil meiner gemachten Erfahrung passieren müßte. Ich hätte ein Ansteigen der Gleichlaufschwankungen und eine weitere leichte Verringerung der Drehzahl erwartet, da sich ja der Umfang der angetriebenen Schwungmasse verringert.
Hier hatte ich einen gravierenden Denkfehler. Der ist mir heute am Arbeitsplatz klargeworden. Da kann ich immer so schön vor mich hindösen.
Gerade umgedreht. Wenn ich den Flachriemen aus der gewölbten Mitte an den Rand mit quasi weniger Durchmesser drücke, dreht sich der sekundäre Capstan schneller und nicht langsamer. Somit ist die Schwungmasse aus Zinkdruckguß im Durchmesser im Laufe der Jahrzehnte "gewachsen" und dreht somit etwas langsamer als ursprünglich.
Als ich das Deck vor ein paar Wochen für einen guten Preis defekt in der Bucht geschossen habe, hatte die linke Schwungmasse die Zink-Pickelpest, die ich sanft geglättet habe. Da die beiden Capstanwellen unterschiedliche Durchmesser haben, ist also der Vergleich im Durchmesser der beiden Schwungmassen ohnehin wertlos.
Jetzt habe ich mehrere Möglichkeiten.
1. Ich lasse alles so, wie es ist. Da habe ich aber schlaflose Nächte. Es kann doch nicht sein, daß ein KX-1100 einen schlechteren Gleichlauf als ein KX-990SR hat. Da werde ich definitiv etwas tun müssen.
2. Und das probiere ich als erstes. Ich werde die Schwungmasse ausbauen und ein paar Hundertstel runterschleifen. Die Möglichkeit ist in meinem Bastelkeller vorhanden. Kann also nur besser werden. Keinesfalls jedoch darf die linke Capstanwelle schneller das Band befördern als die rechte Welle.
3. Sollte mir 2. irgendwie mißlingen, gäbe es auch ein paar "Quick and Dirty" Methoden. Ich probiere es einfach ohne den zweiten Capstan aus. Die Andruckrolle inklusive Bandführung bleibt drin. Könnte zur Not etwas werden.
Schaun mer mal.
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So. Ich bin zwar immernoch nicht so 100%ig zufrieden, aber der Gleichlauf liegt jetzt um die 0,06-0,09% herum (vorher 0,12-0,15%). Dafür habe ich über ein Zehntel der sekundären Schwungmasse "runterpoliert". Diese hatte ich zwar schonmal etwas poliert, aber die Pickel der Zinkpest waren noch deutlich zu sehen / zu fühlen. Die Fläche ist zwar an einigen Stellen noch immer nicht 100%ig plan, aber zumindest dort, wo der Riemen läuft, ist es okay. Die Drehzahl hat sich auch so um die 10 Hz herum erhöht und liegt jetzt nahe 3150Hz. Für mich ein Zeichen dafür, daß jetzt weniger am Band gezerrt wird und das Laufwerk irgendwie entlastet ist. Zu allererst habe ich überprüft, ob jetzt nicht der linke Capstan das Band schneller als gewünscht transportiert und somit die Aktion voll nach hinten losgegangen wäre.
Nee. Alles gut.
Nun ja. Der Recorder läuft ansonsten wirklich erst-klassisch. Eine Option wäre noch gewesen, die linke Capstan-Schwungmasse rauszuschmeißen und aus dem KX-1100 ein Single-Capstan-Deck mit Direktantrieb zu machen. Die linke Andruckrolle mit Bandführung hätte ich dringelassen und gehofft, daß das Deck trotzdem problemlos und bei allerbesten Gleichlaufwerten läuft. Da ich aber keinesfalls auf den Einsatz von C-120 und C-150er Cassetten verzichten will, lasse ich den Versuch und bin froh wenigstens einen ordentlichen Teilerfolg insachen Gleichlauf geschafft zu haben. Die angegebenen 0,055% nach DIN werden wahrscheinlich nur mit einem nagelneuen sekundären Capstan-Schwungrad erreicht werden können.
Hat da jemand zufällig eines auf Reserve?
Frohes Pfingstfest
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