Zitat:Ich nehme kaum an, dass Elkos in der Produktion einzeln auf Spannungsfestigkeit geprüft werden. Wie auch?
Warum nicht? Wenn kurzzeitig eine erhöhte (z.B. 1,5-fache oder doppelte) Nennspannung anliegt, fallen Materialfehler schon auf.
Für große Chargen muß nicht jedes einzelne Bauteil geprüft werden. Z.B. kann eine statistisch ausreichende Anzahl von zufällig entnommenen BE geprüft werden. Oder die Prüfbedingungen werden zur Verkürzung der Tests verschärft. So kann ein BE mit wesentlich erhöhter Betriebsspannung oder höherer Temperatur oder schneller Parameteränderungen oder oder ... geprüft werden. Natürlich gibts auch Dauertests und Rütteltests und ... um verschiedensten Parameter nachzuweisen. Und nicht zu vergessen die vorab erfolgten Prüfungen der Einbauteile usw.
Zitat:Zumal das Problem hier erst nach Stunden bzw. mehreren Wochen aufgetreten ist.
Wenn durch Lagerung in der Elektrolytschicht Fehlstellen entstanden sind, sollten Spannungsüberschläge eher kurz nach Spannungsbeaufschlagung erfolgen. Welche Prozesse zu Ausfällen im BE führen können, kann wohl nur ein Spezi für solche BE erklären.
Die angegebenen Zeiträume sprechen eher für eine Überlastung. Bei wiederholtem Ausfall eines BE sollten die Einsatzbedingungen überprüft werden. Bei "nur zwei" Ausfällen ist die mögliche Ursache schwer zu bestimmen und eine Verallgemeinerung gewagt. Wenn noch baugleiche Elkos vorhanden sind, vielleicht mal solche ein paar Tage an ein gutes Labornetzteil mit der Betriebsspannung hängen, um die Spannungsfestigkeit zu checken, den Leckstrom und die Selbstentladung messen.
Meßbedingungen sind für die verschiedensten BE genormt. Ob die in C. auch angewandt werden, weiß noch nicht mal der große Zampano. Kannst doch dem Händler ne Mängelanzeige schicken.
Nicht ohne Grund haben schon immer Geräte- und Baugruppenhersteller bestimmte BE oder BE bestimmter Hersteller genommen oder eben nicht ...