04.10.2019, 05:36
Über die Jahre haben sich bei mir und einem Kumpel eins zwei Autoradios + Zubehör angesammelt. I.d.R. sind das alles Geräte, die man durch was „moderneres und besseres“ ersetzt hat aber doch zu schade waren, um sie wegzuschmeißen, weil waren ja nicht kaputt.
Aktuell sichte ich gerade den „Bestand“ und überprüfe die Funktionalität. Nicht alle Geräte aber ein erster Überblick…
Auf dem ersten Bild zu erkennen - meine eigentliche „Wohnzimmer Couchtisch Werkstatt“ ist „temporär“ umgezogen und befindet sich aktuell „unter der Erde“. Keine Angst – liege nicht auf dem Friedhof. Habe mich reparaturtechnisch im „Garagenkeller“ bei oben erwähntem Kumpel eingerichtet. Zum einen ist hier mehr Platz und zum anderen auch „Licht im Dunkel“ dank russischem Nachtsichtgerät…
Um „Radio“ empfangen zu können, muss ich eine aktive Antenne verwenden…
Man mag es kaum glauben. Trotz „Entkoppelung“ der Antenne über Kunststoffeinkauftragetasche, Pappkarton ausgekleidet mit zur Rolle“ verdrehtem“ CAT 7 Verlegekabel, Land Rover Kupplungsgehäuse und unfurnierter Echtholztransportkiste ist der Empfang eher bescheiden.
Das Ergebnis der Sichtung (nur Autoradios):
- 75% Blaupunkt Geräte ohne Röhren der letzten 50 Jahre
- 25% nicht Blaupunkt Geräte
Überrascht war ich vom Fund der passiven Infinity Frequenzweiche. Keine Ahnung wann und wie ich zu dem Ding gekommen bin…
Überprüft, gereinigt und bereits in einen MG MGB eingebaut: Sanyo FT 210. Das Gerät ist optisch in einem guten Zustand. Alle Lampen funktionieren und auch das Kassettenlaufwerk…
Auch überprüft, gereinigt und in einen Range Rover Pickup eingebaut: Grundig 5600 RDS Infomat. Eigenwilliges Design mit den „Rundungen“. Das Bedienfeld mit dem Display ist als Diebstahlschutz gedacht und abnehmbar. Was positiv auffällt ist, dass die Tasten nicht „wackelig“ sind und einen präzisen Druckpunkt haben. Das Kassettenlaufwerk „jault“. Neue Riemen würden hier Abhilfe schaffen…
Die Funktion der Kassettenwiedergabe ist bei dem Gerät Nebensache. Werde ich aber „bei Gelegenheit“ trotzdem reparieren. Was gewünscht wurde war „ein Bluetooth Eingang“. Nach etwas Recherche ein BT Modul bestellt und am ISO Stecker (ISO 10487, Block C) einen Kontakt kurzgeschlossen – deaktiviert die CD-Wechsler Steuerung. Wird die Taste „CD“ gedrückt erscheint jetzt AUX im Display und das Audio Signal vom BT Modul wird durchgeschaltet.
Anekdote nebenbei… Als ich das Radio einbauen wollte bin ich wie ein Held auf den Beifahrersitz getobt. Radio, Werkzeug und benötigtes Material vorher im Fußraum abgelegt. Nette Idee… Die verantwortlichen Land Rover Defender Designer hatten beim Entwurf des Range Rover vergessen ein Radio zu integrieren. Nachträglich wurde es auf der linken Seite verwirklicht.
Ein Radio welches ich „vor Jahren“ von Wernsen (ST3026), während eines Treffens bei Frank (ichundich, R.I.P.) geschenkt bekommen habe, ist ein Blaupunkt Bremen SQR 46. O-Ton Wernsen: „Wäre was für deinen Rekördchen. Benötigt eine Reinigung. Den Code habe ich nicht. Vielleicht funktioniert es ohne oder du kriegst den raus“.
Lange lag das Gerät bei mir „in der Ecke“ rum. Angeschlossen hatte ich es nicht aber mich auf Recherche nach dem eventuell benötigtem „Code“ gemacht. Die blieb aber erfolglos, weil dem Gerät die Seriennummer fehlt. Normalerweise haben seit Mitte/Ende der 80er die Blaupunkt Autoradio Neuentwicklungen zwei signifikante Aufkleber. Einen der die Artikelnummer und Version enthält auf der rechten Seite am Gehäuse und einen mit „Blabla“ und der Seriennummer auf dem abnehmbaren Gehäusedeckel. Ersterer ist oft zerkratzt/zerfetzt, weil der Einbaurahmen auf „knirsch“ sitzt. Zweiterer löst sich über „die Jahre“ aufgrund der Wärme gern ab. So auch bei diesem Gerät geschehen. Im Netz wird von eingestanzten Seriennummern bei Blaupunkt Geräten geschrieben. Keine zu finden und auch noch nie gesehen.
Gerät angeschlossen und erstaunen – Suche nach der Seriennummer und dem dazugehörigem Code war unnütz. Der Code wurde bereits deaktiviert. Das Foto zeigt nur den optischen „Zustand“ vor der Reinigung. Den allerdings nur unzureichend. Das Bremen war neben dem Staub mit einer Sandschicht feinster Körnung überzogen. Die Farbe der Front war Technics schwarz. Kein Blaupunkt Design Gimmick sondern Nikotin Ablagerungen. Das Kassettenlaufwerk funktionierte – etwas schwergängig - bis auf die Autoreverse Funktion. Der Klang vom Band war allerdings eher bescheiden. Dumpf ohne Höhen aber ohne Gleichlaufschwankungen. Die Schalter wollten teilweise nicht so wirklich. Die Schaltwippe rechts unten war ohne Funktion.
Gerät zerlegt und alles gereinigt…
Hat sich gelohnt. Die Optik ist wiederhergestellt. Die Schalter funktionieren wieder nach Spülung mit Kontakt WL und Korrosionsschutz Kontakt 61. Das Problem „Autoreverse Funktion“ und die tote Schaltwippe ist aber geblieben. Da muss ich nochmal ran…
Das Kassettenlaufwerk macht jetzt „Geräusch“ wie es soll. Nach der Reinigung ist die Mechanik wieder fit. Die „dumpfen Höhen“ haben sich nach putzen des Tonkopfs verabschiedet…
Die Kassettenwiedergabe ist beeindruckend. Da hat Blaupunkt keine halben Sachen gemacht. Das LW und die Steuerung wurde immer weiter verfeinert/optimiert und endete mit dem Köln RCM 40 Ende 80/Anfang 90. Meiner Meinung nach das beste Autokassettenradio was jemals gebaut wurde.
Erinnerung… Ende der 80er/Anfang 90er hatte ich so ziemlich jedes TOTL Autoradio jeden Herstellers in der Hand. War eine verrückte Zeit. Neben dem Motor, Auspuff, Fahrwerk und Optik Tuning wurde eine „anständige Anlage“ im Auto Pflicht. Jeder „Tuner“ wollte sowas. Und das mit „ordentlich Dampf“. Nur kaum einer wusste wie. Irgendwie bin ich da „damals“ in die „Szene“ reingerutscht. Als frisch ausgelernter KEFU (Kommunikationselektroniker Fachrichtung Funktechnik, gelernt bei AEG) hatte ich die wesentlichen Zusammenhänge von Spannung, Strom und Leitungsquerschnitten begriffen. Zu der Zeit kam das Thema „Spannungs-/Stromstabilisierung“ im Car Hifi Bereich auf. Die Lichtmaschine/Autobatterie war mit der Ausgangsleistung im kW Bereich der Endstufen überfordert. Als Lösung „entwickelten“ fleißige Hersteller Elkos mit Kapazitäten größer ein Farad. Elkos groß wie Feuerlöscher und „arschteuer“. Gingen preislich bei 1000,00 DM los.
Entwickelt hatte da keiner was aus der Car Hifi Industrie. Die „Dinger“ gab es schon!
In der Ausbildung hatte ich von meinem Lehrmeister gelernt gepolte Elkos immer richtig anzuschließen. Demonstriert was passiert wenn nicht mit einen einem Elko in der Größe eines Zigarettenfilters. Was da an „Papier-Abstandhalter“ herauskam war ordentlich. Gab richtig Ärger – ist nie herausgekommen wer es war weil alle dicht gehalten haben – als wir/ich das mit einem Elko aus der Produktion zwei Etagen unter der Lehrwerkstatt ausprobiert haben. Ein „Feuerlöscher“ im schlichten Alugehäuse mit 1 Farad. Der Knall beim Einschalten der verpolten Spannung war brutal. Das Alugehäuse hat einen „netten“ Abdruck in der Decke hinterlassen. Der war allerdings erst sichtbar nach dem Aufräumen – Kubikmeter „Papier-Abstandhalter“ mussten entsorgt werden.
Die Nummer hatte „im Haus“ die Runde gemacht was mir zum Vorteil wurde. Gegen je eine „Stange Marlboro“ erhielt ich etliche von den Feuerlöschern. Ja, ich weiß - das war Diebstahl. Schön reden ist nicht.
Kurz nochmal Bezug genommen auf Zitat: „Als Lösung entwickelten fleißige Hersteller Elkos mit Kapazitäten größer ein Farad…“. Ein Standard Bauelement im AEG Produktkatalog. Im eigenen Haus massenhaft verbaut in wassergekühlten Telefunken Sendeanlagen so groß wie Norm Container zur Übertragung von Rundfunk- und TV Signalen - FM Radio und PAL TV. Mittlerweile alles Geschichte – vom Fortschritt eingeholt. AEG und Telefunken gestorben.
Gestorben weil „vom Fortschritt“ eingeholt hat viele Hersteller getroffen. Die konnten dem „Markt“ nicht folgen. Es fehlte nicht am Wissen - das war reichlich vorhanden. Was man nicht begriffen hatte/begreifen wollte war, dass der „Markt“ sich neu orientiert hat. Nutzsignal-/Datenreduktion und damit Kostensenkung wurde zum Thema bei der Rundfunk/TV Übertragung.
Leidiges Thema – ich schweife ab…
Zitat: „Nur kaum einer wusste wie. Irgendwie bin ich da „damals“ in die „Szene“ reingerutscht“.
Das „brutalste“ was ich damals in ein Auto eingebaut hatte: zwei „Stange Marlboro“ Elkos als Puffer für eine Hifonics Colossus im Mono Betrieb zum Antrieb des JBL Subwoofers. Die Ausgangsleistung der Hifonics lag im im kW Bereich. Als Zuspieler diente das TOTL Alpine Radio seiner Zeit. Alle Lautsprecher hatte ich inkl. des SUB mit einer aktiven Sony Frequenzweiche geregelt. Was da an Musik rauskam war unglaublich. Ich meine wirklich Musik. Das hatte nichts mit dem zu tun was man heute im Netz findet, wenn man nach „Bass“ im Car Hifi Bereich sucht.
Überprüft und Funktionsfähigkeit festgestellt: Peugeot Lyon. Einziges Manko… spielt nicht im Auto (Peugeot 309). Zeigt dort eine Fehlermeldung. Die Bordspannung ist ok. In der Werkstatt spielt das Teil einwandfrei. Crazy Frenchmen…
Auch überprüft und Funktionsfähigkeit festgestellt: Blaupunkt AC 26. Vermutlich Baujahr Anfang 80. Im Netz nichts zu finden zu dem Gerät. Die Namensgebung entspricht nicht der Blaupunkt „Norm“ Städtenamen. Ich bin in Erkunde keine Leuchte. Die Stadt AC ist mir unbekannt…
Und noch ein Blaupunkt. Ein Blaupunkt Frankfurt Stereo Super Arimat. Optisch kommt das Ding her wie aus der Verpackung. Sieht aus wie neu. Empfängt allerdings keinen FM Sender. Nur rauschen. Gerät geöffnet – eins zwei Kondensatoren sehen nicht mehr gut aus.
Upps, kleines Malheur – scharfkantiges Blech. Eigentlich nur ein „Mikrometer Ritzer“ im Finger. Dank hoher Dosierung von Eliquis (15 mg/Tag) blutet der Ritzer aber „wie Sau“. Zeit für eine Pause…
Grüße aus Berlin
Olli
Aktuell sichte ich gerade den „Bestand“ und überprüfe die Funktionalität. Nicht alle Geräte aber ein erster Überblick…
Auf dem ersten Bild zu erkennen - meine eigentliche „Wohnzimmer Couchtisch Werkstatt“ ist „temporär“ umgezogen und befindet sich aktuell „unter der Erde“. Keine Angst – liege nicht auf dem Friedhof. Habe mich reparaturtechnisch im „Garagenkeller“ bei oben erwähntem Kumpel eingerichtet. Zum einen ist hier mehr Platz und zum anderen auch „Licht im Dunkel“ dank russischem Nachtsichtgerät…
Um „Radio“ empfangen zu können, muss ich eine aktive Antenne verwenden…
Man mag es kaum glauben. Trotz „Entkoppelung“ der Antenne über Kunststoffeinkauftragetasche, Pappkarton ausgekleidet mit zur Rolle“ verdrehtem“ CAT 7 Verlegekabel, Land Rover Kupplungsgehäuse und unfurnierter Echtholztransportkiste ist der Empfang eher bescheiden.
Das Ergebnis der Sichtung (nur Autoradios):
- 75% Blaupunkt Geräte ohne Röhren der letzten 50 Jahre
- 25% nicht Blaupunkt Geräte
Überrascht war ich vom Fund der passiven Infinity Frequenzweiche. Keine Ahnung wann und wie ich zu dem Ding gekommen bin…
Überprüft, gereinigt und bereits in einen MG MGB eingebaut: Sanyo FT 210. Das Gerät ist optisch in einem guten Zustand. Alle Lampen funktionieren und auch das Kassettenlaufwerk…
Auch überprüft, gereinigt und in einen Range Rover Pickup eingebaut: Grundig 5600 RDS Infomat. Eigenwilliges Design mit den „Rundungen“. Das Bedienfeld mit dem Display ist als Diebstahlschutz gedacht und abnehmbar. Was positiv auffällt ist, dass die Tasten nicht „wackelig“ sind und einen präzisen Druckpunkt haben. Das Kassettenlaufwerk „jault“. Neue Riemen würden hier Abhilfe schaffen…
Die Funktion der Kassettenwiedergabe ist bei dem Gerät Nebensache. Werde ich aber „bei Gelegenheit“ trotzdem reparieren. Was gewünscht wurde war „ein Bluetooth Eingang“. Nach etwas Recherche ein BT Modul bestellt und am ISO Stecker (ISO 10487, Block C) einen Kontakt kurzgeschlossen – deaktiviert die CD-Wechsler Steuerung. Wird die Taste „CD“ gedrückt erscheint jetzt AUX im Display und das Audio Signal vom BT Modul wird durchgeschaltet.
Anekdote nebenbei… Als ich das Radio einbauen wollte bin ich wie ein Held auf den Beifahrersitz getobt. Radio, Werkzeug und benötigtes Material vorher im Fußraum abgelegt. Nette Idee… Die verantwortlichen Land Rover Defender Designer hatten beim Entwurf des Range Rover vergessen ein Radio zu integrieren. Nachträglich wurde es auf der linken Seite verwirklicht.
Ein Radio welches ich „vor Jahren“ von Wernsen (ST3026), während eines Treffens bei Frank (ichundich, R.I.P.) geschenkt bekommen habe, ist ein Blaupunkt Bremen SQR 46. O-Ton Wernsen: „Wäre was für deinen Rekördchen. Benötigt eine Reinigung. Den Code habe ich nicht. Vielleicht funktioniert es ohne oder du kriegst den raus“.
Lange lag das Gerät bei mir „in der Ecke“ rum. Angeschlossen hatte ich es nicht aber mich auf Recherche nach dem eventuell benötigtem „Code“ gemacht. Die blieb aber erfolglos, weil dem Gerät die Seriennummer fehlt. Normalerweise haben seit Mitte/Ende der 80er die Blaupunkt Autoradio Neuentwicklungen zwei signifikante Aufkleber. Einen der die Artikelnummer und Version enthält auf der rechten Seite am Gehäuse und einen mit „Blabla“ und der Seriennummer auf dem abnehmbaren Gehäusedeckel. Ersterer ist oft zerkratzt/zerfetzt, weil der Einbaurahmen auf „knirsch“ sitzt. Zweiterer löst sich über „die Jahre“ aufgrund der Wärme gern ab. So auch bei diesem Gerät geschehen. Im Netz wird von eingestanzten Seriennummern bei Blaupunkt Geräten geschrieben. Keine zu finden und auch noch nie gesehen.
Gerät angeschlossen und erstaunen – Suche nach der Seriennummer und dem dazugehörigem Code war unnütz. Der Code wurde bereits deaktiviert. Das Foto zeigt nur den optischen „Zustand“ vor der Reinigung. Den allerdings nur unzureichend. Das Bremen war neben dem Staub mit einer Sandschicht feinster Körnung überzogen. Die Farbe der Front war Technics schwarz. Kein Blaupunkt Design Gimmick sondern Nikotin Ablagerungen. Das Kassettenlaufwerk funktionierte – etwas schwergängig - bis auf die Autoreverse Funktion. Der Klang vom Band war allerdings eher bescheiden. Dumpf ohne Höhen aber ohne Gleichlaufschwankungen. Die Schalter wollten teilweise nicht so wirklich. Die Schaltwippe rechts unten war ohne Funktion.
Gerät zerlegt und alles gereinigt…
Hat sich gelohnt. Die Optik ist wiederhergestellt. Die Schalter funktionieren wieder nach Spülung mit Kontakt WL und Korrosionsschutz Kontakt 61. Das Problem „Autoreverse Funktion“ und die tote Schaltwippe ist aber geblieben. Da muss ich nochmal ran…
Das Kassettenlaufwerk macht jetzt „Geräusch“ wie es soll. Nach der Reinigung ist die Mechanik wieder fit. Die „dumpfen Höhen“ haben sich nach putzen des Tonkopfs verabschiedet…
Die Kassettenwiedergabe ist beeindruckend. Da hat Blaupunkt keine halben Sachen gemacht. Das LW und die Steuerung wurde immer weiter verfeinert/optimiert und endete mit dem Köln RCM 40 Ende 80/Anfang 90. Meiner Meinung nach das beste Autokassettenradio was jemals gebaut wurde.
Erinnerung… Ende der 80er/Anfang 90er hatte ich so ziemlich jedes TOTL Autoradio jeden Herstellers in der Hand. War eine verrückte Zeit. Neben dem Motor, Auspuff, Fahrwerk und Optik Tuning wurde eine „anständige Anlage“ im Auto Pflicht. Jeder „Tuner“ wollte sowas. Und das mit „ordentlich Dampf“. Nur kaum einer wusste wie. Irgendwie bin ich da „damals“ in die „Szene“ reingerutscht. Als frisch ausgelernter KEFU (Kommunikationselektroniker Fachrichtung Funktechnik, gelernt bei AEG) hatte ich die wesentlichen Zusammenhänge von Spannung, Strom und Leitungsquerschnitten begriffen. Zu der Zeit kam das Thema „Spannungs-/Stromstabilisierung“ im Car Hifi Bereich auf. Die Lichtmaschine/Autobatterie war mit der Ausgangsleistung im kW Bereich der Endstufen überfordert. Als Lösung „entwickelten“ fleißige Hersteller Elkos mit Kapazitäten größer ein Farad. Elkos groß wie Feuerlöscher und „arschteuer“. Gingen preislich bei 1000,00 DM los.
Entwickelt hatte da keiner was aus der Car Hifi Industrie. Die „Dinger“ gab es schon!
In der Ausbildung hatte ich von meinem Lehrmeister gelernt gepolte Elkos immer richtig anzuschließen. Demonstriert was passiert wenn nicht mit einen einem Elko in der Größe eines Zigarettenfilters. Was da an „Papier-Abstandhalter“ herauskam war ordentlich. Gab richtig Ärger – ist nie herausgekommen wer es war weil alle dicht gehalten haben – als wir/ich das mit einem Elko aus der Produktion zwei Etagen unter der Lehrwerkstatt ausprobiert haben. Ein „Feuerlöscher“ im schlichten Alugehäuse mit 1 Farad. Der Knall beim Einschalten der verpolten Spannung war brutal. Das Alugehäuse hat einen „netten“ Abdruck in der Decke hinterlassen. Der war allerdings erst sichtbar nach dem Aufräumen – Kubikmeter „Papier-Abstandhalter“ mussten entsorgt werden.
Die Nummer hatte „im Haus“ die Runde gemacht was mir zum Vorteil wurde. Gegen je eine „Stange Marlboro“ erhielt ich etliche von den Feuerlöschern. Ja, ich weiß - das war Diebstahl. Schön reden ist nicht.
Kurz nochmal Bezug genommen auf Zitat: „Als Lösung entwickelten fleißige Hersteller Elkos mit Kapazitäten größer ein Farad…“. Ein Standard Bauelement im AEG Produktkatalog. Im eigenen Haus massenhaft verbaut in wassergekühlten Telefunken Sendeanlagen so groß wie Norm Container zur Übertragung von Rundfunk- und TV Signalen - FM Radio und PAL TV. Mittlerweile alles Geschichte – vom Fortschritt eingeholt. AEG und Telefunken gestorben.
Gestorben weil „vom Fortschritt“ eingeholt hat viele Hersteller getroffen. Die konnten dem „Markt“ nicht folgen. Es fehlte nicht am Wissen - das war reichlich vorhanden. Was man nicht begriffen hatte/begreifen wollte war, dass der „Markt“ sich neu orientiert hat. Nutzsignal-/Datenreduktion und damit Kostensenkung wurde zum Thema bei der Rundfunk/TV Übertragung.
Leidiges Thema – ich schweife ab…
Zitat: „Nur kaum einer wusste wie. Irgendwie bin ich da „damals“ in die „Szene“ reingerutscht“.
Das „brutalste“ was ich damals in ein Auto eingebaut hatte: zwei „Stange Marlboro“ Elkos als Puffer für eine Hifonics Colossus im Mono Betrieb zum Antrieb des JBL Subwoofers. Die Ausgangsleistung der Hifonics lag im im kW Bereich. Als Zuspieler diente das TOTL Alpine Radio seiner Zeit. Alle Lautsprecher hatte ich inkl. des SUB mit einer aktiven Sony Frequenzweiche geregelt. Was da an Musik rauskam war unglaublich. Ich meine wirklich Musik. Das hatte nichts mit dem zu tun was man heute im Netz findet, wenn man nach „Bass“ im Car Hifi Bereich sucht.
Überprüft und Funktionsfähigkeit festgestellt: Peugeot Lyon. Einziges Manko… spielt nicht im Auto (Peugeot 309). Zeigt dort eine Fehlermeldung. Die Bordspannung ist ok. In der Werkstatt spielt das Teil einwandfrei. Crazy Frenchmen…
Auch überprüft und Funktionsfähigkeit festgestellt: Blaupunkt AC 26. Vermutlich Baujahr Anfang 80. Im Netz nichts zu finden zu dem Gerät. Die Namensgebung entspricht nicht der Blaupunkt „Norm“ Städtenamen. Ich bin in Erkunde keine Leuchte. Die Stadt AC ist mir unbekannt…
Und noch ein Blaupunkt. Ein Blaupunkt Frankfurt Stereo Super Arimat. Optisch kommt das Ding her wie aus der Verpackung. Sieht aus wie neu. Empfängt allerdings keinen FM Sender. Nur rauschen. Gerät geöffnet – eins zwei Kondensatoren sehen nicht mehr gut aus.
Upps, kleines Malheur – scharfkantiges Blech. Eigentlich nur ein „Mikrometer Ritzer“ im Finger. Dank hoher Dosierung von Eliquis (15 mg/Tag) blutet der Ritzer aber „wie Sau“. Zeit für eine Pause…
Grüße aus Berlin
Olli