Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Kenwood C2 vom Flohmarkt.
#1
Für wenig Bares habe ich gestern diesen C2 gekauft. Der Verkäufer war fest davon überzeugt, dass das Gerät nicht funktionieren würde...


[Bild: image.jpg]

...was sich dann aber als falsch herausstellte. Vermutlich hat er lediglich vergessen, die Taste "Output On" auf der Front zu lösen. Keine Ahnung, warum man bei Kenwood damals der Meinung war, dass man diese Taste unbedingt ins Design übernehmen muss.

Am Phonoeingang wurde bereits etwas herumgefummelt. Frei nach dem Motto des Sommerschlußverkaufs "alles muss raus". In folgenden Messungen wird sich zeigen, ob diese Veränderungen zu besseren Ergebnissen führen, oder ob man die Änderungen zur "Entstörung" (FTZ) so belassen sollte.

[Bild: image.jpg]


Da man zum Wechseln irgendwelcher Teile gleich die gesamte Platine mühselig entnehmen muss, wird voraussichtlich nichts gewechselt werden, denn die ersten "quick & dirty" Meßwerte sind im bisher geprüften Hochpegelbereich einwandfrei. Ein paar Elkos werde ich noch "in circuit" prüfen, obwohl ich da nichts erwarte, und das Gerät dann nochmal komplett durchmessen.


[Bild: image.jpg]

[Bild: image.jpg]


Ein Mekka für "Modifizierer" LOL Hier könnte man wunderbar irgendwelche Sinnlosmodifikationen an den OPA durchführen. Man kann es aber auch bleiben lassen.Drinks
[-] 14 Mitglieder sagen Danke an scope für diesen Beitrag:
  • wattkieker, winix, oldAkai, Mosbach, Tom, MacMax, bulletlavolta, Cpt. Mac, nice2hear, bodi_061, linuxschmied, Technicser, DUALIS, Bernardo_1971
Zitieren
#2
Nachdem ich das SM überflogen habe wird klar, dass es trotz "Wanne" eine Moglichkeit gibt, ohne allzugroßen Aufwand an die Hauptplatine zu gelangen.
Alles Elkos in circuit geprüft, vier davon nochmal zur Messung entnommen....Alles OK.


[Bild: eer.jpg]

Die Verzerrungen liegen in etwa auf dem Niveau, das meine Messgeräte erreichen. Es macht also sogut wie keinen Unterschied, ob man die Geräte im loop misst, oder die Vorstufe einbindet.
Gemessen wurde mit 1V Ausgangsspannung und 500 mV Eingangsspannung.

THD & N mit 20 KHz LPF:

[Bild: plot0007.jpg]

THD (hier nat. ohne Filter)

[Bild: plot0008.jpg]

Phonosektion mit entfernten Teilen im Eingangsbereich:
Magenta , RIAA Entzerrung alleine
Blau, mit System 450 mH, 950 Ohm
Cyan , +120p
Rot , +220p

[Bild: lllll.jpg]


Und nochmal als Rückbau auf das Orig. Man spart sich die 120p. Wenn man also Bedarf hat, reicht es aus, nur den Scheibenkondensator zu kappen.
Interessant ist hier wie so oft, dass der Modifizierer augenscheinlich nicht so genau wusste, was er "warum" macht. Möglicherweise hat er auch einfach nur irgendetwas aus dem Internet abgelesen und dann gehandelt.
Die Induktivität liegt parallel zum 220R Widerstand, welchen der Modifizierer mit einem Draht überbrückt hat. Gott alleine weiss, warum er DANN zusätzlich die Induktivität abgeknipst hat. Naja. Wink3


[Bild: orig.jpg]
[-] 13 Mitglieder sagen Danke an scope für diesen Beitrag:
  • franky64, charlymu, dingle, rotoro, Gorm, Tom, MacMax, bulletlavolta, Der Paul, bodi_061, hifiES, Technicser, karl50
Zitieren
#3
Ein paar Kleinigkeiten habe ich an dem Ding noch geprüft.
Der Gleichlauf der Kanäle ist bei diesem Exemplar überdurchschnittlich gut. Im wichtigen Bereich liegen die Abweichungen zwischen L&R gerade mal bei einem halben dB.

[Bild: poti.jpg]

THD&N vs. Frequenz sieht (wie bei den meisten Transistorvorstufen) ganz ordentlich aus. Erst ab 10 KHz nehmen die Harmonischen etwas zu.
Zu beachten ist hier, dass die Messbandbreite (zwangsläufig) bei mindestens 80KHz liegt, damit man bei 20 KHz noch gerade eben die vierte Harmonische mitmisst. Daher kann man die herausgefischten Werte bei 1 KHz nicht direkt mit denen aus der weiter oben gemachten Messung mit 20 KHz Bandbreite und 1KHz Festfrequenz (Balkendiagramm) vergleichen.

Cyan 6V Ausgangsspannung, Grün 1V.

[Bild: sweep.jpg]

Etwas merkwürdig verhält sich bei diesem (meinem) Exemplar der Amplitudenfrequenzgang im oberen Frequenzbereich. (Eingang CD)




Das Manual bescheinigt dem Gerät 350KHz bei -3dB. Diesen Wert erreiche ich nur, wenn die Ausgangsspannung unter 1V bleibt, UND der Lautstärkeregler gleichzeitig unter 11 Uhr eingestellt ist. Andernfalls gibt es gerade mit hohen Eingangsspannungen (>1V) einen empfindlichen Amplitudenanstieg mit anschliessendem Abfall, sodass im "worst Case" hier nur 140 KHz -3dB erreicht werden.
Ob das ein Designfehler oder ein Defekt bei meinem Exemplar ist, müsste geklärt werden, aber das lehne ich (trotz Wetterlage) doch dankend ab. Es würde viel Zeit verschlingen.


[Bild: resp.jpg]


Mein Urteil zur C2 :
Ein typischer Vertreter der japanischen Einsteigervorstufen. Die meisten Messwerte sind wie bei der Konkurrenz ordentlich, aber die Verarbeitung und die Materialien stellenweise grausam.
Das betrifft besonders die kleinen Potis (ausser den LS-Regler, den ich als ordentlich bezeichnen würde) und die billigen (üblichen) Printschalter.
20 oder 30 € kann man m.E. aber bedenkenlos investieren, wenn sie nicht verbastelt ist, denn dann könnte man zur mäßigen Qualität zusätzlich miese technische Eigenschaften bekommen.
[-] 8 Mitglieder sagen Danke an scope für diesen Beitrag:
  • MacMax, Helmi, Tom, bulletlavolta, Campa, bodi_061, hifiES, linuxschmied
Zitieren
#4
Danke für diesen schönen Bericht, und Messwerte sind auch dabei, genauso wie ich es mag.

(26.04.2015, 13:25)scope schrieb: Keine Ahnung, warum man bei Kenwood damals der Meinung war, dass man diese Taste [Output On] unbedingt ins Design übernehmen muss.

Der Ausgang muss abschaltber sein, wenn man den Kopfhörerausgang sinnvol nutzen möchte.

Viele Grüße
Lukas
Viele Grüße
Lukas
Zitieren
#5
Zitat:Der Ausgang muss abschaltber sein, wenn man den Kopfhörerausgang sinnvol nutzen möchte.

Hmmm....Warum? Man könnte ebensogut an der Endstufe die Lautsprecher abschalten, oder -sinnvoller- die Endstufe erst garnicht einschalten. Oder?
Zitieren
#6
Moin,
dann nehme ich an, nur ein Ausgang?
Dann kann man ueber diesen Schalter tatsaechlich streiten.

73
Peter
Zitieren
#7
Ein Knopf mehr. Wirkt professioneller Floet
Zitieren
#8
Ich halte den Schalter nichtmal für ungefährlich, denn wenn man den die KH-Lautstärke hoch eingestellt hat, und dann am Gerät rumfummelt, könnte es im worst case mit viel Pech passieren, dass einem die Lautsprecher kaputtgehen, oder man zumindest Ärger mit Mutti bekommt. Das passiert bei einem "Klinkenstecker mit Schalter" natürlich auch, wenn man am Kabel zieht...

Naja...er ist nunmal da und Basta.
Zitieren
#9
Moin,
man muss es eben nehmen, wie es kommt.
Meine paar Steuerverstaerker haben den Schalter auch, gleich doppelt. Weil sie auch jeder zwei schaltbare Ausgaenge haben. Gegen Gebruell beim Einschalten habe ich mir angewoehnt, die Geraetelautstaerke grundsaetzlich vor dem Einschalten auf Null zu drehen.

73
Peter
[-] 1 Mitglied sagt Danke an hf500 für diesen Beitrag:
  • winix
Zitieren
#10
Egal. Hübsche Flunder Thumbsup
maybe this world is another planet’s hell
-Aldous Huxley
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Kenwood KA-907 - vom High-Ender komplett überholt! Armin777 109 17.548 22.09.2023, 11:32
Letzter Beitrag: Stan
  Musical Fidelity P270 - Vom Blitz getroffen... pincium 5 2.572 16.10.2022, 13:18
Letzter Beitrag: Der Jo
  Grundig Audiorama 7000: Problem den Kugel vom Fuß zu entfernen KolfMAKER 6 3.371 23.09.2022, 13:12
Letzter Beitrag: KolfMAKER
  Fehlersuche im CD-Player, Gesundheitszustand vom Laufwerk prüfen Jan_K 9 5.719 16.01.2021, 17:27
Letzter Beitrag: hf500
  Cassettenfach vom Kenwood KX1100HX und KX 880 D austauschbar? oldi-fan 1 1.504 22.04.2020, 12:19
Letzter Beitrag: Armin777
  Triac oder Relais als Entlastung vom Netzschalter Pa_200 24 8.256 29.09.2019, 12:10
Letzter Beitrag: scope



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste