Pioneer A-449 ....nichts kaputt....aber....

[scope]

Da ich "niche2hear" angeboten habe, den für 50€ verkauften A-449 nochmal schnell durchzumessen, habe ich mir gedacht, dass die Ergebnisse auch allgemein
von Interesse sein könnten...Drum veröffentliche ich das hier.

Das Gerät steht hier schon eine
Weile unbenutzt in der Gegend rum und wurde nur sporadisch zu Testzwecken eingesetzt. Da ich den Ruhestrom nochmal kontrolliert habe, habe ich auch gleich die völlig verstaubte Hauptplatine abgesaugt....Sieht wieder nett aus.




Auch an den kleinen Pioneer kann man dicke Kabel anglemmen...Anders als es bei dem alten Sony vor ein paar Tagen zu sehen war. 4mm² mit dicken Hülsen.



Am Widerstand sind dann Hohlbananas. Eigentlich mag ich die Dinger nicht, aber sie sitzen immer sehr fest und bieten wenig Übergangswiderstand.



Der 449 hat -bezogen auf seine kleinen Abmessungen- einen ziemlich großen Transformator. Er fällt sofort ins Auge.


Mittlerweile wird auf Ebay (nicht von mir! ) sogar angeboten, Hifigeräte für eine Pauschale von 200 € zu vermessen. Die 200 € sind jetzt mal "geschenkt"

Zuerst die Klirrspektren:

10 Watt in 8R :


Wunderbar!

10 Watt in 4R:



Perfekt!

THD&N vs. Power 8R  (1KHz, bw 22 KHz)

Nicht ganz perfekt. Ein Kanal schwächelt, was aber völlig unhörbar bleibt. Ab ca. 30 W steigen die Verzerrungen dort frühzeitig etwas an. Sowas ist relativ schwer zu beheben und lohnt die Mühe nicht.

Es sind etwa 65/70 W bei 0,1% THD&N




Phono MM ist hier nicht günstig, da die Eingangskapazität der Schaltung schon ohne ext Kabel zu hoch ausfällt. Das kann man zwar beheben....aber...naja.....
Man sollte in diesem Zustand also so wenig externe Kapazität erzeugen, wie eben möglich.

Leider stimmt hier die Farbkonfiguration (warum auch immer) wieder nicht...



Rot : ohne System, reine RIAA Entzerrung

Rot2 Normsystem +20 pF
Grün  " " +220 pF
Gelb  " " +220 pF

Frequenzgang "CD Eingang", 2,83V  .    Grün "via tone" aber ohne Loudness, alle Regler neutral. Rot: Directmode
etwas über 100 KHz -3dB


TIM & IM Verzerrungen bilde ich gerne über den Ono Sokki CF6400 ab, während der Generator aus einem AP oder UPD stammt. Der 6400 ist in Europa sehr schwer zu bekommen, und auch weltweit stehen die Chancen schlecht. Das Gerät ist m.E. weit über allem angeordnet, was HP, spectral Dynamics oder sonstige Anbieter dagegen aufbringen konnten....Also....um 1995 natürlich



Verbunden via GPIB mit dem genialen Plotteremulator von John Miles
 http://www.ke5fx.com/gpib/7470.htm 
Seine Seiten sind allgemein sehr empfehlenswert.




TIM-100 bei ca 60W into 4 R

So sollte das aussehen  
Das sind über die Vereinfachte Messung des System2 etwa 0,004%. In der FFT sogar "praktisch nichts".



CCIF IMD (19/20 KHz, 1:1 )

Sehr gut. Auch hier sind es rund 0,004% bei etwa 60W into 4R


Abkühlen lassen...Deckel drauf...einpacken....

[nice2hear]

merci 

[Kimi]

Für das Geld also ein super Amp 

[scope]

Ich würde das nicht "überbewerten". Es gibt viele Geräte in dieser Klasse, die ähnlich gute Eigenschaften besitzen. Aber eben auch einige, die deutlich zurückfallen.
Um die schlechteren von den besseren "durch anhören" unterscheiden zu können, reichen die Unterschiede in der Regel aber noch immer nicht aus. Da muss man schon was kaputtgebasteltes oder eine "geeignete" Röhre ins Spiel bringen. Z.B. eine mit einem Ohm Ausgangsimpedanz und 2% Klirr.....Das reicht dann