Hallo,
ich lese hier seit etlichen Wochen passiv mit und wollte mich jetzt doch mal kurz vorstellen.
Mein Name ist Hardy (Kein Nick-name) und wohne in der Nähe von Freiburg im Breisgau.
Wahrscheinlich geht es mir wie vielen hier, angefangen hat meine HiFi Laufbahn mit einem batteriebetriebenen Mono-Kassettenrekorder und von meinem Vater selber zusammengebauten Schallplattenspieler stundenlang Hörspiele genossen. Mein Vater hat bei Sony gearbeitet, von daher haben sich immer mehr Sachen (von Muttern nur immer als "neuer Schrott" benannt) bei uns zu Hause gesammelt, einiges hat seinen Weg ins Kinder/Jugendzimmer gefunden.
Erstes echtes System war ein Sony TC-K35 Tapedeck mit einem passenden Receiver (Type weiß ich nicht mehr), ebenfalls Typus Alu-schwer-silber-und viele runde Knöpfe.
Wie es so kommt im jugendlichen Wahn musste dieses System einem neumodischen System weichen, schickes schwarz, eckige Sensortasten und viele viele blinkende LED waren einfach der Hit verglichen zu den silbernen Alufronten mit den vielen runden Knöpfen, schwergängigen Schaltern und analogen Aussteuerungsanzeigen. Ich glaube 50 DM habe ich meinem Klassenkameraden für meine Silberlinge abgenommen. Wenn ich sehe was heute 30 Jahre später für Geld verlangt wird... naja, man kann nicht alles aufheben und Fehler dienen dazu gemacht zu werden und daraus zu lernen...
Dieses schwarze System im 35cm Rastermaß mit CD-Player, Doppelkassettendeck TC-WR710 und Plattenspieler hat mich dann viele Jahre begleitet. Iregndwann sollten die Kassettenaufnahmen doch hochwertiger werden und das Doppeldeck kam in den Keller und wurde von einem modernen Dreikopf Deck Sony TC-K411 mit Dolby C und allerlei Hi-Tech Features verdrängt. Das Deck habe ich heute noch, scheinbar sind die Riemen ausgeleiert und ich kämpfe noch mit mir ob ich testweise die 12,- Euro für neue Riemen investieren soll...
Irgendwann kam ich dann zur MiniDisc, wooooowww, kein Spulen mehr, kein Bandsalat, kein Rauschen, keine dumpfen Aufnahmen, einfach der Hammer. Und flugs wurde das Tape ausrangiert und die MiniDiscs beherrschten mein zu Hause, begleiteten mich unterwegs und sorgten bis vor etwa 5 Jahren für musikalische Untermalung beim Autofahren.
Wo Licht ist muss auch Schatten sein, bei Sony Geräten mit einen Laser hatte ich eigentlich immer Pech, zuerst hat es den mobilen Player hingerafft, dann das MDS-303 Deck und zu guter Letzt zeigte auch das Autoradio immer den verhassten Disc-Error an, Diagnose immer Laser defekt ... Totalschaden.
DAT bekam ich nur so am Rande mit, hatte bei mir innerlich immer den Ruf in die Profiecke zu gehören, nichts für den Heimanwender.
Mit steigenden Festplattenkapazitäten und immer weiter verbesserten Encodern wurde irgendwann die Digitalisierung und Speichern auf der heimischen Computer Festplatte interessenter. Letzlicht sorgte primär ein Festplatten Mediaplayer verbunden mit dem 20 Jahre alten Verstärker für meine heimische Beschallung. Stück für Stück wurde dann aufgerüstet, ein NAS beherbergt die heimische Musiksammlung, mehrere Netzwerk Mediaplayer beschallen die Räume und die in Kartons gelagerten Kassetten, MDs und Schallplatten gerieten in Vergessenheit.
Vor etwa einem Jahr verabschiedete sich mein Sony Verstärker mit ständigen Aussetzern auf einem Kanal, wurde verschrottet (ich kannte da good-old-hifi noch nicht und bei heutigen regulären Stundensätzen.... ) und durch einen NAD 316 BEE ersetzt, zusamen mit dem DNT Ipdio Tune eine nette Kombination.
Die Kinder kamen in das Alter wo Hörspiele wieder interessant werden und mich erinnerte mich der 30 Jahre lang eingemotteten Kassetten bei meiner Schwiegermutter, HUI-BUH, Hexe Schrumpeldei, TKKG und alles was man selber kannte. Zuerst bekamen die Kinder einen Kinder-Kassettenrekorder, nach dem ersten geschredderten Band die dieses 10 Euro Prunkstück modernster chinesischer Kassetentechnologie produzierte kam mir die Idee der Digitalisierung per PC. Neben den Hörspielen für die Kinder auch endlich mal wieder den Inhalt aller Kassetten, MiniDisc und Schallplatten anhören. Die ersten Gehversuche waren nicht so optimal, minderwertige AD-Wandler im Laptop, Kabel mit Wacklern und und und ließen in mir schon das Bedürfnis erwachsen das Ganze abzubrechen... nee, weiter.... Also einen extra PC dafür abgestellt, eine Recording Karte ESI-Julia gekauft, neue Oehlbach Kabel mit 30 Jahren Garantie anstatt Wackelkontakten und los gings... Das Ergebnis war wirklich überzeugend, ich war wirklich erstaunt was da aus 30 Jahre alten Kassetten noch hervorkommt (außer Dreck, Band Abrieb und bröselnden Druckkissen aus ehemaligem Schaumstoff), ich hatte mit viel Schlimmerem gerechnet.
Zu Beginn der Digitalisierung verreckte gleich mein Kassettendeck TC-K411, der Schlitten mit den Köpfen senkte sich nicht mehr richtig oder lief nicht mehr hoch...
Nach intensiven Internetstudium mit Suche zu "high end tapedeck" "hochwertiges Kassettendeck" und Co kam ich auch auf dieses Forum und lernte verschiedene Marken kennen die mir vorher unbekannt waren. Mein Favorit wäre letztlich ein AKAI GX 75 MKII gewesen, die verlangten Preise haben mich dann doch verschreckt, gerade in dem Wissen dass ich dieses wunderschöne Stück momentan primär mit versifften Hörspielkassetten füttern will und es danach höchstwahrscheinlich unbenutzt als Staubfänger endet...
Letztlich geworden ist der Ersatz ein Luxman K-210 und noch ein (hat sich leider letztlich als kaputt herausgestellt K-113), kein Autoreverse oder sonstige Spielerchen, läuft klasse und sauber, die Reinigung ist einfach und die simple robuste Mechanik sollte den Hörspielkassetten trotzen. Hat es auch, alle sind geschafft
Aktuell hat mich das Fieber und Verlangen, wieder gutes altes HiFi Equipment zu Hause zu haben gepackt, bin noch aktiv am Grübeln ob ich auf den "Vintage" Zug aufspringe oder mir doch eher hochwertige Neugeräte zulege, beides hat auf seine Art Vor- und Nachteile und seinen Reiz... oder beides
So, ich hoffe irgend jemand hat meinen Roman zu Ende gelesen, freue mich dass es eine solche Fangemeinde gibt!
Liebe Grüße
Hardy