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Onkyo TX-100 von ca. 1984
#1
Ich möchte euch mal wieder einen Onkyo vorstellen.

Dieses Mal handelt es sich um einen TX-100 Receiver. Er wurde ca. 1984 gebaut und ist eher ein "klein aber fein" Gerät.

Die technischen Daten:

[Bild: specvqjbp.jpg]

So schaut er aus:

[Bild: auen97kyo.jpg]

[Bild: typluksg.jpg]


Nach dem abschrauben des Deckels zeigte sich ein wenig Staub im Inneren:

[Bild: innenstauba6jh9.jpg]

Ich werde ihn wie üblich überholen und verschiedene Messungen machen. Dazu später mehr. Wink3
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#2
Sicherungen für die Lautsprecherkanäle,
ich denke eher geht der Hybrid hoch.

Was für ein STK als Endstufe ist dort verbaut ?

Sonst aber ein schönes Gerät
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#3
Die Sicherungen sind 2,5A, macht bei 4 Ohm 25W/Kanal. Das schafft der STK 459.

Die Siebelkos sind 6800µF 35V, die Spannung liegt bei 30,5V.

Erstmal wurde der Innenraum von Staub befreit:

[Bild: nachreinigungflsln.jpg]

Von unten kann man durch 2 Blechklappen an die Unterseite der Platinen kommen, sehr schön.

[Bild: bodenvfsqg.jpg]


Das Relais wurde ausgelötet und gereinigt:

[Bild: relaischwarzr9sbk.jpg]

[Bild: relaispoltlsxs.jpg]


Dann wurde gleich der Speicherkondensator des Tuners erneuert (nun 100mF statt 47mF):

[Bild: capalt10sd3.jpg]

[Bild: neucapsqsyi.jpg]


Gut, dass ich auch die Wärmeleitpaste des Hybriden überprüft habe. Da habe ich etwas neue WLP aufgetragen.

[Bild: hybridwlptmsc0.jpg]


Dieser Spannungsregler hat auch etwas WLP spendiert bekommen (wird im Betrieb >60°C warm):

[Bild: khlblechtr8hst3.jpg]



Dann waren die Schalter an der Front dran. Die waren schön am kratzen. Also komplett zerlegen, bis das Tone-Board ausgebaut werden kann:

[Bild: frontzerlbxs6d.jpg]

[Bild: toneboard5tsw1.jpg]


Die Source- und der Loundness-Schalter wurden gereinigt, nun kratzt nichts mehr:

[Bild: schalterqhsm0.jpg]


Diesen Widerstand hat schonmal jemand erneuert, der wohl die Bodenklappe nicht kannte Lipsrsealed2

[Bild: 047rmmskb.jpg]


Funktionstest:

[Bild: tuneduqsff.jpg]


Folgende Probleme bestehen aktuell noch:

Das Lautstärke-Poti geht viel zu schwer. Kann man das irgendwie schmieren ?

[Bild: lspotipcs0b.jpg]

Links ist deutlich lauter als rechts, könnte mit dem Poti zusammenhängen, muss ich nachher mal mit dem Oszi prüfen.

Der Knopf des Potis muss neu verklebt werden:

[Bild: lsknopfwos1g.jpg]


Edit:

Prüfung mit dem Oszi hat ergeben, dass das Poti der Übeltäter ist. Je nach Stellung ist mal der linke Kanal lauter, mal der rechte und irgendwann fällt einer auch ganz aus.
Da muss also Ersatz her. Muss mich mal umschaun.

Hier ist der Übeltäter. Da ist wohl etwas Plastik herausgebrochen, weshalb das zweite Poti nicht von 100k stetig abnimmt, sondern zwischendrin mal auf 1-2k herunter geht weil die
Schleifkontakte wohl an das Gehäuse kommen. Glaube nicht, dass ich das reparieren kann. Ist der 4. Pin für die Loudness ? Normale 6 Pin Stereopotis hab ich schon gefunden.

[Bild: potinzj6o.jpg]
[-] 4 Mitglieder sagen Danke an JackRyan für diesen Beitrag:
  • UriahHeep, bodi_061, fmmech_24, TotoM
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#4
(23.08.2012, 17:00)JackRyan schrieb: ......macht bei 4 Ohm 25W/Kanal.
[Bild: nachreinigungflsln.jpg]
[Bild: dsc07962xwr0i.jpg]

Finde die Ähnlichkeit frappierend ausser dem Drehko. Dies ist ein TX-11 der bei, Radiomuseum mit 2x26W angegeben ist.
Wie erfährst du das Bj.? Ich konnte das bis heut nicht rausfinden. Ansonsten kann ich auch für diesen sagen klein aber fein.

Ich bin ein Heimkind und äußere mich wegen dieser tüpartigen Diskriminierung nicht.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an UriahHeep für diesen Beitrag:
  • TotoM
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#5
Im Service Manual steht TX-15/TX-100

habe das Datum hier her:

http://www.gardi.de/onkyo_integra_brochu...ceiver.htm

Da steht beim TX-11 1982


Edit:

Ich habe das Poti provisorisch geflickt und eine Position eingestellt, wo beide Kanäle annähernd gleich laut sind (mit dem Multimeter ausgemessen). Die Lautstärke wird erst einmal über die Quelle (Laptop) geregelt.
Das ist aber kein Dauerzustand. Die Potis mit Loudnessabgriff scheinen schwer bis gar nicht beschaffbar zu sein.
Ich habe mal zwei normale Stereopotis bestellt, vielleicht kann ich daraus und den Schleifbahnen der alten ein neues passendes bauen. Wenn nicht bleibt die Loundess leider erstmal aus.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an JackRyan für diesen Beitrag:
  • UriahHeep
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#6
Der Widerstand wurde vernünftig eingelötet:

[Bild: widerstand4uut4.jpg]


Die Kapazität der Siebelkos liegt noch bei 4,5mF statt 6,8mF. Kann man noch drin lassen.

[Bild: elkotest9wu6v.jpg]


Die Rückseite wurde gebreft und die Buchsen poliert:

[Bild: cinchpol0ru7t.jpg]


Und die Front wurde auch gebreft:

[Bild: frontbrefm2uac.jpg]


Der Lautstärke Knopf wurde mit Pattex wieder zusammengeklebt Thumbsup
[-] 4 Mitglieder sagen Danke an JackRyan für diesen Beitrag:
  • oldAkai, JayKuDo, bodi_061, TotoM
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#7
Neue Potis:

[Bild: neupotisflu7v.jpg]

Der Potiumbau hat (noch) nicht funktioniert, vielleicht bekomme ich das aber noch hin.

Also erstmal so eingelötet ohne Loudnessabgriff:

[Bild: poteingelkhulk.jpg]


Die Achse ist etwas kürzer:

[Bild: poteingeb4wu5o.jpg]


Passt aber trotzdem:

[Bild: lsfertigxyul3.jpg]


Oszi an den Ausgang und DMM an die Versorgungsspannung angeschlossen:

[Bild: messungausgangnwuf0.jpg]


±20V an 8,8Ohm sind in Stereo machbar, dann zieht er etwa 110W aus dem Netz:

[Bild: -20vf4uxi.jpg]

kurz darauf ist Schluss:

[Bild: clip2husw.jpg]

Der Wechselspannungsanteil der Betriebsspannung liegt unter Vollast bei etwa 0,7V


Mal sehen ob ich noch eine Lösung für die Loudness finde. So läuft der Verstärker erstmal wieder.
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  • bodi_061, oldAkai, TotoM
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#8
Ich habe mal das Netzteil überprüft um zu sehen, wie sich die Spannungserhöhung von 220V auf 240V auswirkt und ob dadurch Elkos ans Limit kommen.

[Bild: netzteilackqg.jpg]

Das trifft für c909/910/914 zu. Außerdem wird es dort ziemlich warm, weil der Spannungsregler von 21,6 auf 12,1V herunterregelt.
Die Elkos in der Umgebung werden dabei auf über 50°C aufgeheizt.
Also habe ich mich entschlossen alle in der Gegend gegen neue, spannungsfestere mit 105°C zu ersetzen. Nur C909/910 sind 85°C geblieben.

Einzig einen 2200µF hatte ich nicht auf Lager, dieser war schon auf 1600µF abgesunken und ich habe erstmal einen 1000µF eingebaut. Das lässt den Wechselspannungsanteil
von 220mV auf 350mV ansteigen, wird aber durch den Regler gut unterdrückt. Am Ausgang kommen 12,1V mit 2mV Wechselanteil raus.

Vorher:

[Bild: elkovorherwok1a.jpg]

Nachher:

[Bild: elkoupdate7ujd5.jpg]
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  • bodi_061, TotoM
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#9
Ich habe noch ein Problem mit dem Tuner. Im Betrieb fängt die "Tuned" LED öfters an zu blinken und der Empfang wird auch beim Sender aus der Nachbarstadt über die Hausantenne schlecht. Oder sie blinkt im Takt der Musik mit Lol1

Tja, ich hatte ja schon beim TX7640 Probleme, also was als erstes probieren ? Genau, Fön auf den Tuner "Blechkasten" !

Und schon wird aus 0 Empfang mit der Drahtantenne auf einmal voller Empfang in Stereo. Werde ich morgen mal wieder großzügig nachlöten Wink3
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#10
Um an die Tunerplatine vernünftig heran zu kommen habe ich sie losgeschraubt und dann auf einen Pappkarton als Unterlage gelegt.
Das Gehäuse stand dabei hochkant auf der Front.

[Bild: tunerplatinez3utc.jpg]

Und so habe ich die gesamte Platine nachgelötet und dabei noch 3 Elkos ausgetauscht.

Als sehr nervig stellte sich das auslöten des Tunerkastens (wie nennt sich das eigentlich richtig ?) heraus. Das Gehäuse ist unten an große Masseleiterbahnen angelötet und die ganze Hitze meines 60W Lötkolbens verteilte sich auf diese und das Gehäuse, sodass das Lötzinn nicht richtig flüssig wurde... aber irgendwann war auch das geschafft:

[Bild: tunerbkdlub0.jpg]

So schauts von unten aus:

[Bild: tunerbku38u4v.jpg]

Auch dort wurde alles schön nachgelötet und dann gings in die Platine zurück. Die Platine wurde wieder ins Gehäuse geschraubt und die Rückwand montiert. Darauf folgte dann der spannende Moment, Drahtantenne und Kopfhörer anschließen, und ....

[Bild: tunedsttkuc6.jpg]

Bingo, alle Sender sofort in Stereo Raucher
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  • 0300_infanterie, oldAkai, Harry Hirsch, bodi_061, TotoM
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#11
Das Nachlöten hat schonmal was gebracht, aber ein Problem bleibt noch:

Wenn der Receiver kalt ist, empfange ich alle Sender in Stereo auf den gewohnten Frequenzen (z.B. NDR2 auf 102,6). Nach längerer Laufzeit wird hier der Empfang aber zunehmend schlechter bis teils zum Totalausfall des Stereo-Empfangs (Mono geht aber noch). Dabei geht die "tuned" Leuchte bei Bass in der Musik kurz aus (blinkt also im Takt, wie vorher auch).

Der Automatische Sendersuchlauf stoppt sowieso immer 50 KHz über der Frequenz (also z.B. 102,65) und hier kann ich dann auch im "warmen" Zustand Stereo empfangen.

Service Manual gibts übrigens hier: klick
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#12
Danke, für die detaillierten Bilder und Beschreibungen. Thumbsup Tolle Arbeit von Dir.

Drinks
Gruß Joachim

[Bild: ckhl0qrmsthv72sov.jpg][Bild: ckhkvco6rwofrbwlb.gif]
[-] 1 Mitglied sagt Danke an bodi_061 für diesen Beitrag:
  • JackRyan
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#13
Nun konnte der 1000µF Elko wieder gehen und ein passender 2200µF 50V 105°C kam hinein. Doppelte Spannungsfestigkeit aber gleiche Baugröße, da sieht man den Fortschritt.

[Bild: 2200uflplzr.jpg]

so siehts eingebaut aus:

[Bild: elko2nbha48.jpg]

Der Wechselspannungsanteil fällt damit auf 150mV.


Gibts ne Möglichkeit die Loudness mit Festwiderständen auf einen gewissen Wert einzustellen ? Bass und Treble lassen sich momentan auch nur absenken und nicht anheben.
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  • TotoM, oldAkai, bodi_061
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#14
AtJackRyan

Schau mal hier:

http://www.freeshop-web.de/shopserver/sh...ubid=26317

Die scheinen noch das Originalpoti zu haben. Es müssste das mit der ArtNr. 113 sein (16RGM100KBTP35 Q). Für 18 Euronen allerdings kein Schnapper Lipsrsealed2

Gruß Dirk
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#15
Jau, das würde passen. Aber 18€ + Versand ? Das ist mir die Loudness dann auch nicht wert.
Lässt man mal die Versandkosten außen vor, dann belaufen sich die Kosten für den Receiver und die verbauten Ersatzteile auf weniger als 10€.
Das lohnt dann eher nicht.
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#16
..und diese hier?
mfg, Francisco..

..if u get stuck in other people nonsense: repeat this few words: not my circus, not my monkeys..
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#17
Die Siebelkos waren zwar nicht dringend zu ersetzen, aber man bastelt ja gerne etwas. Auf der Suche nach passendem Ersatz stellte es sich heraus, dass Elkos mit 6800µF oder mehr und 50V im RM12,5 und 25mm Durchmesser nicht so einfach zu finden sind.

In der Bucht fand ich dann welche von Panasonic mit 10.000µF 50V RM10 25x50mm für günstige 1,99/Stck. Davon wurden 2 geordert. So sehen sie aus:

[Bild: 10kelkosfly53.jpg]

Die Löcher in der Platine mussten wieder etwas aufgebohrt und die Anschlüsse mit der Zange gerade gebogen werden. Dann passten auch die 10mm SnapIns ganz gut. Der Abstand zur Platine beträgt nur 2-3mm. Das hält so einwandfrei.

[Bild: neuelkos1qbww.jpg]


Der Wechselspannungsanteil der Betriebsspannung fiel von 45mV auf 22mV im Leerlauf und von 450mV auf 200mV unter Last von ±10V an 8,8R und 70W Leistungsaufnahme. Etwas mehr Reserve für kurze Impulse ist nun auch da, hören wird man den Unterschied aber wohl eher nicht Wink3
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#18
Ich habe aus dem Lautstärkepoti des Grundig V8100 und den Überresten des alten Potis ein neues gebaut. Beide Potis waren von Alps, deshalb funktionierte das nun.

Ersetzt wurde der Mittelteil mit Metallhalterung und den Kontakten. Die Achse und die Platinen sind die originalen.

[Bild: neuespotipmuxc.jpg]

Bei der Gelegenheit wurden gleich die Kontakte gereinigt:

[Bild: potidetailq4u76.jpg]


Fertig:

[Bild: potifertigp5ukn.jpg]

Loudness und Klangregelung geht nun wieder Drinks
[-] 1 Mitglied sagt Danke an JackRyan für diesen Beitrag:
  • Technicser
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