Diese TA-N7 stammt aus einer Wohnungsauflösung. Der neue Besitzer bat mich, das Gerät zu überprüfen und ging vermutlich davon aus, dass sie einfach so funktionieren würde.
"Kann eigentlich nicht viel dran sein".....Diesen Spruch höre ich nicht selten.
Eine Reparatur kommt (für ihn) aus Kostengründen nicht in Frage, da sowohl Teilekosten, als auch der Aufwand bereits etwas höher als üblich ausfallen.
Eigentlich wollte ich nach einer ersten schnellen Inspektion gar nichts an dem Gerät veranstalten, aber da ich vorhin nichts besseres vor hatte, habe ich einen Kanal wieder (provisorisch) hergestellt. Und zwar SO sorgfältig, dass man daran Messungen vornehmen konnte.
Die vorhandenen VFET reichten gerade eben aus, eine Seite ohne Neuteile zu reparieren.
Praktisch alle Sicherungswiderstände sind auf beiden Kanälen weit ausser Wert oder defekt.
Alle bisher geprüften Elkos waren OK. Die vier großen 22mF Elkos liegen zwischen 18,5 und 20 mF, ihr ESR ist ebenfalls OK.
Das Gerät ist über 40 Jahre alt, und vollkommen morsch....Es gibt an vielen Stellen Handlungsbedarf, natürlich auch an den Relais, deren Zustand Messungen unmöglich macht. Hörbare Störungen erzeugen sie aber noch lange nicht
Die Doppeldioden, deren Wechsel die meisten besorgten Besitzer lieber gestern als heute durchführen (lassen).....Die haben zwar 42 Jahre funktioniert, aber jetzt müssen sie unbedingt und umgehend raus, da sie morgen um 14.40 MEZ durchbrennen...... Ernsthaft.....Die Endstufe geht vermutlich halb repariert zurück....es sei denn man macht mir einen guten Kurs. (was ich bezweifel)
Der nächste Besitzer kann das Gerät dann nach Herzenslust restaurieren. Vielleicht bin ich es....vielleicht ein anderer....
Mit dem Wechsel der VFET ist es hier nicht getan, da einige der uralten (morschen) Bipolar-Kaskoden ebenalls hinüber sind.
Die Kaskoden 2SC1173 und 2SA473 (im TO220 Gehäuse Bild unten) gibt es original natürlich seit Jahrzehnten nicht mehr. Man kann sie aber ohne Qualitätseinbußen durch diverse moderne Transistoren ersetzen.
Die Lautsprecherklemmen: Kein Kommentar :/
Da eine Seite wieder spielt, konnte ich ein paar Messungen an dem Gerät durchführen....Also "one channel driven"
Meine Meinung zur TA-N7:
Eine mehr oder weniger ganz normale Stereoendstufe, die mit ihrer etwas lieblosen Frontplatte optisch nicht unbedingt ein Hingucker ist. Eine wie so viele.....Die Netzteilsektion ist in Bezug auf die erreichbare Leistung deutlich zu groß ausgefallen, was allerdings kein Nachteil ist. Ärgerlich ist allerdings, dass diese Endstufe nur für Impedanzen von 8 ohm (oder höher) spezifiziert ist.
Man kann damit also längst nicht jeden Lautsprecher verwenden, wenn man gerne laut hört.
Wird nur in Zimmerlautstärke gespielt, funktionieren natürlich auch 4 oder sogar 3 ohm, ohne dass es zu "Problemen" (also kaputt ) kommt.
Für vielleicht 500.- oder 700.- € halte ich das Gerät für einen akzeptablen Endverstärker, wenn alles spielt und das Gehäuse noch "mint" ist.....Die Straßenpreise (sofern die irgendwelche Leute Zahlen) haben allerdings nichts mit dem Gerät zu tun....Da müssen andere Dinge eine Rolle spielen (Liebe und Sehnsucht....???)
Vom "Gelaber" zu ein paar technischen Eigenschaften.
Nach Abgleich und Warmlaufphase:
FFT,1KHz, 1W,8R, 4avg . THD&N (20KHz bw) beträgt 0,0029%.
S/N ratio bezogen auf 1W, 8R : 88 dB bzw. 102 dB (A) ,
Amplitudenfrequenzgang 1W, 8R: Grün via DC zur besseren Darstellung 0,5 dB angehoben 70KHz -1 dB, 170 KHz -3 db
CCIF IMD (19+20K) 30W in 8R : Etwa 0,009% für F2-F1
Ausgangsimpedanz und Dämpfungsfaktor : Die Ausgangsimpedanz verdoppelt sich etwa bei ca. 20KHz. Ich halte das nicht für proplematisch.
THD&N vs. Freq. 1W und 10 W (blau) . 80KHz bw.
Bloß nicht voll aufdrehen....Das gab mir der Besitzer noch mit auf den Weg....Wie denn mit zwei defekten Kanälen??? An 8 ohm Last sehe ich da gar kein Problem....und wenn´s knallt, dann ist das eben so.
Etwa 118 W sind drin, und dabei bleibt es auch im Stereobetrieb, da zwei Netzteile vorhanden sind. Hätten wir noch 220V Netzspannug, wären die versprochenen 100W immer noch knapp übertroffen worden.
"Kann eigentlich nicht viel dran sein".....Diesen Spruch höre ich nicht selten.
Eine Reparatur kommt (für ihn) aus Kostengründen nicht in Frage, da sowohl Teilekosten, als auch der Aufwand bereits etwas höher als üblich ausfallen.
Eigentlich wollte ich nach einer ersten schnellen Inspektion gar nichts an dem Gerät veranstalten, aber da ich vorhin nichts besseres vor hatte, habe ich einen Kanal wieder (provisorisch) hergestellt. Und zwar SO sorgfältig, dass man daran Messungen vornehmen konnte.
Die vorhandenen VFET reichten gerade eben aus, eine Seite ohne Neuteile zu reparieren.
Praktisch alle Sicherungswiderstände sind auf beiden Kanälen weit ausser Wert oder defekt.
Alle bisher geprüften Elkos waren OK. Die vier großen 22mF Elkos liegen zwischen 18,5 und 20 mF, ihr ESR ist ebenfalls OK.
Das Gerät ist über 40 Jahre alt, und vollkommen morsch....Es gibt an vielen Stellen Handlungsbedarf, natürlich auch an den Relais, deren Zustand Messungen unmöglich macht. Hörbare Störungen erzeugen sie aber noch lange nicht
Die Doppeldioden, deren Wechsel die meisten besorgten Besitzer lieber gestern als heute durchführen (lassen).....Die haben zwar 42 Jahre funktioniert, aber jetzt müssen sie unbedingt und umgehend raus, da sie morgen um 14.40 MEZ durchbrennen...... Ernsthaft.....Die Endstufe geht vermutlich halb repariert zurück....es sei denn man macht mir einen guten Kurs. (was ich bezweifel)
Der nächste Besitzer kann das Gerät dann nach Herzenslust restaurieren. Vielleicht bin ich es....vielleicht ein anderer....
Mit dem Wechsel der VFET ist es hier nicht getan, da einige der uralten (morschen) Bipolar-Kaskoden ebenalls hinüber sind.
Die Kaskoden 2SC1173 und 2SA473 (im TO220 Gehäuse Bild unten) gibt es original natürlich seit Jahrzehnten nicht mehr. Man kann sie aber ohne Qualitätseinbußen durch diverse moderne Transistoren ersetzen.
Die Lautsprecherklemmen: Kein Kommentar :/
Da eine Seite wieder spielt, konnte ich ein paar Messungen an dem Gerät durchführen....Also "one channel driven"
Meine Meinung zur TA-N7:
Eine mehr oder weniger ganz normale Stereoendstufe, die mit ihrer etwas lieblosen Frontplatte optisch nicht unbedingt ein Hingucker ist. Eine wie so viele.....Die Netzteilsektion ist in Bezug auf die erreichbare Leistung deutlich zu groß ausgefallen, was allerdings kein Nachteil ist. Ärgerlich ist allerdings, dass diese Endstufe nur für Impedanzen von 8 ohm (oder höher) spezifiziert ist.
Man kann damit also längst nicht jeden Lautsprecher verwenden, wenn man gerne laut hört.
Wird nur in Zimmerlautstärke gespielt, funktionieren natürlich auch 4 oder sogar 3 ohm, ohne dass es zu "Problemen" (also kaputt ) kommt.
Für vielleicht 500.- oder 700.- € halte ich das Gerät für einen akzeptablen Endverstärker, wenn alles spielt und das Gehäuse noch "mint" ist.....Die Straßenpreise (sofern die irgendwelche Leute Zahlen) haben allerdings nichts mit dem Gerät zu tun....Da müssen andere Dinge eine Rolle spielen (Liebe und Sehnsucht....???)
Vom "Gelaber" zu ein paar technischen Eigenschaften.
Nach Abgleich und Warmlaufphase:
FFT,1KHz, 1W,8R, 4avg . THD&N (20KHz bw) beträgt 0,0029%.
S/N ratio bezogen auf 1W, 8R : 88 dB bzw. 102 dB (A) ,
Amplitudenfrequenzgang 1W, 8R: Grün via DC zur besseren Darstellung 0,5 dB angehoben 70KHz -1 dB, 170 KHz -3 db
CCIF IMD (19+20K) 30W in 8R : Etwa 0,009% für F2-F1
Ausgangsimpedanz und Dämpfungsfaktor : Die Ausgangsimpedanz verdoppelt sich etwa bei ca. 20KHz. Ich halte das nicht für proplematisch.
THD&N vs. Freq. 1W und 10 W (blau) . 80KHz bw.
Bloß nicht voll aufdrehen....Das gab mir der Besitzer noch mit auf den Weg....Wie denn mit zwei defekten Kanälen??? An 8 ohm Last sehe ich da gar kein Problem....und wenn´s knallt, dann ist das eben so.
Etwa 118 W sind drin, und dabei bleibt es auch im Stereobetrieb, da zwei Netzteile vorhanden sind. Hätten wir noch 220V Netzspannug, wären die versprochenen 100W immer noch knapp übertroffen worden.