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22.06.2020, 22:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.06.2020, 12:42 von AnalogBob.)
Dieser Fred richtet sich an Tapedeck Nutzer mit Geräten, welche Laufwerke von Sankyo verbaut haben.
Verbaut wurden sie bei den entsprechenden Decks von z.B. NAD, Denon, Kenwood, Nakamichi, Teac, Onkyo, Yamaha, usw.
Das sind Geräte aus Anfang/Mitte der 80er bis ca. 1992/1993.
Lässt sich aber hier und da auch auf Laufwerke anderer Hersteller - wie z.B. Alps usw. - übertragen, da oftmals sehr ähnliche Funktionsweise und teilweise untereinander kompatible Teile (z.B. Motore usw.).
Bitte ausnahmsweise in diesem Fred KEINE Kommentare, Diskussionen etc. posten, da es sonst sehr schnell unübersichtlich wird.
Hier soll man einfach nur reinschauen und eventuell die mögliche Lösung zu einem Problem seines Tapedecks bekommen.
Am besten jedes Kapitel komplett ggf. mehrfach durchlesen und so eventuell abwägen, ob man sich diese Aktion zutrauen würde.
Schritt für Schritt folgen von mir weitere Berichte/Problemlösungen zu den typischen Macken der Sankyo Laufwerke.
Bitte grundsätzlich beachten !
Bob hat eigentlich von nix wirklich Ahnung - er ist nur ein Küti-Bastler mit begrenzten Mitteln .....
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Beginnen möchte ich mit Teil 1: Der Assistmotor.
Eine häufige Problemstelle ist der Assistmotor oder auch Kopfschlittenmotor genannt.
Über diesen Stellmotor werden die Funktionen für Wiedergabe, Aufnahme, Pause und Spulen umgesetzt.
Dabei wird der Kopfschlitten rauf- und runtergefahren und die Andruckrolle(n) an die Capstanwelle(n) gedrückt.
Hier am Beispiel eines Doppelcapstan-Laufwerks mit Direktantrieb beim Kenwood KX-1100HX.
Hier ist links der Assistmotor mit der Nockenwalze und die 3 Zungenschalter zu sehen:
Nachdem der Laufwerkblock ausgebaut und die Cassettenauflage demontiert wurde, sieht es so aus:
Das Cassettenfach muss nicht zwingend entfernt werden.
Der Assistmotorblock ist mit 2 Schrauben befestigt.
An der Vorderseite, oben rechts diese Schraube rausdrehen:
An der Rückseite, am Motorblock den Masseanschluss für die beiden Kondensatoren abschrauben:
Dann diese Schraube rausdrehen:
In der Motorsteuerungs-Platine für den Capstanantrieb, befindet sich ein Loch, um an die Schraube zu kommen.
Wer den Assistmotor komplett entfernen möchte, muss zuvor die beiden Kabel vom Motor ablöten.
Ich mache es nicht, da ich - wie fast immer - sehr pragmatisch bin und daher bleibt das Lagerschild am Laufwerk.
So sieht dann der entfernte Assistmotorblock aus:
Nun die Einheit mit den Zungenschaltern abschrauben und die Nockenwalze abziehen. Sieht dann so aus:
Hier sollte man auch gleich den Abstand von der Schnecke zur Motorhalterung messen, um nach erfolgter Zerlegung und Reparatur, die Schnecke in die richtige Position zu bringen.
Nun - vorsichtig - den Schneckenantrieb von der Motorwelle ziehen. Ich nehme hierzu 2 Teelöffel, welche ich gegenüber unter der Schnecke ansetze und so die Schnecke abhebel.
Nun müssen die beiden Laschen, welche das Lagerschild im Motorgehäuse fixieren, zurückgebogen werden.
Die Laschen befinden in den beiden Aussparungen des Lagerschilds:
Nun kann man von der Antriebseite gegen die Motorwelle drücken und so Anker UND Lagerschild/Bürstenträger zusammen aus dem Motorgehäuse entfernen:
So zeigt sich dann der Anker und das Lagerschild/Bürstenhalter:
Nun vorsichtig die Bürsten zurückdrücken und den Anker rausziehen. So sieht dann das Lagerschild mit den beiden Kohlebürsten von innen aus:
Und so sieht dann der Anker aus:
In diesem Fall sieht der Kollektor noch vergleichsweise gut aus (habe ich schon wesentlich schlechter gesehen).
Aber - wie so oft - der Schein trügt. Dieser Motor hatte sehr häufig Ausfälle.
Nun wird die Motorwelle vorsichtig in eine Bohrmaschine gespannt und der Kollektor mit 600er Wasserschleifpapier vorsichtig abgedreht.
Vorher noch die Ölstoppscheibe abziehen.
So sollte dann der Kollektor aussehen:
Danach nicht vergessen, den Bereich (Schlitze) zwischen den Kollektorsegmenten zu reinigen.
Bei der Gelegenheit messe ich auch gleich die 3 Spulenwicklungen, hier jeweils 12 Ohm.
Nun werden auch die Kohlebürsten gereinigt bzw. etwas abgeschliffen. Vorher das Gleitlager abdecken, damit keine Fremdkörper eindringen.
Anschließend ausblasen und somit Fremdkörper entfernen.
Falls erforderlich, die Bürstenarme etwas nachbiegen. Sollte dann so aussehen:
Hier kann man auch gut erkennen, dass die Kohlebürsten (von der Materialstärke her), noch fast wie neu sind.
So gut sehen sie fast immer aus und es gab für mich noch nie einen Grund, so einen Motor zu ersetzen.
Bisher konnte ich alle Assistmotore erfolgreich reparieren.
Nun noch noch je ein Tröpfchen Gleitlageröl in die Gleitlager von Motorgehäuse und Lagerschild geben.
Hier die Einzelteile vor dem Zusammenbau:
Ölstoppscheibe wieder auf die Welle stecken:
Vorsichtig Anker und Lagerschild verheiraten. Dabei müssen die Bürstenarme etwas zurückgebogen werden und der Anker in das Lagerschild gesteckt werden.
Sollte dann so aussehen:
Hier kann man sehen, dass beim Zusammenbau nix verbogen wurde.
Nun den Anker zusammen mit dem Lagerschild wieder in das Motorgehäuse stecken und anschließend die Haltelaschen wieder zurückbiegen. Auch darauf achten, dass das Lagerschild nicht um 180° verdreht montiert wird, da anderenfalls der Motor in die falsche Richtung dreht. Nun die Schnecke wieder vorsichtig auf die Motorwelle stecken. Achtung, die Schnecke ist bruchempfindlich ! Bei korrekter Position sollte die Schnecke ca. 3 mm Abstand zum Motorhalter haben, bzw. vor der Demontage nachmessen und merken/notieren.
An dieser Stelle prüfe ich nun die Funktion des Motors mit einer 1,2 Volt Mignon/AA Akkuzelle. Der Motor muss nun unterbrechungsfrei in beide Richtung anlaufen und keine komischen Geräusche machen. Er sollte kaum zu hören sein, da er bei 1,2 V mit geringer Drehfrequenz rotiert.
Danach werden die Zungenschalter gereinigt und ggf. gerichtet.
Für den störungsfreien Betrieb der Laufwerksteuerung müssen nicht nur die Kontakte einwandfrei sauber bzw. elektrisch leitend sein, sondern auch die Messingzungen dürfen nicht verbogen bzw. durch Materialermüdung nachgegeben haben.
Hier sind die unteren 3 Schaltkontakte der Messingzungen zu sehen:
Sind alle 6 Schaltkontakte sauber (auch hier verwende ich 600er Wasserschleifpapier) ziehe ich hinterher einen Papierstreifen mit Kontaktreiniger (z.B. Kontakt 60) durch.
Nun kann die Zungenschalter-Einheit wieder an den Motorblock geschraubt werden.
Anschließend die 3 unteren Messingzungen anheben und die Nockenwalze wieder auf die Welle stecken.
Die Welle der Nockenwalze soll übrigens nicht geölt oder gefettet werden.
So sollte es dann aussehen:
Grundsätzlich sollte die Nockenwalze wieder so montiert werden, wie sie abgezogen wurde.
Also in Stopp-Position. Einfach vor dem Ausbau die Postion merken oder besser Fotos machen.
Falls man das versäumt hat, ist es auch nicht so schlimm.
Dann einfach vor Montage des Assistmotorblock an das Laufwerk, kurz an das Mainbord anschließen und das Gerät einschalten. Der Assistmotor sollte nun automatisch in die Stopp-Position gefahren werden.
Nun kann der Assistmotorblock wieder an das Laufwerk geschraubt werden und nach Verbinden der Stecker an das Mainbord und abstecken des Cassette-In Zungenschalters, können die Laufwerkfunktionen durchgeschaltet und getestet werden.
Gruß, Bob.
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23.06.2020, 06:37
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.06.2020, 07:06 von nice2hear.)
Bob, abgesehen davon dass ich Threads ohne Beiträge anderer User grundsätzlich uncool finde wäre es super, wenn du direkt am Anfang Hinweise aufführen könntest, woran ungeübte User ein Sankyo Laufwerk an 2-? Merkmalen erkennen.
Vielleicht sogar vorne im Beitrag 1 ergänzen. Dann lösche ich auch den Beitrag hier.
Vg Peter
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...wer es nicht kennt braucht diesen thread nicht lesen.... Ansonsten schön gemacht !
Wer eine Tippfehler oder anderes findet darf ihn getrost behalten, ich brauch ihn nicht mehr.....
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23.06.2020, 20:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.06.2020, 20:19 von AnalogBob.)
Teil 2: Der Wickelmotor.
Er hat die Aufgabe, dass von der Capstanwelle transportierte Band in der Cassette aufzuwickeln und natürlich beim Umspulen möglichst schnell das Band vor- oder zurück zu spulen. Dazu sind zwei unterschiedliche Geschwindigkeiten erforderlich, die vom Motor-Treiber IC generiert werden. Bei Wiedergabe bekommt der Motor um 3 Volt, beim Umspulen um 5 Volt.
In Bezug auf Ausfallfreudigkeit steht der Wickelmotor oder auch Reel-Motor genannt, dem Assistmotor praktisch in nichts nach.
Beim Kennwood KX-1100HX, mit dessen Laufwerk ich diesen Fred beginne, hat tatsächlich einen defekten Assistmotor UND einen defekten Wickelmotor - hatte ich auch nocht nicht.
Ausbau des Wickelmotors.
Möchte man den Wickelmotor ausbauen muss tatsächlich fast das ganze Laufwerk zerlegt werden. Das habe und ein oder zwei Mal gemacht und hatte die Schnauze voll.
Also musste eine erträglichere Lösung her und die fand ich in Form eines Notbehelfs.
Bob ist nicht nur pragmatisch, nein er ist auch bekannt für seine Pfuschlösungen.
Somit wird der Wickelmotor nicht ausgebaut, sondern an Ort und Stelle repariert.
Vorher gleiche Prozedur wie beim Assistmotor, also Laufwerkblock ausbauen und Cassettenunterlage entfernen.
Von der Vorderseite betrachtet, sieht man vom Wickelmotor eigentlich nix, außer das Antriebszahnrad (+ Kupplung) mit dem schwenkbaren Zwischenrad/Idler, welcher das Drehmoment nach links oder rechts auf die Wickeldorne überträgt.
Hier ist es ein Zahnradidler (vorher wurden Gummiidler verbaut):
An der Rückseite des Laufwerks befindet sich der Wickelmotor gut sichtbar, rechts neben dem Assistmotor:
Nun muss das Lagerschild vom Motorgehäuse abgehebelt werden. Das geht eigentlich auch so, d.h. ohne weitere Demontage von Komponenten.
Da aber auch die Schwungmassen überarbeiten werden müssen, habe ich sie auch gleich ausgebaut.
So kann man auch besser Bilder machen.
Drei Schrauben rausdrehen und die Motorplatine hochklappen:
Rechtes Capstanwiderlager abschrauben/entfernen und den Flachriemen abnehmen:
Der Riemen hat deutliche Laufspuren hinterlassen, außerdem hat die rechte Schwungmasse - die leider typischen - Pickel auf der Riemenlauffläche.
Am Ende des Wickelmotors gibt es 2 Aussparungen, die perfekt dafür geeignet sind, das Lagerschild abzuhebeln.
Oben rechts:
Unten links:
In diese Schlitze wird wechselseitig ein Schlitz-Bit angesetzt und vorsichtig - Stück für Stück - das Lagerschild ausgehebelt:
Nun gegen das Antriebszahnrad drücken und gleichzeitig leicht wackelnd, das Lagerschild mit den Bürsten abnehmen.
Eigentlich müsste man vorher, das Antriebszahnrad mit Kupplung und Idler von der Motorwelle ziehen und dann den Anker zusammen mit dem Lagerschild rausdrücken.
Mache ich aber nicht mehr, da man beim Abziehen Gefahr läuft, die Einheit (Zahnrad/Kupplung/Idler zu schrotten.
Da gehe ich lieber das Risiko ein, die Bürsten zu verbiegen, da die problemlos wieder gerichtet werden können.
Oder die Platine ablöten und abnehmen, darunter sind im Lagerschild Schlitze, um die Bürstenarme zu spreizen.
So sieht es aus, wenn das Lagerschild/Bürstenhalter entfernt ist:
Hier sind deutliche Einlaufspuren am Kollektor zu sehen:
Bei diesem Laufwerk hatte ich übrigens vorher *freidrehen* (stundelang FF + REW laufen lassen) und auch *freibrennen*
(Wickelmotor extern mit 12 V bestromen und eine paar Minuten FF+ REW laufen lassen) ausprobiert. Ausfälle gab es trotzdem wieder. Beim Zustand von Kollektor und Bürsten aber auch kein Wunder.
Da hilft nur noch Austausch des Motors oder halt zumindest Bobs Notpfusch.
Der Kollektor wird nun im eingebauten Zustand gereinigt. Ist zwar etwas mühsam, geht aber und sieht dann so aus:
Zur Kontrolle die 3 Spulenwicklungen gemessen. Hier jeweils 18 Ohm.
Dann die Bürsten reinigen und ggf. richten (einen Bürstenarm hatte ich beim Ausbau verbogen).
Dann sieht es so aus:
Wie bei Wickelmotoren üblich, sind auch hier Metallbürsten verbaut.
Nachdem die Ölstoppscheibe wieder auf die Welle gesteckt wird, kann das Lagerschild wieder in das Motorgehäuse gedrückt werden. Dabei muss man mit einem dünnen Draht gleichzeitig die Bürstenarme zurückschieben.
Ja, ist ziemlich frickelig, geht aber mit etwas Geduld.
Anderenfalls die Lötfahnen der Bürsten entlöten, Lötfahnen hochbiegen und die Platine vom Lagerschild abnehmen. Darunter befinden sich im Lagerschild entsprechende Schlitze um die Bürstenarme zu spreizen.
Wie ich nun hoffentlich deutlich gezeigt habe, ist es tatsächlich einwandfreier Pfusch. Hat aber - zumindest bei mir - immer funktioniert und die Wickelmotore liefen wieder zuverlässig.
Das Laufwerk läuft bereits in einer Testphase und erstmalig laufen Cassetten komplett durch, ohne gefressen zu werden.
Ist aber nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen, schon gar nicht für Anfänger !
Im nächsten Teil, zeige ich wie man es eigentlich machen sollte (an einem Gerät, wo sich der Wickelmotor leicht ausbauen lässt).
Gruß, Bob.
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24.06.2020, 21:29
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.06.2020, 15:31 von AnalogBob.)
Teil 2.1: Der Wickelmotor.
Im Teil 2 hatte ich ja eher eine Notpfusch-Lösung für die Reparatur des Wickelmotors gezeigt. Die ist natürlich nur bedingt zur Nachahmung tauglich.
Daher hier nun der Bericht, wie man es eigentlich machen sollte.
Ich hatte noch ein Kenwood KX-550HX Tapedeck, welches allerdings nicht mit einem Sankyo Laufwerk ausgestattet wurde.
Hier wurde ein Laufwerk von Alps verbaut. Und bei diesem - recht einfach aufgebauten - Laufwerk, ist der Wickelmotor problemlos in kurzer Zeit ausgebaut.
Laufwerk Rückseite, noch im Gerät:
Laufwerkblock ausgebaut, Vorderseite ohne Cassettenauflage:
Das ist der Wickelmotor:
Ist vermutlich ein Mabuchi Motor aus der 500er Klasse. Leider konnte ich an keinem Einzelteil dieses Motors feststellen, wer den wirklich hergestellt hat.
Zerlegung des Motors.
Auch hier kommen wieder die beiden Teelöfel zum Einsatz und hebeln das Zahnrad ab:
Der Zwischenflansch kann einfach abgenommen werden (die beiden Schrauben fixieren den Wickelmtor mit Zwischenflansch am Laufwerk).
Sieht dann so aus:
Nun muss der Deckel des Lagerschilds vorsichtig abgehebelt werden:
Beim Abhebeln beginne ich immer mit einem kleinen Schlitz-Bit und nehme - sobald möglich - größere Bits. Das schont Werkzeug und Material.
Deckel abnehmen, darunter befindet sich - ungesichert - das Lagerschild:
Das kann jetzt einfach - mit dem Anker zusammen - aus dem Motorgehäuse gedrückt werden:
Die Bürstenarme vorsichtig zurückdrücken und den Anker aus dem Lagerschild/Bürstenhalter ziehen.
Wie hier zu sehen, sind auch in diesem Wickelmotor Metallbürsten verbaut:
Es sind nur leichte Brandspuren vom Bürstenfeuer zu sehen.
Ölstoppscheibe abziehen.
Der Anker. Hier kann man deutlich den eingelaufenen Kollektor sehen:
Nun wird die Motorwelle in die Bohrmaschine gespannt und der Kollektor mit 600er Wasserschleifpapier abgedreht. Anschließend die Zwischenräume (Schlitze) der Kollektorsegmente reinigen.
Nach der Reinigung sollte es so aussehen:
Zur Kontrolle werden jetzt die 3 Spulenwicklungen gemessen (haben jeweils 16 Ohm). Die Ölstoppscheibe wieder draufstecken.
Nun werden auch die Metallbürsten gereinigt und anschließend ggf. gerichtet/nachgebogen.
Anschließend bekommen die beiden Gleitlager, jeweils ein Tröpfchen Gleitlageröl spendiert.
So sieht es dann vor dem Zusammenbau aus:
Mit 2 zurechtgeschnittenen *Absteckwerkzeugen* werden die Bürsten zurückgedrückt/gesichert.
Dafür befinden sich im Lagerschild 2 entsprechende Schlitze:
Nun kann der Anker wieder vorsichtig in das Lagerschild gesteckt werden und die *Absteckwerkzeuge* entfernt werden.
Nun prüfen, ob die Bürsten unfallfrei am Kollektor anliegen:
Danach das Lagerschild zusammen mit dem Anker wieder in das Motorgehäuse stecken, Deckel draufstecken und Zwischenflansch und Zahnrad montieren.
Fertig:
Nun prüfe ich noch die Funktion des Motors. Er sollte mit einer 1,2 Volt Mignon Akkuzelle problemlos in beide Richtungen anlaufen und so gut wie nicht zu hören sein, da er mit geringer Drehfrequenz rotiert.
Daten zu diesem Motor-Typ.
Mechanische Parameter:
Motor-Durchmesser = ca. 33,1 mm
Motor-Länge (ohne Welle) = ca. 27 mm
Motor-Länge (mit Welle) = ca. 36,7 mm
Länge der Anker-Welle = ca. 34,2 mm
Durchmesser der Welle = 2 mm
Befestigungslockkreis = 26 mm
Elektrische Parameter:
Widerstand der 3 Wicklungen = jeweils 16 Ohm
Widerstand an den Lötfahnen = 15 Ohm
Stromaufnahme bei Leerlauf (an 13,7 V Netzteil) = 51 mA
Alle elektrischen Werte wurden nach der Revision ermittelt.
Dieser Motor eignet sich somit auch für den Einsatz in Sankyo Laufwerken, da er die grundsätzlichen Rahmenbedingungen (Lochkreis und Durchmesser der Welle) erfüllt.
Gruß, Bob.
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Wenn man sich die "gereinigten" Kollektoren der Wickelmotore anschaut, kann man dort deutliche Schleifspuren erkennen. 600er Schleifpapier ist nach meinem Dafürhalten zu grob. Ich habe dafür (wir bearbeiten ja seit rund drei Jahren keine Kassettendecks mehr!) immer Metallpolitur und Lederstäbchen verwendet. Das gibt ein sehr sauberes Ergebnis mit einer perfekt glatten Oberfläche. Denn die Bürsten (habe ich ebenfalls mit Metallpolitur gereinigt) müssen ja nach der Reinigung üäber diese Oberfläche laufen und sollen dort einen möglichst innigen Kontakt (niedriger Übergangswiderstand) haben. Nur mal so als Anregung.
Im Übrigen ist der Wickelmotor aus dem KX-550HX leider weniger für die Sankyo-Laufwerke geeignet, da die Motorwelle nur rund 9 mm aus dem Gehäuse herausragt. Im Sankyo-Laufwerk ist der Wickelmotor aber weiter hinten montiert und die Welle ist entsprechend länger. Dann lässt sich das Idlerzahnrad nicht mehr vernünftig befestigen.
Beste Grüße
Armin
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(24.06.2020, 21:29)AnalogBob schrieb: Nun prüfen, ob die Bürsten unfallfrei am Kollektor anliegen:
An dieser Stelle prüfe ich die Funktion des Motors. Er sollte mit einer 1,2 Volt Mignon Akkuzelle problemlos in beide Richtungen anlaufen und so gut wie nicht zu hören sein, da er mit geringer Drehfrequenz rotiert.
Danach das Lagerschild zusammen mit dem Anker wieder in das Motorgehäuse stecken und Zwischenflansch und Zahnrad montieren.
Gruß, Bob.
Bob, ich glaube nicht dass sich der Motor beim Test mit 1,2 Volt außerhalb des Motorengehäuses auch nur 1mm in beide Richtungen bewegt. Für diese Funktion
fehlt ihm der Magnet aus dem Motorengehäuse.
Für stark verschmutzte und angelaufene Kontakte nehme ich zur Vorreinigung QUIXX Acryl Kratzer-Entferner.
Das Mittel reinigt sehr gut stark verschmutzte Kontakte und beschädigt dabei nicht die Kontaktbeschichtung.
Vorher ...
Nacher ....
Diese Schalter bekommt man mit den üblichen Reinigungsmitteln nicht vernünftig sauber.
Nach der Vorreinigung werden die Kontakte mit Kontakt 60 Plus gesäubert und versiegelt.
Man kann mit dem Acryl Kratzer-Entferner auch hartnäckige Verschmutzungen auf Tonköpfen entfernen.
Diese braunen Stellen bekommt man mit Alkohol nicht weg.
Für Metall ist das Zeug zu weich und beschädigt dadurch den Kopfspiegel nicht.
VG Ralf
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(25.06.2020, 12:12)System-64 schrieb: (24.06.2020, 21:29)AnalogBob schrieb: Nun prüfen, ob die Bürsten unfallfrei am Kollektor anliegen:
An dieser Stelle prüfe ich die Funktion des Motors. Er sollte mit einer 1,2 Volt Mignon Akkuzelle problemlos in beide Richtungen anlaufen und so gut wie nicht zu hören sein, da er mit geringer Drehfrequenz rotiert.
Danach das Lagerschild zusammen mit dem Anker wieder in das Motorgehäuse stecken und Zwischenflansch und Zahnrad montieren.
Gruß, Bob.
Bob, ich glaube nicht dass sich der Motor beim Test mit 1,2 Volt außerhalb des Motorengehäuses auch nur 1mm in beide Richtungen bewegt. Für diese Funktion
fehlt ihm der Magnet aus dem Motorengehäuse.
.....
Ralf, ich glaube das - ehrlich gesagt - auch nicht.
Tatsächlich ist mir bekannt, dass so ein Elektromotor ohne das Magnetfeld der Permanentmagnete nicht funktioniert.
Ich hatte wohl vergessen, ein bestimmtes Foto einzufügen, oder einfach nur eine falsche Reihenfolge im Text.
Habe es gerade geändert - danke Ralf !
Ich bin selbstverstänlich immer wieder gern für Anregungen/Verbesserungen offen.
Gruß, Bob.
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Ich abonniere das mal
Viele Grüße
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05.07.2020, 16:03
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 05.07.2020, 16:05 von luckyx02.)
Nach der tollen Anleitung habe ich heuten meinen ersten reel motor am BX125 aufgemacht und die Bürsten/Kommutator gereinigt. Da ich echt faul bin noch ein kleiner Tip : Das ganze Gefummel mit den Kontakten kann man sich sparen wenn man die Ölscheibe gleich am benetzten Lager hinten "fest klebt". Dann kann man das Lagerschild samt Ölstopscheibe problemlos aufschieben. Die Bürsten kann man dabei schon in Position bringen ohne Gefummel.
Der Deckel geht auch wesentlich leichter ab wie ich immer vermutet habe. Mal sehen ein paar alte Cam motoren liegen hier auch noch....
Dankeschön fürs Bebildern !
Wer eine Tippfehler oder anderes findet darf ihn getrost behalten, ich brauch ihn nicht mehr.....
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10.09.2020, 16:16
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.09.2020, 20:37 von AnalogBob.)
Heute hatte ich ein KX-1100G auf dem KüTi.
Dieses Deck habe ich erst ein paar Tage und nachdem ein elektrisches Problem (kein Ton, keine aktiven Peakmeter und keine Bandsortenanzeige) behoben war, lief es problemlos.
Nur ein zeitweise unschönes Quietschen bei REW störte mich.
Da das Gerät wirklich gut läuft und der Sound gute Laune verbreitet, entschloss ich mich, hier mal eine Ausnahme zu machen und den Wickelmotor komplett ausbauen.
Die hier beschrieben Prozedur kann auch so beim KX-1100HX gemacht werden, da weitgehend baugleich.
Laufwerk ausbauen und Cassettenbasis entfernen.
Beide Bandwickel demontieren:
Auch die Teile (Feder, Verdrehsicherung, Scheibe) unter den Bandwickeln entfernen.
Laufwerk umdrehen und Capstanriemen und Schwungmassen ausbauen.
Nun sieht man das Basislager des Doppelcapstanantriebs:
Das muss auch demontiert werden.
Dazu auf der Vorderseite des Laufwerks die vier Schrauben entfernen:
Unten links ist etwas versteckt:
Unten rechts:
Die beiden oberen Schrauben sind gut sichtbar:
Nun kann die Capstanbasis rausgezogen werden. Sieht dann so aus:
Nun sieht man die komplette Wickelbasis mit dem Wickelmotor. Muss komplett ausgebaut werden.
Dazu die beiden Kreuzschlitzschrauben und die Sechskantmutter (Schlüsselweite 4 mm) rausdrehen:
Nun kann - vorsichtig - die Wickelbasis aus der Laufwerkbasis rausgezogen werden. Darunter befindet sich der Bremsschlitten. Der ist aus Kunststoff und sollte nicht beschädigt werden.
So sieht es dann ausgebaut aus:
Nun den Wickelmotor abschrauben:
Die beiden Kabel ablöten und nun ist es geschafft. Der Wickelmotor ist bereit zum Zerlegen:
Ich hoffe, man kann bereits anhand der Bilder erkennen, was es für ein Aufwand ist, *mal eben* den Wickelmotor auszubauen ...
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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13.09.2020, 22:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.09.2020, 22:07 von AnalogBob.)
Hier nun die Reparatur eines Wickelmotors von Sankyo.
Ist aus einem KX-1100G und wurde auch in dieser Ausführung verbaut beim 1100HX, 880 D / G / HX und 990.
Die Kupplung mit dem Schwenklager und Zwischenrad (hier Zahnrad-Idler) entfernen. Ist nur draufgesteckt (Presspass).
Da ich keinen entsprechenden Abzieher habe, wird nach Bobs Methode, mit zwei Teelöffeln und Unterlagen abgehebelt.
Hier muss man entsprechend vorsichtig sein, dass Schwenklager ist sonst schnell zerbrochen ...
Das sind die Einzelteile des Antriebs:
Nun kann der Motor zerlegt werden. Dazu das Lagerschild - wie bereits früher beschrieben - abhebeln und komplett mit Anker aus dem Motorgehäuse entnehemen.
Die Bürsten vorsichtig spreizen und den Anker aus dem Lager ziehen.
So sehen dann die Einzelteile aus:
Hier kann man gut den eingelaufenen Kollektor sehen:
Die Welle wird in die Bohrmaschine gespannt und der Kollektor mit 600er Wasserschleifpapier vorsichtig etwas abgedreht. Sieht danach so aus:
Anschließend werden auch die Bürsten gereinigt und etwas nachgebogen. Nachdem die Lager nachgeölt wurden, kann der Motor wieder komplettiert werden.
Dazu den Anker vorsichtig in das Lagerschild stecken und darauf achten, dass die Bürstenarme nicht verbogen werden:
Anker/Lagerschild wieder in das Motorgehäuse stecken und darauf achten, ob das Lagerschild komplett und plan im Motorgehäuse einrastet. Motorwelle festhalten und am Motorgehäuse schnell andrehen. Sollte lange nachlaufen und keine Geräusche machen.
Nun den Antrieb wieder montieren. Motorwelle entfetten. Widerlager, Anlaufscheibe und Feder auf die Motorwelle schieben. Jetzt das Schwenklager zusammen mit dem Ritzel auf die Motorwelle stecken. Soweit bis das Wellenende ca. 2,4 mm im Ritzel versenkt ist.
Danach prüfe ich, ob der Motor mit einer 1,2 V Akkuzelle anläuft und ruhig/geräuschlos seine Arbeit macht.
Das war hier der Fall und er konnte wieder eingebaut werden.
Ergebnis:
Der Umspulbetrieb läuft nun deutlich ruhiger und schneller.
Gruß, Bob.
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26.08.2022, 09:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.08.2022, 09:11 von sygo.)
Herzlichen Gruß an das old-fidelity-forum,
die Suche nach Infos zur Demontage eines Sankyo Kassettenlaufwerks hat mich hierher geführt.
Die Beschreibung ist hervorragend gut mit Bildern dokumentiert und sehr hilfreich, besonders wenn man sich auch traut die Wickelmotoren zu zerlegen.
Soweit bin ich aber noch nicht.
Die sehr gute Beschreibung hat mich aber dazu inspiriert mich im Forum spontan anzumelden, da ich sicher noch weitere hilfreiche Reparaturtips finden werde.
Anlass ist ein Kenwood Kassettendeck KX9010 was ich geerbt habe und was leider einige Bänder zerknittert hat. Der Fehler liegt wie ich aus einem anderen Forum erfahren konnte am zerschlissenen Bremsriemen des linken Wickeltellers.
Den Riemen konnte ich inzwischen austauschen.
Nicht gelungen ist mir allerdings die Steuerplatine über dem Capstanmotor zu entfernen, um den Riemen für den zweiten Capstan auch zu wechseln. Nach Lösen der drei Schrauben war die Platine in der Mitte immer noch sehr fest verbunden, sodass ich mich nicht getraut habe mit größeren Kräften daran zu gehen. Da der Riemen noch einigermassen gut aussah habe ich es erst mal dabei belassen.
Laut Dokumentation und Bild ist das sehr einfach nach Lösen der Schrauben möglich durch hochklappen der Platine, oder ist noch ein anderer Trick dabei?
Gruß
sygo
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• feesa
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Nein, da gibt es keinen Trick.
Die Platine der Motorsteuerung sitzt nur recht fest auf den drei Sockeln.
Dadurch wird die Platine zentriert und sitzt somit exakt in der richtigen Position.
Gruß, Bob.
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Danke für die schnelle Antwort. Werde ich bei Gelegenheit nochmal probieren. Ich hatte eben nur den Eindruck dass die Platine in der Mitte über dem Capstanmotor festhängt. Die Platine hat sich an den Sockeln ein Stück anheben lassen wobei ich dann auch gesehen habe dass sie an einer Seite mit zwei Kabeln ohne Spiel verlötet war.
Da der Riemen für den Capstan noch gut ausgesehen hat werde ich das erst mal so betreiben.
Gruß, Sygo
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27.08.2022, 06:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.08.2022, 13:37 von gyp.)
(26.08.2022, 20:39)sygo schrieb: Ich hatte eben nur den Eindruck dass die Platine in der Mitte über dem Capstanmotor festhängt. Die Platine hat sich an den Sockeln ein Stück anheben lassen wobei ich dann auch gesehen habe dass sie an einer Seite mit zwei Kabeln ohne Spiel verlötet war.
Gruß, Sygo
Ich heb die Platine immer mit zwei Händen und vier Fingern über vier Greifpunkten an vier Ecken mit gleichmässig leichten Druck an.
Wie Bob schon sagte, sitzt die ziemlich präzise. Wenn also die jeweilige Anhebung zu den drei Sockeln nicht exakt gleichmässig geschieht, verkantet die angehobene Platine und das Ganze klemmt.
Die Verkabelung auf der oberen Innenseite - also wenn bei Draufsicht die Köpfe unten liegen - ist tatsächlich etwas kurz. Um die Platine aus der Sockelführung gleichmässig herauszuheben, sollte die Länge der Kabel aber ausreichend sein und sobald die Führung für die Verschraubung etwa 2+ mm herausgehoben ist, dürfte sich die Platine umklappen lassen ohne dass die Kabel allzu sehr angestrafft werden.
Mit ruhigen abgestützten Händen und gleichmässig leichten Druck sollte es problemlos gehen.
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27.08.2022, 06:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.08.2022, 07:00 von gyp.)
Nervig bei den Doppel-Capstan LWs ist für mich vor allem immer wieder, den beidseitigen richtigen Andruck und die gleichmässige Übersetzung wieder hinzubekommen.
Wenn das erforderliche korrekte Zusammenspiel zwischen Bremse, Vortrieb, Bandführung und Aufwickel, wie z.B. bei meinem Teac (riemengetriebene Schwungmassen) auch nur etwas abweicht, löst das sofort eine Unregelmässigkeit aus. Das Band läuft auf rechter Seite dann schnell über und der PLAY Betrieb stoppt.
Ich vermute vor allem, die gängigen Ersatzandruckrollen haben nicht unbedingt immer exakt die selben Maaße oder den gleichen Grip des originalen Gummis. Die Motoren dürften hingegen allesamt in Ordnung sein.
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21.01.2023, 14:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.01.2023, 16:02 von Baruse.)
Nachdem mein KX-1100 vorgestern alle Laufwerksfunktionen verweigerte, hab ich mir heute auch mal den Assistmotor vorgenommen.
Eigentlich sah der Kollektor gar nicht so schlimm aus.
Dafür ist die Ölstoppscheibe völlig deformiert und dieser Ring (siehe Bild 3) müßte doch fest mit dem Anker verbunden sein...
Hier nach dem schleifen/polieren:
Viele Grüße
Jörg
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22.01.2023, 14:58
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.2023, 22:44 von gyp.)
(21.01.2023, 14:46)Baruse schrieb: Dafür ist die Ölstoppscheibe völlig deformiert und dieser Ring (siehe Bild 3) müßte doch fest mit dem Anker verbunden sein...
Krass!
Die Ölsperre sieht ja seltsam aus.
Hab ich weder in vielen Berichten, noch bei den selber geöffneten Sankyo-Assitmotoren bisher gesehen.
Alleine schon die rote Farbe scheint mir abweichend.
Mögilcherweise hatte der Vorbesitzer schonmal Hand angelegt und beim Fummeln die Ölsperre verloren und mit irgendeinen verfügbaren Material ersetzt.
Die Deformierung (edit zu vormals: Diffamierung LOL) wirkt auch so, als ob das Material erhöhter Wärme ausgesetzt war. Denkbar ist vielleicht auch eine Verformung aufgrund von eingesetzter Chemie zwecks Säuberung.
(27.08.2022, 06:58)gyp schrieb: Nervig bei den Doppel-Capstan LWs ist für mich vor allem immer wieder, den beidseitigen richtigen Andruck und die gleichmässige Übersetzung wieder hinzubekommen.
Ich vermute vor allem, die gängigen Ersatzandruckrollen haben nicht unbedingt immer exakt die selben Maaße oder den gleichen Grip des originalen Gummis. Die Motoren dürften hingegen allesamt in Ordnung sein.
Hatte sich übrigens erledigt.
Waren nicht, wie oben vermutet, die Andruckrollen, sondern - wieder einmal - der Spulmotor.
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22.01.2023, 20:40
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.2023, 21:50 von sankenpi.)
Welche Wechselwirkung hat die üble Nachrede zur erhöhten Wärme?
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22.01.2023, 22:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.01.2023, 13:56 von gyp.)
(22.01.2023, 20:40)sankenpi schrieb: Welche Wechselwirkung hat die üble Nachrede zur erhöhten Wärme?
danke für den Hinweis!
Peinlich, die leicht verwechselte Wortwahl ... Deformierung war gemeint ....
liegt wohl am gegenwärtig übermässigen Gebrauch bestimmter einschlägiger Lektüre LOL
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Nachdem mir ein super netter Forist eine Ölstoppscheibe zugeschickt hat, habe ich gestern den Motor wieder zusammengebaut und an das Laufwerk angeflanscht.
Er schafft es leider nicht, den Kopfschlitten die letzten mm zu heben.
Kurz vor dem Ziel ist jedesmal Schluss.
Scheinbar ist der Motor doch defekt, wo oder warum auch immer der so heiß geworden ist.
Einerseits schade, denn ich mag dieses Deck schon sehr, andererseits dann ein Wink mit dem Zaunpfahl,
denn wirklich nutzen tu ich es auch nicht.
Viele Grüße
Jörg
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Bisher habe ich tatsächlich jeden Assistmotor dieser Sankyo Laufwerke wieder zum laufen gebracht.
Egal, ob bei Kenwood, Onkyo usw.
Hattest Du die Widerstände der drei Spulen durchgemessen ? Wenn die jeweils um 12 Ohm haben und die Bürsten/Kollektoren i.O. sind, sollte der Motor auch ohne Drehmomentverlust laufen.
Das "rote Ding" ist sicherlich nicht die Ölstoppscheibe gewesen. Sieht mir eher nach etwas selbstgebasteltem aus ? Weil das Original verloren ging ?
Der Ring ist - wenn ich nicht irre - zur Entstörung angebracht. Hatte jedenfalls hier im Forum jemand geschrieben. Sorry, ich weiß nicht mehr, wer es war. Ralf (System-64) oder Peter (hf500) vielleicht ?
Der Zustand der Kohlebürsten zeigt, dass dieser Motor nicht viel gelaufen ist. Ok, kann er eigentlich auch nicht, da er bei jedem Laufwerkbefehl nur ein paar Runden dreht.
Und grundsätzlich: Bist Du sicher, dass wirklich der Motor das Problem ist ? Wenn Schlitten-Endposition --> Wiedergabe nicht erreicht wird, könnte es auch an der Mechanik des Kopfschlitten, Andruckrollenarme und deren Anlenkung liegen.
Gruß, Bob.
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• havox
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Zwischenzeitlich hatte sich der Assistmotor eines meiner 880er Kenwood Decks abgemeldet.
Das hatte sich eigentlich schon vor einiger Zeit angekündigt. Ab und an kam es vor, dass Play oder Stopp nicht auf den ersten Tastenbefehl ausgeführt wurden.
Nun war bei diesem KX-880G mal wieder Bewegungsspielen angesagt. Es lief die Wiedergabe und ich drückte Stopp. Zwar stoppte die Wiedergabe, aber der Kopfschlitten fuhr hörbar nicht runter in die Ausgangsposition. Nun wurde auch kein Tastenbefehl mehr angenommen. Nach dem Aus- und Wiedereinschalten erschien keine .00 Anzeige im Display:
Auch OPERATION und MULTI WAY COUNTER leuchteten nicht mehr.
Bedeutet, die Logik hat einen Fehler erkannt und alle Laufwerkfunktionen sind gesperrt. Somit ist fast immer klar, dass es hier ein Problem mit dem Assistmotor gibt.
Ok, also den Deckel runter. Gerät eingeschaltet und gleich darauf an den Zungenschaltern der Nockenwalze gewackelt - keine Reaktion. Daher schien es nicht an den Zungenschaltern zu liegen.
Wieder das Gerät eingeschaltet und gleich darauf an der Verzahnung der Nockenwalze gewackelt - nun lief der Assistmotor an und der Kopfschlitten fuhr in die Ausgangsposition. Jetzt erschien auch wieder .00 im Display:
Auch OPERATION und MULTI WY COUNTER leuchteten wieder.
Bedeutet, dass Laufwerk ist Betriebsbereit.
Auch lief das Laufwerk nun wieder in allen Funktionen. Natürlich nur bis zum nächsten Ausfall ...
Daher entschloss ich, dass Problem sofort zu beseitigen.
Frontplatte demontieren und Laufwerk ausbauen:
Nachdem auch die Casenklappe und Casenunterlage ausgebaut wurden, sieht es so aus:
Eine 13er Nuss steckt hier bereits auf dem Capstanlager.
Im Gegensatz zu den Doppelcapstan-Laufwerken sitzt der Assistmotor nicht oben links an der Laufwerkbasis, sondern unten rechts:
Wer nun denkt, dass der Ausbau hier einfacher ist, da es ja nur ein Singlecapstan-Laufwerk ist, liegt leider falsch.
Grund dafür ist die vordere Befestigungsschraube (roter Pfeil), mit der die Achse der Nockenwalze an der Laufwerkbasis befestigt wird:
Hätte man hier eine kleine Aussparung (grünes u) in dem Blech integriert, wäre hier weniger Arbeit erforderlich.
So muss nun das Capstanlager gelöst werden. Dazu muss die Mutter (SW13) mit einer entsprechend dünnwandigen Nuss abgedreht werden. Danach kann das Blech und die Gleitkugel entfernt werden.
Nun kann die Schraube der Achse abgedreht werden.
Danach wird an der Rückseite des Laufwerks die zweite Befestigungsschraube entfernt.
Nun kann der Assistmotor mit der Halterung abgenommen werden
Die Zungeschalter werden angehoben und die Nockenwalze von der Aches gezogen.
Jetzt kann das Schneckenritzel von der Motorwelle abgedrückt werden.
Am hinteren Lagerschild werden die beiden Befestigungslaschen zurückgedrückt.
Nun kann der Rotor zusammen mit dem Lagerschild aus der Motorgehäuse gedrückt werden.
Die Bürstenarme werden vorsichtig zurückgedrückt und der Rotor aus dem Lager gezogen:
Auch bei diesem Anker/Rotor sah der Kollektor gar nicht so schlecht aus:
Trotzdem hat auch dieser Motor nicht mehr zuverlässig funktioniert.
Nun folgte - wie schon mehrfach beschrieben - eine Reinigung/Politur des Kollektors und Reinigung der Kohlebürsten.
Die drei Feldspulen wurden durchgemessen und waren i.O. (jeweils um 12 Ohm). Nachdem die Motorwelle gereinigt und die Gleitlager nachgeölt wurden, konnte der Motor wieder komplettiert werden.
Nachdem das Laufwerk wieder komplettiert und eingebaut war, konnte ein Funktionstest folgen:
Alle Laufwerkfunktion waren nun wieder am Start und ich hoffe, es bleibt auch so. Da bin ich aber recht zuversichtlich, da meine Erfolgsquote bei den Assistmotoren bisher bei 100% liegt.
Gruß, Bob.
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