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Marantz 2275 // Knacken auf rechtem Kanal (Vorstufe)
#1
Hallo Leute,

nachdem ich meinen Marantz 2275 in einem anderen Thread über den grünen Klee gelobt habe und auch was zum Lautstärkepoti geschrieben hab, tut sich nun doch ein Problem auf.
Es gibt ein sporadisches Knacken bei Bassschlägen auf dem rechten Kanal. Es ist einigermaßen gut reproduzierbar.


Getestet hatte ich bisher:
Minimalsetup: D/A-Wandler - Marantz 2275 (Vor-/Endstufe) - Lautsprecher

- Verschiedene D/A-Wandler an unterschiedlichen Rechnern mit unterschiedlichen Stromversorgungen
- Kabel gegen andere getauscht und auf Sitz geprüft
- Vor- und Endstufe an Marantz 2275 mit Kabel gebrückt (-> so werden die Schalter in den Cinchbuchsen umgangen)
- Alle Eingänge

-> Knacken vorhanden, keine Änderung.

- Eingang an Marantz 2275: Kanäle getauscht -> Fehler wandert NICHT mit
- Lautsprecherausgänge an Marantz 2275: Kanäle getauscht -> Fehler WANDERT MIT

D.h. soweit: Lautsprecher und Quelle sind auszuschließen.
Der Fehler muss also im Verstärker liegen.

Weiterer Test:
- Vorstufe des Marantz 2275 überbrückt und durch externe Vorstufe ersetzt.
   Kette: DAC - externe Vorstufe - Endstufe Marantz 2275 - Lautsprecher

Es ist kein Knacken mehr zu hören.

Als Schlussfolgerung bleibt also ein Problem auf dem rechten Kanal des Marantz 2275 Vorverstärkers.

Kann mir jemand von euch eventuell weiterhelfen und einen Tip geben, wo ich mit der Fehlersuche anfangen sollte?

Den Schaltplan hab ich hier hochgeladen: Schaltplan
Online verfügbar ist er außerdem hier .


Vielen Dank schon mal.

Gruß
Sven
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#2
Was meinst du mit "knacken"?

Einmalig? Mehrmalig? Periodisch? Zufällig?

Kannst Du ein Audiofile einstellen, damit wir das hören können?

Gruß vom See
Harald
Sleep is an abstinence syndrom caused by lack of coffeine
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#3
Moin,

exakt beim Einsetzen eines Basschlages, kratzt/knackt es eine Millisekunde lang.

Ich hab jetzt mal das "Tone Amp" Board ausgebaut und alle Schalter gereinigt.
Der 4-reihige "Tone Mode"-Wahlschalter war übel oxidiert, hab die Laufflächen mit Alkohol, Kontakt 60/WL/61 gesäubert.
Weiterhin ist mir aufgefallen, dass Verbinder "J016" auf den Pins von Leiste "JE01" extrem locker saß. Der ist mir fast schon entgegengefallen. Die Kontakte waren stark oxidiert -> Hab sie poliert und die Kontaktfedern wieder etwas strammer gebogen.

[Bild: 8.jpg]

[Bild: 9.jpg]

Bisher ist das Gerät an einem anderen Satz Lautsprecher auf Vollgas ohne Knacken ca. 1,5h gelaufen.
Ich trau der Sache aber erst, wenn etwas mehr Zeit vergangen ist.

Falls es wieder auftritt, versuche ich das Geräusch aufzunehmen und hochzuladen.
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#4
Hallo noch mal,

das Problem ist nach wie vor da.
Aufnehmen hat sich (bisher) als schwierig gestaltet.

Zwischenzeitlich habe ich alle Elkos und Tantalkondensatoren auf Vor-und Endstufe getauscht und weiterhin noch die Netzfilterelkos erneuert.
Letzteres war absolut nicht notwendig, aber gut.
Auch wurden alle Lötstellen nachgelötet.

Der Verstärker hatte tatsächlich einen längeren Zeitraum bei täglicher Nutzung einwandfrei funktioniert, bis das Problem wie aus dem nichts wieder aufgetreten ist, nachdem er ein paar Tage nicht gelaufen ist.

Erneut habe ich überprüft, woher das Problem kommt und es scheint tatsächlich in der Vorverstärkersektion zu liegen.
Bei Anschluss eines DAC direkt an die Endstufen ist alles in Ordnung.

Der Fehler scheint auch vemehrt in den ersten Minuten nach dem Starten aufzutreten, aber ganz genau konnte ich es bisher die Umstände noch nicht eingrenzen.
Warm/Kalt scheint egal zu sein. Der einzige mögliche Einfluss scheint die längere Stromlosigkeit zu sein, aber eventuell ist das auch nur Zufall.
Der Fehler ist nicht zuverlässig reproduzierbar.


Mein nächster Schritt wäre jetzt mal die Eingangssignale an den beiden OP-Amps mit den Ausgangssignalen der Vorstufe mittels Oszi zu vergleichen.
Keine Ahnung ob mir das was bringt.

Ich dachte auch daran, eventuell das gesamt Tone-Board am Stecker J016 zu überbrücken, um den Fehler genau auf dieses Board einzugrenzen.

Das Signal läuft ja vorher vom Eingang noch über mehrere andere Boards, die auch Teil des Problems sein könnten.

[Bild: hnznynrx.jpg]

Was meint ihr?


Sven
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#5
Hab noch was getetset:

40Hz Sinus am Eingang angelegt (Vor-und Endstufe im Gerät genutzt) und am Balanceregler um die Mittelstellung herum gespielt.

Rechts ist exakt dieses Knacken zu hören, links nahezu nichts.
ABER: NUR bei einem angelegten Sinuston im Bassbereich. Ohne Eingangssignal ist es nahezu still.

Ich reinig das Teil mal und schaue mir das Gezappel am Oszi an.

Hier ein Video. Erst rechter Lautsprecher, dann linker.

https://www.dropbox.com/s/nzwvklh3sufdkk...1.mp4?dl=0
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#6
Update:
Der Schieberegler sah nicht gut aus.

Vorher:
[Bild: photo-2021-03-04-16-43-23.jpg]
[Bild: photo-2021-03-04-16-15-10.jpg]

Nachher (60/WL/61 + Radiergummi):
[Bild: photo-2021-03-04-16-24-33.jpg]
[Bild: photo-2021-03-04-16-24-31.jpg]


Das beschriebene Geräusch bei Sinuston + Wackeln am Regler ist weg.

Ich beobachte weiter.
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#7
Update:
Quasi alle Schalter, die irgendwas mit der Tonregelung zu tun haben (z.B.) Loudness sind ebenfalls sehr empfindlich.

Reinigen ist wohl bei diesem Typ Druckschalter fast unmöglich.
[Bild: photo-2021-03-05-09-09-02.jpg]

Verbaut sind Druckschalter 2xUM und 4xUM (ITT Schadow).

Den 2xUM Druckschalter konnte ich neu finden:
https://de.rs-online.com/web/p/drucktast...er/1613035
[Bild: 2.jpg]


Beim 4xUM Druckschalter war die Suche leider nicht so erfolgreich.
Bei Ebay gibt es etliche "New old stock". Taugt das was, oder sind die womöglich genauso schlecht wie die , die aktuell im Verstärker sind?
Eine Quelle für Neuteile habe ich, außer in Indien, noch nicht finden können, da die "neuen" ITT Schadow scheinbar zum einschrauben konstruiert sind.

[Bild: 1.jpg]
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#8
Entscheidend sind der Kontaktabstand - bei älteren 4mm, bei neueren 2,5mm - und das Doppeljoch.
Alps passt nicht zu Toko.
ITT, Schadow und Toko gehören heute zu C&K.
Der Typ ist PB-22G02 (2xUm) oder PB-42G02 (4xUm) oder PB-62G02
Suchbegriff ist 2PDT oder 4PDT (6PDT).
Sehen die Neuen wie die Alten aus, stimmt vermutlich auch das Doppeljoch, soweit sie in diese Befestigungsleiste gehören. Stehen die Schalter einzeln ohne Jochleiste, hat man freie Auswahl zwischen Toko und Alps, da sie quasi normiert sind.
Ob man neue Schalter nimmt, gebrauchte oder NOS spielt fast keine Geige, da immer Silber als Kontaktwerkstoff verwendet wird und alle fix oxidieren. Bei Älteren läuft man Gefahr, dass die Kontaktfedern erstarrt sind und quasi im Gehäuse wackeln, soweit keine echte Spiralfeder sie auf die Kontaktzungen drückt, was meistens der Fall ist.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an für diesen Beitrag:
  • dernikolaus
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#9
Top, danke für die super Zusammenfassung.

Hab gerade noch von einem Bekannten eine ganze Kiste solcher Druckschalter (gratis) angeboten bekommen. Die hol ich heute Mittag mal ab und schaue, ob nicht vielleicht sogar passende dabei sind.
Falls nicht, bestell ich NOS.
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#10
Die Druckschalter aus der Grabbelkiste waren leider nicht die richtigen, sondern von Alps und anderen Herstellern.
Die hätten zwar irgendwie rein gepasst, aber die Zierkappen scheinen mit den Schiebern verklebt zu sein und lassen sich nicht ohne Weiteres tauschen.
Mit NOS-Teilen, könnte man zumindest jeweils den Korpus tauschen und die "alten" Schieber verwenden.


Ich bekam noch den Tip, die Schieber komplett auszubauen zwecks Reinigung, was ich auch bei allen Schaltern gemacht habe.
Mal sehen was es bringt.

Falls es nicht ausgereicht hat, werde ich zumindest den Loduness-Schalter austauschen.


[Bild: photo-2021-03-09-08-32-49.jpg]
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#11
Wau, sind noch die Guten mit den Spiralfedern.

Mit diesem schnöden Silber als Kontaktwerkstoff ist es wirklich ärgerlich.
Im Militärbereich wird meistens Nickel verwendet. Das hat zwar einen Übergangswiderstand, oxidiert aber nicht.

Dabei wäre auch im Konsumerbereich ein Übergangswiderstand von 10-100 Ohm akzeptabel.
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#12
Es gibt hier im Forum noch irgendwo einen Thread, in dem Karsten beschreibt, wie er alle Kontakte vergoldet hat.
Vielleicht wäre das ein weiterer Vorschlag.
Leider finde ich ihn nicht mehr.
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#13
AtSilomin:
Als ich das gesehen hatte, war mir im ersten Moment auch nicht ganz klar, wie bei NOS-Teilen irgendwas erlahmen kann.
Aber wenn die "neueren" Teile nur noch versilberten Federstahl? als Kontaktmaterial auf der Schieberseite haben und keine Spiralfedern mehr, ist es logisch.

Wieso wird nicht einfach Nickel verwendet? Zu hoher Übergangswiderstand in Marketinghinsicht? Kosten?


AtDIYLAB:
Ich suche mal danach.

Das Problem sind wohl die innenliegenden Kontakte im Schalterkorpus. Ich glaube nicht, dass man den Schalterkorpus zerstörungsfrei auseinanderbauen kann, da die Kontaktpins mit dem Deckel verklebt sind.
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