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NAD 3020i Endstufe brummt
#51
Für HVFan gibt es mal ein +1, auch wenn der NAD keine Emitterwiderstände hat, denn ich finde es immer wieder toll, wie jedes mal und mit aller größter Hingabe nicht gestellte Fragen zur Person ,beantwortet' werden, statt konkret gestellte Fragen zur Sache.

Steckt in den Antworten mehr Komplexität, als erwartet, wird Fragesteller/in auch ohne Fremdeinwirkung zur Erkenntnis gelangen können, dass der Anspruch mit den Fähigkeiten und Kenntnissen nicht im Einklang steht.


Aber die Entscheidung darüber, tiefer einzusteigen oder eben nicht, basiert auf dieser Erkenntnis und kann nicht erzwungen oder herbeigeredet werden.

Und sei es auch noch so gut gemeint.
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  • Motorman
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#52
Okay, ohne Emitterwiderstände. Das geht natürlich auch, aber eigentlich nur, da keine parallelen Ausgangstransistoren. Dann müssen in die Zuleitungen zur Kontrolle kleine Widerstände rein, 0,1 bis 0,5 Ohm wären gut. Sonst braucht der TE eine Stommesszange. Ganz zur Not könnte man die Leistungsaufnahme des Geräts ohne Ruhestrom messen und dann mit. Ist aber sehr ungenau.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
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#53
AtSilomin: Es ist auch nicht falsch klarzustellen, dass ohne Kenntnisse oft großer Schaden entsteht. Aber in diesem Thread ging es nicht um: "Schau her, ich bin der Hengst, ich kann einen Lötkolben am richtigen Ende anfassen", sondern der TE will lernen. Sowas begrüsse ich immer, und daher versuche ich zu helfen. Hier gab es nur von audiomatic, scope und Gorm interessante Reparaturberichte. Bei Tapes sehe ich auch sowas bei havox, Analog Bob und hyberman. Pattenspieler und Arme wurden von Tobifix bedient. Ich freue mich, wenn Menschen lernen wollen und Wissen vermittelt wird.
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#54
Yuut, dass wa dit jeklärt ham.

Weiter im Text.
Jetzt müssen wir erstmal schauen, ob der Defekt in der Vorstufe (der Endstufe) liegt oder in der Endstufe selbst. Dazu die Versorgung der Endstufe (+/-28/32V) abknippern und die +43V und die -29V im Netzteil messen.

Das Gemeine an einem gescheiterten Reparaturversuch ist meistens, dass man sich darauf verlässt, was der Gescheiterte sagt. Und genau das ist falsch.

Sind die Spannungen da, wird die Vorstufe noch intakt sein. Wenn nicht, Netzteil reparieren.
(Bitte nicht bspw. 42,3V monieren. Alle Werte mit dickem Daumen betrachten. Die Tendenz muss stimmen.)
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  • HVfanatic, Motorman
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#55
Kann jemand mal den Schaltplan posten?
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  • Motorman
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#56
(05.03.2021, 13:04)Silomin schrieb: Jetzt müssen wir erstmal schauen, ob der Defekt in der Vorstufe (der Endstufe) liegt oder in der Endstufe selbst. Dazu die Versorgung der Endstufe (+/-28/32V) abknippern und die +43V und die -29V im Netzteil messen.

Das Gemeine an einem gescheiterten Reparaturversuch ist meistens, dass man sich darauf verlässt, was der Gescheiterte sagt. Und genau das ist falsch.

Sind die Spannungen da, wird die Vorstufe noch intakt sein. Wenn nicht, Netzteil reparieren.
(Bitte nicht bspw. 42,3V monieren. Alle Werte mit dickem Daumen betrachten. Die Tendenz muss stimmen.)

Das werde ich auf heute abend oder spätestens am Wochenende messen.

Das ist genau was ich mir gewünscht habe, zu sehen wie man an sowas strukturiert ran geht!

(05.03.2021, 14:29)HVfanatic schrieb: Kann jemand mal den Schaltplan posten?

Einen übersichtlichen Schaltplan auf einem Blatt gibst hier:

https://www.vintageshifi.com/repertoire-...ematic.pdf

und das ganze Service Manual gibts unter anderem hier:

https://www.vintageshifi.com/repertoire-...manual.pdf

AtHVfanatic und AtSilomin vielen Dank das Ihr mich nicht hängen lasst!

Viele Grüße,

Wolfgang
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis meist größer als in der Theorie! Floet
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  • HVfanatic, dernikolaus
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#57
(05.03.2021, 13:04)Silomin schrieb: Jetzt müssen wir erstmal schauen, ob der Defekt in der Vorstufe (der Endstufe) liegt oder in der Endstufe selbst. Dazu die Versorgung der Endstufe (+/-28/32V) abknippern und die +43V und die -29V im Netzteil messen.

Das Gemeine an einem gescheiterten Reparaturversuch ist meistens, dass man sich darauf verlässt, was der Gescheiterte sagt. Und genau das ist falsch.

Sind die Spannungen da, wird die Vorstufe noch intakt sein. Wenn nicht, Netzteil reparieren.
(Bitte nicht bspw. 42,3V monieren. Alle Werte mit dickem Daumen betrachten. Die Tendenz muss stimmen.)

So ich habe jetzt versucht Deine Messanweisung durch zuführen.

Zuallererst habe ich aber eine 60 Watt Birne in der Zuleitung in Reihe geschaltet. Die glimmt jetzt immer etwas wenn ich den Verstärker anschalte.

Ich habe dann die Sicherungen F503 und F504 gezogen um die Versorgung der Endstufe zu unterbrechen.

Ich habe die Spannung über den Elko C525 gemessen. Ist gleich 39,5 V passt so ungefähr (43V).
Dann habe ich die Spannung über den Elko C526 gemessen. Hier liegen -26,7 V an, passt also auch ungefähr (-28V)
Im Schaltplan gehen etwas verwirrend -28V aus der Vorstufe raus und es kommen -29V in der Endstufe an.
Das ist doch wahrscheinlich ein Typo oder lese ich hier den Plan falsch?

Ich hoffe ich habe so die Messung richtig durchgeführt.

Gruß,
Wolfgang
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis meist größer als in der Theorie! Floet
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#58
Das mit den Sicherungen ist pfiffig: +1; hatte ich nicht auf dem Schirm.

Nur zur Vertiefung: +/-10% sind immer drin. Die Spannungsangaben sind eher Orientierungshilfe. Dazu kurz in die -28V-Regelung geschaut: Der Längstransistor Q508 regelt auf irgendetwas Uninteressantes herab. Bestimmt wird die Ausgangsspannung in diesem Zweig aber durch Zener-Diode und LED. Die Z-Diode hat 24V und an der LED fallen um die 2V ab, macht 26V; gemessen 26,7V.
Zwei Volt aber nur bei roten LEDs, gelbe und grüne haben um die 3V. Ist keine Rote verbaut - wovon ich ausgehe - stimmt die Spannung also exakt.

Der Knoten mit den Spannungen entsteht, da es die 28V (also + und - zus.) einmal stabilisiert aus der Regelung gibt (s. o.) und ein weiteres mal unstabilisiert aus dem Netzteil. Die unstab. Spannungen werden im Gerät nur an zwei Punkten benötigt: an den Endstufentransistoren und an der Soft-Clipping Mimik. Die anderen Einheiten verwenden die stab. Spannungen.

Sind die stab. Spannungen vorhanden, wird auch die Vorstufe (der Endstufe) i. O. sein. Diese Annahme geht davon aus, das defekte Endstufentransistoren durchaus eine zerstörerische Wirkung auf vorhergehende Einheiten haben können, aber eben nicht beliebig weit. Auf Grund der Messung lassen sich also der Eingang Q401 und dessen Stromquelle Q403 sowie der Impedanzwandler Q405 (alle drei zus. = Vorstufe) als nicht betroffen ansehen. Der folgende Spannungsverstärker Q407 hängt ebenfalls an der stab. Spannung, wird also auch i. O. sein. Es bleiben nur die fünf (nicht nur vier !) Transistoren an Uunstab. Die dicken Brummer sind durch. Eigentlich 50/50, denn gemessen wurde am Ausgang -23,5V Gleichspannung. Die können nur vom ,negativen' Transistor Q417/418 stammen, da er die negative Spannung bearbeitet. Q415/416 könnten also noch am Leben sein.

Hier bin ich etwas in der Zwickmühle, da ich nicht weiß, was dir an Messgerät zur Verfügung steht. Ist es ein Multimeter, dann schaue im I-Net nach Transistoren prüfen mit Multimeter. Ich gehe darauf nicht weiter ein.
Im Folgenden gehe ich von ,alles kaputt' aus.

Den Endstufentransistoren sind die Treiber Q411-414 vorgeschaltet, die auch in den Tod gerissen wurden. Durch sie fließt der um den (Gleichstrom-) Verstärkungsfaktor der Endstufentransistoren verringerte Strom, der durch die Endstufentransistoren fließt.
Bsp. Imax=2,5A/20=0,125A

Die 2,5A stammen von den Breakern und der hfe von 20 ist ein Erfahrungswert. Problem: Der durch die Breaker fließende Strom wird anfangs höher sein, es also etwas dauert, bis sich das Bimetall durch die Wärmewirkung des Stromes verbiegt. Der Treiber selbst verträgt weitaus mehr: 1,5A und rund 10W. Die Leistung P aus dem Bsp. ist aber nur 0,125A x 28V= 3,5W. Problem: Die 10W hat er nur gekühlt, freistehend = ? und ist auch von der Umgebungstemperatur abhängig, die von den Brummern ja bereits aufgeheizt wird.

Ich denke, so mancher Reparateur gibt auf, weil er die Begleitumstände nicht im Auge hat. Die 3,5W von oben fließen doch auch durch den Widerstand R453/454. Ist das ein 3,5-Watter ? Eher nicht. Ist er hinüber, kann die Treiberstufe deshalb in Schwingung geraten. Tatsächlich liegen hier I, U und P etwas niedriger, ist aber nicht der Rede wert. Immer an den dicken Daumen denken und der spricht hier gegen den lütten Widerstand. Die am Stromfluss beteiligten Widerstände werden gerne vergessen, sind aber kriegsentscheidend. Auf jeden Fall kontrollieren; immer.

Der Temperaturfühler Q409/410 kann immer dann in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn er durch einen Endstufenkurzschluss dermaßen aufgeheizt wird, dass schon der kleinste Strom - weit unterhalb seiner Spezifikation - seinen Halbleiterübergang zerstört. Wird am Kühlkörper eine Temperatur von bspw. 100° erreicht, ist die Halbleitertemperatur schon längst in der Todeszone um 150° angekommen.


Halbleiter sowie R453/454 in beiden Kanälen entfernen und in einem Kanal erneuern. Dann Ausgangsspannung ohne LS an LS-Klemme messen. Vor- und Endstufe aufgetrennt = ohne Bügel.
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#59
Moin,
nicht vergessen, dass die gemessenen Spannungen etwas niedrig sind, liegt an der vorgeschalteten Lampe. Wenn die glimmt, muss man etwa 20V fuer sie veranschlagen. Dass sie glimmt, liegt an der Ruhestromaufnahme des Geraetes (Magnetisierungsstrom des Trafos, vom Trafo abgegebene Leistung).
Wichtig ist nur, dass, wie schon gesagt, die Spannungen in der Groessenordnung des Erwarteten liegen. Das ist hier gegeben.

73
Peter
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#60
Hallo Silomin,


Vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen! Mir ist dadurch einiges klar geworden. Einiges muß ich nochmal ganz in Ruhe für mich nachvollziehen.

Da ich heute nachmittag für mich kinderfrei ist, habe ich mal angefangen weiter zu machen.
Ich habe die "dicken Brummer" Q415/416 und Q417/418 ausgelötet.

(06.03.2021, 14:53)Silomin schrieb: Die dicken Brummer sind durch. Eigentlich 50/50, denn gemessen wurde am Ausgang -23,5V Gleichspannung. Die können nur vom ,negativen' Transistor Q417/418 stammen, da er die negative Spannung bearbeitet. Q415/416 könnten also noch am Leben sein.

Hier bin ich etwas in der Zwickmühle, da ich nicht weiß, was dir an Messgerät zur Verfügung steht. Ist es ein Multimeter, dann schaue im I-Net nach Transistoren prüfen mit Multimeter. Ich gehe darauf nicht weiter ein.
Im Folgenden gehe ich von ,alles kaputt' aus.

Zu meiner Ausstattung. Ich habe ein altes analoges und ein altes digitales Multimeter und seit kurzem einen neues Fuke 115 Multimeter mit Diodentester. Auserdem habe ich einen alten Hameg Oskar, mit dem ich aber ehrlich gesagt noch nicht richtig umgehen kann.

So jetzt aber zum Grund warum ich schreibe bevor ich meine kompletten "Hausaufgaben" abgearbeitet habe.
Ich bin verwirrt! ich habe die vier Transistoren gemessen und folgende Ergebnisse erhalten:
Fuke Mulitmeter Diodentest:

Q417(wurde schon mal erneuert): B-/E+=0,6V; B-/C+=0,6V; B+/E-=OL; B+/C-=OL
Q418(original): B-/E+=0,56V; B-/C+=0,56V; B+/E-=OL; B+/C-=OL

Q415(wurde schon mal erneuert): B-/E+=OL; B-/C+=OL; B+/E-=0,57V; B+/C-=0,57V
Q416(original): B-/E+=OL; B-/C+=OL; B+/E-=0,55V; B+/C-=0,545V

Nach desen Messungen müssten die Transistoren doch eigentlich in Ordnung sein oder nicht? Denker
Das sagt zumindest das Internet
Habe ich da einen grundlegenden Fehler gemacht?
Ich habe die Messungen mehrfach wiederholt umd mir vorher auch genau Basis Emitter und Kollektor markiert.

Ach, Glimmerplättchen waren untergelegt und in den Schraubenlöchern steckten auch Isolationsröhrchen (oder wie man die auch sonst nennt.)

Viele Grüße,
Wolfgang
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#61
Mess noch jeweils C / E und E / C. Muss bei intaktem TR immer unendlich (OL) sein.

Gruß
Wenni
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#62
Die Angaben scheinen mir plausibel.
Aber du hast ja noch sechs Weitere zu prüfen und die beiden Widerstände.
Ansonsten gilt: Brücke hält oder fällt und ich bin nicht derjenige, der drüber muss.


Dann wurde ja ursächlich Brumm moniert und daraufhin die Netzteil-Elkos gewechselt.
Bei den Netzteil- (Sieb-) Elkos gibt es ja eine Faustformel: 2000uF pro Ampere. Verbaut sind 4700er. Gibt es im Netzteil irgendeine konstruktive Angabe, die diese These erhärten könnte ?
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#63
So jetzt bin ich mit meinen Hausaufgaben durch.

Ich habe alle von Silomin genannten Transistoren und die 2 Widerstaände ausgebaut und gemessen.
Die Transistoren
Q409: B-/E+=OL; B-/C+=OL; B+/E-=0,63V; B+/C-=0,64V; C/E beide Richtungen =OL
Q410: B-/E+=OL; B-/C+=OL; B+/E-=0,65V; B+/C-=0,65V; C/E beide Richtungen =OL
Q411: B-/E+=OL; B-/C+=OL; B+/E-=0,64V; B+/C-=0,65V; C/E beide Richtungen =OL
Q412: B-/E+=OL; B-/C+=OL; B+/E-=0,62V; B+/C-=0,62V; C/E beide Richtungen =OL
Q413: B-/E+=0,63V; B-/C+=0,63V; B+/E-=OL; B+/C-=OL; C/E beide Richtungen =OL
Q413: B-/E+=0,61V; B-/C+=0,61V; B+/E-=OL; B+/C-=OL; C/E beide Richtungen =OL
Die Widerstände:
R453= 178 Ohm
R454= 178 Ohm
Ach ja Q415-Q418 haben auch C/E beide Richtungen =OL

Es scheinen also alle ausgebauten und gemessenen Bauteile in Ordnung zu sein oder?


(06.03.2021, 19:31)Silomin schrieb: Dann wurde ja ursächlich Brumm moniert und daraufhin die Netzteil-Elkos gewechselt.
Bei den Netzteil- (Sieb-) Elkos gibt es ja eine Faustformel: 2000uF pro Ampere. Verbaut sind 4700er. Gibt es im Netzteil irgendeine konstruktive Angabe, die diese These erhärten könnte ?

Das stimmt nicht ganz. Ich habe die Siebelkos ausgebaut und folgendem Ergebnis wie  gemessen.

"Mein Fluke hat zuerst di SC angezeigt (heißt wohl zu große Ladung vorhanden)obwohl die Elkos ewig (über eine Tag) nicht an Spannung waren und danach ansteigenden Werte von 4500 bis 5000 µF und danach wechselnde Wert um 4800 µF. Ist das normal und die ELKOs sind IO oder ist das ein Hinweis auf einen Defekt?" (aus altem Post)

Dann habe ich sie wieder eingebaut!

Ich habe sie jetzt wieder ausgebaut und nochmal gemessen. Zuerst mit wiedersprüchlichen Anzeigen.
Ich habe Sie dann immer erst vor dem Messen gebrückt und folgende reproduzierbare Ergebnisse erhalten:
Elko 1: Kapazitätsmessung: Anzeige erst OL wechselt nach ein paar sec. auf 5028µF
           Widerstandsmessung: fängt bei ca. 200 Ohm an und geht dann recht schnell auf 6,5 MOhm hoch
Elko 2: Kapazitätsmessung: Anzeige erst OL wechselt nach ein paar sec. auf ca.4900µF
           Widerstandsmessung: fängt bei ca. 200 Ohm an und geht dann recht schnell auf 6,5 MOhm hoch

Ist so ein Verhalten bei Siebelkos normal oder deutet das auf einen Defekt hin?
Bei kleinern Ekos zeigt das Messgerät direkt einen stabilen Wert an und ich würde auch erwarten das bei der Widerstandmessung unendlich sprich OL raus kommen würde.

Ich habe am Netzteil keine Angaben zur Stromstärke finden können. Das einzige was auf die max. Stromstärke hindeutet sind die Sicherungen die ich ausgebaut habe. Die haben 4A, also kann doch vom Netzteil auch nicht mehr kommen.

So jetzt ist mir noch etwas merkwürdiges auf der Platine aufgefallen. An zwei Stellen sind Leiterbahnen mit dicken Lötzinnklecksen verbunden. So wie das aussieht kann das unmöglich ausversehen passiert sein. So sieht das aus.


[Bild: IMG-20210306-201404.jpg][Bild: IMG-20210306-201428.jpg]

Ich habe die Stellen im Service Manual gesucht und gefunden. Sieh rote Kreise:

[Bild: Screenshot-2021-03-06-223624.jpg]

Da werden keine Verbindungen gezeigt!
Hat das trotzdem so seine Richtigkeit oder wurde das Gerät sabotiert?

Viele Grüße,
Wolfgang
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#64
Das ist die Brücke über R455/456 die gelöst werden muss um den Ruhestrom einzustellen, also dort alles im grünen Bereich.

Gruß Ulrich
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#65
(06.03.2021, 22:52)Motorman schrieb: 1. Ist so ein Verhalten bei Siebelkos normal
2. oder deutet das auf einen Defekt hin?

Moin,
1.ja. und 2. nein.
Das Messgeraet zeigt den auf einen Widerstandswert umgerechneten Strom an, der durch das Messobjekt fliesst.
Bei entladenem Kondensator fliesst zunaechst ein grosser Strom (kleiner Widerstandswert), der absinkt, weil sich der Kondensator auflaedt.
Schliesslich bleibt ein Strom stehen, der einem Widerstandswert von 6,5M Ohm entspricht.
Das liegt am Reststrom bei Elkos, der abhaengig von Kapazitaet und Spannung ist. Durch die elektrochemischen Vorgaenge bei Elkos fliesst bei ihnen immer ein sehr kleiner Strom, der sog. Reststrom.

dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolytkondensator

73
Peter
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#66
Hmm ... schwer zu sagen, was nun zum Ausfall der LS führte. Anhand der Messungen gibt es ferndiagnostiziert keinen Hinweis auf einen Defekt.
Im Gegenteil halte ich den NAD im positiven Sinne für dermaßen Leistungsschwach und folglich überdimensioniert, dass er eigentlich wieder recht robust ist.

Sinngerecht zitiert:
Ich habe im Netzteil eine Angabe zur Stromstärke finden können: die Sicherungen mit 4A.

Tatsächlich gibt es noch eine weitere indirekte Angabe, die in den Bereich Bauteilkunde fällt. Die Gleichrichter-Dioden 1N5401 sind vom Typ 3A-Plastik.

Wir sind ja (jetzt wieder) auf der Suche nach Brumm. Hinter den Dioden liegt eine gleichgerichtete Spannung an, die nur erstmal die gleiche Ausrichtung (Polarität) hat, aber ansonsten noch sinusförmig ist. Die (Sieb-) Elkos haben die Aufgabe - wie kleine Akkus - in den Wellenspitzen Ladung aufzunehmen und diese in den Wellentälern wieder abzugeben. Umso größer die Elkos sind, umso flacher werden die Täler.

So ein Elko lässt sich aber nicht auf den Spitzenwert aufladen, weshalb immer Spitzen über bleiben, die sich Restwelligkeit nennt. Trocknen die Elkos als Alterserscheinung aus, werden die Täler wieder tiefer und an einem Punkt überwiegen die Spitzen, die sich dann als Brumm bemerkbar macht. In den allermeisten Fällen ist o. g. Ursache für Brumm.

Den Orientierungswert, unterhalb dem mit Brumm zu rechnen ist, hatte ich mit 2000uF pro Ampere bereits genannt.
4A x 2000uF = 8000uF (bzw. 8200uF aus der E12-Normreihe)
Selbst wenn die 3A (6800uF nach E6) des Gleichrichters herangezogen werden, sind die von NAD verbauten 4700uF recht kümmerlich.

Brumm ist aber generell ein undankbares Thema. Man kann von Glück reden, wenn es wirklich nur an den Elkos liegt. Einstreuungen und Schwingungen sind schwerer als Ursache auszumachen und auch schwieriger zu beheben.
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#67
Moin,
das ist ein Gegentaktverstaerker mit symmetrischer Betriebsspannng. Da kompensiert sich der Brummanteil auf der Betriebsspannung zu einem guten Teil heraus, die Gegenkopplung tut ihren Teil dazu.
Eigentlich ist sowas bei kleineren Leistungen schon brummfrei, wenn man ihm nur 2x 1000µF gibt. 2x 4700µF ist da schon ganz gut dimensioniert.
Die Ladekondensatoren haben zwei Aufgaben. Einmal muessen sie die Betriebsspannung sieben, dann sind sie der Wechselstrominnenwiderstand des Netzteiles.

73
Peter
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#68
Hallo Peter,

(07.03.2021, 11:19)hf500 schrieb: Moin,
1.ja. und 2. nein.
Das Messgeraet zeigt den auf einen Widerstandswert umgerechneten Strom an, der durch das Messobjekt fliesst.
Bei entladenem Kondensator fliesst zunaechst ein grosser Strom (kleiner Widerstandswert), der absinkt, weil sich der Kondensator auflaedt.
Schliesslich bleibt ein Strom stehen, der einem Widerstandswert von 6,5M Ohm entspricht.
Das liegt am Reststrom bei Elkos, der abhaengig von Kapazitaet und Spannung ist. Durch die elektrochemischen Vorgaenge bei Elkos fliesst bei ihnen immer ein sehr kleiner Strom, der sog. Reststrom.

So wie du das erklärst leuchtet das ein und ich denke mir: Man da hätte ich auch selber drauf kommen können!
Ich hatte bisher halt immer mit viel kleineren Kondensatoren zu tun und war verunsichert.
Eigentlich dacht ich, daß ich über Kondensatoren Bescheid weiß, jetzte werde ich mich aber nochmal intensiver damit beschäftigen!

(07.03.2021, 16:18)Silomin schrieb: Wir sind ja (jetzt wieder) auf der Suche nach Brumm. Hinter den Dioden liegt eine gleichgerichtete Spannung an, die nur erstmal die gleiche Ausrichtung (Polarität) hat, aber ansonsten noch sinusförmig ist. Die (Sieb-) Elkos haben die Aufgabe - wie kleine Akkus - in den Wellenspitzen Ladung aufzunehmen und diese in den Wellentälern wieder abzugeben. Umso größer die Elkos sind, umso flacher werden die Täler.

Hallo Silomin,

Für mich stellt sich immer noch die Frage warum ich an der Lautsprecher Anschlüssen so eine hohe Gleichspannung gemessen habe?
Ich hatte mir jetzt folgendes Vorgehen überlegt.
Ich wollte zur Sicherheit die Gleichrichter-Dioden 1N5401 (D505-508) ausbauen und messen.
Dann baue ich einen Kanal mit den I.O. gemessenen Bauteilen wieder auf und messe nochmals die Ausgangsspannung an den Lautsprecheranschlüssen.
Sollte ich dafür nach Deiner Ausführung einfach direkt neue Siebelkos mit größer Kapazität bestellen und einbauen oder macht es Sinn die Übung mit einem der alten Siebelkos durchzuführen?
Kann ich ohne Gefahr für weitere Schäden einen Kanal für diese Übung unbestückt lassen?

Das Prinzip der Graetz-Brücke ist mir schon bekannt, das hier erstmal eine Halbwelle nach oben geklappt wird und dann die Welligkeit geglättet werden muß.

Ich verstehe einfach immer noch nicht wo die hohe Gleichspannung am LS hergekommen ist, wenn die Endstufenbrücken gezogen sind, Vorstufe der Endstufe in Ordnung ist und die Bauteile der Endstufe auch gemessen I.O. sind! Solange kein Signal zum Verstärken in die Endstufe rein kommt (Brücken sind ja raus) sollte doch kein Signal also auch keine Spannung raus kommen oder?

Gruß,
Wolfgang
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#69
Athf500
Richtiger und guter Hinweis.
Auch hier ist der NAD besser, als das sonst Übliche. Rotel bspw. heizt alle Hilfsspannungen nur aus dem Rail herunter, für die zumeist asymmetrischen Vorstufen. Soweit dort die Elkos schwächeln, wird der Brumm entsprechend präsenter. Getrennte Wicklungen waren den meisten einfach zu teuer. Bei Budget-Geräten/Newbees halte ich die 2mF/A für sinnvoll. Die Differenzierung kommt mit der Zeit/Erfahrung.

AtMotorman
Was an den LS nun stattgefunden hat ... wer weiß. Deine Messungen aller Transistoren hat keine Auffälligkeiten ergeben. Mehr lässt sich erstmal nicht tun.
Gehe also wie von dir vorgeschlagen vor und habe Vertrauen in deine eigenen Messungen/Erkenntnisse.
Der Gleichrichter hat vorne Sicherungen und hinten die Thermoschalter, die ihn vor Schaden bewahren, da musst du nicht ran.
Dem Netzteil ist es egal, ob es Strom für eine oder zwei Endstufen liefert. Schaden im nicht aufgebauten Kanal ist nicht zu befürchten.
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  • Motorman
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#70
(07.03.2021, 19:39)Silomin schrieb: Athf500
Richtiger und guter Hinweis.
Auch hier ist der NAD besser, als das sonst Übliche. Rotel bspw. heizt alle Hilfsspannungen nur aus dem Rail herunter, für die zumeist asymmetrischen Vorstufen.

Moin,
das Herausheizen der Kleinsignalbetriebsspannung aus der fuer die Endstufen findet man bei vielen, besonders Fernost-, Verstaerkern

Der NAD muss eine zweite Wicklung fuer den Kleinsignalteil haben, weil hier die Betriebsspannung auf der Hoehe der Endverstaerkerspannung liegt und daher nicht mehr stabilisiert werden kann. Ausserdem werden noch +43V benoetigt.

73
Peter
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#71
Hallo Peter,

Deine Antwort kam während ich meine schrieb.

(07.03.2021, 18:10)hf500 schrieb: Eigentlich ist sowas bei kleineren Leistungen schon brummfrei, wenn man ihm nur 2x 1000µF gibt. 2x 4700µF ist da schon ganz gut dimensioniert.

AtSilomin
Ich werde also als nächstes einen Kanal wieder mit dem vorhandenen Elko aufbauen und dann messen.
Bin gespannt und werde berichten was ich messe!

Noch einen schönen Sonntag Abend,
Wolfgang
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#72
Hallo zusammen,

back to square one!
Ich habe heute abend einen Kanal sorgfältig wieder aufgebaut und weil ich gerade so schön im Fluß war den 2ten gleich mit.
Ich hoffe das war kein Fehler.
Ergebnis ist auf alle Fälle, daß wieder an beiden Kanälen -23,9V Gleichspannung raus kommen!
Den einen Kanal habe ich sogar mit den neuen Leistungstransitoren aufgebaut die ich noch hatte.
Die Brücken zum Vorverstärker sind wie immer gezogen.

Ich habe den Verstärker auch eine Weile an gelassen umd beobachtet ob Bauteile warm/heiß werden, aber das war nicht der Fall. Nach einer Weile fällt die gemessene Gleichspannung ganz leicht auf -23,7V ab. Das hat aber wahrscheinlich nichts zu bedeuten oder?

Ein Sache ist mir noch aufgefallen. Der Elko C415 wurde mal ersetzt durch ein auffälliges Teil mit Kunststofgehäuse. Ich habe den mal ausgebaut und gemessen. Soll 1000µF haben und hat gemessen 1300µF scheint also auch nicht die Urasache für das Problem zu sein.

Was ich mich Frage ist Folgendes: Ich messe auf beiden Kanälen das gleiche, müsste dann nicht die Ursache in einem Bereich zu suchen sein muß den beide Kanäle gemeinsam haben?

Wie mache ich jetzt am besten weiter?

Gruß,
Wolfgang
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#73
Hast du eigentlich mal die Spannung über C508 und C509 gemessen?

MFG

Markus
[-] 1 Mitglied sagt Danke an mario_nks für diesen Beitrag:
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#74
Guter Hinweis.
Wenn der Turbo-Schalter S502 - den nennt NAD tatsächlich so - oxidiert ist, käme nur Grütze heraus bzw. in die Kondensatoren hinein.

Ansonsten würde ich jetzt mal ein mechanisches Problem vermuten:

[Bild: oaZCuQY.jpg]
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#75
(09.03.2021, 07:42)mario_nks schrieb: Hast du eigentlich mal die Spannung über C508  und  C509 gemessen?

Hallo Markus,

Ja habe ich. C508 = 24,6V und C508 =24,8V.

Gruß,
Wolfgang
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