Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Röhren-Phono-Verstärker mit passiver LCR-Entzerrung
#1
moin moin,
zum Thema Phonostufe mit pasiver LCR Entzerrung kann ich inzwischen eine praktische Erfahrung beisteuern.
Im DIY-Audio Forum habe ich über eine Entwicklung aus Italien gelesen, auf der Site von
"Millenium-Audio" bin ich dann fündig geworden.
https://milleniumaudiolab.blogspot.com/p/lcr-fono.html

Ich habe mir dort einen Kit bestellt, die Bestellung und die notwendige Konversation erfolgte auf English, Antworten, Tipps und Tricks kamen sehr schnell, das war schon mal ein sehr guter Service.
Im Kit enthalten sind drei Platinen, 2x Phono (Mono) 1x Netzteil, alle Bauteile inkl. der Spulen und eine sehr ausführliche techn. Beschreibung.
Die 4 erforderlichen Röhren, ECC81 und ECC88 gehöhren ebenfalls zum Kit, auf Wunsch wird auch ein passender Trafo angeboten,
hier habe ich aber auf einen Trafo aus meinem Fundus zurück gegriffen.

Eingebaut habe ich diese Phonostufe in ein Gehäuse aus Metall, ebenfalls aus Italien.

Die Signal-Verdrahtung habe ich mit Silberdraht aus mil. Beständen durchgeführt.
Dabei habe ich auf eine ordentliche Verdrillung der Drähte für die Strom- und Heizungsversorgung geachtet und die Platinen so angeordnet, das ich einen möglichst
großen Abstand zwischen den signalführenden und den stromführenden Drähten erreichen konnte.

Als Röhren habe erst einmal die mitgelieferten Röhren (Neuware) eingesetzt.

Nach Fertigstellung und kurzen Probelauf habe ich diese Phonostufe erst einmal drei Tage
mit einer Inversen RIAA-Stufe am Radiosender betrieben,
"Burn In" wie der Brite so sagt.. [Bild: 263a.png]

Für mich ist immer erst mal wichtig, wie sich ein neues Gerät an meiner Anlage mit den Hornlautsprechern macht, ich kann mit Rauschen und Brummen nichts anfangen.
Hier verhält sich die LCR-Phono mustergültig, es herscht ohne anliegendes Signal Stille,
so hatte ich das erhofft.

Der erste Durchgang erfolgte mit einem Ortofon SPU mit Übertrager T 30,
hier zeigte sich ein erster Unterschied zu meiner "anderen" Phonostufe (C3g, passive RC Entzerrung), der Mittenbereich hatte etwas mehr "Luft" um sich,
die räumliche Wiedergabe war minimal besser.
Das blieb auch so, nachdem ich den zweiten Plattenspieler mit einem Breuer-EMT Tonabnehmer angeschlossen hatte.
Die Raumabildung speziell im Mitten-Stimmbereich legte zu.
Die C3g konnte aber weiterhin im Bereich Bass/Tiefbass punkten, hier kam etwas mehr an Durchzeichnung und Druck.

Nach einigen Tagen an beiden Tonabnehmern erweiterte sich der Eindruck der räumlicheren Wiedergabe noch mehr, inzwischen ist auch die Wiedergabe im Hochtonbereich sehr schön transparent geworden, der Bassbereich hat auch noch etwas zugelegt, kommt aber noch nicht ganz an die C3g heran.

Diese LCR-Phonostufe wurde leider inzwischen durch einen nahen Verwandten "entführt", es besteht auch leider keine Chance auf Wiederkehr [Bild: wacko.png] ,
ich musste also nochmal mit "Millenium-Audio" Kontakt aufnehmen und... das Ganze also nochmal.. [Bild: 1f609.png]

VG
Hanno
[Bild: 263a.png]
DassDas Gesicht der Tyrannei ist am Anfang stets freundlich
[-] 9 Mitglieder sagen Danke an Banix für diesen Beitrag:
  • space daze, jim-ki, HifiChiller, assiv8, vectra800, stefan_4711, Tom, spocintosh, Mainamp
Zitieren
#2
Hallo Hanno ,

da ich keinen musikalischen Vergleich habe, habe ich mal auf der "Millenium-Audio"Web – page nach den Daten geschaut .
Linearität ~ 0,2 dB ok . Aber was ist mit den THD – Werten ? Selbst K2 liegt bei -55dB .Für niedrige Frequenzen auch nur ~ 55dB. Welche Frequenz kann ich nicht abschätzen .
Du schreibst zwar, dass Du auf möglichst großen Abstand zwischen Power und Signalverbindungen geachtet hast , aber ein schönes FFT – Diagramm mit entsprechender Auflösung für < 300 Hz würde helfen.


Siehe Thread : https://old-fidelity-forum.de/thread-30839.html


über den günstigen Behringer PP400 Phonoverstärker mit Messungen vom User Scope.


Gruß,
   Georg
Zitieren
#3
Normalerweise  hätte ich hier wohl nichts geschrieben Wink3, aber wo ich schon mal "zitiert" werde.....


Du fragst nach Klirrwerten der Phonostufe?  Ich habe die verlinkte Seite lediglich überflogen, konnte dort aber eine Grafik "THD&N vs. Freq." finden, die Ergebnisse liefert,  die (wie bei allen auf dem Markt befindlichen Phonostufen) gut, zumindest aber gut genug sind.
In keinem Fall wird der Entzerrer den Klirr vorgeben. Das macht das TA-System und  die Platte selbst....und zwar nicht selten bis in den unteren Prozentbereich ! 
Auch die FFT ist tadellos, wenn es um die Schallplattenwiedergabe geht. Der Klirr ist gering genug, dass man nicht bemerken wird, dass hier Glasflaschen am Werk sind.
Die Einhaltung der RIAA Entzerrung ist bei Phonostufen total unwichtig, auch wenn es m.E. ein schöner Sport ist, sie zu optimieren. Akustisch ist das so gut wie immer....Latte Wink3 Das was der Behringer "ab Werk" hinlegt, ist nicht üblich. Das ist schon unterste Schublade....Und dennoch kein Beinbruch.


Zwar fehlen wichtige Informationen zur Messung auf der verlinkten Seite des Italieners, aber die sind für das Ergebnis bei solchen Geräten auch nicht wirklich wichtig....Sie werden vermutlich gut genug sein.
Viel wichtiger ist es, die Teile "ruhig" zu bekommen. Und um das einordnen zu können, (sofern man das überhaupt einordnen möchte), sind  Messungen und Zahlen nötig.

Meine 2 ct. :  Wählt man eine Phonostufe mit Röhrenbestückung, gibt es zwei Gründe dafür. Einen davon (den zweiten Wink3) kann ich voll und ganz nachvollziehen.

1. Man ist esoterisch veranlagt (was in diesem Hobby nicht selten ist) und geht davon aus, dass die Röhre in so einer Schaltung "musikalischer" klingt. Eine Diskussion darüber erübrigt sich...Sie führt in´s Leere.

2. Das Gerät (sofern aufwendig aufgebaut und vor allem verpackt) soll ein Hingucker werden, der im Dunkeln (wenn auch schwach) leuchtet, und eine wunderschöne, extravagante Erscheinung hat.   Thumbsup Thumbsup . Dafür sind Röhren wunderbar geeignet.


Nochmal: Die Messwerte die man sehen kann (es sind leider nur 3 Messungen) sind gut genug.
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an scope für diesen Beitrag:
  • Pino, HVfanatic
Zitieren
#4
Du solltest mal als 1 Platte im Monat hören. War nie einer in Punkt 1 genannter habe nie mit Röhren gespielt. Kommischerweise hat mich der Zufall zu einem Pre mit Röhre geführt und das Ergebnis hat mich überrascht. Die Kombi in Verbindung mit Prepre spielt deutlich musikalischer als vorher. Und ich habe diverse Phonoverstärker da zum testen.
Vielleicht gibt es Sachen die man zwar messen kann aber für die eigen Ohren nicht so entscheidend für das Empfinden ist.
Gruß Lutz




Zitieren
#5
(16.09.2021, 15:48)scope schrieb: ...In keinem Fall wird der Entzerrer den Klirr vorgeben. Das macht das TA-System und  die Platte selbst....und zwar nicht selten bis in den unteren Prozentbereich !

Mit dieser Aussage ist scope sogar optimistisch ( Thumbsup ), denn das gilt für bessere Systeme. Bei höheren Frequenzen (5-10 kHz) geht der Klirr bei den Einsteigermodellen sogar nicht selten über 10% THD hinaus! Dash1 Dash1 Dash1 


Wer es nicht glaubt, schaue sich mal die Messungen von aktuellen MM-Systemen mit Mess-Schallplatte an:

z.B. hier:





Eigentlich sollte das alle kurieren, die glauben, die Schallplatte wäre digitaler Aufzeichnung überlegen.

Schallplatte hat katastrophalen Klirrfaktor, ganz üblen Fremdspannungsabstand (Nadelrauschen)und viel schlechtere Kanaltrennung - von Knistern, Knacken mal ganz abgesehen. Daran ändern auch das teuerste Abtastsystem, der teuerste Entzerrer-Vorverstärker und der teuerste Dreher nun mal nichts. Es ist nun mal die inherente technische Grenze von Phono.

Meine fünf Cent: Die Platte ist nostalgisch - das isses aber schon.

Gruß
Reinhard
[-] 2 Mitglieder sagen Danke an oldiefan für diesen Beitrag:
  • HVfanatic, scope
Zitieren
#6
Zitat:Meine fünf Cent: Die Platte ist nostalgisch - das isses aber schon.


Das ist sie zweifellos. Sie ist ein Objekt für Jäger und Sammler. Das Schlimmste ist. m.E. die "Bedienung"....also der ganze "Zinnober" den man sich GERNE antut, bis der erste Ton übertragen wird. Vom Waschen und Pflegen ganz abgesehen. "open reel" steht  ganz ähnlich (bescheiden) da....Ich schaue mir die Bandmaschinen und auch bestimmte Laufwerke gerne an, aber darüber hinaus endet es (mittlerweile) bei mir. Wink3

Naja....Alles OT und bestimmt 100x durchgekaut.
[-] 1 Mitglied sagt Danke an scope für diesen Beitrag:
  • HVfanatic
Zitieren
#7
Zitat:Du solltest mal als 1 Platte im Monat hören.
Was ist das für´n Satz ???

Und dann was?

Die letzte "musste" LOL ich vor einer Stunde hören.....Ein guter Bekannter hat mich mit einer LP beschenkt. Klang : dünn und mager......ausserdem muss sie gewaschen werden.....Und meine Musik war´s auch nicht Wink3 "Raul De Souza"  Sweet Lucky....Ich habe gute Mine zum "bösen" Spiel gemacht Wink3


Zitat:Vielleicht gibt es Sachen die man zwar messen kann aber für die eigen Ohren nicht so entscheidend für das Empfinden ist.


Die Gegenfragen erspare ich uns besser....Gehört hier sowieso nicht hin... Wink3
Zitieren
#8
(16.09.2021, 18:56)scope schrieb:
Zitat:Meine fünf Cent: Die Platte ist nostalgisch - das isses aber schon.


Das ist sie zweifellos. Sie ist ein Objekt für Jäger und Sammler. Das Schlimmste ist. m.E. die "Bedienung"....also der ganze "Zinnober" den man sich GERNE antut, bis der erste Ton übertragen wird. Vom Waschen und Pflegen ganz abgesehen. "open reel" steht  ganz ähnlich (bescheiden) da....Ich schaue mir die Bandmaschinen und auch bestimmte Laufwerke gerne an, aber darüber hinaus endet es (mittlerweile) bei mir. Wink3

Naja....Alles OT und bestimmt 100x durchgekaut.

Ja, es war einmal.Knack Knack Knister Rausch  LOL Sieht aber gut aus.
 
Zitieren
#9
.... alles Geschwurbel!
Zitieren
#10
(16.09.2021, 12:34)Banix schrieb: Die Signal-Verdrahtung habe ich mit Silberdraht aus mil. Beständen durchgeführt.


"While copper tends to sound warmer and has more body it is a bit slower and less harmonically rich, silver does exactly the opposite." Lol1
https://www.mvorganizing.org/why-is-silv...cal-wires/

Most times when people compare a copper to silver conductor cable, their ears immediately pick up that the silver seems audibly brighter. It’s also why Zaolla uses a thin layer of copper around the silver conductor, to add back a bit of the “warmth” most people expect and so the brighter peaks are better controlled. Lol1 Lol1
https://hosatech.com/press-release/the-a...ver-cable/

Hoffentlich wissen die NF-Elektronen den Luxus auch zu schätzen!
[-] 1 Mitglied sagt Danke an oldiefan für diesen Beitrag:
  • HVfanatic
Zitieren
#11
Ich sehe das ganz entspannt.
Wer nicht auf LPs kann
kann eben nicht auf LPs.
Schade eigentlich, aber nicht zu ändern.
Bleiben mehr für mich. LOL
Wir haben die Freiheit nicht genug geliebt und wir hatten kein Bewußtsein für die reale Situation
© Aleksandr I. Solschenizyn
[-] 3 Mitglieder sagen Danke an X-oveR für diesen Beitrag:
  • lustigerlurch, vectra800, akguzzi
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  ..mal wieder eine Vorstufe mit Röhren.. Banix 1 1.064 28.05.2024, 20:43
Letzter Beitrag: Banix
  Aktive Röhren Frequenzweiche throm 3 1.455 18.07.2023, 08:34
Letzter Beitrag: Harry Hirsch
  Umbau/Linearisierung des Phono-Eingangs bei einem Grundig MXV 100 Alumno 22 5.087 28.01.2023, 21:51
Letzter Beitrag: Alumno
  ValveWizard Three Valve Phono Stage Telefunker 155 48.545 18.04.2022, 10:02
Letzter Beitrag: Telefunker
  Projektvorstellung: Röhren Hybrid Phono Vorverstärker Jan_K 29 9.298 05.01.2022, 17:05
Letzter Beitrag: Florida Boy
  Phono PreAmplifier QSXM2 Pennywise 37 13.065 27.11.2021, 17:24
Letzter Beitrag: Florida Boy



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 3 Gast/Gäste