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Grundig SXV 6000 - R238 brennt ab
#1
Guten Abend zusammen,

wenn wir schon durch scope bei so viel Grundig-Equipment sind will ich auch mal, um mal wieder ein zerlegtes Gerät zu komplettieren.

Ich habe zwei SXV 6000 (einmal silber und der andere in Braun) zu recht gutem Kurs kaufen können. 
Das braune Exemplar ließ sich erfolgreich wiederbeleben und hat seinen knacksenden Vorgänger (finde den Fehler nicht, da er nur alle paar Stunden auftritt und Kältespray und Föhn nicht zum lokalisieren) halfen. Egal.

nun zum weiteren Problemexemplar...ist optisch absolut mies, daher das ideale Übungsobjekt für mich. Bisher habe ich nur einen einzigen Endverstärker (den im Grundig R2000) repariert, welches gottseidank einfach und fix durch simplen Ausgangstransistorentausch zu lösen war.

Das Problemgerät hatte zunächst kein Relais 1 auf der Hauptplatine (war schon fehlend als ich ihn bekommen habe). Also passendes Relais nachgekauft und eingelötet.
Das Gerät läuft, messbar keine Gleichspannung an beiden Ausgängen (NF I / NF II) oder Kanälen. Drehe ich allerdings den Volume-Regler auf Maximum und ziehe ich den Ausgang von der Endstufe ab, hört man ganz schwach Fragmente der Musik aus dem VV heraus und wenige Sekunden später schmort R238 in einer gigantischen Rauchsäule davon. Für den Widerstand habe ich Ersatz da - kein Thema.

Komischerweise schaltet auch das von mir eingesetzte Relais nicht, aber beide Ausgänge funktionieren wenn auch bei Ausgang 1 (NF I) die Ausgangslautstärke sehr niedrig ist, eher so wie sie auf dem unverstärkten Ausgang 2 (NF II) sein sollte. Ich habe die Schaltung noch nicht ganz verstanden und würde deshalb Hilfe benötigen, welches Bauteil zum Ableben des Widerstandes R238 führt. Mit dem Multimeter habe ich bereits T41, T42, T39 und T38 durchgemessen wobei sich alle vier identisch messen.

Soll ich mal alle Tantals in dem Bereich raus werfen? an keinem messe ich Kurzschluss wobei das noch nichts bedeutet


[Bild: Defekt.png]

Gruß
Manuel
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#2
Aus meiner Sicht schliesst das Relais den Ausgang kurz und öffnet nicht. Dadurch wird dann der Widerstand gemordet.
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  • stereosound
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#3
Danke, werde es nochmal auslöten und erneut testen.

EDIT: wobei das Relais doch nur nicht öffnet wenn ein Fehler vorliegen sollte? Außer es ist natürlich selbst hinüber, wobei bei einem Neuteil sehr unwahrscheinlich.
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#4
Hallo,

falls der Fehler vom Relais käme, müßte R239 ebenfalls 'abrauchen'.
Ich vermute, es ist zielführender, im betroffenen Kanal zuerst die DC-Spannungen gem. Schaltibild zu messen und ggf. mit dem 'gesunden' Kanal zu vergleichen.

Dazu kann helfen, R238 für die Dauer der Reparatur steck- oder klemmbar auszuführen und das Gerät jeweils nur kurz für die Dauer einer Messung einzuschalten.
Es muss schon ordentlich Strom fließen, damit ein 10R/1W in Rauch aufgeht, und dieser Strom ist vermutlich DC.

Viel Erfolg,
Christoph
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#5
Hallo Manuel,

das Relais schließt den Ausgang über R238 kurz, um den 470µF Elko C135 am Ausgang auf Mittenpotential zu laden. Würde man das nicht machen, würde es jedes Mal im Schallwandler beim einschalten kräftig knallen da dann der Elko über den Schallwandler geladen wird.

Es deutet darauf hin, dass der 470µF Elko defekt ist. Es ist die Schaltung natürlich am + Pol des 470µF auf ca. 30 Volt zu überprüfen. Weicht die Spannung stark ab, ist in der Schaltung noch was anderes defekt. Die Überprüfung der Spannung sollte aber entweder mit getauschtem oder ausgebautem Elko stattfinden.

Sollte der Elko defekt sein, kannst du den vom anderen Kanal gleich mit wechseln.

Möglich wäre auch der Fehler, dass die Schaltung auf Vollpegel schwingt. Aber das nur so am Rande ...

Viel Erfolg,

Ulf
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#6
Wenn der Elko defekt wäre, könnte man DC am Ausgang messen.
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#7
(24.10.2021, 21:26)HVfanatic schrieb: Aus meiner Sicht schliesst das Relais den Ausgang kurz und öffnet nicht. Dadurch wird dann der Widerstand gemordet.

Schaltpläne zeigen i.d.R. immer den Zustand "in Betrieb".


Wenn du hochohmig am - Pol des Elkos misst und R238 abgeraucht ist, wirst du dort immer DC messen.
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#8
Ich lese überhaupt nichts von "Spannungen" oder einem Oszilloskop.
Wenn nur ganz leise "Musikfragmente" zu hören sind, Halbleiter und der Elko  nicht kurzgeschlossen sind, dann kann nur heftige Oszillazion den 10 Ohm Widerstand in so kurzer Zeit grillen. Und das auch nur, WEIL das Relais "mutet" ...also gegen gnd  schaltet.
Wäre der Elko das Problem, würde der Widerstand "sofort" qualmen, und nicht erst dann, wenn man bestimmte Bedingungen schafft, und irgendwas "abzieht"

Ohne Relais sparst du -während der Fehlersuche- übrigens viele Widerstände.
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  • HVfanatic, stereosound, Inquisition
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#9
Scope hat Recht, ich habe nun die vier 470µF sowie die vier Tantals in direkter Umgebung gewechselt. Von den Tantals hatte einer im linken und vermutlich auch defekten Kanal ziemlich hohen ESR bei fast 30 Ohm.

Der Fehler bleibt gleich und da Relais schaltet nicht sowie der nun steckbar ausgeführte R238 brennt wieder ab, konnte rechtzeitig abschalten nun ist er diesmal nur leicht angebräunt.

Ich messe nun beide Kanäle mit dem Multimeter Bauteil für Bauteil gegen die andere Seite. Sollten zwei unterschiedliche Werte für links und rechts zusammen kommen fliegt das jeweilige Teil auf beiden Seiten heraus und wird ersetzt, korrekt?

Wie kann ich einen Kanal am geschicktesten abtrennen, um zu sehen ob der andere funktioniert und das Relais dann anzieht?

Fragen über Fragen...

Gruß
Manuel

PS: Oszilloskop ist vorhanden, messen im Betrieb ist aber nicht wenn ich nur maximal 2 Sekunden habe bis R238 raucht ?!
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#10
C135 gewechselt und brennt ohne Signal ab? Dann bleibt nut, dass der Verstärker mit voller Leistung schwingt. R238 durch 1k ersetzen. Dann in Ruhe messen. Mit Oszi.

Mit dem Oszi kannst Du auch den DC sehen. Der Kondensator ist ja neu, der kann nicht durch sein.
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#11
1k Widerstände habe ich keine mehr da...bevor ich jetzt einen Haufen an Versandkosten für ne Handvoll davon ausgebe. Würdet ihr mir raten in weiser Voraussicht noch etwas mit bestellen?
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#12
Nimm doch irgendwas Hochohmiges, das braucht es nur, um die Leckströme der Koppelelkos abzuleiten. Dann kannst Du in Ruhe messen.
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  • stereosound
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#13
Gelöscht

Ich glaube, ich verstehe die Fehlerbeschreibung des T.E. nicht.
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#14
(25.10.2021, 17:39)Accu-Fan schrieb: Gelöscht

Ich glaube, ich verstehe die Fehlerbeschreibung des T.E. nicht.

Schade, dabei ist bis jetzt noch nicht viel passiert.

Ausgangssituation nochmal erklärt: zwei defekte Grundig SXV 6000, einen der beiden konnte ich wiederbeleben, da fast nichts defekt.
Der andere ist das Objekt in diesem Thread und gleichzeitig mein Übungsobjekt, da ich mich bisher mit verstärkenden Geräten nicht großartig beschäftigt habe.

Die Vorgeschichte des Teils ist ungewiss, gefehlt hat Relais 1 siehe Schaltplan - dieses habe ich eingesetzt. Anschließend ist R238 abgebrannt während Musik lief. Das Verhalten kann man sowohl mit als auch ohne Eingangssignal nachstellen, in dem man Pegel und Lautstärke auf Maximum stellt.

Die angesprochenen Cs habe ich schon alle ersetzt, ändert nichts dran. Gerade habe ich einen hochohmigen Widerstand eingesetzt, gemessen und festgestellt dass voll aufgedreht auch R239 weg kokelt, wenn auch langsamer. Ich glaube das ist nicht nur die Ausgangsstufe welche hinüber ist, sondern bereits in der Vorstufe ein Problem vorhanden...

Aktuell vergleiche ich gerade mit dem Multimeter (im ausgeschalteten Zustand!) auf Ohmmessung sowohl den linken als auch den rechten Kanal Bauteil für Bauteil auf größere Abweichungen.
Alle identischen Messstellen markiere ich mit abwischbarem Folienmarker, alle nicht übereinstimmenden Bauteile löte ich anschließend aus, und messe nochmal im ausgelöteten Zustand.

Ich habe die beiden BC550 im Verdacht, sobald diese draußen sind messen sich beide Seiten gleich. Auch mein chinesisches Multifunktions-Komponenten-Testerteil misst für beide völlig andere Daten.

Gruß
Manuel
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#15
habe gerade den Bericht gelesen

seinen knacksenden Vorgänger (finde den Fehler nicht, da er nur alle paar Stunden auftritt .....

das Problem habe ich auch bei meinem 6000er  ... scheint wohl kein Einzelfall zu sein ... die Leiterbahnen sind ja auch sehr empfindlich und lösen sich nitunter auch mal ganz schnell ab ..... leider
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#16
(25.10.2021, 19:33)OFF-Chili-Sauce schrieb: habe gerade den Bericht gelesen

seinen knacksenden Vorgänger (finde den Fehler nicht, da er nur alle paar Stunden auftritt .....

das Problem habe ich auch bei meinem 6000er  ... scheint wohl kein Einzelfall zu sein ... die Leiterbahnen sind ja auch sehr empfindlich und lösen sich nitunter auch mal ganz schnell ab ..... leider

Der knacksende SXV 6000 ist wieder ein ganz anderes Gerät. Allerdings knackst er nicht wenn ich Defeat drücke...Ich habe den Grundig ganze sieben Mal  Lol1
Nein eigentlich acht Mal, denn in der Garage steht noch ein weiterer herum allerdings ohne Knöppe und Deckel.

Gruß
Manuel
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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  • Rock
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#17
7-8 mal ... Drinks  Glückwunsch
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#18
sorry Kollegen, konnte noch nicht weiter machen! Nächstes Wochenende geht's hier weiter!

Gruß
Manuel
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#19
Kurze Rückmeldung: der SXV 6000 spielt wieder. Defekt waren beide BC560C in der Ausgangsstufe sowie mehrere Tantals in der Klangregelung/Pegelsektion. Dadurch krachte es ständig. Ich habe tabula rasa gemacht und (fast) alle anderen Cs ebenfalls raus geschmissen. Zusätzlich wurden noch die Zugbandschalter für Cal und Monitor ausgelötet, gereinigt und wieder zusammengebaut. Phono brummt nun auch nicht mehr. Sicherheitshalber wird das Gerät noch von jemand anders durchgemessen bevor es zum Einsatz kommt.

Die orangen Kondensatoren im SXV waren alle an der Unterseite leck, im zweiten Gerät übrigens auch...würde jedem raten der gleiches Gerät besitzt die 4 Stück in der Klangregelung und die anderen beiden im Phonozweig (Blechkasten!) sofort zu tauschen, auch wenn sie sich noch einwandfrei messen, Platine ist bei allen verätzt!

Gruß Manuel
[Bild: IMG-20220109-154155.jpg]


[Bild: IMG-20220109-154236.jpg]
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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  • triple-d
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#20
Sind die orangen Nippon Chemicon Typ LR ?
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#21
(09.01.2022, 16:26)Florida Boy schrieb: Sind die orangen Nippon Chemicon Typ LR ?

Korrekt
Schönen Gruß wünscht,
Manuel
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#22
Hmm ... gerade die halte ich für sehr langlebig, sodass ich sie eigentlich immer wieder verwende.

[Bild: xiZngVYl.jpg]

[Bild: MfMVUTMl.jpg]

[Bild: 0JkTlhGl.jpg]
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  • HVfanatic
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#23
https://old-fidelity-forum.de/thread-417...pid1395543

Floet
[-] 1 Mitglied sagt Danke an timundstruppi für diesen Beitrag:
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#24
Hallo in die Runde!
bei meinem SXV6000 zieht das Relais REL1 manchmal nicht richtig an.
Zuerst hatte ich das Relais im Verdacht, aber das zieht bei ausreichender Spannung
ohne Probleme an.
Ich habe mittlerweile C148, C143, C130, T43, T45, T46 ersetzt.
Wenn ich nicht falsch liege, sollte T43 eine Seite des Relais auf Masse ziehen, damit es der Spannung von (21) anzieht.
Die 22V sind auch in etwa da, aber am Kollektor von T43 liegen 8,8 7V an.
Hat jemand da eine Idee dazu?


Gruss
Volker
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#25
Kaffee
Einfach mal in die Schaltung schaun, was da wie zusammen hängt:
T43 schaltet nicht richtig durch, wird gesteuert von T45, T45 von T46. T901 steuert T46. Die Spannungen dazu stehen im SP, irgendwo hakts.
R264 würde ich nachmessen, ist ein hochohmiger ...
[Bild: icon_e_sad.gif]
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