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20.01.2023, 23:10
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.01.2023, 17:38 von AnalogBob.)
In dieser Doku geht es um ein Akai GX-75. Also ein MK nix.
Es gab bei dieser Schachtel bereits eine Reparatur bzw. Service, der aber am Ende nicht erfolgreich war.
Die Geschichte:
Das Gerät ist seit über 10 Jahren in seinem Besitz und hat - soweit mir bekannt - immer brav funktioniert.
Nun gab es aber irgendwann Probleme mit der motorbetrieben Casenklappe, welche nicht mehr richtig schließen wollte.
Daher wurde ein Riemen-Set bestellt, bei dem auch Idler-Reifen und Andruckrollen inklusive waren.
Er machte sich frohen Mutes an die Arbeit. Es wurden Flach- und Vierkantriemen ersetzt. Auch der Gummi-Idler wurde ersetzt. Da er nicht wusste, dass der Schwenkarm des Idlers sehr leicht ausbaubar ist, wechselte er den Reifen an Ort und Stelle. Ok, dass ist prizipiell nicht schlimm. Habe ich z.B. bei den Reference Laufwerken von Pioneer auch schon oft so gemacht (weil es dort sehr aufwändig ist, den Schwankarm auszubauen).
Andruckrolle wurde nur die Linke ersetzt. Warum wusste er selbst nicht. Auch nicht tragisch. Solche kuriosen Dinge habe ich auch schon gemacht. Manchmal ist man halt nicht so ganz bei der Sache. Und außerdem, wo Menschen arbeiten werden auch Fehler gemacht.
Alles wurde erfolgreich erledigt und das Gerät komplettiert.
Allerdings wurde dann der erste Testlauf zum Fiasko, da praktisch nix ging.
Das Gerät ließ sich einschalten, aber das Laufwerk funktionierte nun noch weniger als zuvor.
Nun war guter Rat teuer und es wurde nach dem Fehler gesucht. Auch wurde in einem Forum um Hilfe geben. Zwar gab es Tipps, aber letzten Endes hat nix geholfen und der Eimer immer noch ohne Funktion.
Nun muss auch noch gesagt werden, dass es der erste Reparaturversuch von einem TapeDeck war.
Somit ist also die Wahrscheinlichkeit - einer nicht erfolgreichen Reparatur - nicht gerade gering.
Außerdem hätte ich so ein GX-75 auch nicht unbeding als ersten Versuch empfohlen - da gibt es durchaus einfachere Geräte.
Und hier kommt Bob ins Spiel. Er soll (hoffentlich) retten, was nicht mehr zu retten war.
Da ich gerade dabei bin ein Fan dieser Geräte/Laufwerke zu werden sagte ich zu - obwohl ich dafür momentan eigentlich keine Zeit habe. Ich sagte auch deshalb zu, da ich derzeit ein GX-75 MKII revidiere und somit kann ich dann auch die Ausführungen vergleichen, begutachten und am Ende auch testen.
Status des Gerätes bzw. Feststellung der Probleme:
Wie immer, wird erst mal äußerlich beäugt:
Die Front gefällt mir besser (als die vom MKII).
Warum ? Weil die Abdeckung der Casenklappe mehr von der Case zeigt:
Hier gibt es noch nicht den - mMn sinnlsoen - Stabilizer. Ich mag es einfach, wenn man bzw. ich möglichst fiel von der Case sieht.
Dann wurden Deckel und Boden entfernt. Um zu schauen, was im Inneren gebacken ist.
Auch diese Ausführung ist in in drei Ebenen unterteilt.
Blick von oben auf Ebene 1 (Platine für LW-Steuerung) und Ebene 2 (Netzteil-Platine und Laufwerk-Block):
Das Laufwerk:
Auf den ersten Blick baugleich (bis auf die Casenklappe) mit der MKII Version.
Die Unterseite mit der dritten Ebene:
Hier wird die komplette Audiosignal-Bearbeitung durchgeführt. Hier ist auch der wohl größte Unterschied zum MKII zu sehen. Die Linke Platine ist wesentlich größer. Bei dieser Ausführung wird zwischen Tape und Source noch per Relais umgeschaltet.
Ok, hier sah alles recht gut aus. Es fehlen hier und da Kabelbinder und Kabelstränge liegen teilweise dort, wo sie nicht hingehören. So sieht es halt aus, wenn man nicht fertig wurde und wohl entnervt aufgegeben hat. Kenne ich von mir auch.
Jetzt wurde das Gerät eingeschaltet. Soweit ok.
Dann wurde ohne Case die Laufwerkfunktionen durchgeschaltet.
Casenklappe öffnete einwandfrei.
Schließen auch und auch die automatische Bandstraffung (linker Bandwickel wird kurz angedreht).
Nach Druck auf Play wird die Wiedergabe gestartet. Köpfe und Andruckrollen fahren komplett hoch und der rechte Bandwickel dreht. Soweit ok. Allerdings geht das LW eine Sekunde später wieder in den Stopp-Modus.
Gleiches Spiel beim Umspulen. Auch jeweils nach einer Sekunde folgt stopp. Dabei fiel außerdem auf, dass es ratternde Geräusche gab. Weder bei PLay, noch bei FF/REW wurde beim Counter die Zeit gezählt.
Nun wurde die Opfer-Case geladen und Play gedrückt.
Casenklappe wird geschlossen und Köpfe und Rollen fahren hoch. Allerdings ist nach ca. der Hälfte des Hubes Ende und es geht wieder in die Stopp-Position und die Casenklappe wird geöffnet.
Gleiches Spiel beim Umspulen - nix geht.
Nun warf ich noch einen Blick auf den Bandpfad:
Die Casenunterlage ist links unten nicht in die Aufnahme gesteckt. Sieht steht vor. Rechts unten ist es korrekt.
Dadurch kann die Case unten links beim Laden nicht nicht an den Anschlag der Lagerung gesteckt werden.
Das ist ein typischer Anfängerfehler. Ist mir auch schon mehrfach passiert.
Die Casenunterlage wurde demontiert und wieder die Opfercase geladen.
Nun wurden bei Play Köpfe und Rollen komplett hochgefahren und die Wiedergabe begann.
Sogar die PeakMeter zappelten freundlich. Allerdings, nach einer Sekunde war wieder Schicht im Schacht.
Ebenso beim Umspulen. Mit Case war das Rattern nun allerdings lauter. Auch der Counter zählte nicht.
Somit scheint es hier mindestens drei verschiedene Problemzonen zu geben:
Casenunterlage steht unten links vor. Ok, ist bereits Geschichte.
Da Play/FF/REW nach einer Sekunde unterbrochen werden und zudem der Counter nix zählt, habe ich den Verdacht, dass etwas mit den Bewegungs-Sensoren an den Bandwickeln nicht stimmt.
Das Rattern kommt aus dem Bereich Idler und/oder Bandwickel.
Ein Blick auf den Idler:
Oha, dass sieht nicht so gut aus. Die Abdeckung vom Laufrad steht schief und hat Kratzspuren bekommen.
Ich fürchte, hier lief es beim Reifentausch nicht so optimal ?
Ok, das musste für heute reichen. Es war spät geworden und wollte ja auch noch mit dem Hund raus.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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21.01.2023, 14:25
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.01.2023, 17:32 von AnalogBob.)
Das Problemkind ließ mir einfach keine Ruhe und so musste noch vor dem Frühstück etwas ausprobiert werden.
Waren eventuell nur die Bewegungs-Sensoren verschmutzt ? Das war in der Vergangenheit schon bei einigen Decks die Ursache für so ein Stopp-Problem.
Daher wurden die Optokoppler gereinigt.
Der am rechten Bandwickel:
Der am linken Bandwickel konnte einfach rausgezogen werden:
Sensor wieder eingebaut und Laufwerk getestet. Keine Änderung - shit !
Vielleicht doch ein Fehler bei der vorigen Reparatur gemacht ? Etwas nicht wieder richtig zusammengebaut ?
Ich hatte mich schon fast damit abgefunden, dass Laufwerk auszubauen, weitergehend zerlegen und nach der Ursache zu suchen. Damit wäre hier erst mal Ende gewesen, da ich dafür momentan keine Zeit habe.
Also schaute ich nochmals planlos über das Gerät, und fragte mich, ob sich der Fehler vielleicht außerhalb des Laufwerks versteckt ?
Mein Blick blieb am Wust der sechs Stecker für die LW-Steuerung hängen:
Hier blieb mein Focus und ich glotzte und glotzte. Eventuell ein Stecker nicht richtig eingesteckt ? Nö, sah alles gut aus.
Dann fiel mir ein, dass ich bereits beim MKII feststellte, dass links die beiden 2-poligen Stecker identisch waren. Die sind von der Form her nicht unterschiedlich kodiert - man kann sie also problemlos vertauschen.
Nun schaute ich mir auch die anderen Stecker etwas genauer an. Und tatsächlich, es gibt noch zwei 6-polige Stecker. Sind die auch identisch ? Ich zog sie raus und sah, dass die auch identisch sind.
Wurden die eventuell vertauscht ?
Nun hätte ich einfach beim MKII zur Kontrolle nachschauen können. Das ist aber wieder komplettiert und befindet sich im Teststapel.
Also sah ich mir einfach Fotos an, die ich vom MKII gemacht hatte.
BINGO ! Der Stecker mit den drei gelben Kabeln gehört nach links.
Also wurde umgesteckt:
Links der 2-polige Stecker fehlt. Ist für die Casenhinterleuchtung. Die ist noch immer ausgebaut.
Hatte ich die Ursache für das Stopp-Problem gefunden ? Ich war guter Dinge.
Gerät eingeschaltet und ohne Case Laufwerfunktionen durchprobiert.
Hier läuft FF:
Läuft und läuft und läuft ...
Play gedrückt:
Auch die Wiedergabe läuft ohne Stopp-Terror.
Opfer-Case rein und Play gedrückt:
Wiedergabe läuft problemlos, Counter zählt und die PeakMeter zappeln.
Auch FF läuft durch:
FF und REW läuft problemlos, aber immer noch begleitet von unschönen rattergeräuschen.
Trotzdem war ich so euphorisch, dass ich gleich mal George Benson hören wollte.
Also TDK Case rein und Kopfhörer angeschlossen:
Ok, Mucke war zu hören. Aber, mir fiel gleich auf, dass hier etwas nicht ganz stimmte. Bei Teaser war ich sicher, dass der TapeSpeed etwas zu langsam ist. Aber, da war noch was ? Zerrte da was ? Ich war unsicher. Aber, es fehlte mir einfach der Groove. Es machte einfach keinen Spaß, so Musik zu hören.
Also kurzentschlossen Mischpult und PC angeschlossen und Gleichlauf getestet:
Ergebnis:
Das Ergebnis hatte ich so nicht erwartet. Das ist wirklich übel.
Bei den Peaks schwankt der Gleichlauf periodisch zwischen den oben gezeigen 0,2 % und hier bei 0,6 %:
Im weiteren Verlauf ergaben sich auch noch Peaks bis 1%.
Kein Wunder also, dass die Musik so eher ungenießbar ist. Das hängt sicherlich mit dem ratternden Geräusch zusammen. Daher wird als Nächstes der Idlerarm ausgebaut und inspiziert.
Der TaspSpeed ist etwas zu langsam (3100 anstatt 3150 Hz).
Fazit bis hier:
Akai hat hier tatsächlich böse Fallen eingebaut. Das hier Stecker vertauscht wurden, ist für mich daher kein Anfängerfehler. Das hätte mir genau so passieren können. Und einem Profi vermutlich ebenso.
In diesem Zusammenhang ist es mal wieder klar von Vorteil, wenn man vor der Zerlegung von Geräten, ausreichend Bilder macht. Zumindest ich mache es grundsätzlich so. Hat mir schon häufiger viel Arbeit erspart.
Ich bin mit dem heutigen Ergebnis wirklich sehr zufrieden.
Wenn ich nur daran denke, es wäre mir nicht aufgefallen und ich hätte das Laufwerk zerlegt und den Fehler nicht finden können ...
Mittlerweile ist Mittag durch und jetzt habe ich erst mal hunger.
Fortsetzung folgt ....
Gruß, Bob.
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Moin,
wenn man vertauschbare Stecker hat:
_Vor_ dem Abziehen mit einem wischfesten Stift markieren.
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Peter
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22.01.2023, 11:09
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 22.01.2023, 21:03 von AnalogBob.)
Das Laufwerk funktionierte bisher ohne Macken. Allerdings wurde immer nur kurz getestet, da das ratternde Geräusch sicherlich mechanische Probleme macht.
Ich schaute mir den Idler bei Play ohne Case etwas genauer an. Er war leicht am eiern. Bedeutet, er hatte achsialen und radialen Schlag.
Daher wurde er für eine genauere Untersuchung ausgebaut.
Der Bewegungs-Sensor wurde rausgezogen:
Hier sieht man, dass die Feder teilweise am Lagerbolzen abgerutscht ist.
Nun wurde die Feder (drückt den Reifen gegen den Pulley) ausgehakt. Dann wird der schwarze Rasthaken hochgedrückt bzw. der Schwenkarm runter. Dabei wird dann mit einem Haken der Schwenkarm oben nach vorne gezogen. Sieht dann so aus:
Nun kann der Schwenkarm nach oben rausgenommen werden. Da liegt er nun zur Zerlegung bereit:
Das die Abdeckscheibe nicht parallel zum Laufrad stand, hatte ich bereits gesehen. Nun wurde auch sichtbar, dass die Wellensicherung verbogen ist:
Um das Laufrad zu demontieren, muss die Wellensicherung entfernt werden. Das ist in diesem Fall ein E-Clip. Der kann recht einfach abgedrückt werden, wenn man einen passenden Schlitzbit in einen der beiden Öffnungen steckt und dreht.
Ist das Laufrad entsichert, können die Teile langsam noch oben abgenommen werden. Langsam deshalb, weil sich unter dem Laufrad eine Feder befindet. Nun sind alle Einzelteile sichtbar:
Bitte beachten: Das ist nicht die richtige Reihenfolge der Demontage. Die schwarze Anlaufscheibe gehört nach rechts zwischen Abdeckung und E-Clip.
Nun konnten Laufrad und Reifen genauer beäugt werden.
An der Rückseite ist das "Felgenhorn" beschädigt:
Ist wohl beim Raushebeln des alten Reifens passiert.
Dieser Reifen wurde leider sehr unsauber gefertigt. Die Kanten sind einfach nur Katastrophe.
Da gibt es über den Umfang verteilt "Sägezahnbildung":
Hier gut auf 11 Uhr Position erkennbar.
Das ist mal wieder ein Reifen aus der Abteilung --> unbrauchbarer Schrott !
Auch hier sieht es so aus, als wenn bei der Herstellung stumpfes Werkzeug verwendet wurde. Und der finale Schritt, die Kante brechen, ist bei der Produktion wohl auch nicht vorgesehen. Das Gummi ansich fühlt sich gut und griffig an. Schade, da aufgrund der Sägezahnkante trotzdem unbrauchbar.
Was also nun machen ? Dieses "Ding" beim Verkäufer reklamieren ? Ja, sollte man jedenfalls probieren. Auch wenn sich dieser Anbieter in Spanien befindet.
Und/oder bei einem anderen Anbieter so einen Reifen ordern und dann bekommt man eventuell auch etwas in dieser Form ? Fast alle Reifen, die ich in den letzten Jahren bekommen habe, waren einfach nur schlecht und haben mehr oder weniger funktioniert.
Daher wird auch hier - wie grundsätzlich bei mir üblich - der Billigtrick mit dem O-Ring getestet.
Das Laufrad wurde gereinigt und die Beschädigung am Felgenhorn entgratet. Dann wurde ein passender O-Ring rausgesucht und auf die Felge gezogen.
Zuvor wurden Reifen und Felge vermessen.
Außendurchmesser:
Innendurchmesser:
Breite:
Durchmesser der Reifenauflage:
Öffnungsweite 2,65mm. Wie im Bild erkennbar, ist der O-Ring im Außendurchmesser etwas kleiner. Ist aber unproblematisch, da es über die Feder am Laufwerk ausgeglichen wird.
Nun konnte der Schwenkarm wieder komplettiert werden. Dazu nehme ich zwei Krokoklemmen, um die Teile in Position zu halten:
Da der E-Clip verbogen ist, wurde ein Neuer spendiert:
Diese Dinger sollte man grundsätzlich vorrätig haben. Anderenfalls wird auch mal eine längere Suche fällig, wenn man bei der Montage abrutscht und die Dinger mit gefühlt halber Lichtgeschwindikeit davonfliegen ...
Jetzt wird die Anlaufscheibe auf die Welle gesteckt und der E-Clip in Montageposition gelegt:
Nun kann mit einer entsprechend kleinen Spitzzange der Clip in die Nut gedrückt werden. Sollte dann so aussehen:
Nun gab es noch ein Tröpfchen Öl an die Anlaufscheibe und die Klemmen wurden abgenommen. Danach wurde mit der Lupe kontrolliert, ob Clip und Abdeckscheibe korrekt sitzen.
Nachdem der O-Ring gereinigt wurde, konnte der Schwenkarm wieder ans Laufwerk gesteckt werden:
Wie zu sehen, ist die Feder nun auf dem Lagerbolzen in richtiger Position.
Zuvor wurden auch noch der Motor-Pulley und die Laufflächen an den Bandwickeln gereinigt.
Dann wurde der linke Bewegungs-Sensor wieder montiert und das Laufwerk ohne Case getestet.
Nun gab es kein rattern mehr. Das Laufwerk lief angenehm leise. Auch beim Umspulen keine nervenden Geräusche zu hören. Dabei wurden die Bandwickel mit den Fingern langsam stärker werdend abgebremst. Sehr kräftiger Zug war spürbar.
Also wieder die Opfercase rein und Play und Umspulen getestet. Auch dabei läuft alles problemlos und leise.
Die Schachtel geht nun in den Teststapel und darf Zuverlässigkeit zeigen. Danach folgt die Kontrolle des Gleichlaufs.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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23.01.2023, 19:06
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.01.2023, 18:40 von AnalogBob.)
Kurz mal reingehört habe ich zwischenzeitlich auch schon. Klingt nun wesentlich besser.
Hier läuft gerade George Benson:
Nun kann ich Teaser auch mit diesem Gerät genießen.
Damit ist die Abteilung Idler geschlossen und die Casenunterlage wurde wieder montiert:
Nun wurde nochmals der Gleichlauf gemessen. Ergebnis:
Das ist wirklich unglaublich ! Hier wurde gegenüber der letzten Gleichlaufmessung lediglich der Idler-Reifen gewechselt.
Ich hatte ehrlich gesagt nicht so ganz daran geglaubt, dass der wirklich üble Gleichlauf nur von einem schlechten Reifen verursacht werden könnte.
Nun läuft hier im Moment das Laufwerk im Mischbetrieb, was die Andruckrollen betrifft. Bedeutet, links eine Neue und rechts das Originalteil. Als Nächstes wird rechts auch eine Neue eingebaut und W&F gemessen.
Danach werden die Alten eingebaut und wieder W&F gemessen.
Ich bin schon jetzt sehr gespannt darauf, womit das Gerät besser läuft.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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24.01.2023, 20:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.01.2023, 21:00 von AnalogBob.)
Heute habe ich die rechte Andruckrolle, durch ein Neuteil ersetzt.
Dazu musste vorher der Plastikrahmen der Casenklappe ausgebaut werden:
Wenn man nun den Schwenkbügel runterklappt, hat man freien Zugang an die Rollen.
Auch hier werden sie mit E-Clipsen gesichert. Die kann man recht einfach aus der Nut drücken, indem man einen passenden Schlitzbit in eine der beiden Öffnugen steckt und langsam dreht:
Gegengehalten wird z.B. mit einem Wattestäbchen, damit das Ding nicht unkontrolliert flüchtet.
Hier wird er gerade in Sicherheit gebracht:
Nun kann die Rolle mit der Anlaufscheibe abgenommen werden:
Links warten schon das Neuteil auf den Einbau.
Aber, natürlich mussten erstmal beide Rollen vermessen werden. Um festzustellen, wie maßhaltig das Neuteil ist.
Wie fast immer, gab es auch hier Abweichungen der Maße. Das ist häufig so, aber meistens unkritisch.
Hier allerdings eher doch kritisch. Denn, der Kern ist um ca. 0,45 mm breiter. Ist es so überhaupt noch möglich die Anlaufscheibe einzubauen ?
Neue Rolle und die Anlaufscheibe auf die Achse gesteckt:
Das sieht nicht gut aus. So ist der E-Clip nicht montierbar, da die Nut teilweise von der Anlaufscheibe verdeckt wird.
Also musste die Anlaufscheibe wieder runter. Nun konnte die Wellensicherung montiert werden:
Für die Montage mus der Clip so positioniert werden, dass er richtig in der Nut liegt.
Nun kann mit einer entsprechend kleinen Spitzzange der Clip eingedrückt werden:
Danach kontrolliere ich immer noch mal mit einer Lupe, ob der Clip auch 100%ig richtig in der Nut steckt.
Dann wurden nochmals alle Rollen und Wellen gereinigt.
Dann wurde das Laufwerk ohne Case in Play geschaltet und die Andruckrollen beäugt.
Beide Rollen laufen nicht wirklich rund. Beide haben leichten Höhen- und Seitenschlag.
Obwohl die rechte Rolle nun ohne Anlaufscheibe läuft, gibt es nur wenig achsiales Spiel.
Die linke Rolle hat eine Anlaufscheibe akzeptiert und zudem viel achsiales Spiel. Für meinen Geschmack zu viel.
Sorry, aber das ist doch Kagge !
Mir war bereits jetzt schon klar, dass damit vermutlich kein super duper Gleichlauf möglich wird.
Schade, den optisch sehen die Dinger eigentlich gut aus:
Allerdings sieht rechts die alte Rolle nach einer intensiveren Reinigung auch noch sehr gut aus. Und recht griffig ist die auch noch.
Ok, da es mit bloßem Auge schon nicht so toll aussah, wurde erstmal das Opfer gereicht:
Lief eigentlich ganz ok. Auf den ersten "Blick" kein gejaule hörbar.
Dann habe ich eine 90er Case mal komplett durchlaufen lassen (ohne zu hören).
Jetzt durfte die Testcase für Gleichlauf ran:
Ergebnis:
Das ist nun also die "Performance" der neuen Andruckrollen ? Wirklich ? Damit wird nun dieses bestimmt nicht schlechte Laufwerk fast zu einer Gurke degradiert ? Meiner Meinung nach ist so etwas einfach nicht akzeptabel.
Zu dem unbauchbaren Idler-Reifen gesellen sich nun also diese auch eher unbrauchbaren Rollen ?
Oder müssen sich die neuen Rollen erst noch einlaufen ? Ich denke eher nicht. Trotzdem werde ich den Eimer nun erst mal mit einigen Casen laufen lassen. Und dann nochmals den Gleichlauf messen.
Dann wurde der Bandpfad mit der Spiegelcase kontrolliert:
Das sah gar nicht mal so schlecht aus. Nur an der linken Badführung lief das Band etwas zu weit am äußeren Rand. Da wird aber nix eingestellt, da diese Rollen höchstwahrscheinlich wieder rausfliegen.
Der O-Ring läuft auch in diesem Laufwerk gut.
Umspulzeiten wurden auch schon ermittelt:
Ergebnis:
REW = 2:09 Min.
FF = 2:13 Min.
Alles ok. Es wird kraftvoll und gleichmäßig durchgerudert.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Die neuen Rollen wurden nun wieder ausgebaut.
Das hätte ich auch gemacht, wenn der Gleichlauf gut gewesen wäre.
Bei diesem Laufwerk ist es vergleichsweise leicht und schnell möglich die Rollen zu tauschen.
Daher wollte ich hier testen, wie groß der Unterschied (Gleichlauf) zwischen alten und neuen Rollen tatsächlich ist.
Der Ausbau war recht schnell erledigt:
Auch die linke Bandführung wurde zwecks Reinigung ausgebaut.
Dabei wurde festgestellt, dass sich das Band an der Innenflanke eingeschliffen hat:
Hier wird vermutlich auch eine Korrektur des linken Rollenarms erforderlich.
Die Anlaufscheibe der linken Andruckrolle sieht auch nicht wirklich gut aus:
Die ist übel misshandelt worden. Hier wird Ersatz erforderlich.
Die Achsen der Rollenarme wurden gereinigt und erhielten jeweils einen Tropfen Öl.
Hier der linke Rollenarm:
Rechte Seite:
Die alten Rollen wurden gründlich gereinigt und sehen jetzt so aus:
Ein Vergleich mit den neuen Rollen:
Auch unter der Lupe betrachtet, sehen die alten Rollen gut aus. Auch sind sie noch ausreichend griffig.
Der Einbau von Bandführung und Rollen wurde dann ohne Probleme erledigt.
Hier liegt der E-Clip an der rechten Achse in Montageposition:
Nachdem die Rollen eingebaut waren, wurde das Laufwerk kurz auf Funktion getestet - alles ok.
Danach Rollen, Wellen und Köpfe nochmals gereinigt.
Dann wurde kurz eine Case angespielt - auch ok.
Ich war einfach zu ungeduldig, habe auf eine Einspielzeit verzichtet und die Testcase für Gleichlauf geladen.
Ergebnis:
Der Gleichlauf wurde durch die alten Rollen deutlich verbessert.
Zwar ist es (noch) kein perfekter Gleichlauf, ist für mich aber akzeptabel.
Denn, hier läuft ein O-Ring als Idlerersatz und die Andruckrollen sind über 30 Jahre alt.
Hier habe ich endlich mal durch einen direkten Vergleich gezeigt, dass Neuware nicht immer besser ist.
Nicht umsonst werden bei mir Gummiteile, wie Rollen und Idler-Reifen immer nur dann ersetzt, wenn es gar nicht anders geht.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Top !
War in dem 480er hier ja letztens genau so. Gummi durchgängig wie neu.
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links das 30 Jahre alte Original ..... rechts der teure, aber billige Nachbau
links das 30 Jahre alte Original ..... rechts der neue, billige Nachbau
VG Ralf
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.01.2023, 20:39 von AnalogBob.)
Hui !
Ist das eine Weltneuheit ?
Eine Andruckrolle in konvexer konkaver Form ?
Ist damit überhaupt ein knitterfreier Bandtransport möglich ?
Und der Kern mit Gleitlager oder ist es nur eine optische Täuschung ?
Sind das nicht diese "hochwertigen" Rollen, welche bei eBay ab 40 € plus Versand angboten werden ?
Lass mich raten: Von Black Re.. womöglich ?
Gruß, Bob.
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• spocintosh
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(29.01.2023, 23:10)AnalogBob schrieb: Hui !
Ist das eine Weltneuheit ?
Eine Andruckrolle in kovexer Form ?
Ist damit überhaupt ein knitterfreier Bandtransport möglich ?
....
Gruß, Bob.
Leider nein, hatte ich auch mal vor ein paar Jahren schon für mein Naka Drgon bestellt. Einmal kurz probiert und gleich wieder rausgeschmissen, die alten Rollen tun es so leidlich noch bis zum heutigen Tag. Wer der Verkäufer war, kann ich mich leider nicht mehr erinnern, Black Re.. kommt mir aber bekannt vor
Viele Grüße
Lukas
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NOS Dragon-Rollen (und Cages) hätte ich grad da.
Leider selten und teuer.
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(29.01.2023, 23:10)AnalogBob schrieb: Eine Andruckrolle in kovexer Form ?
Velwechsert: Sie ist konkav...
(Eselsbrücke: ex- geht immer ins Außen, ist extrudiert, expandiert, explodiert usw., ergalso: konvex ist nach außen gewölbt.)
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30.01.2023, 19:53
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.01.2023, 19:56 von havox.)
konkav = ausgehöhlt, also bei einer Andruckrolle wäre der Durchmesser an den Außenrändern größer als in der Mitte. Auf dem unteren Bild in #9 rechts.
Konvex ist umgekehrt, also wie ein Wassertropfen auf einer Oberfläche.
Bei einer Andruckrolle würde ich das aber eher „ballig“ nennen.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an!
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03.03.2023, 21:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.03.2023, 09:41 von AnalogBob.)
Hier ging es zwischenzeitlich weiter.
Die Schachtel durfte ab und an spielen und machte keine Fiesemantenten.
Daher wurde die Schachtel wieder final komplettiert.
Dazu wurden dann alle Kabel wieder ordentlich verlegt, gebündelt und mit Kabelbindern gesichert:
Da es auch bei der Casenklappe dieses Laufwerks zumindest eine leicht hakelige Schließung gab, wurden auch hier die Nasen der Zungenschalter modifiziert:
Auch hier läuft die Schließung nun deutlich besser.
Nachdem die Köpfe entmagnetisiert wurden, konnte die Abteilung Aufnahme und Kalibrierung besucht werden.
Testaufnahmen wurden gemacht und grundsätzlich schien hier alles zu funktionieren.
Daher wurde nun der Rec Level justiert.
Wie fast immer wird dazu diese TDK SA verwendet:
Aussteuerung der Aufnahme mit 1 kHz Testton bis +1 dB:
Aufnahme läuft (Vorband):
Umgeschaltet auf Hinterband:
Wiedergabe der Aufnahme:
Es musste nur wenig korrigiert werden. Aufnahme- und Wiedergabe-Pegel sind nun identisch.
Auch die Kalibrierung wurde auf SA abgestimmt:
Nun können - bei Aufnahmen mit TDK SA Band - die Regler für Rec Level und BIAS in Mittelstellung bleiben.
Da auch beim GX-75 MKII die Aufnahme mittlerweile abgestimmt wurde, können nun am Wochenende bestmöglich Casen bespielt und gehört/verglichen werden.
Bin schon sehr gespannt, ob und wie groß die klanglichen Unterschiede von MKnix zu MKII sind.
Fortsetzung folgt ...
Gruß, Bob.
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Der Thread ist schon etwas betagt aber ganz hervorragend. Ich laufe gerade durch den gleichen Prozess mit den gleichen Problemen. Zwei Fragen sind dabei aufgekommen. Mein Idler-Scheibe ist leicht in sich verwunden: wie hast Du die wieder plan bekommen ? Und ja, wo bekomme ich neu Anlaufscheiben für den Idler her ? Größer ist vielleicht M1,4 aber ich finde im Netz keine passenden Angebote. Vielleicht bin ich zu blind … Grüsse und Dank, Andreas
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Bob war leider seit fast einem Jahr schon nicht mehr online
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• sinusforschung
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Hallo,
Teflon und Stahlscheiben - Anlaufscheiben findest du in der Bucht bei dem User fred_gewinnt. Einfach bei Google nach fred_gewinnt ebay suchen.
Gruß
Bernd
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• sinusforschung
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