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T+A A3000AC Stereo-Endstufe -- Ruhestrom zu hoch
#26
Die drei TO-92 unter der Blechzunge sind bereits geprüft. Die waren auch unauffällig.
Hm, was mir immer noch zu Denken gibt:
Mit dem originalen Texas Opamp ließ sich der Strom nicht weit genug herunterregeln und mit dem anderen Signetics nicht weit genug herauf.
Aber es hilft ja nichts: die zu regelnden Spannungen stehen wie eine 1, es muss an der Reglung liegen. Die letzten Ungeprüften sind die Transistoren des Clippers.
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#27
Auf ein Neues:

Testhalber den Signetics-OP in die gesunde Endstufenseite gesteckt: extrem geringer Ruhestrom, nur geringfügig einstellbar. Der Eingangs-OP der Endstufe arbeitet an seinem Ausgang auf einen 180Ohm Widerstand. Eventuell wirkt im Signetics eine Strombegrenzung und im TI sieht selbige die Welt etwas gelassener...

Mittlerweile sind die TO92s und die Dioden der Bias-Regelung ausgetauscht trotz deren Unauffälligkeit im Komponententester. Nun ist der Ruhestrom, vorausgesetzt das AP-Poti bleibt unverändert, zu niedrig (AP: 210mV, Bias: 5mV statt 10mV).

Bei AP=220mV ist der gewünschte Bias stabil und gut einstellbar. Auf der "guten" Endstufenseite lässt sich mit diesem AP-Wert ebenfalls am Bias-Messpunkt 10mV einstellen nur eben mit einer etwas anderen Stellung des Bias-Potis.

Die Leistungsaufnahme des Geräts liegt im erwärmten Zustand um 60W, was meiner Auffassung nach für eine Endstufe dieser Leistungsklasse passt. Die großen Kühlkörper erwärmen sich bei ca. 25°C Raumtemperatur auf etwa 35°C.

Ich würde das Gerät so belassen, es sei denn, jemand hat Einwände...
[-] 1 Mitglied sagt Danke an matze7401 für diesen Beitrag:
  • Gorm
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#28
Mich würde interessieren, ob der Ruhestrom mit dem Signetics-Opamp thermisch hochläuft wie ja am Anfang beschrieben.
Wenn er stabil bleibt, könnte es ja damit zu tun haben.
Ich hätte keine Einwände, ich würde das so lassen.
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#29
Die Parameter der aktiven BE scheinen kritisch in der Bias-Einstellung. Die Meßströme von vielen Komponententestern sind sehr klein und nicht immer für normale Arbeitspunkte repräsentativ.
Über mögliche Unterschiede der verwendeten Varianten des NE5534 müßte vielleicht im mikrokontroller.net oder im hifi-forum gefragt werden, ich habe auf die Schnelle außer minimal unterschiedlichen Schaltungen und Betriebsspannungen dazu nichts gefunden, auch keine Hinweise auf unterschiedliche Ausgangsströme. Im Netz wird auf Fälschungen der AN-Version hingewiesen, z.B. https://www.richis-lab.de/Opamp01.htm.
[Bild: icon_e_sad.gif]
Auch der große Bambulli schrieb schon mal Schnulli ...
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#30
Update:

Die Endstufe ist immer noch nicht "zu". Während eines Testlaufs war eine erhebliche Hitzeentwicklung im zentralen Gehäusebereich festzustellen, genauer im Bereich der Netzteilplatine. Als Hitzequelle war der kleine schwarze Printtrafo mittig auszumachen, der mit seinen 10VA (2*18V, 2*5VA) offenbar ziemlich knapp bemessen ist. Die von ihm versorgten Schaltungsteile wiesen keine ungewöhnlich hohe Stromaufnahme auf. Im ausgelöteten Zustand waren mehrere Risse im Gehäuse und in der Vergussmasse des Trafos zu erkennen, mutmaßlich als Folge der andauernden thermischen Belastung. Also: Austausch, am Besten gegen ein höher belastbares, auf eine höhere Umgebungstemperatur ausgelegtes und noch dazu ins Raster passendes Exemplar. Nach langer Suche eines gefunden und eingebaut -- Temperatur hält sich jetzt in akzeptablen Grenzen. Wermutstropfen: Standby jetzt 2,5W statt 1,9W wegen des höheren Verlusts im Trafo -- stimmt mit dem Datenblatt des Trafos überein.

Der Ruhestrom bzw. die Ruhestromregelung ist mir weiterhin nicht ganz geheuer -- das gilt für beide Endstufenseiten, denn beide zeigen dasselbe Verhalten und das, obwohl eine Seite halbleitermäßig (bis auf einen testweisen OP-Wechsel) nicht angefasst wurde. Einzig der 1000µF-Elko in der Gegenkopplung wurde ersetzt, weil seine Kapazität nur noch bei etwa 300µF lag. Als Austauschtypen setze ich grundsätzlich Panasonic, 105°C, low-ESR (FC, FM, FR, ...) ein.

[Bild: Elko-feedback.png]

Entweder ist die Schaltung defekt oder konstruktionsbedingt sehr, sehr träge. Mit allen getesteten Op-Amps, bei denen überhaupt ein Ruhestrom fließt, läuft er sehr langsam innerhalb einer Stunde auf den gewünschten Wert hoch und dann im erwartbaren Rahmen stabil. TI NE5534AP (1992), TI NE5534P (2012), TI OPA604AP sind einsetzbar, hingegen Signetics NE5534AN (1986), Signetics SE5534AFE (1988) nicht. Gefälschte ICs sind aus meiner Sicht als Ursache auszuschließen, denn die Signetics stammen aus funktionstüchtigen Geräten.

Ist es möglich, dass der Elko an dieser Stelle kein "low-ESR"-Typ sein darf, damit die Regelung einwandfrei funktioniert?

Plötzlich und unerwartet konnte ich eine weitere Endstufe ganz ähnlichen Typs, die A3000 erstehen. Sie stellt den nächsten Iterationsschritt dar. Die Grundschaltung ist geblieben, an einigen Stellen wurde optimiert. Diese Endstufe zeigt das meiner Erfahrung nach für die meisten Endstufen typische Ruhestromverhalten mit einem beim Einschalten kurzfristig höheren Ruhestrom, der sich innerhalb weniger Minuten auf den Nominalwert verringert und anschließend dort recht stabil verharrt.

Foto im noch ungereinigten Zustand:

[Bild: 20230808-a3000-oben-offen-beschnitten.jpg]

Neben einiger weiterer Anpassungen: DC-Servo statt Elko in der Gegenkopplung, diskret aufgebaute Spannungsregelung für den Spannungsverstärker statt ICs und anderes Layout der Endtransistoren: NPN und PNP hübsch im Wechselspiel statt nach Typen sortiert.
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#31
Wenn dort schneller geregelt würde, wäre dies als als Pumpen der Lautstärke hörbar. Die eine Stunde wird dann der Zeitpunkt sein, den die Endstufe zum ,,Durchglühen" braucht. Der ESR ist dort von geringer Bedeutung.
Die axialen Philips im blauen Wickelkleid sind häufig malade.
Prinzipiell ist das Gehäuse echt vollgestopft. Gerade vom Unterdeck kann Wärme nur begrenzt aufsteigen und abziehen.
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