17.10.2009, 09:23
Hallo alle,
nun stand wieder einer auf meinem Tisch, einer dieser Supertuner aus dem Jahr 1974, der damals 2.400,- DM kostete, was seinerzeit fast zwei Bruttomonatsgehälter von mir waren - ein exorbitant hoher Preis also. Zum Vergleich: der SONY STR-7055, den ich mir ein Jahr später kaufte, kostete ca. 900,- DM, ein Receiver mit rund zwei mal 50 Watt, der Testsieger in seiner Klasse in nahezu allen Zeitschriften war... Aber zurück zu diesem Tuner, der tatsächlich 13kg auf die Waage bringt - für einen Tuner gigantisch. Ich hatte im Januar schon einmal so einen auf dem Tisch, von Max (maxihighend), der ihn ebenfalls über alle Maßen lobt. Dieser Tuner zeigt im Innern sofort, dass er vollkommen kompromisslos konstruiert wurde, hier durften sich die Techniker austoben - ganz ohne den kaufmännischen Rotstift!
Ist es nicht eine Augenweide, wie hier jede Baugruppe in eigenen Edelstahlgehäusen untergebracht und mit Cinchsteckern und geschirmten Leitungen verbunden sind? Die verwendeten Materialien machen durchaus den Eindruck, als hätten ihnen die ersten 35 Jahre Betrieb gerade mal als Generalprobe gedient - keinerlei Abnutzung oder irgendetwas zu entdecken. Überhaupt, technisch hatte er keinerlei Defekte. Lediglich etwas Korrosion im Drehko (aber nur ganz wenig) und etwas nachgleichen, sowie mal alle Lämpchen tauschen, obschon die noch alle funktionierten. Aufgrund der zu erwartenden Lebensdauer, entschloss ich mich, die Lampen mit 14V 80mA zu ersetzen, im Original sind Stanleys mit 12V 60mA dort verbaut - und da geregelte 10,6 Volt als Versorgung anliegen, dürften die neuen Lampen ziemliche Ewigkeiten durchhalten.
Aber auch die Aussengestaltung gelang, einerseits vornehm zurückhaltend, wie es der Stil von Yamaha ist, anderseits solide wie der Felsen von Gibraltar. Und es ist alles da, was man benötigt - übrigens ein reiner FM-Tuner - wer braucht schon Mittelwelle? Immerhin kann er bis zu einem Volt Ausgangsspannung (einstellbar) liefern und damit jede handelsübliche Endstufe direkt antreiben.
Die Bedienelemente verstecken sich im Alltag hinter der großen Klappe, wenn sie geschlossen ist, sind nur noch der Tuningwahlknopf und der Netzschalter zu sehen - reicht ja auch für den Normalbetrieb, oder?
Das Gehäuse ist aus einem richtig dicken Vollholzgehäuse aus Sperrholz gefertigt - und dieser hier ist mit wunderschönem Zebrano furniert, welches ich mit Antikwachs aufpoliert habe. Bei dem Bild von hinten ist auch das neu montierte Konturenkabel zu sehen, welches den hohen Anspruch an Kompromißlosigkeit unterstreicht, wobei klar ist, dass das dünnste Strippchen es genau so gut täte, bei gerade mal 23 W Leistungsaufnahme. Die vielen Cinchbuchsen sind für geregelte und feste Wiedergabe, Zwischenfrequenz und horizontaler und vertikaler Mehrwegeempfang zur Darstellung an einem Oszilloskop. Auch zwei Antenneneingänge Koax und IEC sind vorhanden. Alles dick, solide und haltbar.
Die Anzeigeinstrumente zeigen Feldstärke und Ratiomitte an, daneben gibt es noch zwei Lampen für Stereo und "Station". Letztere ist ein PLL (phasengeschlossene Schleife = phase locked loop), welche durch Loslassen des Senderwahlknopfes aktiviert wird. 1974 war das ein absolutes Novum. Allein die Bestückung dieses Boliden lässt Fachleute anerkennend den Kopf schütteln: 9fach-Drehko (wohlgemerkt, ein reiner FM-Tuner!!!), 7 IC's, 108 Transistoren, 12 FET's und 33 Dioden - welch Aufwand! Zum Vergleich: ein Mittelklassetuner aus der gleichen Küche (CT-600) hat einen 3fach-Drehko (für FM), 2 IC's, 31 Transistoren, 2 FET's und 20 Dioden - und der hat noch Mittelwellle zusätzlich! Übrigens, wer jetzt langsam auf den Geschmack kommt, es gab ihn auch in silber!
Zum Schluss der Empfang und der Klang: dieser Tuner lässt andere, als Spitzentuner weltweit anerkannte Modelle, wie K&H FM-2002, Kenwood KT-917, ONKYO T-9990 und ähnliche vielleicht nicht hinter sich, aber er muss sich keineswegs verstecken und hält mit ihnen in allen Disziplinen mit - klanglich steckt er die meisten in die Tasche, behaupte ich jedenfalls. Spaß macht er jedenfalls so viel, dass man einen solchen Burschen, hat man ihn erst mal ergattert, nie wieder hergeben möchte.
nun stand wieder einer auf meinem Tisch, einer dieser Supertuner aus dem Jahr 1974, der damals 2.400,- DM kostete, was seinerzeit fast zwei Bruttomonatsgehälter von mir waren - ein exorbitant hoher Preis also. Zum Vergleich: der SONY STR-7055, den ich mir ein Jahr später kaufte, kostete ca. 900,- DM, ein Receiver mit rund zwei mal 50 Watt, der Testsieger in seiner Klasse in nahezu allen Zeitschriften war... Aber zurück zu diesem Tuner, der tatsächlich 13kg auf die Waage bringt - für einen Tuner gigantisch. Ich hatte im Januar schon einmal so einen auf dem Tisch, von Max (maxihighend), der ihn ebenfalls über alle Maßen lobt. Dieser Tuner zeigt im Innern sofort, dass er vollkommen kompromisslos konstruiert wurde, hier durften sich die Techniker austoben - ganz ohne den kaufmännischen Rotstift!
Ist es nicht eine Augenweide, wie hier jede Baugruppe in eigenen Edelstahlgehäusen untergebracht und mit Cinchsteckern und geschirmten Leitungen verbunden sind? Die verwendeten Materialien machen durchaus den Eindruck, als hätten ihnen die ersten 35 Jahre Betrieb gerade mal als Generalprobe gedient - keinerlei Abnutzung oder irgendetwas zu entdecken. Überhaupt, technisch hatte er keinerlei Defekte. Lediglich etwas Korrosion im Drehko (aber nur ganz wenig) und etwas nachgleichen, sowie mal alle Lämpchen tauschen, obschon die noch alle funktionierten. Aufgrund der zu erwartenden Lebensdauer, entschloss ich mich, die Lampen mit 14V 80mA zu ersetzen, im Original sind Stanleys mit 12V 60mA dort verbaut - und da geregelte 10,6 Volt als Versorgung anliegen, dürften die neuen Lampen ziemliche Ewigkeiten durchhalten.
Aber auch die Aussengestaltung gelang, einerseits vornehm zurückhaltend, wie es der Stil von Yamaha ist, anderseits solide wie der Felsen von Gibraltar. Und es ist alles da, was man benötigt - übrigens ein reiner FM-Tuner - wer braucht schon Mittelwelle? Immerhin kann er bis zu einem Volt Ausgangsspannung (einstellbar) liefern und damit jede handelsübliche Endstufe direkt antreiben.
Die Bedienelemente verstecken sich im Alltag hinter der großen Klappe, wenn sie geschlossen ist, sind nur noch der Tuningwahlknopf und der Netzschalter zu sehen - reicht ja auch für den Normalbetrieb, oder?
Das Gehäuse ist aus einem richtig dicken Vollholzgehäuse aus Sperrholz gefertigt - und dieser hier ist mit wunderschönem Zebrano furniert, welches ich mit Antikwachs aufpoliert habe. Bei dem Bild von hinten ist auch das neu montierte Konturenkabel zu sehen, welches den hohen Anspruch an Kompromißlosigkeit unterstreicht, wobei klar ist, dass das dünnste Strippchen es genau so gut täte, bei gerade mal 23 W Leistungsaufnahme. Die vielen Cinchbuchsen sind für geregelte und feste Wiedergabe, Zwischenfrequenz und horizontaler und vertikaler Mehrwegeempfang zur Darstellung an einem Oszilloskop. Auch zwei Antenneneingänge Koax und IEC sind vorhanden. Alles dick, solide und haltbar.
Die Anzeigeinstrumente zeigen Feldstärke und Ratiomitte an, daneben gibt es noch zwei Lampen für Stereo und "Station". Letztere ist ein PLL (phasengeschlossene Schleife = phase locked loop), welche durch Loslassen des Senderwahlknopfes aktiviert wird. 1974 war das ein absolutes Novum. Allein die Bestückung dieses Boliden lässt Fachleute anerkennend den Kopf schütteln: 9fach-Drehko (wohlgemerkt, ein reiner FM-Tuner!!!), 7 IC's, 108 Transistoren, 12 FET's und 33 Dioden - welch Aufwand! Zum Vergleich: ein Mittelklassetuner aus der gleichen Küche (CT-600) hat einen 3fach-Drehko (für FM), 2 IC's, 31 Transistoren, 2 FET's und 20 Dioden - und der hat noch Mittelwellle zusätzlich! Übrigens, wer jetzt langsam auf den Geschmack kommt, es gab ihn auch in silber!
Zum Schluss der Empfang und der Klang: dieser Tuner lässt andere, als Spitzentuner weltweit anerkannte Modelle, wie K&H FM-2002, Kenwood KT-917, ONKYO T-9990 und ähnliche vielleicht nicht hinter sich, aber er muss sich keineswegs verstecken und hält mit ihnen in allen Disziplinen mit - klanglich steckt er die meisten in die Tasche, behaupte ich jedenfalls. Spaß macht er jedenfalls so viel, dass man einen solchen Burschen, hat man ihn erst mal ergattert, nie wieder hergeben möchte.