14.01.2009, 20:41
Der A-1 war ein audiophiler Vollverstärker, den es nur in schwarz gab, mit dem eindeutigen Schwerpunkt zur Schallplattenwiedergabe. Er war das erste Gerät mit einem "Direct-Schalter", der das gesamte Klangregelteil und das Balance-Poti umging - also den Ausgang des Phonoentzerrers direkt per Volume-Poti mit der Endstufe verband. Dieser Gedanke war 1979 völlig neu. Um den puristischen Charakter zu unterstreichen, waren nahezu alle Bedienelemente unter einer Klappe versteckt, so dass nur noch Power-, Speaker- und Disc-Direct- Schalter und das Volume-Poti zu sehen waren.
Dieses superschlichte Design, womit man bei Yamaha in 1979 begann, hat die Marke weltberühmt gemacht - es wurde bis heute in seiner funktionellen Klarheit nie übertroffen.
Neben umschaltbaren MM und MC-Phonoeingängen besitzt der A-1 noch Hochpegeleingänge für Tuner und Tape. Schlichte Klangregler mit +/- 10 dB Stellumfang runden das Bild ab. Der A-1 könnte das Vorbild für so manchen britischen Edelverstärker sein. Die Leistung ist für 1979 und die Größe des Gerätes erstaunlich hoch mit 2 mal 70 Watt an 8 Ohm, er wiegt satte 16 kg.
Hier sieht man das Netzteil, das nicht in Doppelmono aufgebaut ist! Die zwei Trafos sind lediglich wegen der geringen Gehäusehöhe verwendet worden. Daneben sieht man die Siebelkos mit immerhin 18.000µF, die Endstufen sind mit den schnellen TO-3 von Sanken (2SA747 und 2SC1116) bestückt.
Defekt war der Netzschalter, der schon zeitweilig Prasselgeräusche beim Einschalten von sich gab. Dies konnte durch zu Hilfe nehmen des zweiten, unbenutzten Kontaktes abgestellt werden. Einfach und preiswert, aber wirkungsvoll.
Zudem setzte das Lautsprecherrelais aus. Dieses ist ein Reedrelais, von dem ich bisher stets glaubte, daß diese nicht aussetzen würden, da es ja hier keine Korrosion geben kann, sind die Kontakte doch in einer Glasröhre unter Schutzgas. Die Kontakte müssen aber, durch die hohen Einschaltströme, doch Schaden genommen haben, schlußendlch habe ich das Reedrelais erneuert, zum Glück habe ich solche noch am Lager, - und alles war wieder schön. Hier das Relais von aussen:
Hier geöffnet:
Hier sieht man die Gasröhren und die Spule drum herum:
Als drittes war noch die Beleuchtung instand zu setzen. Irgend ein Bastler hatte 12V 20 mA T5-Fernmeldelampen eingebaut, die im Yamaha mit 12,5 Volt laufen mußten, nicht besonders langlebig. Im Original gehören dort 14V 80mA Lampen hinein, und solche kamen auch wieder hinein. Da die farbigen Gummis bereits teilweise zerfallen waren, wurden einige Lampen mit Lampenklarlack eingefärbt, damit das wieder richtig original aussieht.
Nun wurden noch alle Schalter und Potis gereinigt und gegen erneute Korrrosion geschützt, dann fiel mir noch ein sehr wackliges Lautsprecherterminal auf. Nach Ausbau stellte sich heraus, dass es durch unsanfte Behandlung innen ausgebrochen war. Da half nur noch Kleben mit 2-Komponenten-Kleber und etwas Geduld, bis dieser vollständig abgebunden hat. Die Reparaturfreundlichkeit des Gerätes verblüfft: die Rückwand lässt sich nach Entfernen von nur zwei Schrauben komplett abklappen:
Hier ist das Terminal in einen kleinen Schraubstock eingespannt und wartet auf das Aushärten des Klebers. Sitzt jedenfalls alles wieder fest.
Nun wurde das Gerät noch innen und aussen schön gereinigt und dann durfte es wieder die Heimreise antreten. Hier nochmal ein Blick von unten in das 40jährige Gerät:
Klanglich kann der A-1 locker mit neuen Geräten mithalten, übertrifft viele davon sogar. Gesucht und selten wie er ist, haben diese Modelle einen recht hohen Sammlerwert.
Für Interessierte: diese Restauration hat inkl. Mwst. und Rückversand noch unter 150,- Euro gekostet.
Dieses superschlichte Design, womit man bei Yamaha in 1979 begann, hat die Marke weltberühmt gemacht - es wurde bis heute in seiner funktionellen Klarheit nie übertroffen.
Neben umschaltbaren MM und MC-Phonoeingängen besitzt der A-1 noch Hochpegeleingänge für Tuner und Tape. Schlichte Klangregler mit +/- 10 dB Stellumfang runden das Bild ab. Der A-1 könnte das Vorbild für so manchen britischen Edelverstärker sein. Die Leistung ist für 1979 und die Größe des Gerätes erstaunlich hoch mit 2 mal 70 Watt an 8 Ohm, er wiegt satte 16 kg.
Hier sieht man das Netzteil, das nicht in Doppelmono aufgebaut ist! Die zwei Trafos sind lediglich wegen der geringen Gehäusehöhe verwendet worden. Daneben sieht man die Siebelkos mit immerhin 18.000µF, die Endstufen sind mit den schnellen TO-3 von Sanken (2SA747 und 2SC1116) bestückt.
Defekt war der Netzschalter, der schon zeitweilig Prasselgeräusche beim Einschalten von sich gab. Dies konnte durch zu Hilfe nehmen des zweiten, unbenutzten Kontaktes abgestellt werden. Einfach und preiswert, aber wirkungsvoll.
Zudem setzte das Lautsprecherrelais aus. Dieses ist ein Reedrelais, von dem ich bisher stets glaubte, daß diese nicht aussetzen würden, da es ja hier keine Korrosion geben kann, sind die Kontakte doch in einer Glasröhre unter Schutzgas. Die Kontakte müssen aber, durch die hohen Einschaltströme, doch Schaden genommen haben, schlußendlch habe ich das Reedrelais erneuert, zum Glück habe ich solche noch am Lager, - und alles war wieder schön. Hier das Relais von aussen:
Hier geöffnet:
Hier sieht man die Gasröhren und die Spule drum herum:
Als drittes war noch die Beleuchtung instand zu setzen. Irgend ein Bastler hatte 12V 20 mA T5-Fernmeldelampen eingebaut, die im Yamaha mit 12,5 Volt laufen mußten, nicht besonders langlebig. Im Original gehören dort 14V 80mA Lampen hinein, und solche kamen auch wieder hinein. Da die farbigen Gummis bereits teilweise zerfallen waren, wurden einige Lampen mit Lampenklarlack eingefärbt, damit das wieder richtig original aussieht.
Nun wurden noch alle Schalter und Potis gereinigt und gegen erneute Korrrosion geschützt, dann fiel mir noch ein sehr wackliges Lautsprecherterminal auf. Nach Ausbau stellte sich heraus, dass es durch unsanfte Behandlung innen ausgebrochen war. Da half nur noch Kleben mit 2-Komponenten-Kleber und etwas Geduld, bis dieser vollständig abgebunden hat. Die Reparaturfreundlichkeit des Gerätes verblüfft: die Rückwand lässt sich nach Entfernen von nur zwei Schrauben komplett abklappen:
Hier ist das Terminal in einen kleinen Schraubstock eingespannt und wartet auf das Aushärten des Klebers. Sitzt jedenfalls alles wieder fest.
Nun wurde das Gerät noch innen und aussen schön gereinigt und dann durfte es wieder die Heimreise antreten. Hier nochmal ein Blick von unten in das 40jährige Gerät:
Klanglich kann der A-1 locker mit neuen Geräten mithalten, übertrifft viele davon sogar. Gesucht und selten wie er ist, haben diese Modelle einen recht hohen Sammlerwert.
Für Interessierte: diese Restauration hat inkl. Mwst. und Rückversand noch unter 150,- Euro gekostet.