.
So was von OT:
Stichwort: Bi-Amping
Beim Verkauf meiner Frequenzweiche wurde ich recht häufig auf das Bi-Amping angesprochen, bzw. gab es sehr viele Nachfragen zur 2-Wege-Konfiguration der Weiche.
Am Bsp. einer 3-Wege-Box will ich dazu ein paar Dinge erläutern.
Ein Verstärker liefert das gesamte Frequenzspektrum an die Box, die nun wiederum dieses Spektrum auf die drei Lautsprecher verteilen muss. Dies geschieht mit der passiven, in der Box eingebauten Frequenzweiche. Um bspw. den Frequenzbereich des Tieftöners herauszufiltern, wird ein Tiefpass verwendet; nur tiefe Frequenzen können passieren. Analog dazu gibt es einen Hochpass für die hohen Frequenzen. Für den mittleren Frequenzbereich des Mitteltöners werden ein Hoch- und ein Tiefpass zusammen verwendet.
Einige Lautsprecher bieten nun die Möglichkeit, den Hoch- und Mitteltonbereich getrennt vom Tieftonbereich zu betreiben. Dazu müssen nur meistens zwei Brücken am Anschluss des Lautsprechers entfernt werden. Diesen getrennten Betrieb kann man entweder nur mit separaten Kabeln versehen (Bi-Wireing) oder aber mit separaten Verstärkern und Kabeln (Bi-Amping).
Tipp fürs Bi-Amping:
Sind die Lieferanten jeweils Vollverstärker kann man die hohen Frequenzen für den Tieftöner über die Tonregelung ,wegdrehen' und umgekehrt die tiefen Frequenzen für den Hoch-/Mitteltöner (horizontales Bi-Amping), frei nach der Devise, was nicht übertragen werden kann, muss auch nicht produziert/verstärkt werden.
Wirklich sinnvoll ist das Bi-Amping jedoch nicht, denn man kommt bei dieser Konstellation nicht an der internen Frequenzweiche der Box vorbei. Selbst wenn die gegensätzlichen Tonanteile weggedreht wurden, durchlaufen die Signale weiterhin die Hoch- und Tiefpässe der Box.
Mit diesem ,Wegdrehen' bzw. Ausblenden erkennt man auch den Sinn einer elektronischen Frequenzweiche: Sie teilt die Frequenzen bereits vor dem Verstärken auf und umgeht somit die Unzulänglichkeiten der Tonregelung. Tatsächlich aber führen die Hoch- und Tiefpässe in den Boxen zu Phasenverschiebungen (Zeitverzögerungen) durch die dort verwendeten Spulen, die bei den elektronischen Weichen erst garnicht auftreten.
(Deshalb ist der Mitteltöner bei den meisten Boxen elektrisch verkehrtherum angeschlossen, sprich wird mit um 180° verdrehter Phase betrieben, um die Phasenverschiebungen der H/T-Pässe zu kompensieren.)
Die Idee der elektronischen Frequenzweiche stammt aus der Bühnentechnik: die bei einem Konzert obligatorischen Lautsprecherstapel besitzen keine passiven Frequenzweichen; die entsprechenden Frequenzanteile werden separat herausgefiltert und erst dann verstärkt und weiter an die entsprechenden Lautsprecher geleitet.
Erst beim Entfall der passiven Weichen in den Boxen kann die elektronische Weiche ihren wirklichen Vorteil ausspielen. Ist man dazu nicht bereit, reicht das Wegdrehen in einer Bi-Amping Konstellation vollkommen aus.
Anbei noch ein paar Bilder der einzigsten Boxen die ich kenne, bei denen die passiven Weichen separat ausgeführt sind und sich somit leicht entfernen lassen.
Quelle:
http://www.ebay.de/itm/Burmester-949-MK-...566fb61c0a
Eher für soetwas ist die 3-Wege Accuweiche gemacht, geht aber halt auch als 2-Wege Weiche.
.