(25.09.2019, 19:30)Disco schrieb: [ -> ] (25.09.2019, 19:06)HVfanatic schrieb: [ -> ]Man könnte die ganze Emotionalität mal weglassen und das Thema sauber untersuchen. Mit einem wissenschaftlich sinnvollen Aufbau. Wenn das hier wirklich ernsthaft Interesse findet, würde scope das sicher unterstützen. Ich würde auch meine Hardware einbringen.
Das hört sich mal gut an. Bin ich dabei. Wenn du mir noch sagst wo du die Hirnforscher herbekommst, die sich mit Sinnesverarbeitung auseinandersetzen könnte das sogar zu einem Ergebnis führen. Insbesondere die Merkfähigkeit des Gehirnes für Qualitäten akustischer Reize (Töne) finde ich spannend. Es gibt meines Wissens nach kein Referenzsystem hierfür. Und da ist es doch woran es scheitert, wo wir beeinflussbar sind.
Mit diesem Satz berührst du einen Punkt, den ich für einen der wichtigsten in allen einzelnen und sozusagen in der gesamten Klangdiskussion halte.
Es ist nämlich zweifellos bei jedem beliebigen Testverfahren unumstösslicher Fakt, das man in chronologischer Abfolge akustische Wahrnehmungen hat und diese dann miteinander vergleicht.
Das bedeutet, das man neue, aktuelle Wahrnehmungen mit "älteren", "gespeicherten" Wahrnehmungen vergleicht, bzw bei einem Test vergleichen soll.
Dieser benannten "Merkfähigkeit" kommt also eine Bedeutung zu, welche ungleich grösser ist als Aspekte wie "wissenschaftlichkeit", "statistische Signifikanz", "versuchsaufbau", und SÄMTLICHE anderen von scope oder Puffi oder sonstwem benannten technisch-physikalischen Aspekte, etwa der Relation zwischen "Qualität des Tonträgers" (ZB die bekannten "fehlerhaftigkeiten" der Schallplatte) und dem "hörbaren", also jenen "Differenzen" zwischen verschiedenen technischen Umsetzungen, um welche es hier ja geht.
Andersherum ausgedrückt - gäbe es diese Merkfähigkeit nicht, dann könnte man sich diesen ganzen Firlefanz ersparen, denn man hätte ja nix, worauf man ein Urteil gründen könnte.
Die möglichkeit, "Klang" im Gehirn zu speichern und mit neuen akustischen Erlebnissen "abzugleichen" muss es also geben, sonst wäre das alles ad absurdum geführt.
Festzuhalten wäre also - für einen "Klangvergleich" muss man auf gespeicherte Informationen zurückgreifen, und in logischer Konsequenz ist es dann auch zunächst bedeutungslos, wie lange diese Informationen sich in dem Speicher befinden - eine Minute oder 10 Jahre - ohne Zugriff auf den Speicher -> kein Vergleich.
Wie sich dieser ominöse Speicher verhält, wenn immer wieder die gleiche Musik immer wieder anders dargestellt wahrgenommen und (im Kopf) registriert wird, vermag ich nicht zu sagen.
Ich glaube aber, für mich persönlich, das es etwas gibt, was übrigens hier im Forum in der jüngeren Vergangenheit nur ein einziges mal angedeutet wurde (aus der Erinnerung von Ritchie), nämlich eine Art "Lebensspeicher" für Musik, und damit auch für Klang, auf welchen man zugreifen wird, wenn man Musik hört, welche man in den vergangenen 20, 30 oder 40 Jahren unter verschiedensten Bedingungen, auf verschiedensten "Anlagen", und in unendlich vielen Gemütszuständen unzählige Male gehört hat.
Worauf ich hinausmöchte - derjenige, der von "Probanden" (Blind, Taub, Trottel oder schlau) erwartet, das sie mit Sicherheit "aktuelle" Eindrücke, welche ja zeitgleich dem Speicher zugeführt werden, mit dort bereits vorhanden "Informationen", "Daten" abgleichen und "sicher" unterscheiden können, betrachtet das menschliche Gehirn anscheinend wie eine Art Computer, welcher sich immer eindeutig und quasi fehlerfrei zwischen 0 und 1 entscheidet.
Und vorläufig würde ich mal sagen - diese Einschätzung ist falsch.
Und bei der Frage, warum hier so rigide, freudlos, spassbefreit und überkritisch aufeinander losgegangen wird, wegen so einem profanen und gleichzeitig spannendem und interessanten Thema, würde ich mir einfach nur eine weniger "technische" und mehr "menschliche" Sichtweise wünschen.
Der "technische" Aspekt des "Laufwerksvergleiches" via Blindtest oder digitalisierung oder was auch immer euch noch einfällt wird doch sowieso auf das übliche hinauslaufen - da braucht man kein Hellseher zu sein.